Thank you for travelling with the Deutschen Bahn
Eine Reise mit der Deutschen Bahn nach in Ulm, um Ulm und Ulm herum (Oktober 2006)
Eigentlich hatte ich ja gar nicht vor aus meinem Wochenendtrip aus Ulm einen ganzen Bericht zu machen, aber irgendwie lohnt es sich meiner Meinung schon eine kleine Geschichte daraus zu machen. Die besten Geschichten schreibt eben das Leben selbst. :nod:
Hinfahrt:
Alles fing damit an das wir am Freitag den 13 (Oktober 2006) um kurz vor 10 Uhr morgens auf einem Gleis vom Wanne-Eickler Hauptbahnhof standen und auf den Intercity nach Ulm warteten. Zwei Minuten, bevor der Zug planmäßig in den Bahnhof einrollen sollte, bewegte sich etwas auf der Anzeigetafel und es wurde eine Verspätung von 60 Minuten angeschlagen. Na toll, da hätte ich ja noch eine Stunde länger schlafen können. Außerdem hatte ich so gar keine Lust eine Stunde auf dem kalten Bahnsteig zu verbringen. Grummel, grummel!
Meine Mutter stiefelte dann los um beim DB Servicecenter mal zu fragen, warum der Zug Verspätung hat. Die im Servicecenter schien das ganze aber gar nicht zu interessieren und schickten sie dann auf einen der Bahngleise, wo die einen DB Mitarbeiter mit roter Mütze suchen sollte, der angeblich mehr Ahnung vom aktuellen geschehen hatte. Kaum hatte meine Mama dann das Servicecenter verlassen, kam auf unserem Bahnsteig eine Lautsprecherdurchsage, dass der Zug wegen eines Personenschadens etwa 60 Minuten Verspätung hat.:thumbdown Der Mann mit der roten Mütze sagte meiner Mutter dann, dass sich irgendwo bei Neu Beckum (keine Ahnung, wo das liegt) Einer vor einen Zug geschmissen hat und die Strecke deshalb gesperrt wurde. Unser Intercity der aus Magdeburg kam musste also einen Umweg fahren und würde sich deshalb verspäten. Es würde aber angenommen, dass die Verspätung nicht mehr als 60 Minuten betragen würde, man würde uns auf dem laufenden halten. Na toll!8O Musste dich da auch irgendein Depp auf die Schienen schmeißen. Der Freitag der 13 fing also schon gut an. Das war der erste Teil von der Servicewüste Deutsche Bahn.
Wir vertrieben uns die Zeit indem wir durch den einzigen Laden im Wanner Bahnhof bummelten (einem Zeitschriftenladen) und uns dann wieder auf den zugigen Bahnsteig begaben. Auf den Gleisen unweit des Bahnhofs wurden Gleisarbeiten durchgeführt und jedes Mal, wenn sich ein Zug diesem Gleisabschnitt näherte ertönte ein durchdringendes Tröten von einem Bahnmitarbeiter der an der Spitze unseres Bahnsteigs stand, um die Arbeiter vor der drohenden Gefahr zu warnen. Da jede paar Minuten ein Zug den Bahnhof passierte, ging einem dieses Geräusch irgendwann übelst auf den Geist. Der Mann mit der Tröte schien aber der einzige Mitarbeiter der Deutschen Bahn zu sein, der hier wirklich etwas für sein Geld tat. Um der aufkommenden Kälte und Langeweile entgegenzuwirken, versuchte ich meine kleine Schwester mit gesanglichen Vorträgen und dem Ententanz bei Laune zu halten. Man macht schon die peinlichsten Sachen.
Nach einer Stunde war immer noch kein Zug in Sicht und die Lautsprecher schwiegen sich auch über den Verbleib des IC`s aus. Es kam ein Rhein-Emscher Express und eine S.-Bahn nach der nächsten und es wurde vor allem immer später. Irgendwann stiefelte meine Mutter dann wieder in Richtung Servicecenter, wo sie dann auf den Mann mit der roten Mütze traf der sich einen Kaffee mit seinen Kollegen trank. Er meinte, dass er keine Ahnung hätte was mit unserem Zug wäre, da müsste er mal nachschauen. Also ging es wieder auf das andere Gleis hinauf, wo er scheinbar sein Büro hatte. Dort stellte er dann fest, dass unser Zug in wenigen Minuten kommen würden. Daraufhin wurde dann auch die Anzeige an unserem Bahnsteig geändert. Echt klasse Service!:frown: Meine Mutter kam also wieder auf unseren Bahnsteig gespurtet und siehe da wenige Minuten später kam dann auch unser Inter City mit dem Ziel Obersdorf in den Wanne –Eickeler Hauptbahnhof eingefahren.
Wir fanden relativ schnell unsere Plätze und machten es uns gemütlich. Wenige Minuten später erschallte auch schon eine meiner „geliebten“ Lautsprecheransagen der Deutschen Bahn durch die Lautsprecher des IC`s. Uns wurde verkündet, dass wir wegen eines Notfalleinsatzes 80 Minuten Verspätung hätten. Da der Zug uns aber direkt nach Ulm fahren sollte und wir nicht mehr umsteigen mussten, war das alles halb so tragisch, jedenfalls jetzt, wo wir im warmen Abteil saßen. Das beste an diesen Ansagen ist für mich immer die englische Übersetzung, die der Ansager ab Düsseldorf zum besten gab: „Thank you for travelling with the Deutschen Bahn and bye bye.“ Das natürlich mit einer fetten deutschen Sprachfärbung vorgetragen. Einfach köstlich! :lol:
Mit uns im Abteil saß eine Gruppe von Rentnern aus dem Norden, die wohl schon einige Stunden in diesem Zug verbracht hatten. Der eine meinte dann ganz trocken,“ der Zug hätte doch einfach über den Selbstmörder rüberfahren sollen, der wäre ja eh schon tot“. 8O
Bis jetzt war die Fahrt im IC ganz entspannend gewesen, bis wir an den Rhein kamen. In Düsseldorf stieg die erste Reisegruppe ein. Die waren schon gut angeheitert und holten erst mal ihren Ghettoblaster heraus und beschallten den ganzen Wagon mit ihrer Schlagehrmusik. Da half nur noch eins, MP3 Player raus und auf volle Lautstärke aufdrehen. Zum Glück saß diese Reisegruppe im Raucherabteil, dass sich am anderen Ende des Wagons befand. Ebenfalls eingestiegen, waren zwei ältere Ehepaare die sichtliche Probleme damit hatten, ihre Sitzplätze zu finden. Als sie dann saßen, wurde erst mal der ganze Proviant ausgepackt. Die eine Oma zwang ihrem Mann dann erst mal mehrere Schnitten Brot auf, damit er mal etwas in den Magen bekam. Die Oma fand die Musik aus dem hinteren Teil des Wagons anscheinend ganz toll und meinet dann zu ihrem Mann: „Die haben wenigstens Spaß und lesen nicht die ganze Zeit Zeitung so wie du!“ Der Mann schien diese Bemerkungen schon gewöhnt zu sein und steckte seinen Kopf nur noch tiefer in die Zeitung. :lol:
In Köln war es dann endgültig mit der Ruhe vorbei. Dort stieg dann die nächste Reisegruppe bestehend aus mehreren Männern mittleren Alters ein. Diese waren schon so besoffen, dass sie sich nicht mehr richtig auf den Beinen halten konnten. Igitt! Sie wankten zu ihrem Plätzen, die sich unglücklicherweise in unserem Abteil befanden und hatten sichtlich Mühe dabei ihr Gepäck in den Ablagen zu verstauen. Ich hatte vorher gar keine Ahnung davon, dass die Gegend um den Rhein so ein Anziehungspunkt für trinkfreudige Kegelclubs ist. Kaum saßen die Herrschaften auf ihrem Plätzen, schon wurde der Alkohol rausgeholt uns sie machten dort weiter, wo sie auf dem Bahnsteig aufgehört hatten. Die Männer hatten wohl die 80 Minuten Wartezeit damit verbracht die ein oder andere Flasche ihres selbstgemachten Lakritzschnapses zu leeren. Besonders abstoßen empfand ich die Alkoholfahnen die von Zeit zu Zeit durch das Abteil wehten und an das Rauchverbot hielten sich die Herrschaften natürlich auch nicht, obwohl wir sie mehrmals darum baten dies zu unterlassen. Einer der Männer hatte sich eine rote Walleperücke aufgesetzt und eine Schürze an auf der eine nackte Frau abgebildet war. Sehr nett! :roll:
Die Oma von vorhin war ganz beigeistert, davon, dass jetzt endlich Leben ins Abteil gekommen war und verwickelte die Männer gleich in eine Diskussion, ob nun Düsseldorf oder Köln schöner war. In null Komma nichts hatte sich die ganze Männerschar um die Omi geschart und machte sich daran die abzufüllen. Obwohl sie zunächst nur ein halbes Gläschen trinken wollte, kippte sie ein Pinnchen nach dem anderen von dem selbstgebrauten Lakritzschnaps in sich hinein. Auch andere in unserem Abteil kamen in den Genuss des schwarzen Gebräus, dass nach Aussage eines unserer Sitznachbarn gar nicht so stark nach Alkohol schmeckte. Spirituosen die nicht nach Alkohol schmecken sind ja immer die schlimmsten. Da mir von dem ganzen Gestank und dem Gewackel im Zug eh schon etwas schlecht war lehnte ich den angebotenen Schnaps konsequent ab. 8)
Eine Reise mit der Deutschen Bahn nach in Ulm, um Ulm und Ulm herum (Oktober 2006)
Eigentlich hatte ich ja gar nicht vor aus meinem Wochenendtrip aus Ulm einen ganzen Bericht zu machen, aber irgendwie lohnt es sich meiner Meinung schon eine kleine Geschichte daraus zu machen. Die besten Geschichten schreibt eben das Leben selbst. :nod:
Hinfahrt:
Alles fing damit an das wir am Freitag den 13 (Oktober 2006) um kurz vor 10 Uhr morgens auf einem Gleis vom Wanne-Eickler Hauptbahnhof standen und auf den Intercity nach Ulm warteten. Zwei Minuten, bevor der Zug planmäßig in den Bahnhof einrollen sollte, bewegte sich etwas auf der Anzeigetafel und es wurde eine Verspätung von 60 Minuten angeschlagen. Na toll, da hätte ich ja noch eine Stunde länger schlafen können. Außerdem hatte ich so gar keine Lust eine Stunde auf dem kalten Bahnsteig zu verbringen. Grummel, grummel!
Meine Mutter stiefelte dann los um beim DB Servicecenter mal zu fragen, warum der Zug Verspätung hat. Die im Servicecenter schien das ganze aber gar nicht zu interessieren und schickten sie dann auf einen der Bahngleise, wo die einen DB Mitarbeiter mit roter Mütze suchen sollte, der angeblich mehr Ahnung vom aktuellen geschehen hatte. Kaum hatte meine Mama dann das Servicecenter verlassen, kam auf unserem Bahnsteig eine Lautsprecherdurchsage, dass der Zug wegen eines Personenschadens etwa 60 Minuten Verspätung hat.:thumbdown Der Mann mit der roten Mütze sagte meiner Mutter dann, dass sich irgendwo bei Neu Beckum (keine Ahnung, wo das liegt) Einer vor einen Zug geschmissen hat und die Strecke deshalb gesperrt wurde. Unser Intercity der aus Magdeburg kam musste also einen Umweg fahren und würde sich deshalb verspäten. Es würde aber angenommen, dass die Verspätung nicht mehr als 60 Minuten betragen würde, man würde uns auf dem laufenden halten. Na toll!8O Musste dich da auch irgendein Depp auf die Schienen schmeißen. Der Freitag der 13 fing also schon gut an. Das war der erste Teil von der Servicewüste Deutsche Bahn.
Wir vertrieben uns die Zeit indem wir durch den einzigen Laden im Wanner Bahnhof bummelten (einem Zeitschriftenladen) und uns dann wieder auf den zugigen Bahnsteig begaben. Auf den Gleisen unweit des Bahnhofs wurden Gleisarbeiten durchgeführt und jedes Mal, wenn sich ein Zug diesem Gleisabschnitt näherte ertönte ein durchdringendes Tröten von einem Bahnmitarbeiter der an der Spitze unseres Bahnsteigs stand, um die Arbeiter vor der drohenden Gefahr zu warnen. Da jede paar Minuten ein Zug den Bahnhof passierte, ging einem dieses Geräusch irgendwann übelst auf den Geist. Der Mann mit der Tröte schien aber der einzige Mitarbeiter der Deutschen Bahn zu sein, der hier wirklich etwas für sein Geld tat. Um der aufkommenden Kälte und Langeweile entgegenzuwirken, versuchte ich meine kleine Schwester mit gesanglichen Vorträgen und dem Ententanz bei Laune zu halten. Man macht schon die peinlichsten Sachen.
Nach einer Stunde war immer noch kein Zug in Sicht und die Lautsprecher schwiegen sich auch über den Verbleib des IC`s aus. Es kam ein Rhein-Emscher Express und eine S.-Bahn nach der nächsten und es wurde vor allem immer später. Irgendwann stiefelte meine Mutter dann wieder in Richtung Servicecenter, wo sie dann auf den Mann mit der roten Mütze traf der sich einen Kaffee mit seinen Kollegen trank. Er meinte, dass er keine Ahnung hätte was mit unserem Zug wäre, da müsste er mal nachschauen. Also ging es wieder auf das andere Gleis hinauf, wo er scheinbar sein Büro hatte. Dort stellte er dann fest, dass unser Zug in wenigen Minuten kommen würden. Daraufhin wurde dann auch die Anzeige an unserem Bahnsteig geändert. Echt klasse Service!:frown: Meine Mutter kam also wieder auf unseren Bahnsteig gespurtet und siehe da wenige Minuten später kam dann auch unser Inter City mit dem Ziel Obersdorf in den Wanne –Eickeler Hauptbahnhof eingefahren.
Wir fanden relativ schnell unsere Plätze und machten es uns gemütlich. Wenige Minuten später erschallte auch schon eine meiner „geliebten“ Lautsprecheransagen der Deutschen Bahn durch die Lautsprecher des IC`s. Uns wurde verkündet, dass wir wegen eines Notfalleinsatzes 80 Minuten Verspätung hätten. Da der Zug uns aber direkt nach Ulm fahren sollte und wir nicht mehr umsteigen mussten, war das alles halb so tragisch, jedenfalls jetzt, wo wir im warmen Abteil saßen. Das beste an diesen Ansagen ist für mich immer die englische Übersetzung, die der Ansager ab Düsseldorf zum besten gab: „Thank you for travelling with the Deutschen Bahn and bye bye.“ Das natürlich mit einer fetten deutschen Sprachfärbung vorgetragen. Einfach köstlich! :lol:
Mit uns im Abteil saß eine Gruppe von Rentnern aus dem Norden, die wohl schon einige Stunden in diesem Zug verbracht hatten. Der eine meinte dann ganz trocken,“ der Zug hätte doch einfach über den Selbstmörder rüberfahren sollen, der wäre ja eh schon tot“. 8O
Bis jetzt war die Fahrt im IC ganz entspannend gewesen, bis wir an den Rhein kamen. In Düsseldorf stieg die erste Reisegruppe ein. Die waren schon gut angeheitert und holten erst mal ihren Ghettoblaster heraus und beschallten den ganzen Wagon mit ihrer Schlagehrmusik. Da half nur noch eins, MP3 Player raus und auf volle Lautstärke aufdrehen. Zum Glück saß diese Reisegruppe im Raucherabteil, dass sich am anderen Ende des Wagons befand. Ebenfalls eingestiegen, waren zwei ältere Ehepaare die sichtliche Probleme damit hatten, ihre Sitzplätze zu finden. Als sie dann saßen, wurde erst mal der ganze Proviant ausgepackt. Die eine Oma zwang ihrem Mann dann erst mal mehrere Schnitten Brot auf, damit er mal etwas in den Magen bekam. Die Oma fand die Musik aus dem hinteren Teil des Wagons anscheinend ganz toll und meinet dann zu ihrem Mann: „Die haben wenigstens Spaß und lesen nicht die ganze Zeit Zeitung so wie du!“ Der Mann schien diese Bemerkungen schon gewöhnt zu sein und steckte seinen Kopf nur noch tiefer in die Zeitung. :lol:
In Köln war es dann endgültig mit der Ruhe vorbei. Dort stieg dann die nächste Reisegruppe bestehend aus mehreren Männern mittleren Alters ein. Diese waren schon so besoffen, dass sie sich nicht mehr richtig auf den Beinen halten konnten. Igitt! Sie wankten zu ihrem Plätzen, die sich unglücklicherweise in unserem Abteil befanden und hatten sichtlich Mühe dabei ihr Gepäck in den Ablagen zu verstauen. Ich hatte vorher gar keine Ahnung davon, dass die Gegend um den Rhein so ein Anziehungspunkt für trinkfreudige Kegelclubs ist. Kaum saßen die Herrschaften auf ihrem Plätzen, schon wurde der Alkohol rausgeholt uns sie machten dort weiter, wo sie auf dem Bahnsteig aufgehört hatten. Die Männer hatten wohl die 80 Minuten Wartezeit damit verbracht die ein oder andere Flasche ihres selbstgemachten Lakritzschnapses zu leeren. Besonders abstoßen empfand ich die Alkoholfahnen die von Zeit zu Zeit durch das Abteil wehten und an das Rauchverbot hielten sich die Herrschaften natürlich auch nicht, obwohl wir sie mehrmals darum baten dies zu unterlassen. Einer der Männer hatte sich eine rote Walleperücke aufgesetzt und eine Schürze an auf der eine nackte Frau abgebildet war. Sehr nett! :roll:
Die Oma von vorhin war ganz beigeistert, davon, dass jetzt endlich Leben ins Abteil gekommen war und verwickelte die Männer gleich in eine Diskussion, ob nun Düsseldorf oder Köln schöner war. In null Komma nichts hatte sich die ganze Männerschar um die Omi geschart und machte sich daran die abzufüllen. Obwohl sie zunächst nur ein halbes Gläschen trinken wollte, kippte sie ein Pinnchen nach dem anderen von dem selbstgebrauten Lakritzschnaps in sich hinein. Auch andere in unserem Abteil kamen in den Genuss des schwarzen Gebräus, dass nach Aussage eines unserer Sitznachbarn gar nicht so stark nach Alkohol schmeckte. Spirituosen die nicht nach Alkohol schmecken sind ja immer die schlimmsten. Da mir von dem ganzen Gestank und dem Gewackel im Zug eh schon etwas schlecht war lehnte ich den angebotenen Schnaps konsequent ab. 8)