Rom-Mosaik II

Vielen Dank für die freundlichen Worte und Reaktionen auf den Beginn meines Romreiseberichts.
Auch meiner Einschätzung zufolge wird das wohl wieder mal ein erfreuliches Lese-Erlebnis werden.

Im Voraus eine Frage, gedanklich anknüpfend an die Formulierung "Rom-Mosaik" im etwas weiteren Sinne: Konntest du evtl. schon etwas wahrnehmen bzgl. dieses angekündigten "Mosaiks"? ;) Vgl. Sanpietrini auf dem Aventin.
 
Nein, mir ist nichts aufgefallen. Ich war vom Rosengarten kommend auf dem Aventin, bis nach S. Anselmo, und bin den Clivo di Rocca Savella entlang wieder hinuntergegangen. Dort fanden nirgendwo Strassenbauarbeiten statt. Ich denke, noch ist man mit dem Clivo dei Publicii beschäftigt. Die Arbeiten dort sollen ja bis Juli dauern. Erst später beginnt die Phase ab dem Orangengarten. Wie es am Clivo dei Publicii aussah, kann ich leider nicht sagen. Vor einem Monat wurde dort noch fleissig gearbeitet:

 
Der nächste Tag stand im Zeichen von "Simone allein in Rom". Voller Tatendrang schwang ich die Beine früh aus dem Bett, hatte ich doch um 9 Uhr einen ersten Termin.

Der genannte Termin führte mich auf kurzem Weg zum Pantheon. Erstmals musste ich ein Ticket kaufen und hatte das von zu Hause aus online erledigt. Obwohl ich mich für den ersten Termin des Tages entschieden hatte, und vor der Zeit dort war, gab es bereits eine lange Schlange. Die Bronzetüren waren bereits geöffnet und viel Personal zu sehen.


Ich muss gestehen, dass ich es schrecklich finde nicht mehr spontan ins Pantheon zu können, aber bei den Ausmassen, die der Tourismus angenommen hat, ist das neue System wohl zu vertreten.

Die Piazza della Rotonda präsentiert sich im Augenblick leider wahrhaftig nicht in ihrem besten Licht: Der Brunnen hinter einem Bauzaun verschwunden, das hellblaue Haus mit der wunderschönen Hausmadonna seit Jahren eingerüstet ... Zum Glück war das Wetter schön und die munter rufenden Mauersegler flogen ihre schnellen Runden über die Piazza.

Punkt 9 Uhr begann man am Eingang mit der Kontrolle der Tickets und die Schlange setzte sich in Bewegung. Nach wenigen Minuten stand ich, überwältigt, wie immer, in der Rotunde und liess den Blick schweifen.

Einmal möchte ich eines der besonderen Lichtphänomene im Pantheon erleben! Z.B. am 21. April wenn der Eingang durch den Lichtstrahl, vom Oculus her kommend, in helles Licht getaucht wird, oder am 21. Juni wenn die Sonne am Zenit steht und ihr Licht einen 9 Meter grossen Lichtkreis auf den Boden wirft.

Das linke Photo zeigt ja die Kapelle und Apsis gegenüber des Eingangs mit einer Ikone der Santa Maria ad Martyres. Allerdings handelt es sich dabei seit 1960 um eine Kopie. Im März 2023 hatte ich das Glück die hölzerne Original-Ikone von 609 in der sogenannten "inneren Kapelle" des Pantheon zu sehen. Die Führung an der ich damals teilnahm, wird so leider nicht mehr angeboten.

Die folgenden Photos zeigen, dass ich aus persönlichem Interesse an den schönen Marmorsorten viele Aufnahmen des Paviments im Pantheon gemacht habe. Das geometrische Muster aus grossen Kreisen und Quadraten wurde von den Römern gerne in ihren Basiliken Thermen und Tempeln verwendet. Man denke z.B. an den Fussboden der Cella des Tempels der Venus im Forum.

Kürzlich habe ich von der Restaurierung des Fussbodens gelesen. Siehe meinen Hinweis hier im Forum: Pantheon, polychrome Marmorböden nach einjähriger Restaurierung gerettet. Der heutige Fußboden des Pantheon ist dem dem antiken Fußboden sehr ähnlich, denn an Muster und Farben hat sich nichts geändert.

In den 1990er Jahren führte der italienische Architekt Mario Lolli Ghetti, Direktor für Architektur und schöne Künste der italienischen Regierung, während Restaurierungsarbeiten im Pantheon zahlreiche technische Analysen und architektonische Inspektionen durch. Seine Ergebnisse machten das ganze Ausmass der früherer Restaurierungsarbeiten deutlich. Heute ist klar, dass etwa ein Drittel der Steine original sind, etwa zwei Drittel entweder jüngeren Datums oder antikes, aber später hier verlegtes, Material sind.

Ursprünglich waren die verwendeten Marmorsorten Pavonazzetto, der purpurrote Porphyr, dunkelgrauer Granit und Giallo Antico. Heute ist der Giallo Antico teilweise durch den weniger empfindlichen Giallo senese ersetzt.
Nach vielen schönen Eindrücken wurde es nun Zeit dem Pantheon "Auf Wiedersehen" zu sagen. Ich hatte den Eindruck, dass es ruhiger im Innenraum war als bei meinem letzten Besuch vor Einführung des Eintrittstickets und man auch mehr Platz hatte Einzelheiten aus der Nähe zu betrachten. Sogar einen Sitzplatz auf einer der Kirchenbänke konnte ich leicht finden.

Zur Pantheon-Tür habe ich 2020 bereits hier etwas geschrieben: Mein Rom-Mosaik

 
Ich denke, noch ist man mit dem Clivo dei Publicii beschäftigt. Die Arbeiten dort sollen ja bis Juli dauern. Erst später beginnt die Phase ab dem Orangengarten.
Okay, danke schön; dann habe ich jetzt eine gute Vorstellung von dieser Sanpietrini-Maßnahme. Nicht zuletzt aufgrund des Videos mit OB Gualtieri.
 
Nach dem Pantheonbesuch schlenderte ich auf vertrautem Terrain ein wenig durch die umliegenden Gassen bevor ich um 10.10 Uhr einen zweiten Termin wahrnahm.

Ich besuchte die seit Juni 2023 zugängliche Area sacra di Largo Argentina. Da es weiter oben bereits einen Berichtsteil dazu gibt, diesmal nur ein paar wenige Photos von mir.


Im Weitergehen kam ich in der Via Santa Chiara an der ausnahmsweise geöffneten Tür zum Päpstlichen Französischen Priesterseminar vorbei und konnte einen Blick in den Innenhof werfen. Vgl.: Séminaire Pontifical Français de Rome - ACCUEIL

Wenige Schritte weiter gönnte ich mir einen guten Espresso im Caffè S. Eustachio.

Nach einem kurzen Bick auf S. Ivo alla Sapienza ging ich weiter zur Piazza Navona.


Die Fassade des ehemaligen Universitätsgebäudes wirkt mittlerweile sehr heruntergekommen


In der Kirche S. Agnese in Agone ist der Zugang zur Krypta der Heiligen leider noch nicht für das Publikum zugänglich. Ein imposanter roter Vorhang schmückt aber inzwischen den Zugang zur Krypta. Lange wird es wohl nicht mehr dauern bis sie geöffnet wird. Vgl.: S. Agnese in Agone: Neues Licht in bald fertig restaurierter Krypta


Zur Kuppel folgt in absehbarer Zeit ein eigener Beitrag in meinem Kuppel-Thread.


Meine erste römische Mahlzeit 2024 konnte ich glücklicherweise bei angenehmen Temperaturen im Freien geniessen, aber den Limoncello musste ich im Innenraum trinken weil ein kurzer aber heftiger Schauer niederging.

Als ich aus der Kirche S. Ignazio heraustrat war der Spuk schon vorbei und nach einer kurzen Ruhepause stand einem Nachmittagsspaziergang bei schönstem Sonnenschein nichts mehr im Weg.
 
Am frühen Nachmittag zog es mich zur Spanischen Treppe, ich wollte mir gerne die Azaleenausstellung ansehen. Mein Weg führte an der Rückseite von S. Maria della Concezione in Campo Marzio entlang zur Piazza San Lorenzo in Lucina. In der Kirche legte ich sowohl vor, als auch nach dem Besuch an der Spanischen Treppe eine Rast ein da die ersten Ermüdungserscheinungen sich zeigten.


Noch vor Reiseantritt hatte mir die Webcam vor Augen geführt, dass die die Azaleen sehr abgeblüht wirkten. Das bestätigte sich auch, störte mich aber wenig. Ich war einfach froh, sie überhaupt noch sehen zu können.

Ein Blick auf die Webcam in der Nacht des 10. Mai zeigte die Spanische Treppe leer von Azaleen. Sie wurden am 9. Mai in den Semenzaio di San Sisto zurückgebracht.


Vgl.: angelo custode e bambino gruppo scultoreo, 1700 - 1749 und Tobiolo e l'angelo gruppo scultoreo, 1700 - 1749. Offensichtlich befinden sich die Statuen aber nicht mehr, wie früher, in der Sakristei der Kirche sondern in der Kapelle des Heiligen Nepomuk.

Nach einer Ruhepause in meiner Unterkunft war es Zeit, im warmen Licht des Spätnachmittags einen letzten Spaziergang an diesem Tag zu unternehmen. Davon morgen oder übermorgen mehr.
 
Nach einer Ruhepause in meiner Unterkunft war es Zeit, im warmen Licht des Spätnachmittags einen letzten Spaziergang an diesem Tag zu unternehmen.
Zu meinen vier Zielen werde ich Euch in zwei Etappen mitnehmen.

Zunächst steuerte ich die Kirche S. Girolamo dei Croati (oder degli Schiavoni) an. Sie liegt gegenüber der Ara Pacis auf dem Marsfeld, nahe am Tiber, dort, wo sich früher der Flusshafen Roms befand.

Die heutige Kirche geht auf das Jahr 1585 zurück, als Papst Sixtus V. auf den päpstlichen Thron gewählt wurde. Als gebürtiger Kroate wünschte er sich ein Gotteshaus, das dem Heiligen Hieronymus gewidmet ist, der ebenfalls Kroate war. Szenen aus dem Leben des Heiligen sind in der Tat überall in der Innenausstattung des Gebäudes zu finden, was die Verehrung von Papst Sixtus V. und seine Verbindung zu Kroatien unterstreicht. Für die kroatische Gemeinschaft ist diese Kirche als ein geistiges Zentrum noch immer von großer Bedeutung.
Quelle: Kroatien - San Girolamo dei Croati

Es sollte mein erster Besuch in dieser römischen Kirche werden und ich war schon sehr gespannt auf das Innere. Freundlich weil hell, farbig und in perfektem Zustand, das war mein erster allgemeiner Eindruck. Restauriert wurde die Kirche zwischen Mai 2018 und Dezember 2019. Siehe: Chiesa di San Girolamo dei Croati, Roma - Studio Merlini Storti Restauri. Zu den Öffnungszeiten siehe die Webseite der Kirche: Papinski Hrvatski Zavod Svetog Jeronima

Ich freute mich sehr, die über und über mit Fresken bedeckten Mauern, die Kirchendecke und die Scheinkuppel genauer in Augenschein zu nehmen.

Die Scheinkuppel ist ein Werk von Giovanni Guerra und stammt aus den Jahren 1588-1590. Sie ist reich verziert mit Darstellungen der Heiligen Dreifaltigkeit, der Madonna und des Heiligen Johannes. Motiv der Pendentifs sind die vier Evangelisten: Lukas, Markus, Johannes und Matthäus, die Paolo Guidotti zugeschrieben werden.

Viele Wandfresken und das Deckengemälde stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und sind zum grossen Teil das Werk des Kirchenmalers Pietro Gagliardi (1809 bis 1890). Hervorzuheben sind die beiden riesigen neoklassischen Fresken. In ihrer Grösse erinnern sie an Wandteppiche; rechts vor dem Altarraum die Anbetung der Heiligen Drei Könige und links die Kreuzigung Christi.


Schön ist auch, dass die Pilaster in der Kirche mit Darstellungen der Apostel bemalt sind. Über den Aposteln schweben Engelchen mit Bändern auf denen die Namen der Apostel stehen.

Wenn sich die Möglichkeit ergibt, werde ich diese Kirche gerne wieder besuchen. Man kann dort auch ein gut gemachtes illustriertes Faltblatt in verschiedenen Sprachen erwerben.

Als ich S. Girolamo dei Croati verliess, stellte ich fest, dass auch die Nachbarkirche S. Rocco all'Augusteo geöffnet war.


Über diese Kirche habe ich bereits einmal hier Römische Kuppeln berichtet. Damals verfügte ich noch nicht über ein eigenes Photo von der Bemalung des Kuppelinneren mit musizierenden Engeln, und so war es mir ein Vergnügen nun ein solches zu machen.


Der Cappella del Presepe mit dem schönen weihnachtlichen Fresko stattete ich gerne einen erneuten Besuch ab. Sehr nett fand ich dort die, wohl aufgrund des Marienmonats Mai ausgestellte Darstellung von Maria als Baby! Vielleicht steht sie aber auch immer dort und ich konnte mich nur nicht an sie erinnern.

 
Außer dem interessanten Text gefallen mir an diesem neuesten Mosaiksteinchen auch die Photos besonders gut. :cool:
 
Es freut mich, dass die Photos dir gefallen, allerdings hatte ich nur das Smartphone dabei und so musste ich auf die eine oder andere gezoomte Grossaufnahme verzichten. Der Raumeindruck in S. Girolamo dei Croati ist wirklich schön. Draussen schien die Sonne und der Innenraum war hell beleuchtet. Möglicherweise fand bald danach eine Messe statt denn im Chor hatte bereits eine Nonne Platz genommen. S. Rocco all'Augusteo war dann das Kontrastprogramm. Leer und dunkel ... dort hielt ich mich nur sehr kurze Zeit auf.
 
Zunächst steuerte ich die Kirche S. Girolamo dei Croati (oder degli Schiavoni) an. Sie liegt gegenüber der Ara Pacis auf dem Marsfeld, nahe am Tiber, dort, wo sich früher der Flusshafen Roms befand.

San Girolamo dei Croati steht schon lange auf meiner Besichtigungsliste aber, aufgrund der etwas ungünstigen
Öffnungszeiten habe ich es bisher trotz vieler Romreisen noch nicht geschafft diese, wie ich deinem Bericht entnehme,
interessante und freskenreiche Kirche zu besuchen.
Umso mehr habe ich mich daher über deine Schilderung und die dazugehörenden Fotos gefreut!
 
Nach dem doppelten Kirchenbesuch setzte ich meinen Weg fort. Am Augustus-Mausoleum war kein Fortgang der Arbeiten festzustellen. An der Nordseite der Piazza Augusto Imperatore liegt bekanntlich der frühere Palazzo dell'INFPS (Istituto Nazionale Fascista della Previdenza Sociale) von 1940. Dort ist seit Juni 2023 das Hotel Bulgari beheimatet. Ein Seiteneingang befindet sich in der Via Ripetta und das Vestibül ist mit drei sehr hübschen und nunmehr perfekt restaurierten Fresken aus dem Jahr 1941 geschmückt. Den sehr höflichen und freundlichen Aufseher fragte ich, ob ich ein paar Photos machen dürfte, was gerne genehmigt wurde.

Die Bilder zeigen Szenen aus dem früheren römischen Leben an drei bekannten Plätzen. Zwei davon hatte ich an diesem Tag bereits besucht: die Spanische Treppe mit Trinità dei Monti und den alten Hafen Ripetta. Der dritte, die Piazza del Popolo, war mein letztes Ziel an diesem Spätnachmittag. Das passte also wunderbar!

Die Darstellungen sind das Werk von Giulio Rosso (1897 bis 1976). Siehe: Giulio Rosso - Wikipedia und Giulio Rosso

Hier noch ein Video zum Thema:



Schräg gegenüber liegt di Accademia di belle arti di Roma. Kürzlich hat dort ein frei zugänglicher Raum für kleine Ausstellungen eröffnet. Zu sehen waren ein paar Werke des Künstlers Jannis Kounellis (1936 bis 2017).

Doch nun endlich weiter zur Piazza del Popolo. Ich wollte die sogenannte "Kirche der Artisten", Santa Maria in Montesanto, endlich kennenlernen.


Links: S. Maria in Montesanto, rechts S. Maria dei Miracoli

Zur Erinnerung: S. Maria in Montesanto ist die Kirche mit der ovalen Kuppel und dem schlichteren Campanile. S. Maria dei Miracoli besitzt eine runde Kuppel und einen etwas aufwendiger verzierten Campanile.

Den Hauptaltar der "Kirche der Artisten" schmückt eines der seltenen Werke der Malerin und Architektin Plautilla Bricci (1616 bis 1705).

In der Kirche gibt es auf jeder Seite drei Kapellen. In der mittleren auf der rechten Seite vom Eingang aus gesehen, findet man ein Altargemälde, das auf den ersten Blick eine Einheit mit der umgebenden Barockarchitektur zu bilden scheint. Es stellt das Abendmahl in Emmaus dar. Erst bei genauem Hinsehen erkennt man, dass einer der Jesus Umstehenden Jeans und Turnschuhe trägt und dass auf dem Tisch, auf dem das Abendmahl stattfindet, eine Zeitung liegt.

Die Lichtverhältnisse erlaubten leider keine besseren Photos als diese:


L'opera che trae ispirazione dall'idea che Gesù si rinnova nel tempo e in ogni tempo, concetto che l’artista rappresenta attraverso gli abiti antichi di Gesù, la veste seicentesca del personaggio in piedi alle sue spalle e gli abiti moderni degli apostoli..
In un cestino sotto il tavolo riposa il cane dell’artista: anche in questo va colto il significato simbolico che Ferroni vuole suggerire e cioè come il Gesù sia presente nella nostra quotidianità.
Quelle: CHIESA DEGLI ARTISTI - SANTA MARIA IN MONTESANTO

Das Werk ist von der Idee inspiriert, dass Jesus sich in jeder Zeit und in jedem Zeitalter erneuert, ein Konzept, das der Künstler durch die antiken Gewänder Jesu, das Gewand der hinter ihm stehenden Figur aus dem siebzehnten Jahrhundert und die moderne Kleidung der Apostel darstellt.
In einem Korb unter dem Tisch ruht der Hund des Künstlers: die symbolische Bedeutung, die Ferroni andeuten will, nämlich wie Jesus in unserem täglichen Leben präsent ist, muss auch hierin gesehen werden.

Der Maler ist Riccardo Tommasi Ferroni (1934 bis 2000) und das Gemälde wurde 1981 in der Cappella delle Anime del Purgatorio angebracht.

Über der dritten Kapelle auf der linken Seite befindet sich dieses Wappen mit einer Schlange. Es ist jenes der Familie Montioni.


Eine schöne Überraschung war das folgende moderne Kunstwerk mit dem Titel "Croce di luce" unter der Kuppel. Es ist ein Werk des Künstlers Claudio Parmeggiani, geboren 1943. Das leuchtend bunte Kreuz bleibt noch bis zum 17. Juni ausgestellt. Normalerweise befindet es sich im Palazzo dei Musei in Reggio Emilia.

Überreich mit Eindrücken dieses Tages gesegnet, trat ich aus der Kirche und gönnte mir ein Taxi, das mich zum Hotel zurückbrachte.

Nach einem guten Abendessen, einem Eis bei Giolitti zum Nachtisch und einem langen Plausch mit "meinem" Kellner ging ich bald zu Bett. Inzwischen hatte mich auch die Nachricht erreicht, dass meine Reisegefährtin für die drei kommenden Tage glücklich in Rom angekommen war. Wir waren am kommenden Morgen miteinander verabredet und wollten "hoch hinaus"! "Wir", das sind unsere liebe Forista @lukasi und ich.
 
San Girolamo dei Croati steht schon lange auf meiner Besichtigungsliste aber, aufgrund der etwas ungünstigen
Öffnungszeiten habe ich es bisher trotz vieler Romreisen noch nicht geschafft diese, wie ich deinem Bericht entnehme,
interessante und freskenreiche Kirche zu besuchen.

Sorry, liebe lukasi, dass du so lange auf eine Antwort warten musstest, obwohl ich online war. Ich hatte gerade mit dem neuesten Berichtsteil begonnen, als ich sah, dass jemand etwas im Thread geschrieben hat und wollte nicht unterbrechen. Nächstes Mal klappt das bestimmt mit dem Besuch von S. Girolamo dei Croati und ich bin sicher, die Kirche wird dir gefallen.

Inzwischen habe ich im Bericht übrigens den Punkt erreicht, an dem ich deine Ankunft in Rom erwähnen konnte. :)
 
Den Hauptaltar der "Kirche der Artisten" schmückt eines der seltenen Werke der Malerin und Architektin Plautilla Bricci (1616 bis 1705).


Als ich Anfang Mai vor diesem Gemälde stand, erinnerte ich mich an andere Threads hier im Forum, die sich mit Plautilla Bricci beschäftigen, vor allem Plautilla Briccio - Baumeisterin des Barock, Melania Mazzucco, L'architettrice und Galleria Corsini: Una rivoluzione silenziosa. Plautilla Bricci - pittrice e architettrice.

In Zusammenhang mit der Buchempfehlung, habe ich heute Morgen herausgefunden, dass das Buch "L'architettrice" noch dieses Jahr endlich auch in deutscher Sprache erscheinen wird! Der deutsche Titel lautet: "Die Villa der Architektin" und wird am 23. August bei Folio erscheinen.

... für die Familie abschinden, malt eine 13-Jährige ihr erstes Altargemälde. Der Vater, plebejisches Künstlergenie und Komödiendichter, führt das Wunderkind in die Kunst ein und lehrt sie, an das Unmögliche zu glauben. Plautilla Bricci wird nicht nur eine bedeutende Malerin und Mitglied der Accademia di San Luca, sondern auch die erste Frau, die einen prächtigen Palazzo nach eigenen Entwürfen plant und vollendet. Gegen alle Widerstände wird ihr Name in den Grundfesten der Villa Benedetta auf dem Gianicolo eingraviert sein …

Darauf freue ich mich schon sehr und werde gleich noch im Thread von @Claude darauf hinweisen.

EDIT: Fatto! Melania Mazzucco, L'architettrice
 
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