Meine erste Woche in Rom (Ende April 2015)

Von dort machte ich mich auf den Weg zur Piazza del Popolo und dem Pincio. Die Piazza empfand ich eher als langweilig, ein großer, recht leerer Asphaltplatz mit vielen Menschen.

Nicht versäumen solltest du allerdings bei deinem nächsten Besuch die Kirche Santa Maria del Popolo direkt neben der Porta del Popolo.
Sie ist wegen Ihrer Kunstwerke (u.a. Caravaggio, Raffael, Bernini, Pinturicchio um nur einige zu nennen) und für historisch Interessierte wegen Ihrer Entstehungsgeschichte als Stifterkirche absolut sehenswert. U.a. waren die Familien Chigi, della Rovere und Sforza als Stifter für die opulente Ausstatung verantwortlich, aber auch Vannozza dei Cattanei, die Mätresse von Papst Alexander VI. (Borgia) und Mutter seiner Kinder, zählte zu den großzügigsten Stifterinnen.

Auf die Fortsetzung deines schön bebilderten Berichts kann man sich schon freuen.
 
Hallo Stefan,
ich möchte mich den Worten Angelas in zweifacher Weise anschließen, einmal dazu

auch ich bedanke mich herzlich für diesen Bericht Deines Erstbesuches und freue mich, dass Du dem Forum auf diese Art für wichtige Informationen dankst. Ich werde Dir gerne auf Deinen weiteren Wegen folgen.

und ergänzend: tolle Fotos :thumbup: :nod:.
Und zum Anderen:

Ein absolutes Kontrastprogramm sollte der anschließende Besuch des Pantheons werden: Ein normaler Besuch war dort nicht möglich, da man zusammen mit den Massen mehr hineingedrückt wird, als man gemütlich schlendern kann. Das setzt sich im Innern fort - also nur ein paar Fotos gemacht und schnell wieder raus. Auch das hätte ich mir sparen können.

So schön ich die Piazza della Rotonda finde, was Du schreibst über das Innere des Pantheon kann ich leider nur bestätigen, ...

Genau so habe ich das Pantheon bei meinem letzten Besuch leider auch erlebt. Nur hatte ich den Vorteil, dass ich es eben auch "anders" in Erinnerung habe und einfach nur den Kopf schütteln konnte über den Rummel dort. "Sparen" würde ich mir das Pantheon aber doch nicht, denn dieser mächtige beeindruckende Bau - mitsamt seiner Vergangenheit ;) - gehört einfach zu den Hauptsehenswürdigkeiten Roms. :nod: Aber bei Deinem Ersteindruck davon kann ich Deine Reaktion schon verstehen.


Die Piazza del Popolo mag ich ebenfalls. ...
Ich kenne den Platz noch aus der Zeit, als er mit Blechkarossen gepflastert war.


:nod: ;) Römisches Urgestein lässt grüßen! :D
 
Hallo zusammen,

danke erst einmal für Eure zahlreichen Antworten. Freut mich, dass es so viele Rückmeldungen gibt :p

Was die Piazza del Popolo angeht: Ich muss zugeben, mir sind Menschen auf leerem Asphalt auch lieber als Autos. Nichtsdestotrotz habe ich das Gefühl, man könnte mehr machen aus diesem Platz. Aber ich gebe zu, dass das aufgrund des wahrscheinlich bestehenden Denkmalschutzes eher schwierig wäre. Und man sollte die Möglichkeit nicht außer Acht lassen, dass ich mit meiner Meinung einer Minderheit angehöre ;)

Bzgl. Santa Maria del Popoplo: Ja, streut ruhig Salz in die offene Wunde... Ich war drei mal dort, weil ich eben auch gelesen hatte, dass diese Kirche absolut sehenswert wäre. Die ersten beiden Male war geschlossen (ich weiß, meine Schuld, man kann sich ja hier informieren) und beim dritten Mal fand gerade eine Messe statt. Und da lasse ich meine Kamera dann halt stecken und streune auch nicht durch die Kirche. Auf dem Rückweg an diesem Tag habe ich dann nicht mehr dran gedacht. Am nächsten Tag war Rückreisetag - dumm gelaufen :roll:

Im übrigen kann ich mir gut vorstellen, dass das Panthoen, wenn man dort einigermaßen Ruhe hat, durchaus überwältigend wirken kann. Aber ich bin nunmal kein Frühaufsteher und werde es wohl auch nicht mehr.

Und bei Sant’Ignazio Di Loyola und Santi Ambrogio e Carlo habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Ich war vor allem vom Kontrast zwischen außen und innen überrascht. Wenn man nicht weiß, was einen drinnen erwartet und deswegen weitergeht, verpasst man eine Menge. Aber wie so oft im Leben, sollte man halt nicht nur aufs Äußere schauen ;)

Ich hoffe übrigens, dass ich bis morgen den dritten Teil fertig bekomme...

Viele Grüße
Stefan
 
Hallo Stefan,

bei meinem Erstbesuch in Rom konnte ich mit der Piazza del Popolo gar nicht viel anfangen. Ich stand oben auf dem Pincio und schaute hinunter auf den riesigen Platz wo gerade für ein populäres Life-Konzert aufgebaut wurde. Irgendeine weltberühmte Band. Das sah toll aus aber von dem Platz sah man natürlich wenig.

Mir hat sich erst vieles bei späteren Besuchen erschlossen. Ich finde beim ersten Besuch ist man von vielem einfach überwältigt so dass andere Sehenswürdigkeiten einen kalt lassen.

Leider hat der Rummel in Rom dermaßen zugenommen dass es mir an manchen Orten auch zuviel wird. Ich fahre erst seit vier Jahren nach Rom und in dieser Zeit hat sich der Tourismus nach meinem Eindruck schon deutlich verstärkt.

Manchmal frage ich mich ob die Infos hier im Forum auch dazu beitragen.

Aber man muss einfach auch Glück haben. Im Pantheon (bitte runterscrollen)war ich letztes Jahr an einem Mittwoch nachmittag und da gab ein internationaler Chor ein Konzert. Das war toll. Die Menschenmasse hörte zu und war ganz still und die Musik einschließlich Orchester war ergreifend.

Wenn man so durch Rom streift wie du es gerne getan hast und ich es auch liebe, dann steht man halt schon mal vor verschlossenen Türen oder vergisst wo reinzuschauen. Dafür sucht man sich bestimmte Ziele die man dann auch erreicht.

Durch die vielen Anregungen hier finden sich so immer wieder neue Ziele.

Vielen Dank fürs Berichten. Ich werde dadurch sehr an meinen Erstbesuch erinnert und das ist ein schönes Gefühl.

Liebe Grüße

Tizia
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir hat sich erst vieles bei späteren Besuchen erschlossen. Ich finde beim ersten Besuch ist man von vielem einfach überwältigt so dass andere Sehenswürdigkeiten einen kalt lassen.
Ja, ich denke da steckt einiges Wahres drin. Ich war in der Tat stellenweise von der Masse an interessanten Plätzen fast überfordert. Ich befürchte auch, dass an den von mir aufgesuchten Orten das eine oder andere Detail deswegen verschlossen blieb.

Im Pantheon (bitte runterscrollen)war ich letztes Jahr an einem Mittwoch nachmittag und da gab ein internationaler Chor ein Konzert. Das war toll. Die Menschenmasse hörte zu und war ganz still und die Musik einschließlich Orchester war ergreifend.
Danke für den Link. Ich habe mir jetzt nur den Tag mit dem Pantheon-Besuch kurz durchgelesen, habe aber Geschmack auf den Rest bekommen. Dein Besuch des Pantheons war sicher ein Höhepunkt.

Vielen Dank fürs Berichten. Ich werde dadurch sehr an meinen Erstbesuch erinnert und das ist ein schönes Gefühl.
Freut mich, aber es geht ja noch weiter ;)

Einen Satz aus dem von Dir verlinkten Bericht fand ich übrigens äußerst zutreffend und den Sachverhalt sehr bemerkenswert:

"Ein Wort zum Straßenverkehr: es wird ja nicht nur rasant gefahren sondern in der Regel auch äußerst rücksichtsvoll."

Es wird teilweise in einspurigen Straßen zu zweit nebeneinander gefahren, rechts überholt und auch die kleinste Lücke kompromisslos ausgenutzt. Aber immer mit einem kurzen Hupen verbunden, damit die anderen wissen, dass man da ist. Und niemand nimmt es dem anderen übel, wenn er einfach nur flotter unterwegs sein möchte. Diese Gelassenheit im Miteinander würde ich mir gerne auch den deutschen Straßenverkehr wünschen.

Viele Grüße
Stefan
 
Dritter Tag

Tag 3: San Paolo dentro le Mura, Santa Maria Maggiore, Santa Prassede, San Pietro in Vincoli und Caracalla-Thermen

Der Plan für den heutigen Tag sah den Besuch von vier Kirchen sowie der Caracalla-Thermen vor. Mein Weg führte mich zuerst zur San Paolo dentro le Mura. Das mit Streifen verzierte Äußere erinnerte mich ein wenig an maurische Baustile wie z.B. beim Dampfmaschinenhaus in Potsdam (Wikipedia-Link: Klick). In Innern setzt sich diese Gestaltung ansatzweise fort, es überwiegen allerdings (teils sehr schöne) Mosaike mit religiösen Motiven. Die Kirche wurde offenbar für eine Hochzeit vorbereitet, was die Blumendekorationen erklären dürfte. Zu meiner Überraschung war ich der einzige Besucher dort - es sollte an diesem Tag das einzige Mal bleiben. Wikipedia-Link: Klick (italienisch-sprachig)


Danach führte mich mein Weg zur Santa Maria Maggiore. Da sie eine der vier Papstbasiliken Roms ist, war der Besucherandrang erwartungsgemäß schon deutlich größer. Hier hat mich vor allem die rechte der beiden Seitenkapellen beeindruckt (die zweite, Cappella Borghese, war eigentlich für Betende reserviert. Das hinderte viele Touristen aber nicht, dort trotzdem fleißig ein und aus zu gehen und zu fotografieren). Die Kuppel ist reich verziert und sehr beeindruckend. Ich war nicht der einzige, der staunend den Kopf gen Höhe reckte und schweigen die Pracht genoss. Dementsprechend war es hier relativ ruhig. Aber auch der Rest der Basilika war mehr als sehenswert. Wikipedia-Link: Klick


Nachdem ich Santa Maria Maggiore verlassen hatte, machte mich mein GPS auf eine weitere Kirche aufmerksam, die man aufgrund ihrer etwas versteckten Lage sicher leicht übersieht: Die Basilika Santa Prassede. Verborgen in einer Seitenstraße und durch einen sehr unauffälligen Eingang leicht zu verfehlen, birgt diese (von 817 - 824 erbaute) Kirche unter anderem einige ganz wunderbare Mosaike. Vor allem die Zeno-Kapelle ist zwar klein und beschaulich, aber äußerst beeindruckend. Bedingt wohl durch die etwas versteckte Lage war es auch hier nicht sehr voll. Auch der Erhaltungszustand war stellenweise nicht hervorragend, was aber die Wirkung auf den Besucher nicht beeinträchtigt. Für mich eine der beeindruckendsten Erfahrungen in Rom. Wikipedia-Link: Klick


Anschließend führte mich mein Weg zu San Giovanni im Lateran. Entsprechend ihrer Rolle als Bischofskirche von Rom sind Ausstattung und Verzierungen hier besonders prachtvoll und auch in ausgezeichnetem Erhaltungszustand. Es findet sich hier auch eine deutlich größere Zahl an Besuchern als in den anderen Kirchen dieses Tages. Aufgrund der Größe ist das aber kein Problem, die Menge verläuft sich hier fast. Auch soll diese Basilika einen wunderschönen Kreuzgang haben, so hatte ich gelesen. Dies kann ich leider nicht bestätigen, da dies neben Santa Maria del Popolo der zweite Besichtigungspunkt war, den ich nicht absichtlich, sondern aus Vergesslichkeit verpasst habe. Da ich das aber erst wieder zu Hause bemerkte, konnte ich meinen Weg an diesem Tag unbeirrt fortsetzen. Wikipedia-Link: Klick


Der nächste Punkt auf meinem Weg führte mich dann zu den Caracalla-Thermen. Sie zählten in der Antike zu den größten Badeanlagen Roms und wären auch heute sicher noch eine überaus imposante Anlage. Da über die Jahrhunderte Erdbeben, mutwillige Zerstörungen und die zeitweise Verwendung als Steinbruch die Substanz deutlich angegriffen haben, muss man heute allerdings seine Phantasie spielen lassen, um sich vorzustellen, wie es war, wenn hunderte oder tausende Menschen hier geplanscht oder sich in der Sauna erholt haben. Sehr beeindruckend ist es auf jeden Fall zu sehen, welche gewaltige Bauten in der Antike errichtet wurden. Für mich nach Santa Prassede der zweite Höhepunkt des Tages. Wikipedia-Link: Klick


Der hinter den Thermen, aber noch auf deren Gelände liegende, kleine Park bot anschließend eine perfekte Gelegenheit für eine etwas längere Pause. Im Schatten einiger Bäume ließ ich mich auf einer Bank nieder und genoss die Ruhe und ein gutes Buch.
Nach gut einer Stunde und dem Auffüllen meiner Wasserflasche machte ich mich auf zur letzten Station dieses Tages: San Pietro in Vincoli. Mein Weg dorthin führte mich vorbei am Kollosseum. Die Menschenmassen dort führten später zur Entscheidung, dass Kollosseum nicht zu besuchen.

Ich bin mir übrigens des Widerspruchs, eine Millionenstadt wie Rom zu besuchen, während man Probleme mit großen Menschenansammlungen hat, durchaus bewusst. Aber ganz ohne Kompromisse geht es halt nicht. Das war mir allerdings deutlich zu viel…

San Pietro in Vincoli ist übrigens für den Laien von außen nicht auf Anhieb als Kirche zu erkennen. Ohne einen Hinweis meines GPS sowie einer die Kirche betretenden Reisegruppe wäre ich möglicherweise beim ersten Mal vorbei gelaufen. San Pietro in Vincoli ist zum Einen bekannt dafür, dass dort die Ketten aufbewahrt werden, mit den Petrus sowohl in Jerusalem als auch in Rom im Kerker gefesselt wurde. Zum Anderen steht hier das Grabmal für Papst Julius II., erbaut von Michelangelo im Jahre 1513. Eine interessante Anekdote am Rand: Nachdem ich ein Foto von der Decke des Hauptschiffes gemacht hatte, kam eine Frau des Sicherheitspersonals auf mich zu und forderte mich entschieden auf, ihr das zuletzt gemachte Foto zu zeigen. Ein wenig überrumpelt durch ihre etwas forsche Art zeigte ich ihr das Bild der Decke und zu meiner Überraschung machte sie mich in freundlichem Ton auf ein Detail der Deckenverzerrung aufmerksam, welches mir in der Tat vorher entgangen war: Ein Teil des Gemäldes ist so gestaltet, dass es den Eindruck erweckt, es wäre „aufgerissen“ und bei genauer Betrachtung kann man dort den Umriss eines Pferdekopfes erahnen. Was genau hier diesem Pferdekopf steckt, konnte ich bislang nicht herausfinden. Auch die Angestellte, die mich darauf hingewiesen hatte, war umgehend nach ihrem Hinweis wieder verschwunden, so dass ich nicht nachfragen konnte. Vielleicht weiß jemand von Euch Genaueres? Wikipedia-Link: Klick


Anschließend ging es wieder zurück zum Hotel und Tag 3 neigte sich seinem Ende zu.

Der vierte Tag wird übrigens nicht vor dem Wochenende hier zu sehen sein. Da geht dann zur Villa Farnesina, auf den Gianicolo und durch Trastevere :)


Viele Grüße
Stefan
 
Hallo Stefan,

vielen Dank für diesen schönen Tagesbericht!
Ein Glück, dass Dein GPS Dich auf Santa Prassede aufmerksam gemacht hat. ;) Für mich ist sie eine der Lieblingskirchen in Rom und selten bin ich bei einem Besuch nicht dort.

In die Caracalla-Thermen habe ich es irgendwie noch nie geschafft (abgesehen vom Besuch einer Opernaufführung vor vielen Jahren beim Erstbesuch), aber Deine Bilder zeigen einmal mehr, dass ich das wirklich bald ändern sollte. :nod:
 
Sehr schöner Tagesbericht mit tollen Fotos, vielen Dank dafür! Santa Prassede hat hier einige Fans, mich eingeschlossen, mit ihren atemberaubenden Mosaiken. Und Santa Maria Maggiore ist meine römische Lieblingskirche. Sehr gerne habe ich also deinen Weg verfolgt und freue mich auf die Fortsetzung.
 
Ein Glück, dass Dein GPS Dich auf Santa Prassede aufmerksam gemacht hat. ;) Für mich ist sie eine der Lieblingskirchen in Rom und selten bin ich bei einem Besuch nicht dort.

Santa Prassede hat hier einige Fans, mich eingeschlossen, mit ihren atemberaubenden Mosaiken.
Ja, ohne mein GPS wäre ich wohl an so einigen Dingen zumindest beim ersten Mal vorbei gelaufen. Es gibt einfach so viel zu sehen, gerade wenn man alles zu Fuß erledigt :) Und gerade um Santa Prassede wäre es wirklich sehr schade gewesen. Diese Kirche ist so ein angenehmer Gegenpol zu all den anderen, bekannteren Kirchen.

Ich hoffe, dass Ihr auch an den weiteren Tagen Gefallen findet ;) Den vierten und fünften Tag stelle ich gleich ein. Der fünfte wird allerdings nur ein sehr kurzes Vergnügen sein...

Viele Grüße
Stefan
 
Vierter Tag

Tag 4: Villa Farnesina, Gianocolo, Trastevere

Der heutige Tag sah viel Fußmarsch, aber dafür weniger Menschenandrang als in den Tagen zuvor vor. Zuerst führte mich mein Weg an der Engelsburg vorbei und weiter am Tiber entlang zur Villa Farnesina. Die VIlla befindet sich in einem Wohngebiet und ist auf den ersten Blick nicht sofort als besonderer Ort zu erkennen. Nach den ersten Schritten im Innern der Villa weiß man aber sofort, warum dieses Haus so oft erwähnt wird.
Sämtliche Wände und Decken sind außerordentlich reich mit Gemälden verziert. Das Ganze in einer künstlerischen und optischen Pracht sowie mit unterschiedlichen Stilen, so dass jeder Raum aufs Neue eine Offenbarung ist. Eine Solistin trug während meines Besuches eine Gesangseinlage vor, die die Besucher regelrecht in Zeit des Entstehens der Villa (1508 - 1511) zurück trug.
Da die Villa auf der anderen Tiber-Seite etwas außerhalb gelegen ist, war die Anzahl der Besucher dort recht überschaubar. Wikipedia-Link: Klick


Anschließend stand ein kleiner Anstieg auf dem Programm: Von der Villa Farnesina sollte es direkt auf den Ginacolo gehen. Und man sollte nicht unterschätzen, wie stark der Anstieg dort hoch ist, vor allem bei den vorherrschenden Temperaturen (gut 25 Grad) und nach bereits diversen Kilometern in den Füßen sowohl am heutigen Tag als auch in den Tagen zuvor. Aber ich sollte meine Gelegenheit zur Pause bald bekommen: Als ich mich knapp unterhalb des Gianocolos befand, war der Weg versperrt, da Soldaten des italienischen Heeres ein Artillerie-Gechütz aus dem Katakomben gerollt hatten. Mit diesem wird jeden Tag Punkt 12 Uhr ein Schuss abgegeben, der wohl in früheren Zeiten dazu diente, den Menschen die genaue Mittagszeit mitzuteilen. Heute ist es sowohl Tradition als auch Attraktion für Touristen. Ich stellte mich also ca. 6 bis 7 Meter neben das Geschütz und wartete die ca. 10 min. bis zum Mittag. 10 Sekunden vor 12 Uhr wurde aus dem Inneren der Katakomben der Countdown heruntergezählt und Punkt 12 Uhr wurde die Kanone abgefeuert. Was für ein gewaltiger Knall! Ich stand wie gesagt nur wenige Meter neben dem Geschütz und hatte nicht mit einem derart lauten Knall gerechnet. Dementsprechend erschrak ich und war außerstande ein unverwackeltes Foto vom richtigen Augenblick aufzunehmen. Man mag es mir nachsehen ;-) Und wenige Augenblicke nach dem Abschuss war der Spuk auch schon wieder vorbei und das Geschütz wurde wieder in die Katakomben gerollt.


Anschließend konnte ich dann auf den Giancolo weitergehen und die schöne Aussicht von dort oben genießen. Allerdings sollte man sich entscheiden: Den Abschuss der Kanone um 12 Uhr mitzuerleben oder gutes Licht für ein paar Fotos von Rom zu haben. Beides zusammen geht um diese Uhrzeit bei Sonnenschein nicht. Daher sind die Fotos von oben auch nicht gerade eine Augenweide. Auch das Standbild Garibaldis ist bei diesem Licht eher schlecht zu fotografieren. Nichtsdestotrotz ist der Besuch auch um diese Zeit für das Auge eine Wohltat. Die Sicht auf Rom ist großartig und sogar einen Leuchtturm kann mir oben entdecken. Da es anschließend nur bergab ging, fiel der nachfolgende Weg auch etwas leichter und machte den Aufstieg schnell vergessen…


Auf dem Weg ins Viertel Trastevere führte mich der Weg dann auch an der Fontana Paola vorbei. Ein prachtvoller Brunnen, erbaut in den Jahren 1610 - 1612.


Danach ging es weiter direkt hinein nach Trastevere. In den Reiseführern und im Internet immer wieder als „Geheimtipp“ gepriesen, sollte man nicht erwarten dort keine Touristen, sondern „nur“ Römer anzutreffen. Auf den Hauptwegen und -Plätzen ist es teilweise sehr voll. Lediglich in den Nebengassen ist es noch urtümlich.


Ein Geheimtipp war Trastevere vielleicht einmal, einen Besuch wert ist das Viertel aber trotzdem. Vor allem die Kirche Santa Maria in Trastevere direkt im Zentrum lohnt einen Besuch. Wikipedia-Link: Klick


Nach dem Verlassen der Kirche führte mich mein Weg direkt zur Ponte Fabricio, der ältesten noch erhaltenen Brücke Roms - sie stammt aus dem Jahr 62 v. Chr. Wenn man auf die Brücke schaut, hat man eher das Gefühl in einem kleinen Bergdorf in den Alpen zu sein, als in einer Millionenstadt. Allerdings muss man dazu den Autoverkehr auf der stark befahrenen Straße hinter einem ausblenden ;)


Nach einer Pause am Circus Maximus (muss man nicht wirklich gesehen haben, ist einfach nur ein längerer Platz voller Kies. Die Möglichkeit, hier etwas draus zu machen, wird m.E. kläglich vergeben) ging mein Weg zur Piazza Venezia und dem Monumento Vittorio Emanuele I. Erstere ist seh- und hörbar eines der Verkehrszentren Roms, letzteres ist nicht m.E. wirklich schön anzusehen. Groß und etwas zu protzig geraten zeigt es, dass die Römer früher bessere Bauherren waren ;-) Aber wie ich wieder zu Hause angekommen hören sollte, gibt es auch Rom-Besucher, die voll des Lobes über dieses Monument sind - die Geschmäcker sind wie immer verschieden.


Anschließend ging es wieder zurück zum Hotel und Tag 4 endete.
 
Fünfter Tag

Tag 5: Park Villa Borghese und ein wenig Ausruhen

Wie schon angekündigt, ist der fünfte Tag ein kurzes (Lese-)Vergnügen: Nachdem ich an den vergangenen drei Tagen knapp 45km durch Rom zurückgelegt hatte, war mir an diesem Tag der Sinn eher nach ein wenig Ruhe. Was lag da näher als sich einmal den Park Villa Borghese anzuschauen? Ich ging also erneut an der Spanischen Treppe vorbei zur Piazza del Popolo und hoch auf den Pincio. Ich schlenderte ein wenig durch den Park, u.a. vorbei an einem kleinen See mit dem Tempio Di Esculapio.


Anschließend ließ ich mich an verschiedenen Plätzen zum Lesen nieder und suchte ein wenig Ruhe. Leider ist dieser Park nicht das, was ich mir unter einem Erholungsbereich vorstellt, man hat eigentlich nie wirklich seine Ruhe. Dies liegt auch an der zwar vertieft gelegenen, aber trotzdem quer durch den Park führenden und stark befahrenen Viale del Muro Torto, welche fast im gesamten Park akustisch präsent ist.
Nichtsdestotrotz verbrachte ich einige Strunden mit Lesen im Park und konnte so meine Akkus wieder aufladen und für den nächsten Tag vorbereiten.



Der sechste Tag hatte dann wieder ein volles Programm zu bieten: Der Vatikan mit Petersom und -Platz, erneut die Engelsburg, die Piazza Navona und Santa Maria Sopra Minerva waren meine Ziele an diesem Tag, den ich im Laufe der Woche einstellen werde.


Viele Grüße
Stefan
 
Zur wirklichen Erholung dient die Villa Borghese nur bedingt, da gebe ich dir recht. Dafür sind die riesige Villa Doria Pamphili (mit der Gefahr sich zu verlaufen) oder die Villa Ada besser geeignet.
 
Was die Erholung im Park anbetrifft so ist mir dafür die Villa Celimontana auf dem Celio der Liebste. Hab dort schon mit Stadtrucksack als Kopfkissen ein Mittagsschläfchen gehalten.

Stefan, bei dem Mammutprogramm ist ja eine Erholung wirklich mal vonnöten.

Toll was du dir alles vorgenommen hast und offensichtlich gut vorbereitet durchziehst.

Bin gespannt auf deinen nächsten Berichtstag.

Viele Grüße

Tizia
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur wirklichen Erholung dient die Villa Borghese nur bedingt, da gebe ich dir recht. Dafür sind die riesige Villa Doria Pamphili (mit der Gefahr sich zu verlaufen) oder die Villa Ada besser geeignet.

Was die Erholung im Park anbetrifft so ist mir dafür die Villa Celimontana auf dem Celio der Liebste. Hab dort schon mit Stadtrucksack als Kopfkissen ein Mittagsschläfchen gehalten.
Danke für Eure Tipps bzgl. eines Ruhepunktes. Mir fehlte sowas in Rom tatsächlich - für den nächsten Besuch weiß aber jetzt Bescheid.

Der nächste Bericht wird übrigens erst am Wochenende erscheinen. Mir fehlt derzeit berufsbedingt ein wenig die Zeit... x(

Viele Grüße
Stefan
 
Was die Erholung im Park anbetrifft so ist mir dafür die Villa Celimontana auf dem Celio der Liebste. Hab dort schon mit Stadtrucksack als Kopfkissen ein Mittagsschläfchen gehalten.

Dem kann ich nur zustimmen. :nod:
Nicht nur, wenn wir dort in der Nähe wohnen, sondern auch sonst sind wir jedesmal mindestens einmal in diesem schönen Park, der zwar nicht so weitläufig wie die Villa Borghese, dafür aber deutlich ruhiger ist.

 
Sechster Tag

Tag 6: Vatikan mit Petersom und -Platz, erneut Engelsburg, Piazza Navona und Santa Maria Sopra Minerva

So, mit etwas Verspätung folgt nun der sechste Tag. Der siebte Tag folgt gleich im Anschluss, ist aber nicht sehr ergiebig. Dafür gibt es an Tag 6 wieder ein paar Bilder mehr :)

Durch dieses Forum wusste ich ja, dass, wenn man früh genug am Petersplatz erscheint, man keine langen Schlangen befürchten muss. Nun, ich bin kein Frühaufsteher, daher muss ich anstehen. Ich kam gegen 10 Uhr am Petersplatz an und die Schlange vor dem Dom zog sich bereits einmal um den gesamtem Platz herum und ein halbes Mal wieder zurück. Nützt ja nichts, ich wollte da rein, also musste ich mich anstellen. Gesagt, getan und zwei Stunden sowie ordentliche Rückenschmerzen später hatte ich die Sicherheitskontrollen hinter mich gebracht und war „drin“.
Wenn man sich auf eine Rom-Reise vorbereitet, kommt ja nicht umhin, unzählige Berichte über den Petersdom zu lesen und die Erwartungshaltung steigt beinahe ins Unermessliche. Wurde sie erfüllt? Nun, ich muss gestehen, ich war beeindruckt von der Architektur aber gleichzeitig auch ein wenig abgestoßen von der ganzen Szenerie, die sich mir dort bot: Die Massen, die draußen mit mir zusammen auf Einlass geharrt hatten, waren jetzt mit mir zusammen im Dom und überfüllten diesen. An manchen Stellen geht man nicht mehr, sondern wird geschoben. Dazu kommt „Personal“, welches einen lautstark und recht harsch darauf aufmerksam macht, dass doch eine Messe stattfindet und man bitte keine Fotos zu machen habe. Dass die Stimme eines der „Aufseher“ deutlich lauter war als sämtliche Auslösegeräusche von Kameras und Smartphones schien die jungen Männer in ihren schwarzen Anzügen nicht zu interessieren. Und gesehen habe ich diese Messe nicht, auch wenn sie sicher irgendwo stattfand.
Grundsätzlich kann ich ja verstehen, dass man in einem Gotteshaus Respekt auf Menschen nimmt, die nicht wegen der Architektur hier sind (und befolge entsprechende Bitten/Anweisungen auch). Aber wenn ich doch tagtäglich mehr als 20.000 Menschen durch ein Gotteshaus führe, dann kann ich nicht ernsthaft erwarten, dass ich diese Massen derart bändigen kann, dass Betende nicht gestört werden. Warum führt man die Menschen, die aufgrund ihrer Religion hier sind, nicht in einen separaten, etwas abgelegenen Raum und lässt den übrigen Besuchern die Freiheit, im Dom zu fotografieren, wann und was sie möchten? Die Alternative wäre, den Andrang künstlich zu beschränken und das Fotografieren zu verbieten. Die Kirche wird ihre Gründe haben, warum sie beides nicht macht…
Nüchtern betrachtet ist ein Besuch im Petersdom zwar beeindruckend, für mich aber kein absolutes Muss. Wenn man religiöse Gründe außen vorlässt, ist man fast besser beraten, sich bei entsprechendem Interesse einen schönen Bildband zu kaufen. Oder man steht einfach früher auf als ich ;)


Nachdem ich auf dem Petersplatz und in den beiden Bögen noch ein paar Fotos gemacht hatte,


nutze ich die Gelegenheit, noch ein paar Fotos der Engelsburg zu machen, welche ich wegen des großen Krans vor der Burg zu Beginn meines Besuches nicht machen konnte. Gleichzeitig konnte ich aufgrund des passenden Sonnenstandes auch die restlichen Engel auf der Brücke vor der Burg ablichten. Danach nutzte ich den kleinen Park des Engelsburg erneut für eine Pause.


Danach machte ich mich wieder auf den Weg Richtung Zentrum und kam dabei zuerst zur Piazza Navona. Ein wirklich schöner Platz mit drei unterschiedlich gestalteten und sehr prachtvollen Brunnen. Und auch wenn es dort wieder sehr voll war, so ist die Stimmung dort angenehm und keineswegs hektisch, was an der Abwesenheit von motorisiertem Verkehr liegen mag. Man kann dort nicht nur Platz nehmen und die Atmosphäre genießen, sondern auch künstlerisch hochwertige Gemälde erstehen. Ich kann mich erinnern, dass früher im Wohnzimmer meiner Großeltern auch solche „Kunst“ hing. Mich würde ja schon mal der Gemälde-Absatz an einem normalen Wochentag interessieren ;) Aber andererseits kommt Kunst von Können und wenn kein Bedarf da wäre, würde wohl auch nicht gemalt werden.


Der Weg zurück zum Hotel führte mich dann zum letzten „regulären“ Punkt meiner Reise: Der Kirche Santa Maria Sopra Minerva. Den Meisten dürfte diese Kirche vor allem durch den kleinen, putzigen Elefanten bekannt sein, der vor der Kirche auf der Piazza della Minerva steht und einen Obelisken auf seinem Rücken trägt. Entworfen wurde er von dem berühmtem Bildhauer Bernini und gefertigt bereits 1629. Aufgestellt wurde er an diesem Ort allerdings „erst“ 1677. Die Kirche selbst ist angeblich die einzige gotische Kirche Roms und wurde 1370 fertiggestellt. Wie alle von mir besuchten Kirchen Roms ist auch sie reich verziert und voller interessanter Details.


Aus fotografischer Sicht fiel sie vor allem durch die Dunkelheit im Innern auf, was natürlich auf die kleinen und teilweise sehr hoch liegenden Fenster zurückzuführen ist. Das führt zu langen Verschlusszeiten der Kamera bzw. zu sehr hohen Lichtempfindlichkeiten, was der Qualität eher abträglich ist. Für das menschliche Auge ist dies natürlich alles keine nennenswerte Einschränkung. So dunkel, dass man die bauliche Pracht nicht genießen kann, ist es zum Glück nicht. Und von einem Besuch absehen sollte man deswegen auf gar keinen Fall.

Da ich mittlerweile eine gewisse Müdigkeit verspürte, ging es heute ein wenig früher als gewohnt ins Hotel zurück. Vorher konnte ich noch ein Trikot von Lazio Rom für mein Patenkind ergattern :)


Viele Grüße
Stefan
 
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Siebter (und achter) Tag sowie ein Fazit

Tag 7: Entspannung

Wie schon angedeutet, ließ ich es an diesem letzten Tag vollständigen Tag in Rom erneut sehr ruhig angehen. Ohne Kamera und nur mit elektronischen Büchern sowie Smartphone „bewaffnet“ zog ich wieder Richtung Park Villa Borghese und sah mir dort die restlich Teiles des Parks an sowie ließ mich wieder hier und dort nieder, um mich meinem nächsten Buch zu widmen.
Daher gibt es von diesem Tag auch nur ein Foto der Spanischen Treppe, nun mit deutlich intensiver blühendem „Grünzeug“ (wenn auch nicht mehr bei ganz so schönem Wetter).


Und da es über den siebten Tag so wenig zu berichten gibt, komme ich auch gleich zum achten und letzten Tag in Rom:

Tag 8: Abreise

Nun, der Tag der Abreise war gekommen. Frühstück, auschecken und mit dem Taxi wieder zum Bahnhof. Dort kam gerade ein Leonardo Express an und da auf dem Anzeigetafel auf dem Bahnsteig auch bereits wieder „Fiumicino“ angezeigt wurde, setze ich mich in den Zug. Nach wenigen Minuten wurde ich allerdings durch eine Reinigungskraft und durch die Schaffnerin energisch, aber nicht unfreundlich aus dem Zug komplementiert. Ich solle doch bitte auf den anderen Bahnsteig wechseln und dort auf den nächsten Zug warten. Warum dies geschah, weiß ich nicht. Allerdings kam der andere Zug recht bald und fuhr dann auch tatsächlich vor dem zuerst eingetroffenen Zug wieder Richtung Flughafen ab.
Dort angekommen musste ich feststellen, dass der Schalter zum Check-In noch geschlossen war. Mein Plan, mich einfach irgendwo niederzulassen und zu lesen, wurde allerdings durch die Tatsache torpediert, dass es außerhalb des Sicherheitsbereiches keine Sitzgelegenheiten gab. Also lief ich ein wenig herum, setzte mich auch eine Zeitlang vor den Brunnen draußen vor der Halle und vertrieb mir so die Zeit. Man sollte also nicht zu früh dort erscheinen, es könnte eine langweilige Zeit werden.
Nachdem der Schalter endlich geöffnet wurde, bekam ich meine Bordkarte und gab mein Gepäck ab. Bei der Sicherheitskontrolle dann die nächste Überraschung: Wie bereits in Düsseldorf hatte ich vergessen, meinen Gürtel auszuziehen, also meldete sich der Alarm beim Durchschreiten der Sperre. Entgegen der Vorgehensweise in Düsseldorf wurde ich aber nicht per Handgerät überprüft, sondern gebeten, meinen Gürtel auszuziehen, in eine weitere Box zu legen und mich wieder ganz am Ende der Schlange anzustellen. Natürlich war die erste Box mit Kamera, Geldbörse und anderen Wertsachen mittlerweile durch das Durchleuchtungsgerät gefahren und „wartete“ nun herrenlos am Ende des Bandes. Die zwei Minuten (gefühlt eine Ewigkeit), bis ich endlich problemlos durch die Sicherheitssperre gelangte, schwitzte ich Blut und Wasser. Aber zu meiner Beruhigung war alles noch da, wo ich es abgelegt hatte.
Nachdem dann das Boarding mit ca. 15 min Verspätung begann, musste die Maschine noch ca. 30 min. warten, bevor sie zum Start aufbrechen konnte. Allerdings dauerte auch das Rollen bis zur Startbahn noch einmal ca. 15-20 min. Als Begründung wurde vom Piloten durchgegeben, dass auf der „unsere“ Startbahn am Ende kreuzenden, weiteren Startbahn einige Maschinen vorher starten sollten. Dass diese (wie ich von meinem Platz aus sehen konnte) alles Allitalia-Maschinen waren, wird sicher Zufall gewesen sein ;):]
Nachdem wir dann endlich mit satter Verspätung starten konnten, konnte ich sehen, dass hinter uns dreizehn(!) Maschinen auf ihren Start warteten. Das hatte ich so noch nicht erlebt. Aber nach knapp zwei Stunden Flug landete der Flieger sicher in Düsseldorf und der Urlaub war zu Ende…


Nun noch ein paar abschließende Worte zu meinem ersten, richtigen Urlaub in Rom:

Man sagt ja, wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Und ich muss sagen, dass dieser Spruch ein gutes Motto für meine Reise nach Rom wäre. Es gab wirklich beeindruckende Bauten und Orte (die Caracalla-Thermen, die Piazza Navona, die Villa Farnesina, den Gianicolo, Santa Prassede seien hier als Beispiel genannt). Gleichzeitig sind die Menschen in Rom, die ich nicht als Touristen identifiziert habe, durchwegs sehr freundlich und immer hilfsbereit gewesen. Das kenne ich aus anderen Großstädten nicht immer so. Das angenehme Klima trägt natürlich auch seinen Teil dazu bei, sich wohlzufühlen.
Andererseits ist die Gefahr an Romitis zu erkranken, bei mir eher gering. In der einen Woche voll mit antiken oder mittelalterlichen Bauten fehlte es mir ein wenig an geistiger Abwechslung. Als Beispiele seien in Berlin das Deutsche Historische Museum oder in London das Victoria&Albert Museum oder das Science Museum genannt. Mir persönlich helfen solche Orte immer, den Kopf ein wenig frei zu bekommen. Eine willkommener Ort für Regentage sind sie obendrein (auch wenn ich in Rom das Glück hatte, nicht eine Regenwolke zu sehen zu bekommen).

Dazu kommt, dass Rom nunmal eine recht laute und hektische Stadt ist. Man findet kaum einen Ort der Ruhe, an dem man sich mal niederlassen kann, um ein wenig Erholung (körperlich und geistig) zu erlangen. Ich muss natürlich einräumen, dass es diese Orte gibt, ich sie nur nicht gefunden habe. Beim nächsten Mal weiß ich dank Eurer Tipps, wo ich hin muss.

Werde ich also wieder nach Rom fahren? In den nächsten Jahren sicher nicht, ganz ausschließen möchte ich es aber auch nicht. Da sind ja noch ein paar Dinge, die ich nicht gesehen habe ;)

Bereue ich es, nach Rom gefahren zu sein? Nein, ganz sicher nicht. Auch mit dem Wissen um die genannten Einschränkungen würde ich die Reise wieder antreten. Es war eine schöne Reise und die positiven Aspekte überwiegen bei Weitem. Auch erscheinen die negativen Punkte in meinem Bericht vielleicht ein wenig zu intensiv. Ich habe die Reise genossen und bin erholt wieder zurückgekommen (allerdings mehr geistig als körperlich ;)). Und das ist für mich das Wesentliche an einer Urlaubsreise.


So, zum Abschluss meines Berichtes nun möchte ich denen danken, die es bis hierher ausgehalten haben. Ich hoffe, es hat sich wenigstens ein bisschen gelohnt, den Bericht zu Lesen und die Fotos zu betrachten. Solltet Ihr Fragen haben, nur zu. Auch wenn ich nicht jeden Tag online bin, werde ich mir die Zeit nehmen, diese zu beantworten.



Viele Grüße
Stefan
 
So, zum Abschluss meines Berichtes nun möchte ich denen danken, die es bis hierher ausgehalten haben. Ich hoffe, es hat sich wenigstens ein bisschen gelohnt, den Bericht zu Lesen und die Fotos zu betrachten.

Hallo Stefan,

ich bin Dir sehr gerne bis hierher gefolgt und habe auch Deine letzten Berichte mit Freude gelesen.
Ja, es klingen durchaus etwas nachdenkliche, vielleicht auch negative Töne an in Deiner Schilderung, aber Deine fantastischen Fotos zeigen doch auch, dass Rom Dir etwas gegeben hat.

Nur noch eine Bemerkung zum Petersdom:
Es ist richtig, dass sich da durchaus die Geister scheiden und auch ich bin nicht immer in der gleichen Stimmung in dieser monumentalen Kirche. Du schreibst, dass Du kein Frühaufsteher bist und deshalb in Kauf genommen hast, 2 Stunden anzustehen.
Was man allerdings gewinnt, wenn man sich an diesem Tag zum Frühaufstehen zwingt, sind nicht nur 2 Stunden, die man sicher besser anderswo investiert ;), sondern auch natürlich deutlich weniger Menschen im Dom selbst.
Falls Du also wider Erwarten doch noch einmal dort hingehen solltest, würde ich das doch überlegen. ;)

LG Angela
 
Erst einmal: auch ich habe Deinen Rom-Reisebericht sehr gerne verfolgt und vor allem die vielen schönen Bilder :thumbup: dazu genossen. Haben mir sehr gut gefallen :nod:, auch weil ich solche selbst nie hinbekomme. Aber dafür gibt es ja Rom-Berichte wie Deinen ;).
Vieles aus Deinem Fazit - positive wie negative Erfahrungen - kann ich gut verstehen und könnte sie jetzt "aufdröseln", aber das würde nicht viel bringen, auch weil ich als "Wiederholungstäterin" in Sachen Romreise da leicht reden kann. Aber es ist schön, dass Du eine erneute Romreise irgendwann mal nicht ausschließt. Es gibt wirklich noch viel zu sehen dort und zu entdecken. (Aber wo gibt es das nicht in der schönen weiten Welt ;).)

Und auch von mir dazu eine Bemerkung:
Nur noch eine Bemerkung zum Petersdom:
Es ist richtig, dass sich da durchaus die Geister scheiden und auch ich bin nicht immer in der gleichen Stimmung in dieser monumentalen Kirche. ...
Was man allerdings gewinnt, wenn man sich an diesem Tag zum Frühaufstehen zwingt, sind nicht nur 2 Stunden, ... sondern auch natürlich deutlich weniger Menschen im Dom selbst.

Oder abends, vor Schließung hingehen (ob man da dann natürlich so tolle Fotos machen kann ... ;)), da sind auch bedeutend weniger Menschen anzutreffen.
Und
Warum führt man die Menschen, die aufgrund ihrer Religion hier sind, nicht in einen separaten, etwas abgelegenen Raum ...
das tut man eigentlich: die Sakramentskapelle im rechten Seitenschiff ist für die reserviert, die sich für ein Gebet zurückziehen möchten (kein Reden, kein Rumgehen u.ä.)

Dass die schönen Eindrücke von Rom noch lange nachklingen wünscht
Pasquetta.
 
Auch von mir vielen Dank für Deinen lebhaften Bericht - Ich denke, es kommt doch noch irgendwann einmal die Lust zurück, auch andere, noch nicht gesehene Örtlichkeiten in Rom und um Rom heraum zu besuchen
....
Oder abends, vor Schließung hingehen (ob man da dann natürlich so tolle Fotos machen kann ... ;)), da sind auch bedeutend weniger Menschen anzutreffen.
.....
manchmal hilft auch eine andere Jahreszeit ....

vgl. Rom im Januar – Es geht auch geruhsam und ohne Touristenmassen und 6 Tage allein durch Rom
LG
 
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