Rom: Kolumne von Martin Zöller "Die spinnen, die Römer"

Die spinnen die Römer: Martin Zöller über eine Orange, etwas Wasser und viel Geld: DIE SPINNEN, DIE RÖMER: Der Schatz im Thekensee - badische-zeitung.de

Die Rede ist vom neuesten Trend in römischen Bars, wo eine neue Mode der Trinkgeld-am-Tresen-Generierung eingesetzt hat. Denn vorbei ist es mit dem Sparschwein oder dem Unterteller, die neuen Stars in der Welt der Trinkgeld-Sammelgefäße sind: Glas, Wasser, Orange. Das Spiel geht so: Wer es schafft, auf der im Wasser schwimmenden Orange eine Münze abzulegen bekommt alle Münzen am Grund des Bodens. Und weil es keiner schafft, ist der Boden des Glases – genau: voll mit Münzen.
 
Mein absolutes Lieblings-Getränk. :smug: :proud: :~

Übrigens ist auch bei uns im Archiv die "Moka" bereits zweimal explodiert ... allerdings liegen beide Male bereits 15 und mehr Jahre zurück.



Recht gewürdigt sein will auch dieser letzte Absatz:
Martin Zöller schrieb:
P.S. Ein Backup habe ich ja noch, wenn ich die Angst nicht besiege. Eine Filterkaffeemaschine aus Deutschland. Ich halte sie meist versteckt. Kein Römer darf sie sehen. Man würde mich aus der Stadt werfen. Zu Recht.
:twisted: :nod: :twisted:
 
Wenn ich meine "Moka" in Betrieb nehme, dann hoffe ich auch immer, dass es gut ausgeht! Allerdings lese ich zum ersten Mal, dass es tatsächlich zu ernsthaften Schwierigkeiten kommen kann. Demnach ist meine Vorsicht doch nicht ganz unbegründet. :nod:
 
Die spinnen die Römer: Martin Zöller über eine dramatische Schlüssel-Suchaktion und ihr überraschendes Ende: DIE SPINNEN, DIE RÖMER: Sicherer geht’s nicht - badische-zeitung.de

Grundsätzlich zeichnet die Römer die Fähigkeit aus, die Gegenwart gelassen zu akzeptieren. Man ärgert sich zwar ständig über die eigene Stadt, schwört Auswanderung und Revolution, aber letztlich bleibt alles so, wie es ist. Sinnbildlich für die Bereitschaft, die Welt und ihren Lauf zu akzeptieren, steht nicht zuletzt das Stadtbild selbst: Der Putz an Palazzi und in den schönen Gassen von Trastevere mag noch so bröckeln – da es keinen Frost gibt, bedarf es auch keiner größeren städtebaulichen Eingriffe. (Ansonsten wäre es wohl auch dem Kolosseum schon längst so gegangen wie manchem Marktplatz nördlich der Alpen: An seinem Platz stünde eine schöne Kreissparkasse.)
 
Der das Photo gemacht hat, hat aber offenbar den Artikel nicht sonderlich gründlich gelesen. :lol:
Giorgio zog den rechten Schuh ab und sogleich rutschte Giorgios Schlüsselbund auf dem Innenfutter hinab und blieb erst stehen, wo Platz für die Ferse ist.
 
Die spinnen die Römer: Martin Zöller über den Angriff der "Buche" in Rom: DIE SPINNEN, DIE RÖMER: Emmental ist überall - badische-zeitung.de

(...) ungünstigerweise hat es nicht nur direkt in den Tiber hinein geregnet, sondern auch auf die ganze Stadt. Womit wir bei den "buche" wären: Das Wasser ist in den Asphalt gesickert und hat aus kleinen Löchelchen und Risslein erwachsene Löcher und große Risse gemacht. So viele sind es, dass ein Autor der Gratiszeitung "Metro" das Problem mit den Worten zusammenfasste, in Rom gebe es nur noch eine Straße: "Via Emmental ist überall". Wobei er vergaß, dass auch vor dem Regen Roms Straßen nicht so fest und kompakt waren, dass man sie alle unter dem Sammelbegriff "Via Parmigiano" hätte zusammenfassen können.
 
Die spinnen die Römer: Martin Zöller über das Ende des Fotografierverbotes im Museum: DIE SPINNEN, DIE RÖMER: Selfie mit dem nackten David - badische-zeitung.de

Die Rede ist von den neuesten Überlegungen im italienischen Kulturministerium. Dieses beschäftigt sich laut der Zeitung "La Repubblica" derzeit mit der Idee, ob man nicht Besuchern der italienischen Museen das Fotografieren zum privaten Gebrauch erlauben solle.
(...) Laut "La Repubblica" sei ein Fotografierverbot nicht weiter durchsetzbar, da jeder nun mal ein Smartphone mit sich führe und der heutige Tourist es gewohnt sei, andauernd zu fotografieren. Was besucherfreundlich klingt, ist natürlich ein Mittel zur Selbstvermarktung.
 
Was besucherfreundlich klingt, ist natürlich ein Mittel zur Selbstvermarktung. Denn klar: Jeder, der sich den Arm verrenkt und ein so genanntes "Selfie", ein Selbstporträt, etwa mit dem nackten David Michelangelos in die Welt der sozialen Netzwerke verschickt, macht auch Werbung: "Seht her, ich bin in Florenz!" Die Hoffnung der Museen: Wer das Foto sieht, wird bald selbst den nackten David bewundern wollen.

Giorgio, dessen illegales Hobby jetzt legalisiert werden könnte, ist hin- und hergerissen: Einerseits gibt es dann keine Hürden mehr. Andererseits: Der Reiz des Illegalen ist dahin. Giorgio meint sogar, die Masse der Fotos raube den Kunstwerken die Seele.

Vielleicht hat Giorgio damit sogar recht: Nackt im Museum rumzustehen, ist schon nicht jedermanns Sache. Jetzt auch noch vieltausendfach fotografiert, aber im Grunde nicht beachtet zu werden – das ist zu viel für David und Co. Irgendwann wird aus ihm herausbrechen, dass ihm das zu dumm wird. Er wird seine Schleuder packen, zu Botticellis "Venus" rüberlaufen und mit ihr durchbrennen. Und keiner wird sie je mehr fotografieren. Selbst Giorgio Nerone nicht.
:lol::lol::lol:
 
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