Kleines Sommerrätsel

Ich sehe, alle „Beutezüge“ wurden am richtigen Ort getätigt: im schönen Seligenstadt, wo Karl der Große angeblich seine geliebte Tochter wiederfand (nachzulesen z.B. hier). Besonders schön finde ich woran er sie wiedererkannt hat ;)
Emma, die Tochter Karls, wurde von ihrem Vater nicht erkannt. Sie servierte ihm jedoch seine Leibspeise: Pfannkuchen!!
Nachdem der Kaiser diese probiert hatte, war ihm plötzlich klar, dass diese leckeren Pfannkuchen nur von Emma sein konnten, ...


Man beachte auf dem mittleren Bild Einhard, der oben aus dem Fenster lugt. ;)

Auch wenn man Karl d.Gr. zu den „römischen Spuren“ zählen könnte, führte die von euch rasch gefundene römische Spur in die Basilika St. Marcellinus und Petrus und dort zum Reliquienschrein der beiden Märtyrer aus Rom.


Wie sie durch den von Einhard (dem Schreiber u.a. der Vita Karoli Magni) beauftragten Notar Ratleik von Rom nach Muhlinheim, dem späteren Seligenstadt kamen (der Name geht also vermutlich eher auf die beiden „Seligen“ zurück, zu denen ob ihrer Wundertaten bald viele Leute pilgerten), das lässt sich hier gut nachlesen.

Ich denke aber, dass Pasquetta eher auf vor ein paar Monaten gefundene Skelette anspielt.
Die Skelette wurden bei den Bauarbeiten für eine behindertengerechten Zugang entdeckt und ihre Bergung ectr. verteuerten natürlich die Kosten für die geplante Rampe. Da trifft es sich sicher gut, dass der Erlös aus dem mit großem Erfolg aufgeführten Lustical "Der Reliquienraub" dem Basilika-Bauverein zugutekommt.


Zugegeben, weiteres „Römisches“ in dem gesuchten Gebiet zu finden, ist etwas schwierig, da so ziemlich alle römischen Spuren im Mittelalter überbaut worden sind.
Die zweite zu ratende „römische Spur“ befindet die sich – wie Simone schon bemerkte –
Oder auf alte Spolien! Danke Bartholomäus! ;)

hinter der Bartholmäus-Figur in der Basilika. Dort finden wir einen Hinweis auf die coh. I civium Romanorum eq. - der jedoch teilweise verdeckt und auch noch in falscher Reihenfolge eingemauert ist.


Am Mainlimes, dem sogenannten Nassen Limes, hatte eine Einheit der 1. teilberittenen Kohorte römischer Bürger in einem Kastell bereits um 100 n.Chr. Stellung bezogen. In diversen kleinen Museen wäre noch einiges aus dieser Zeit zu finden – Weihesteine, Münzen, Prägestempel oder z.B. so eine bronzene Brunnenmaske

(das einzige entdeckte Original nördlich der Alpen und „vor Ort“ (in Niedernberg) als Kopie zu sehen).


Für einen Museumsbesuch ist das Wetter zu schön, so dass wir uns lieber im Freien aufhalten, und damit wünsche ich allen ein erholsames, sonniges Wochenende und bedanke mich für's Mitraten.


 
Zuletzt bearbeitet:
@Pasquetta
Das war mit Sicherheit ein sehr schöner Ausflug und wir sind deinen Spuren gerne virtuell in der hier vorgegebenen Form gefolgt. Man lernt nie aus!
 
@Pasquetta
Das war mit Sicherheit ein sehr schöner Ausflug und wir sind deinen Spuren gerne virtuell in der hier vorgegebenen Form gefolgt.
Das freut mich und ja, es war ein schöner Ausflug - wie auch der zur Einhardsbasilika bei Michelstadt im Odenwald, wo alles sozusagen "seinen Anfang nahm" mit den beiden Heiligen aus Rom, die nach Seligenstadt kamen.

 
So, der Pfalz-Ausflug ist beendet. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele „römische Spuren“ es auch hierzulande zu entdecken gibt. Wir waren diesmal in Gimmeldingen auf erfolgreicher Spurensuche –


Ja, eine schöne Gegend wird gesucht ...
und ich verstehe die „alten Römer“ sehr gut, dass sie sich in dieser schönen Gegend aufgehalten haben.

Für die fleißigen Mitsucher gibt es den versprochenen Schoppen Neuen Wein - wer will kann auch gerne mittrinken ;) -


und dann kann es weitergehen zur „Maxeburg“ :), wie unser Jüngster seinerzeit das Hambacher Schloss nannte.
Rom wollte immer herrschen, und als seine Legionen fielen, sandte es Dogmen in die Provinzen.
 
Zurück
Oben