Grosse Gruppe in kleineren Kirchen

Petronilla

Civis Romanus
Hall liebe Romfreunde

meine Romreise mit 30 Nasen rückt näher, und ich bekomme jetzt kurz vorher doch ein wenig Bammel, ob mir nicht, während ich meine Führungen halte, die unvermeidlichen uniformierten Machos oder bissige Priester mit dem Zeigefinger kommen und meinen Auftritt verbieten.
Alle Orte mit Eintritt sowie den Forumsbesuch habe ich vorreserviert, ausserdem haben wir dieses Kopfhörersystem dabei - aber was ist z.B. auf dem Kapitol oder in mittleren oder kleineren Kirchen wie Santa Prassede, Santa Pudenziana, Chiesa Nuova, San Ignazio, Santa Maria sopra Minerva, Santa Maria in Aracoeli, Santa Maria in Trastevere oder vor den diversen Caravaggiokapellen?
Hat jemand aktuelle Erfahrungen mit dem Führen einer so grossen Gruppe?
wieder einmal herzlichen Dank für die Hilfe!

die petronilla
 
AW: Grosse Gruppe in kleineren Kirchen

Hallo Petronilla,

30 Personen sind in Rom noch nicht wirklich eine große Gruppe. Auf dem Forum fallt Ihr sicher nicht auf, und auf freien Plätzen wie dem Kapitol sowieso nicht. Da wird keiner an Euch Anstoß nehmen. Ihr werdet weder die einzige noch die größte Gruppe sein, die da unterwegs ist. Und bis vor Kurzem gab's noch nicht einmal diese praktischen Kopfhörersysteme :)

Achtet halt in Kirchen darauf, dass Ihr nicht stört, wenn gerade Messe oder Andacht ist. Zu anderen Zeiten werdet Ihr in Kirchen vorwiegend Euresgleichen - sprich Touristen - treffen, die genau das gleiche mchen, wie Ihr auch: Besichtigen. Außer zu den Messen wirst Du da auch kaum auf einen Priester treffen. Wenn Euch allerdings jemand bittet, die Kirche gerade jetzt nicht zu besichtigen, solltet Ihr Euch daran halten. Dann hat das sicher einen guten Grund.

Rom ist an Touristen gewöhnt - Du machst Dir da völlig unnötig Gedanken. Wobei ich natürlich nicht weiß, was Du mit Auftritt meinst... ;)

Herzlichen Gruß
Sven
 
AW: Grosse Gruppe in kleineren Kirchen

Hallo,

in Rom Gruppen zu führen, ohne eine offizielle Genehmigung zu haben, kann teuer werden. Die Führung einer relativ kleinen Gruppe kann ja noch ziemlich privat und unauffällig sein, aber 30 Personen???? Ich würde mir das nicht trauen.

Gruß
Heinz
 
AW: Grosse Gruppe in kleineren Kirchen

Das würde bedeuten, dass etwa eine Schulklasse mit ihrem Lehrer nicht ohne Führer in Rom unterwegs sein dürfte? Oder die vielen Ministrantengruppen (von denen hier im Forum ja auch schon die Rede war)? Die Pilgergruppe, die von ihrem Pfarrer oder Bischpf geführt wird? Ist das alles "illegal"? Das mag sein, wenn man das ganze kommerziell (also etwa als Reiseveranstalter etc.) betreibt und seine Dienste für jedermann anbietet; wenn es aber um eine "geschlossene Gesellschaft" (Klasse, Pfarrgemeinde, Ministrantengruppe) geht, muss sowas auch ohne Genehmigung erlaubt sein. Wir wissen ja nicht mal, um was für eine Gruppe es sich bei Petronilla handelt (oder habe ich was übersehen?).

So allgemeingültig kann ich mir das einfach nicht vorstellen. Und wenn es tatsächlich so allgemein gelten sollte ("niemand darf in Rom eine Gruppe egal welcher Art führen, außer er hat eine Lizenz"), wird das wohl kaum kontrolliert.

Herzlichen Gruß
Sven
 
AW: Grosse Gruppe in kleineren Kirchen

Hallo,

mit dieser Regelung sollen nicht nur die vielen amtlichen Führer geschützt werden, sondern es soll auch gewährleistet sein, dass nur "richtige" Informationen weitergegeben werden. Ich habe selbst schon mal so ein "Razzia" im Petersdom erlebt. Außerdem habe ich darüber auch in der italienischen Presse gelesen.

Ob und in welchem Maße kontrolliert wird, entzieht sich natürlich meiner Kenntnis, aber ich bin seitdem sehr vorsichtig geworden.

Sollte nur mal eine grundlegende Info sein.

Gruß
Heinz
 
AW: Grosse Gruppe in kleineren Kirchen

Es handelt sich um eine Gruppe von Senioren, die im Rahmen der VHS zusammengekommen sind - die Romreise läuft aber nicht über die VHS, sondern ist privat organisiert.
Ich habe das eben auch schon mal gehört mit dem "Schützen der amtlichen Guiden", kann mir aber einfach nicht vorstellen, dass das wirklich durchgezogen wird - es wäre doch schlicht und einfach kontraproduktiv für den Tourismus. Es gibt so viele unterschiedliche Reisegruppen - ist doch klar, dass die nicht alle einen Typus von Führer haben können und daher einen auf ihre Interessen abgestimmten mitbringen!
Und das mit dem Verhindern der Weitergabe falscher Informationen ist ja wohl ein Witz! Es kann doch kein Monopol auf einen bestimmten Wissensfundus geben! Was ist Wissen? Was ist wahr und was ist falsch? Ist doch eher alles eine Frage der Interpretation. Aber ganz undenkbar erscheint mir das leider für das hierarchische italienische Wissenschaftsverständnis nicht....
Respekt vor den Kirchen als sakralen Stätten ist eine andere Sache. Das verstehe ich.
Nun, was soll ich tun: ich muss es drauf ankommen lassen und einfach mal davon ausgehen, dass mir zumindest nicht an allen Orten jemand dazwischenfunken wird.

Schöne Grüsse

Petronilla
 
AW: Grosse Gruppe in kleineren Kirchen

In der Tat wird in Rom sehr wohl kontrolliert, ob Führungen autorisiert sind.
Allerdings ist die Chance, erwischt zu werden, derzeit bei den Massen an Besuchern relativ gering.

Es geht einzig und allein darum, die Gilde der offiziellen Guides, die an die Comune di Roma letzten Endes auch Gebühren entrichten, zu protegieren.
Das ist auch durchaus legitim, schließlich gibt es derlei Schutzmechanismen beispielsweise auch für Handwerker, die in einer Rolle eingetragen sind.

Ob das mit Strafen verbunden ist, kann ich für Rom nicht sagen, im Falle von Siena ist das definitiv so. Da wird man sofort dingfest gemacht.

Eine Gruppe von 30 Leuten fällt schon auf.

Es gibt allerdings auch Standesunterschiede, niemand würde in Rom wohl einen Priester diesbezüglich belästigen.
Wie sagten schon die Römer:
Quod licet Jovi, non licet bovi.
(Ich überstze das mal lieber nicht, sonst werd ich gleich wieder ob meiner rüden Wortwahl verwarnt.)

Mein Tipp:
Du hast gar keine andere Wahl, als die Führungen selbst zu machen, offizielle Guides gibt es nämlich zu wenig, ist schon kurios.
 
AW: Grosse Gruppe in kleineren Kirchen

Habe die Reise erfolgreich hinter mich gebracht. War glücklicherweise alles überhaupt kein Problem, wenn auch vielleicht tatsächlich nur, weil`s fast überall so rappelvoll ist. Santa Prassede (Zeno-Kapelle) hab ich vor dem Besuch zur Sicherheit nochmal vor Ort abgeklärt, San Clemente habe ich vorgebucht, sogar Caravaggio in Sant`Agostino und San Luigi war relativ stressfrei zu besichtigen (ausser den gefrässigen Beleuchtungsmaschinen). Toll waren unsere nachmittägliche Sonderbuchung der Villa Farnesina und der Besuch im Palazzo Barberini, wo wir fast alleine waren. Was ich jedem, der in ähnlicher Situation ist (v.a. bei Seniorengruppen, und generell bei allen Gruppen über 20 Leuten), nur empfehlen kann, ist allerdings das schon oft erwähnte Kopfhörersystem. Über dem Forum kreiste etwa permanent während zwei Stunden Führung ein Hubschrauber - allein der wäre ohne unsere Verdrahtung extrem nervig gewesen...
Mal gespannt, wie sich die Sache mit den Kontrollen weiterentwickelt. Werde die Reise sicher noch öfters machen, bin also weiterhin für Austausch von Erfahrungen diesbezüglich dankbar!

Cordiali saluti

Petronilla
 
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