Flughafentransfer nach 23:00 (oder später) ins Zentrum
- Ersteller Breakzone
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Hallo nochmal,
Ich bin noch relativ fieberig und kann nur bedingt klar denken, möchte aber trotzdem von unseren Erfahrungen berichten. Nicht wundern, wenn euch beim Lesen wechselhafte Gedankensprünge auffallen...
Bevor ich etwas detallierter unsere Eindrücke beschreibe, möchte mich als erstes herzlich für die Hilfe hier im Forum bedanken!
Wir haben relativ knapp den letzten Leonardo Zug um 23:23 erwischt, dafür mussten wir uns ganz schön ins Zeug legen und einen schönen Sprint ablegen. Kurz zuvor wurden wir (außerhalb des Sicherheitsbereiches, bei den Taxi Ständen) von einem Mann angesprochen der unsere Tickets sehen und wissen wollte in welches Hotel wir fahren. Ein "Thank you, we don´t need any help" hat nicht gereicht, der Mann wurde merklich ungeduldiger, wedelte mit einem Ausweis rum und wiederholte irgendwas im Sinne von "es sei schon ok, er ist ein Official". Da ich Fremden am Flughafen nicht auf Aufforderung meine Unterlagen gebe, habe ich leicht pampig reagiert und gesagt er möge uns bitte in Ruhe lassen. Gut, drei bis vier Mamma - mia später liefen wir schon Richtung Zug. Bis heute weiss ich nicht, ob er sowas wie ein Supervisor vom Flughafen war, der den Touristen helfen soll schnell zu ihrem Hotel zu finden, oder einfach jemand, der die Ahnungslosigkeit von Neuankömmlichen an einem späten Abend ausnutzen wollte.
Das Hotel am Trevi Brunnen kann ich nur bedingt weiter empfehlen. Sehr stylisch, aber nicht gemütlich. Die Toilettenschüssel hatte die Form von einer Kugel mit der ensprechenden Klobrille, deren Form zwar nett anzusehen, ganz schön ins Fleisch geschnitten hat.
(Sowas in der Art war das: http://www.badgefluester.ch/images/2012/8/sfera2_def.jpg )
Das Personal war jedoch sehr freundlich und die Minibar sensationell günstig - 1€ pro Getränk.
Der Trevi Brunnen ist wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, wir hätten das Hotel auch ruhig wo anders aussuchen können. Die unmittelbare Nähe zum Brunnen hat uns im Endeffekt nicht viel gebracht.
Am Samstag haben wir uns, bis auf die Busfahrt, an den Plan orientiert. Campo de'Fiori, Piazza Navona, Piazza della Rotonda, Piazza di Montecitorio, Piazza del Popolo - Piazza di Spagna war eine klasse Zusammenstellung und hat beim gemütlichen Spazierengehen den ganzen Tag ausgefüllt. Gegessen haben wir im Taverna del Seminario - das war ganz gut.
Am Sonntag haben wir das Antike Rom besichtigt. Der Eintritt ins Colloseum war an diesem (oder an jedem?) Sonntag frei und ab 10:00 ging die Schlange fast um 360° um das Colloseum herum. Gleich am Anfang wurden wir von einer Frau angesprochen, die uns für 25€ p.P. eine geführte Tour im Colloseum und im Forum Romanum angeboten hat. (ohne das Anstehen in der Warteschlange). Ein paar Meter weiter fanden wir jemanden, der die gleiche Tour für 15€ angeboten hat. Die haben mitgemacht. Abgesehen von der etwas größeren Gruppe, >30 Menschen, war die Tour sehr informativ und es hätte sich alleine schon wegen der Zeitersparnis gelohnt. Unser Führer...ähhh, Tour Guide Chad, von Eddies Fun, war ein sehr lockerer, total sympathischer Zeitgenosse, ein Geschichtsstudent aus Kalifornien, der uns als "The guy, who looks like Thor" vorgestellt wurde. Ingesamt hat sich die fast drei stündige Tour sehr gelohnt, es war sehr informativ, Chad ist auf Fragen eingegangen (Standardantwort: the aliens did it!), wir mussten nicht warten und ich habe eines der besten und unterhaltsamsten Verrisse des Filmes Gladiator live miterleben können.
Was das leibliche Wohl in Rom angeht, hat uns Chad drei Ratschläge mit auf den Weg mitgegeben, die er seit längerer Zeit selbst befolgt. Die möchte ich euch natürlich natürlich nicht vorenthalten.
1) Wenn eine Pizza Margherita mehr als 6€ kostet ist/isst man im falschen Laden
2) Wenn das Restaurant wo man speist sich näher als drei Blocks von einer Sehenswürdigkeit befindet, ist man im falschen Laden
3) Wenn man um sich herum eine andere Sprache als italienisch hört, ist man auch im falschen Laden.
Ich fand die drei "Regeln" ganz witzig und sie haben eigentlich zu allen Restaurants gepasst, die uns empfohlen wurden.
Gegessen haben wir übrigens im Il Ponentino, das war wirklich sehr empfehlenswert, die Preise moderat und die Qualität sehr gut. Die eigene Zusammenstellung von Vorspeisen für 8€ kann ich persönlich sehr empfehlen. Wir haben dort zwei Mal gegessen. Nur Nachtisch fanden wir etwas zu teuer, 5€ für ein Stück Kuchen oder ein Tiramisu und 3,50€ für ein Cappuccino erschienen mir im Verhältnis zu den anderen Preisen recht hoch gegriffen.
Am Montag haben wir es leider nicht geschafft um 8:00 am Petersplatz zu sein. Wir waren kurz vor zehn da und die Schlange war bereits abschreckend lang. Prompt wurden wir angesprochen und uns wurde eine deutschsprachige Führung im Petersdom und in den Vatikanischen Museen für erst 50€ später 36€ p.P. angeboten. Wir haben uns erst fast darauf eingelassen, sind aber noch ein Stück zu Fuss zu den Vatikanischen Museen gegangen und haben uns letzendlich doch für den regulären Eintritt und den deutschen Audio Guide entschieden. So konnten wir ganz unabhängig unsere Zeit und die Route selbst einteilen. Eigentlich sehr empfehlenswert. Die Vatikanischen Museen sind natürlich eine Wucht! Wenn man wirklich jedes Gemälde und jede Statue näher betrachten möchte, wäre m.M.n. ein ganzer Monat zu wenig.Wir waren sechs Stunden da und haben uns gegen Ende wirklich erschlagen gefühlt, aufnahmefähig war ich bereits nach vier Stunden nicht mehr. Die Sixtinische Kapelle ist natürlich ein Muss, Fotos sind allerdings nicht erlaubt.
Gegessen im Il Fico - empfehlenswert!
Am Dienstag haben als erstes den Petersdom "nachgeholt", einen langen Spaziergang entlang der Tiber gemacht und uns anschließend das Jüdische Viertel angeguckt und dort gegessen. Dann die Koffer geholt und ganz gemütlich (weil betrunken) mit dem Leonardo zum Flughafen gefahren.
Insgesamt war es ein sehr schöner Kurztrip in Rom und bestimmt nicht unser letzter.
Zum Schluss hätte ich noch eine Frage. Uns ist ein enorm hoher Anteil an pakistanisch oder indisch? aussehenenden Menschen aufgefallen, die Selfie Sticks verkaufen. Sind das Flüchtlinge, Saisonarbeiter oder einfach nur Italiener mit Migrationshintergrund? Ich war wirklich überrascht wieviele es tatsächlich sind und dass sie teilweile keinen Meter voneinander weg stehen und einem der Reihe nach den Selfie Stock anbieten. Das Selfie Phänomän gibt es ja auch "nur" seit ein paar Jahren, womit wurde früher gehandelt? Sonnenbrillen?
Viele herzliche Grüße!
Ich bin noch relativ fieberig und kann nur bedingt klar denken, möchte aber trotzdem von unseren Erfahrungen berichten. Nicht wundern, wenn euch beim Lesen wechselhafte Gedankensprünge auffallen...
Bevor ich etwas detallierter unsere Eindrücke beschreibe, möchte mich als erstes herzlich für die Hilfe hier im Forum bedanken!
Wir haben relativ knapp den letzten Leonardo Zug um 23:23 erwischt, dafür mussten wir uns ganz schön ins Zeug legen und einen schönen Sprint ablegen. Kurz zuvor wurden wir (außerhalb des Sicherheitsbereiches, bei den Taxi Ständen) von einem Mann angesprochen der unsere Tickets sehen und wissen wollte in welches Hotel wir fahren. Ein "Thank you, we don´t need any help" hat nicht gereicht, der Mann wurde merklich ungeduldiger, wedelte mit einem Ausweis rum und wiederholte irgendwas im Sinne von "es sei schon ok, er ist ein Official". Da ich Fremden am Flughafen nicht auf Aufforderung meine Unterlagen gebe, habe ich leicht pampig reagiert und gesagt er möge uns bitte in Ruhe lassen. Gut, drei bis vier Mamma - mia später liefen wir schon Richtung Zug. Bis heute weiss ich nicht, ob er sowas wie ein Supervisor vom Flughafen war, der den Touristen helfen soll schnell zu ihrem Hotel zu finden, oder einfach jemand, der die Ahnungslosigkeit von Neuankömmlichen an einem späten Abend ausnutzen wollte.
Das Hotel am Trevi Brunnen kann ich nur bedingt weiter empfehlen. Sehr stylisch, aber nicht gemütlich. Die Toilettenschüssel hatte die Form von einer Kugel mit der ensprechenden Klobrille, deren Form zwar nett anzusehen, ganz schön ins Fleisch geschnitten hat.
(Sowas in der Art war das: http://www.badgefluester.ch/images/2012/8/sfera2_def.jpg )
Das Personal war jedoch sehr freundlich und die Minibar sensationell günstig - 1€ pro Getränk.
Der Trevi Brunnen ist wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, wir hätten das Hotel auch ruhig wo anders aussuchen können. Die unmittelbare Nähe zum Brunnen hat uns im Endeffekt nicht viel gebracht.
Am Samstag haben wir uns, bis auf die Busfahrt, an den Plan orientiert. Campo de'Fiori, Piazza Navona, Piazza della Rotonda, Piazza di Montecitorio, Piazza del Popolo - Piazza di Spagna war eine klasse Zusammenstellung und hat beim gemütlichen Spazierengehen den ganzen Tag ausgefüllt. Gegessen haben wir im Taverna del Seminario - das war ganz gut.
Am Sonntag haben wir das Antike Rom besichtigt. Der Eintritt ins Colloseum war an diesem (oder an jedem?) Sonntag frei und ab 10:00 ging die Schlange fast um 360° um das Colloseum herum. Gleich am Anfang wurden wir von einer Frau angesprochen, die uns für 25€ p.P. eine geführte Tour im Colloseum und im Forum Romanum angeboten hat. (ohne das Anstehen in der Warteschlange). Ein paar Meter weiter fanden wir jemanden, der die gleiche Tour für 15€ angeboten hat. Die haben mitgemacht. Abgesehen von der etwas größeren Gruppe, >30 Menschen, war die Tour sehr informativ und es hätte sich alleine schon wegen der Zeitersparnis gelohnt. Unser Führer...ähhh, Tour Guide Chad, von Eddies Fun, war ein sehr lockerer, total sympathischer Zeitgenosse, ein Geschichtsstudent aus Kalifornien, der uns als "The guy, who looks like Thor" vorgestellt wurde. Ingesamt hat sich die fast drei stündige Tour sehr gelohnt, es war sehr informativ, Chad ist auf Fragen eingegangen (Standardantwort: the aliens did it!), wir mussten nicht warten und ich habe eines der besten und unterhaltsamsten Verrisse des Filmes Gladiator live miterleben können.
Was das leibliche Wohl in Rom angeht, hat uns Chad drei Ratschläge mit auf den Weg mitgegeben, die er seit längerer Zeit selbst befolgt. Die möchte ich euch natürlich natürlich nicht vorenthalten.
1) Wenn eine Pizza Margherita mehr als 6€ kostet ist/isst man im falschen Laden
2) Wenn das Restaurant wo man speist sich näher als drei Blocks von einer Sehenswürdigkeit befindet, ist man im falschen Laden
3) Wenn man um sich herum eine andere Sprache als italienisch hört, ist man auch im falschen Laden.
Ich fand die drei "Regeln" ganz witzig und sie haben eigentlich zu allen Restaurants gepasst, die uns empfohlen wurden.
Gegessen haben wir übrigens im Il Ponentino, das war wirklich sehr empfehlenswert, die Preise moderat und die Qualität sehr gut. Die eigene Zusammenstellung von Vorspeisen für 8€ kann ich persönlich sehr empfehlen. Wir haben dort zwei Mal gegessen. Nur Nachtisch fanden wir etwas zu teuer, 5€ für ein Stück Kuchen oder ein Tiramisu und 3,50€ für ein Cappuccino erschienen mir im Verhältnis zu den anderen Preisen recht hoch gegriffen.
Am Montag haben wir es leider nicht geschafft um 8:00 am Petersplatz zu sein. Wir waren kurz vor zehn da und die Schlange war bereits abschreckend lang. Prompt wurden wir angesprochen und uns wurde eine deutschsprachige Führung im Petersdom und in den Vatikanischen Museen für erst 50€ später 36€ p.P. angeboten. Wir haben uns erst fast darauf eingelassen, sind aber noch ein Stück zu Fuss zu den Vatikanischen Museen gegangen und haben uns letzendlich doch für den regulären Eintritt und den deutschen Audio Guide entschieden. So konnten wir ganz unabhängig unsere Zeit und die Route selbst einteilen. Eigentlich sehr empfehlenswert. Die Vatikanischen Museen sind natürlich eine Wucht! Wenn man wirklich jedes Gemälde und jede Statue näher betrachten möchte, wäre m.M.n. ein ganzer Monat zu wenig.Wir waren sechs Stunden da und haben uns gegen Ende wirklich erschlagen gefühlt, aufnahmefähig war ich bereits nach vier Stunden nicht mehr.
Die Sixtinische Kapelle ist natürlich ein Muss, Fotos sind allerdings nicht erlaubt.Gegessen im Il Fico - empfehlenswert!
Am Dienstag haben als erstes den Petersdom "nachgeholt", einen langen Spaziergang entlang der Tiber gemacht und uns anschließend das Jüdische Viertel angeguckt und dort gegessen. Dann die Koffer geholt und ganz gemütlich (weil betrunken)
mit dem Leonardo zum Flughafen gefahren.Insgesamt war es ein sehr schöner Kurztrip in Rom und bestimmt nicht unser letzter.
Zum Schluss hätte ich noch eine Frage. Uns ist ein enorm hoher Anteil an pakistanisch oder indisch? aussehenenden Menschen aufgefallen, die Selfie Sticks verkaufen. Sind das Flüchtlinge, Saisonarbeiter oder einfach nur Italiener mit Migrationshintergrund? Ich war wirklich überrascht wieviele es tatsächlich sind und dass sie teilweile keinen Meter voneinander weg stehen und einem der Reihe nach den Selfie Stock anbieten. Das Selfie Phänomän gibt es ja auch "nur" seit ein paar Jahren, womit wurde früher gehandelt? Sonnenbrillen?
Viele herzliche Grüße!
Oh keine Sorge, die haben noch viel mehr im Repertoire. Sonnenbrillen gehen eigentlich immer und sobald Regen aufzieht, holen sie die Schirme raus. Also ich auf dem Palatin war und es zu regnen begann, stand plötzlich einer von ihnen hinter einem Baum und bot uns Schirme an. Keine Ahnung wie die das machen, vielleicht kaufen sie an solchen Tagen eine Tageskarte und hoffen damit Gewinn zu machen...Flüchtlinge ist in Italien nie ein schlechter Tipp, bei der Menge an Menschen, die das Land Jahr für Jahr aufnimmt....Breakzone schrieb:
Es gibt in Rom ein Haus, das Palazzo Salaam genannt wird.
Dort wohnen viele Flüchtlinge auf engstem Raum. Es gab über dieses Haus mal einen sehr interessanten Fernsehbericht.
Einen Bericht über das Elend der Flüchtlinge findet man auch hier
Der Eintritt in alle staatlichen Museen und archäologischen Stätten ist (seit Juli 2014) am ersten Sonntag eines jeden Monats frei. Siehe: Staatliche Museen: Änderung der Eintrittspreise und Öffnungszeiten
Gute Besserung wünscht
Simone