Eine Traumreise durch Italien

Ich holte meine Isomatte und meinen Schlafsack aus dem Auto und legte mich zur Mittagspause an den Strand und genoss die Sonne und das Rauschen der Wellen.

Um dieses feine Mittagspäuschen beneide ich dich!
Ohne meine kleine Campingausrüstung wäre es auch nicht gegangen. Am nächsten Tag hatte ich allerdings den Eindruck dass mir die Sonne ein wenig Farbe ins Gesicht gezaubert hatte.
 
Pisa

Bei der Rückfahrt von Sardinien dauerte es nach dem Anlegen im Hafen von Livorno länger wie bei der Hinfahrt bis ich von der Fähre fahren konnte. Ich hatte den Eindruck unser Deck war das letzte, das frei gegeben wurde. Dennoch war es noch früh als ich nach Pisa fuhr. Unterwegs noch tanken und dann führte mich das Navi am Fluss entlang in die Stadt so dass ich direkt auf den Dom zu fuhr und in einer Seitenstraße einen Parkplatz fand, zwischen dem Krankenhaus, der medizinischen Fakultät und dem botanischen Garten. So hatte ich auch gleich noch etwas von Pisa außer dem schiefen Turm.

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Ich ging durch die schmale Gasse auf den Dom zu. Nur wenige Touristen waren zu dieser frühen Stunde zu sehen.

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Gegenüber vom schiefen Turm befand sich ein Café wo ich einen Cappuccino bestellte. Den tollen Ausblick zahlte ich gleich mit und genoss den Aufenthalt.

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Nach dieser Stärkung erkundete ich die Piazza dei Miracoli.

Gleich hinter dem Turm entdeckte ich zu meinem Erstaunen die römische Wölfin.
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Fotos direkt mit dem Turm zu machen fand ich witzig.

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Nun aber noch ein paar Eindrücke von dem schönen Platz, dessen Gesamtbild mir so gut gefällt.

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Nun wurde es Zeit für die Weiterfahrt, denn ich wollte an der ligurischen Riveria bis Genua fahren. Andiamo!

 
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Wirklich schöne Fotos hast du uns aus Pisa mitgebracht. Ich war vor 6 Jahren dort und fand die Stadt einfach nur reizend. Das Umfeld um der Kathedrale ist beeindruckend. Vielen Dank, liebe Tizia!
 
Wirklich schöne Fotos hast du uns aus Pisa mitgebracht. Ich war vor 6 Jahren dort und fand die Stadt einfach nur reizend. Das Umfeld um der Kathedrale ist beeindruckend. Vielen Dank, liebe Tizia!
Pisa ist wirklich eine sehr schöne und lebendige Stadt, die alten Fakultäten mitten in der Altstadt tragen viel dazu bei. Und die Piazza dei Miracoli ohne Massentourismus ist wirklich beeindruckend und wunderschön.
 
Ligurische Riviera und Genua

Dies war der interessanteste Teil meiner Italienreise doch leider konnte ich nur wenige Fotos machen da ich ja während des Fahrens nicht fotografieren konnte. Eines der wenigen Nachteile des alleine unterwegs seins.
Von Pisa ging es zunächst über die Autobahn durch die ligurischen Berge. Auf jeder Bergkuppe ein Dorf mit einer Kirchturmspitze oder einer Burg, eine wunderschöne Fahrt. Ab und an ein Tunnel. Ich war so froh nicht auf der kurvenreichen Via Aurelia gefahren zu sein. Die habe ich dann ab Sestri Levante genommen. Vor fast dreißig Jahren bei meiner ersten Italienreise mit meinem damaligen Partner habe ich hier zum ersten Mal das Mittelmeer und Palmen gesehen. Das werde ich wohl nie vergessen. Damals war Sestri Levante ein verschlafenes Städtchen wo wir problemlos am Abend ein Hotelzimmer bekamen, nur durch Nachfragen an der Rezeption. Das besondere an dem Küstenort ist die kleine Halbinsel. Ich weiss noch wie ich damals erstaunt war links und rechts der Häuser das Meer zu sehen.
Inzwischen ist Sestri Levante ein quirliges Städtchen geworden. Ich bin bis zum Ende der Straße bei der Halbinsel gefahren und nur kurz ausgestiegen um Fotos zu machen.


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Den schmalen Durchblick zu den zwei Buchten konnte ich leider nicht fotografieren weil es dort keine Haltemöglichkeit gab. Zum Glück fand ich eine Tiefgarage an der langen Flaniermeile und darüber einen Kiosk/Bar, wo ich eine Kleinigkeit essen konnte, mit Meeresblick!

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Von hier aus ging es auf der Küstenstraße über Santa Margherita und einem Abstecher nach Portofino bis Genua. Die wunderschönen Villen aus dem vorherigen Jahrhundert mit ihren Türmen faszinierten mich. Ebenso die Küstenstraße die meist hoch oben am Berg mit Blick übers Meer recht malerisch daher kam. Allerdings auch schmal und kurvenreich. Und was mich verwunderte, überaus verkehrsreich. Die Fahrt nach Portofino und zurück war besonders abenteuerlich. Viele Spaziergänger an der Straße. Teilweise gab es eine eigene Trasse für die Fußgänger, direkt oberhalb des Strandes. Mittelgroße Linienbusse fuhren Portofino an und ich beobachtete aufmerksam wie sie auf der schmalen kurvigen Strasse ohne Ausweichmöglichkeiten an den protzigen SUV’s vorbei fuhren. Da war ich mir dann sicher dass ich mit meinem Kastenwagen auch durchkomme. Wie ich erst gestern von einer Bekannten erfahre habe ist es im Hochsommer wahrlich kein Vergnügen mit dem Auto diesen Abschnitt der Via Aurelia zu befahren. Im Winter ist es jedoch gut möglich und auch nach Genua rein zu fahren gar kein Problem. Ganz kurz konnte ich von der Strasse aus mal noch ein Foto von einer Bucht machen.


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Mein Hotel in Genua war ganz in der Nähe des touristisch umgestalteten alten Hafens. Dort befindet sich auch das zweitgrößte Aquarium Europas. Vor allen Parkhäusern bildeten sich Schlangen weil alle voll besetzt waren. So kam ich zu einer kleinen Stadtrundfahrt bis ich endlich ein Parkhaus mit freien Plätzen fand. Von dort aus waren es ca. 800 m bis zu meinem Hotel. Aufgrund der engen Gassen in der Altstadt funktionierte googleMaps nicht wirklich und ich brauchte eine ganze Stunde bis ich mit Rucksack und kleinem Rollkoffer endlich ankam. Ich versäumte es nicht mich auf diesem Spaziergang ein wenig umzusehen, zum fotografieren kam ich allerdings nicht. Besonders beeindruckt hat mich die große Piazza Ferrari.

Mein Hotel lag an der Piazza delle Vigne und im vierten Stock. In Genua ist es wohl üblich dass die Häuser von außen unscheinbar aussehen und im inneren ihre Pracht entfalten, je höher, desto schöner. So entdeckte ich im Eingangsbereich auf der vierten Etage ein wahres Kunstwerk.


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Ansonsten war die Etage sehr modern gehalten und dieser Mix gefiel mir. Nach dem erlebnisreichen Tag wollte ich mich nur noch ausruhen. Aber ich möchte eines Tages wieder kommen und dann am besten mit einer Rikscha die Stadt erkunden. Genua hat nach Venedig die größte Altstadt Europas und da gibt es wahrlich viele Schätze zu entdecken.
Am nächsten Morgen bestellte ich über die Rezeption ein Taxi, das mich zum Parkhaus brachte. Wegen der engen Altstadtgassen konnte der Taxifahrer nicht bis zum Hotel kommen. Aber gleich um die Ecke war ein Platz, wo er mich abholen konnte. Auf der kurzen Fahrt erkannte ich vieles vom Vortag wieder. Unweit des Parkhauses konnte ich bequem aussteigen und zum Parkhaus gehen. Auf dem Weg dorthin war ein kleines Café, in welchem ich schon am Vortag bei meiner Ankunft einkehrte. Hier gönnte ich mir nun ein Frühstück einschließlich frisch gepressten Orangensaft bevor ich mein Auto abholte.


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Der Parkwächter brachte mir meinen Wagen freundlicherweise aus den Tiefen der engen Garage nach oben. Ich stellte mein Navy ein und bereits 15 Minuten später war ich auf der Autostrada Richtung Milano. Genua, ich komme wieder!
 
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Sehr schade, dass Du nicht mehr Zeit hattest, Genua zu erforschen, denn Dom und Museen sind traumhaft.
Auch ich nehme immer ein Hotel im alten Hafen. Deine Schilderungen erregen große Sehnsucht!
Mal sehen, was Du noch erlebst bei Heimfahrt.
 
Heimreise

Auf meiner Heimreise verliess ich bald Ligurien, fuhr ein Stück durch den Piemont und erreichte wieder die Poebene in der Lombardei. So schloss sich der Kreis meiner italienischen Traumreise. Ich hatte zu Beginn die Lombardei und die Emilia-Romagna gestreift, Ligurien, die Toscana und Sardinien besucht und einen kleinen Eindruck von den vielfältigen Landschaften und Lebenswelten Italiens bekommen. Was für ein Land: das harte Leben der Hirten auf Sardinien, dje Massen an Touristen an der ligurischen Riviera oder ein Job auf einem der Fähren, die einen Vorgeschmack für ein Kreuzfahrtschiff geben. Quirlige Städte wechseln sich ab mit ganz ruhigen, wo man sich fragt, wo hier eigentlich die Menschen sind. Aber in jedem noch so kleinen Dorf gibt es eine Bar. Das Treffen in der Bar auf einen Caffè oder in einem Lokal zu einem Aperitivo ist überall sehr beliebt und so etwas wie eine Konstante in den so unterschiedlichen Lebenswelten Italiens.

Die schneebedeckten Berge im Piemont leuchteten aus der Ferne und bald erreichte ich den Autobahnring um Milano. Es dauerte nicht lange und Como und damit die Grenze, war erreicht. Die Raststätte wird gerade umgebaut so dass ich meinen Abschied von Italien in einem Containerrestaurant nehmen musste. Der Mitarbeiter der mein Pizzastück zum aufwärmen in den Ofen schob wurde von einer Kollegin in eine Diskussion verwickelt so dass er mich vergaß. Nun ja, schließlich holte er eine etwas angekokelte Pizza aus dem Ofen. Sie schmeckte trotzdem aber für ein Foto taugte sie nicht. Ich verließ das provisorische Lokal und fuhr über die Grenze. Arrivederci Italia!

Mir gefällt die Strecke am Luganersee See vorbei, durch den Gotthardtunnel und das sanfte Hügelland bis Basel. Freie Fahrt, Sonnenschein, so konnte ich die Landschaft genießen. Ich hatte schon den Großteil der Schweiz durchfahren als sich doch noch ein Stau bildete an dessen Ende ich gerade noch auf einen Rastplatz abfahren konnte. Ich nutzte die Zeit um mich auf meinem Reisebett auszuruhen und noch einmal einen Blick auf die Alpen zu werfen.


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Der Stau löste sich bald wieder auf, die Ruhepause hatte mir gut getan und so fuhr ich getrost weiter. In Basel wäre ich fast in Frankreich gelandet aber schließlich hatte ich wieder Kurs auf Deutschland und kam am frühen Abend in Freiburg an. Mein Hotelzimmer war schön aber die Parkplätze teurer wie in Mailand. Am nächsten Morgen checkte ich früh aus und wollte beim Bäcker in der Straße frühstücken. Der hatte aber Urlaub. Schließlich fand ich eine andere Bäckerei und konnte dort eine Kleinigkeit zu mir nehmen. Eigentlich wollte ich in Freiburg den Marktplatz und das Münster anschauen aber die Parkmöglichkeiten waren so ungünstig dass ich davon absah. Wenigstens ein Foto vom Münsterturm aus der Entfernung und ab auf die Autobahn.

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Im Laufe des Nachmittags bin ich daheim angekommen. 3.300 km mit einer Fahrtzeit von 48 Std. in zehn Tagen, das zeigte mir das Display im Auto an! Es war eine tolle Reise gewesen und ich bin froh dass es dieses Forum gibt wo ich meine Erlebnisse verarbeiten und mit euch teilen kann.

Am Nachhausekommen ist das schönste, erwartet zu werden. Das Empfangskomitee stand schon bereit als ich die Wohnungstür öffnete.

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Glücklich zuhause!



 
Vielen Dank für deinen Reisebericht durch die unterschiedlichsten Landstriche und Städte - es war interessant, dabei sein zu dürfen!
 
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Das war wirklich eine Traumreise
Wäre ich gerade nicht in der Sonne am Gardasee, würde ich sofort buchen.
Vielen Dank für das Mitnehmen.
 
Liebe Tizia,

vielen herzlichen Dank für diesen tollen Bericht Deiner Traumreise!
Wie man sieht, kann auch im Januar das Wetter in Italien schön sein - wenn man den richtigen Ort und die richtige Zeit erwischt.
Unser gerade erst vergangener Thermenurlaub in Montegrotto hat uns dahingehend eher enttäuscht - eine anfangende Erkältung, die sich zu einer scheußlich langen Grippe weiterentwickelt hat, tat das ihre dazu, deshalb habe ich mit Freude Deine Reiseerlebnisse verfolgt.
Dass Du im Tacabanda auch gute Erfahrungen gemacht hast, freut mich sehr.

Und neben allem anderen hat Dein Bericht mich angeregt, vielleicht doch von unserem fantastischen Umbrien-Urlaub letzten Oktober auch noch einen Bericht zu verfassen - die schönen Erlebnisse bleiben dadurch einfach noch mehr im Bewusstsein.

Liebe Grüße Angela
 
Liebe @Angela , das tut mir sehr leid, dass ihr euch im Urlaub eine Grippe eingefangen habt. Ich wünsche baldige Genesung!

Ich würde mich riesig freuen wenn du von eurem Umbrien-Urlaub einen Reisebericht machen würdest. Dies ist eine Region die ich bisher nur wenig kenne. Und es ist tatsächlich so dass mit einem Bericht die Erinnerungen aufgefrischt und das Erlebte aufgearbeitet wird.

Während meiner Italienreise zeigte die Wetter-App oft nur ganz wenig bis gar keinen UV-Index an aber bis auf den einen Tag in Cremona hab ich jeden Tag die Sonne zwischen den Wolken gesehen. Und es war nur morgens und abends kalt. Zuhause war derweil Dauerregen.

Liebe Grüße
Tizia
 
@Tizia vielenDank für Deinen Reisebericht. Ich habe Dich sehr gerne aus der Ferne begleitet.
Dein Reisebett hat mir sehr imponiert!
@Schwarzwaldgirl , es freut mich dass du mich aus der Ferne begleitet hast. Am Anfang und am Ende meiner Reise war ich ja gar nicht so fern als ich am Rand des Schwarzwalds entlang fuhr und auch einen kleinen Teil hindurch. Das Reisebett gibt mir sehr viel Sicherheit. Inzwischen ist es wieder abgebaut, einfach nur praktisch.
 
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