Der Duft des Arminius - WR - DerWesten
Teil 1
Teil 1
I. Iulius IX nach Christus
Nein, ich will diesen Arminius nicht sehen. Und riechen will ich ihn schon gar nicht. Ich verabscheue diese Ausdünstungen ungebadeter Barbarenhaare. Wälzt sich das Volk der Cherusker eigentlich jeden Morgen in seinen braunen Flüssen? Und dann auch noch ohne Badekappe? Arminius ließ ausrichten, er wolle mit mir ausreiten, um mir die Schönheiten seiner Heimat zu zeigen. Na, da sind wir doch in zehn Minuten schon wieder zurück im Lager. Ich schätze mal, er führt mich zu diesen angeblich 1000 Jahre alten Eichen, unter denen sie ihren tumben Göttern huldigen. Und dann vielleicht noch zu dem nach Schweißsandale stinkenden Morastbad, in dem ihre dicken Frauen ihre rissige Haut pflegen.
Das einzige, was mir an diesem Landstrich gefällt, ist der bewaldete Hügel ein Stück östlich von hier. Sie nennen ihn Teutberg. Dieser fette Buckel gäbe einen prima Platz für ein Heldenbild ab. Wenn ich die Barbaren hier erst befriedet habe, darf mich Kaiser Augustus zum Dank dafür gern auf diesen Sockel stellen. Ein Varus-Denkmal auf einem prächtigen germanischen Hügel - das würde mich für manche Pein entschädigen.
Denk ich an Hügel, dann wird mir warm ums Herz. Dann fallen mir die sieben Hügel meiner schönen Heimat ein. Ach, Rom. ICH WILL NACH HAUSE!