Oh, ich sehe gutgefüllte Theaterreihen, Auch Romitis, Tizia und Nummis sitzen in der ersten Reihe. Dann folgt nun 1.Akt, 2.Szene : Santa Croce in Gerusalemme
Die kurze Strecke liess sich an einem Sonntagmorgen gut laufen. In Santa Croce di Gerusalemme war gerade die Messe zu Ende, als wir durch das Portal schlüpften.
Aus irgendwelchen Gründen, habe ich diese Kirche immer zur Seite geschoben, zu Unrecht wie ich sofort feststellen musste. Gottseidank hatte der Küster noch die Beleuchtung in der Apsis angelassen und so strahlten uns die wunderbaren Fresken von Antoniazzo Romano in aller Farbenpracht entgegen.
Hier wird die Geschichte, die zur Auffindung des Heiligen Kreuzes führte, in komprimierter Form bildhaft dem Gläubigen gezeigt.
Schon zu Konstantins Zeiten (306-337n. Chr.) war es wichtig, religiöse Memorabilen auch in Rom als Hauptstadt zu besitzen. Die ein, zwei Apostel von Rom waren da zu dem Zeitpunkt ungenügend. Doch die sogenannten "Herrenmemorien" waren im Heiligen Land. Also, so die Legende, liess die Kaiserin Helena in Jerusalem buddeln, bis man auf die Überreste des Kreuzes stiess, an dem Jesus angeblich gekreuzigt wurde.
Um das Ganze zu einem richtigen religiösen Schwergewicht werden zu lassen, wurde zusätzlich auch ein Nagel, 2 Dornen aus der Dornenkrone, und Teile der Geisselsäule importiert. Dies alles ist in der Kreuzkapelle links der Apsis ausgestellt. Dort drängelten sich die Gläubigen und knipsten trotz Fotographierverbot fleissig herum. Ich schaute nur von ferne,
dieser "Fetisch-Kult" ist mir mehr als fremd. Ich hoffe, ich trete keinem auf das katholische Hühnerauge, aber es ist ja gerade Karnevalszeit. Da darf man mal über die Reliquien-Auswüchse schmunzeln. Selbst vor der Kopie einer Fotographie des Schweisstuchs von Turin kniete man nieder und bekreuztigte sich.
Für Erheiterung sorgte der konservierte Zeigefinger des Apostels Thomas, den der ungläubige Zweifler in der Brustwunde Christi gesteckt hatte. In der katholischen Kirche geht nichts verloren, was auch den Zweiflern späterer Generationen zu Andacht und kindlichem Glauben gereichen könnte.
Über all dem "Irdischen" schwebt der segnende Christus in der Apsis, sehr kritisch auf seine Gläubigen herabschauend:
Die frühchristliche Kirche wurde im Barock natürlich einer Generalüberholung unterzogen, sodass man nur noch Spuren der Antike findet, Einige Säulen mit ihren Kapitellen sind noch sichtbar, während andere in dicken Pfeilern verschwunden sind. Wenigstens ist der schöne Kosmatenboden aus dem 13. Jahrhundert sichtbar geblieben.
Dann wurde es dunkel...der Küster hatte die Beleuchtung ausgeschaltet, die gläubigen Schäfchen wie auch die ungläubigen Thomasse wurde aus der Kirche geleitet. Allerdings nicht durch den Haupteingang, denn der war schon geschlossen, sondern durch einen Nebenraum mit einer Seitentür, an der sich folgender Zettel befand. Sehr aktuell, leider sehr notwendig und auch konkret hilfreich für diejenigen, die ein ganz anderes Kreuz tragen müssen :
Die kurze Strecke liess sich an einem Sonntagmorgen gut laufen. In Santa Croce di Gerusalemme war gerade die Messe zu Ende, als wir durch das Portal schlüpften.
Aus irgendwelchen Gründen, habe ich diese Kirche immer zur Seite geschoben, zu Unrecht wie ich sofort feststellen musste. Gottseidank hatte der Küster noch die Beleuchtung in der Apsis angelassen und so strahlten uns die wunderbaren Fresken von Antoniazzo Romano in aller Farbenpracht entgegen.
Hier wird die Geschichte, die zur Auffindung des Heiligen Kreuzes führte, in komprimierter Form bildhaft dem Gläubigen gezeigt.
Ursprünglich war S. Croce Teil eines Sessorium-Palastes, in dem Helena, die Mutter des Kaisers Konstantin wohnte. Durch Umbaumassnahmen und Anbau einer Apsis wurde aus der quergerichteten Halle eine längsgerichtete nach Osten gerichtete Kirche in Rom. Die erste übrigens, die so die Symbolik "Ex Oriente Lux" in Stein manifestierte, während es in Rom kirchenbaulich sonst recht zusammengewürfelt und ungeordnet zugeht.Schon zu Konstantins Zeiten (306-337n. Chr.) war es wichtig, religiöse Memorabilen auch in Rom als Hauptstadt zu besitzen. Die ein, zwei Apostel von Rom waren da zu dem Zeitpunkt ungenügend. Doch die sogenannten "Herrenmemorien" waren im Heiligen Land. Also, so die Legende, liess die Kaiserin Helena in Jerusalem buddeln, bis man auf die Überreste des Kreuzes stiess, an dem Jesus angeblich gekreuzigt wurde.
Um das Ganze zu einem richtigen religiösen Schwergewicht werden zu lassen, wurde zusätzlich auch ein Nagel, 2 Dornen aus der Dornenkrone, und Teile der Geisselsäule importiert. Dies alles ist in der Kreuzkapelle links der Apsis ausgestellt. Dort drängelten sich die Gläubigen und knipsten trotz Fotographierverbot fleissig herum. Ich schaute nur von ferne,
dieser "Fetisch-Kult" ist mir mehr als fremd. Ich hoffe, ich trete keinem auf das katholische Hühnerauge, aber es ist ja gerade Karnevalszeit. Da darf man mal über die Reliquien-Auswüchse schmunzeln. Selbst vor der Kopie einer Fotographie des Schweisstuchs von Turin kniete man nieder und bekreuztigte sich.
Für Erheiterung sorgte der konservierte Zeigefinger des Apostels Thomas, den der ungläubige Zweifler in der Brustwunde Christi gesteckt hatte. In der katholischen Kirche geht nichts verloren, was auch den Zweiflern späterer Generationen zu Andacht und kindlichem Glauben gereichen könnte.
Über all dem "Irdischen" schwebt der segnende Christus in der Apsis, sehr kritisch auf seine Gläubigen herabschauend:
Die frühchristliche Kirche wurde im Barock natürlich einer Generalüberholung unterzogen, sodass man nur noch Spuren der Antike findet, Einige Säulen mit ihren Kapitellen sind noch sichtbar, während andere in dicken Pfeilern verschwunden sind. Wenigstens ist der schöne Kosmatenboden aus dem 13. Jahrhundert sichtbar geblieben.
Dann wurde es dunkel...der Küster hatte die Beleuchtung ausgeschaltet, die gläubigen Schäfchen wie auch die ungläubigen Thomasse wurde aus der Kirche geleitet. Allerdings nicht durch den Haupteingang, denn der war schon geschlossen, sondern durch einen Nebenraum mit einer Seitentür, an der sich folgender Zettel befand. Sehr aktuell, leider sehr notwendig und auch konkret hilfreich für diejenigen, die ein ganz anderes Kreuz tragen müssen :
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