Vor 200 Jahren: Brandinferno in St. Paul vor den Mauern

Simone-Clio

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... Juli 1823 zerstört hatte. 30 Jahre dauerte es, die Kirche im römischen Stadtteil Ostiense wiederaufzubauen. Ursache des verheerenden Feuers waren Schweißarbeiten an der Basilika, in der sich die sterblichen Überreste des Apostel Paulus befinden sollen.
 
Aus dem verlinkten Artikel:
Das Außergewöhnliche war, dass sich auch ein muslimischer Potentat, der Statthalter und Vizekönig von Ägypten, Mehmed Ali Pascha, bereit erklärte, für den Wiederaufbau der Basilika Alabaster aus seinem Land zu stiften.
Wenn Nersinger etwas schreibt, dann lerne ich so gut wie immer etwas hinzu. Und in diesem Falle also: Aha, darum also die Alabasterfenster im Schiff der Basilika!
 
Wenn Dich das Thema Alabaster in St. Paul vor den Mauern interessiert, kannst Du mit Gewinn auch den folgenden Nersinger-Artikel lesen: Päpstliche Schiffe auf dem Nil

Darin wird jener Alabaster erwähnt, welchen nach dem Brand Mehmed Ali Pascha stiftete:

Am 28. August 1841 legten die Fedeltà, die San Pietro und die San Paolo bei Sankt Paul vor den Mauern an. Einen Tag später traf der Papst dort ein. Er bestaunte eingehend die Geschenke Mehmet Alis. Man präsentierte Gregor XVI. die prachtvollen Alabastersäulen und -blöcke, hieroglyphische Inschriften, eine Mumie, die Haut eines Nilpferds, ein Krokodil und vieles mehr. (...) Am 10. Dezember 1854 konnte der selige Pius IX. (1846-1878) die feierliche Konsekration der wiedererrichteten Basilika vornehmen. Die Geschenke des ägyptischen Vizekönigs hatten einen würdigen Platz in Sankt Paul erhalten. Im Hauptschiff und an den Fenstern waren viele der Säulen und der kostbare Alabaster zu erblicken.

Der Alabaster für die heutigen Fenster stammt Nersinger zufolge allerdings aus einer späteren Gabe aus Ägypten:

Die feingetönten Alabasterfenster, die das Innere von Sankt Paul vor den Mauern mit Licht erfüllen, stiftete in neuerer Zeit König Fuad (1922-1936). Der letzte Herrscher aus der von Mehmet Ali begründeten Dynastie, König Faruk I., der nach einer Offiziers-revolte 1952 aus seinem Heimatland fliehen musste, erhielt Exil in Rom. Der Ex-Monarch suchte die Basilika mehrfach auf, um die Geschenke seiner Vorfahren zu betrachten.

Bei Wikipedia hingegen liest man:
Die Fenster aus „Ägyptischem Alabaster“ (Onyxmarmor) sind ein Geschenk des Vizekönigs Mohammed Ali aus Ägypten und die Malachitaltäre im Querschiff stiftete Zar Nikolaus I.

Wie auch immer, die Fenster sind sehr schön.
 
Ja, das sind sie - ohne jeden Zweifel.

Danke schön auch für die Hinweise auf die weiteren Quellen.
 
Danke schön. Und natürlich kann ich das gut nachvollziehen. :)

Was ich hingegen - und sicherlich nicht ich allein - anhaltend bedauere, das ist die m.E. misslungene Rekonstruktion von Christi Angesicht im Triumphbogen. Wobei der Link dazu heute kaum noch zu finden ist.
Aber nun ja: Wem sage ich das hier ... :confused:
 
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