Fahrpreiserhöhung?

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Warum und wann Fahrscheine und Zeitkarten der ATAC teurer werden
Der zwischen der Trenitalia und der Region Lazio geschlossene Vertrag sieht vor, dass am 1. August dieses Jahres der Preis des BIT (Erklärung für wenig romerfahrene Foristi: Biglietto integrato a tempo = Verbundfahrschein; ab Entwertung 100 Min. lang gültig) von 1,50 auf 2,- € steigen soll und auch die Zeitfahrkarten entsprechend mehr kosten werden. Wie es dazu kam und was man tun könnte, um es zu verhindern.

Il conto alla rovescia è, di fatto, iniziato. A partire dal primo agosto 2023, salvo interventi da parte della Regione Lazio, il costo dei biglietti e degli abbonamenti di autobus e metropolitane di Roma aumenterà, così come previsto dal contratto di servizio che Trenitalia ha stipulato con la Regione stessa nel 2018 e che resta in vigore sino al 2032.
Der Countdown hat in der Tat begonnen. Zum 1. August wird, vorbehaltlich des Eingreifens seitens der Region Lazio, auf den römischen Bus- und Metro-Linien [sowie natürlich auch auf den Regionalbahnverbindungen der Trenitalia, versteht sich] der Preis für Einzel- und Zeitfahrkarten steigen, wie 2018 vereinbart im Vertrag zwischen Trenitalia und der Region Lazio, der bis 2032 gilt.

Del tema si è tornati a parlare nei giorni scorsi, un po’ perché la scadenza è ormai alle porte, un po’ perché il sindaco di Roma, Roberto Gualtieri, alla presentazione dei nuovi 118 bus ibridi acquistati da Atac, ha chiarito che “il biglietto non aumenterà” nonostante “gli straordinari investimenti” fatti per rinnovare la flotta. Ma è una promessa che il primo cittadino può mantenere?
Das Thema ist in den letzten Tagen wieder aktuell geworden - teils mit Blick auf den nun unmittelbar bevorstehenden Fristablauf, teils weil OB Roberto Gualtieri bei der Vorstellung von 118 neuen Hybrid-Bussen erklärte, trotz der außerordentlichen Ausgaben für diese Modernisierung des Fuhrparks werde der Fahrpreis nicht steigen. Aber ist das ein Versprechen, das Roms erster Bürger wird einhalten können?

Übrigens hatte ich schon am vergangenen Sonntag hingewiesen auf diesen Punkt; vgl.: 118 neue Busse.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum 1. August wird, vorbehaltlich des Eingreifens seitens der Region Lazio, auf den römischen Bus- und Metro-Linien (...) der Preis für Einzel- und Zeitfahrkarten steigen.
Wie dieses Eingreifen aussehen könnte, das liest man hier:
... chiesta una commissione regionale.
Fahrpreiserhöhung für Einzel- und Zeitfahrkarten der ATAC: Regionalregierung unter Beschuss; verlangt wird die Einsetzung einer regionalen Verkehrskommission und/oder ein Anhörungsverfahren des Verkehrsdezernenten Massimo Ghera.
Wobei, kurz zusammengefasst, unterschiedliche Positionen vor allem Verkehrsreferent Massimo Valeriani und 5-Sterne-Fraktionsvorsitzende Roberta Della Casa vertreten. Sie attackiert die Preiserhöhung als ungerecht, nicht zuletzt angesichts der Defizite des römischen ÖPNV.
 
Neue Nachricht bzgl. dieser Verhandlungen - allerdings seitens RomaToday in der Überschrift zu vollmundig formuliert; denn die generelle Erhöhung ist lange noch nicht vom Tisch:
Keine Erhöhung für Fahrkarten und Abos der ATAC: das Versprechen der Region.
ÖPNV-Dezernent Fabrizio Ghera verspricht in der Kommission, man werde die nötigen Gelder finden, um die Erhöhung abzuwenden. Aber er schließt nicht aus, dass der Preis für das BIT angehoben werden müsse.

Non è ancora chiaro da dove arriveranno i fondi necessari per impedire che diventino effettive le misure previste nel contratto di servizio per ripagare Trenitalia (che fa parte del consorzio Metrebus insieme con Atac e Cotral) degli investimenti passati e futuri per il potenziamento del trasporto pubblico locale.
Es ist noch nicht klar, woher die erforderlichen Mittel kommen sollen, um zu verhindern, dass die im Vertrag vorgesehenen Maßnahmen in Kraft träten, um der Trenitalia (die zusammen mit ATAC und COTRAL zum Fahrscheinverbund Metrebus gehört) ihre Investitionen - vergangene und künftige - in die Stärkung des ÖPNV zu vergüten.

Dabei handelt es sich um knapp 22 Millionen:
(...) poco meno di 22 milioni di euro. E Ghera ha assicurato che "nel caso fosse impossibile trovare la somma necessaria ad evitare l’aumento, troveremo una soluzione per tutelare coloro che sono abbonati: pendolari, lavoratori o studenti, rispetto a chi fa un utilizzo momentaneo, giornaliero o settoriale dei mezzi pubblici, come i turisti”.
Und Ghera hat versichert: "Sollte es nicht möglich sein, diese Summe aufzutreiben, so werden wir eine Lösung finden, um die Abonnenten zu schützen: Pendler, Arbeiter oder Studenten - im Unterschied zu denjenigen, die den ÖPNV nur vorübergehend, tageweise oder in bestimmten Bereichen nutzen, wie die Touristen."

Auf gut Deutsch: Das BIT würde künftig 2,- € kosten; und auch der Preis für Mehrtages-Fahrkarten würde steigen.

Konkrete und offizielle Antworten müssen gegeben werden bis zum 25. Juli, weil an diesem Tag der Abo-Vorverkauf beginnt:
Risposte più concrete e ufficiali dovranno necessariamente arrivare entro il 25 luglio, giorno in cui scatteranno le vendite degli abbonamenti in prevendita.


Kurzum: Dass es der Regionalverwaltung gelingen könnte, diese vollen 22 Millionen irgendwo locker zu machen, ist in meinen Augen hinreichend unwahrscheinlich. Und demzufolge werden wohl Romreisende sich einzustellen haben auf teurere BIT und andere ÖPNV-Tickets. Allenfalls könnte es sein, dass das doch noch nicht ab dem 1. August gelten würde; denn der o.g. Stichtag 25. Juli betrifft ja nur den Abo-Vorverkauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Allenfalls könnte es sein, dass das doch noch nicht ab dem 1. August gelten würde (...).
Darauf vertraut die Redaktion der Odissea Quotidiana, wo man mittlerweile nachgezogen hat:

Rom: Der ÖPNV-Fahrpreis wird erst einmal noch nicht steigen.
Zumindest vorerst wurde die Preiserhöhung für Fahrkarten und Abos des ÖPNV in Rom und der Region Lazio abgewendet. Angekündigt hat das ÖPNV-Dezernent Fabrizio Ghera.

Il costo dei biglietti e degli abbonamenti del sistema tariffario Metrebus non aumenterà dal 1 agosto prossimo (...).
Der Preis für Fahrkarten und Abos im Verkehrsverbund Metrebus wird am 1. August nicht steigen (...).

Adesso la Regione dovrà trovare, in tutta fretta, ulteriori fondi per scongiurare l’aumento dei prezzi previsto per il 2023, che sarà con tutta probabilità traslato a fine anno. (...) Gli utenti, oggi, possono quantomeno tirare un primo sospiro di sollievo.
Nun wird die Region in aller Eile Geldmittel auftreiben müssen, um die für 2023 vorgesehene Preissteigerung abzuwenden, die aller Wahrscheinlichkeit nach bis zum Jahresende aufgeschoben werden wird. (...) Immerhin können die ÖPNV-Nutzer für heute einen ersten Seufzer der Erleichterung tun.

Nun, wir werden sehen.

Ganz nebenbei übrigens: Vermutlich werden auch andere Gulliver-Freunde hierzuforum, so wie ich, das Symbolbild in diesem Artikel gerne anschauen. ;)
 
Nun wird die Region in aller Eile Geldmittel auftreiben müssen, um die für 2023 vorgesehene Preissteigerung abzuwenden, die aller Wahrscheinlichkeit nach bis zum Jahresende aufgeschoben werden wird.
Mittlerweile hat die Regionalverwaltung diese Erhöhung abgeblasen (was realistischerweise aber natürlich nur als Verschiebung auf einen noch nicht absehbaren Zeitpunkt begriffen werden sollte):

Verteuerung der Fahrkarten: Stop seitens der Region Latium.
Durch die Presse ließ der zuständige Dezernent Giancarlo Righini verkünden: "Der Preis von ÖPNV-Fahrkarten und -Abos bleibt unangetastet."
 
Soeben habe ich aus dem Thread-Titel die Wörter "zum 1. August" eliminiert, um den Thread fortsetzen zu können auch unter den aktuellen Gegebenheiten:
Derzeit befürchtet man eine Verteuerung der Fahrkarten, weil die italienische Regierung der Stadt Rom weitere Zuschüsse für den ÖPNV verweigert. Entsprechende Resolutionen des Partito Democratico und der Cinque Stelle wurden zurückgewiesen.
... l'aumento del costo dei biglietti.
 
Natürlich bedauerlich für uns Touristen, allein wenn man bedenkt, dass der ÖPNV in Rom günstiger ist als in unserer viel kleineren Heimatstadt..... Irgendwo nachvollziehbar.
 
Ja ... und ich glaube auch nicht, dass für Romreisende die kommende Preiserhöhung (sei es nun jetzt oder später) wesentlich ins Gewicht fiele.
 
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