Vatikan/Papst: Die weisse Amsel des Papstes

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ZENIT - Die weiße Amsel des Papstes

Die kleine Geschichte war dem „Osservatore Romano“ eine eigene Meldung wert. Die Tageszeitung des Vatikans berichtete davon, dass Papst Benedikt XVI. bei einem Spaziergang in den Vatikanischen Gärten einen „merlo bianco“, eine weiße Amsel, gesichtet habe. Der Papst ermunterte seinen zweiten Privatsekretär, den aus Malta stammenden Prälaten Alfred Xuereb, mit der Kamera auf die „Jagd“ nach dem nicht gerade alltäglichen Vogel zu gehen. Dem Monsignore gelang es, einige Fotos zu schießen, die dann von der Vatikanzeitung veröffentlicht wurden.

Der Artikel enthält über diese Meldung hinaus weitere Informationen über die Vogelwelt in den Vatikanischen Gärten:

Die Vogelwelt des Kirchenstaates war schon in den vergangenen Jahrzehnten akribisch unter Beobachtung genommen worden. Der langjährige Sonderdelegat der Päpstlichen Kommission für den Staat der Vatikanstadt, der römische Marchese Giulio Sacchetti, hatte sich ihr mit großer Leidenschaft verschrieben – mehrmals in der Woche durchstreifte er, mit Notizbuch und Bleistift ausgestattet, die Vatikanstadt. Die Aufzeichnungen des passionierten Freizeit-Ornithologen riefen bei seinen akademischen Kollegen beträchtliches Interesse hervor, wurden in diversen Fachzeitschriften publiziert und führten dazu, dass italienische Ornithologen die vatikanische Vogelwelt systematisch untersuchten.
Sechsundzwanzig verschiedene Vogelarten konnte der Aristokrat im Vatikan nachweisen, mehr als in jedem Park der Ewigen Stadt verzeichnet wurden. Den Artenreichtum führt Giulio Sacchetti nicht zuletzt auf die besondere Flora der päpstlichen Gärten und deren aufwendige Pflege zurück, aber auch auf die vielen verwinkelten Gebäude des Kirchenstaates und die zahlreichen Nischen im vatikanischen Mauerwerk: „Die Kuppel von St. Peter umfliegen Wanderfalken, Stare bauen sich Nester unter den Dächern des Apostolischen Palastes und Sperlinge bevölkern fast alle Örtlichkeiten der Vatikanstadt“, zeigte sich der Marchese in seinen 2005 veröffentlichen Erinnerungen „Segreti Romani“ (Römische Geheimnisse) von der Vielfalt der vatikanischen Vogelwelt begeistert, „wir leben hier in einem kleinen irdischen Paradies“.
 
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