Rom im Januar

Wohin lädst du sie denn? In die Gallerie?
Ja, die Fotos befinden sich in Tscharlies Galerie.

Ich sehe in den EXIF-Daten des Wasseruhr-Fotos bspw. folgendes:
Orientation: rotate 90
Eventuell solltest Du mal bspw. irfanview zum Drehen der Fotos ausprobieren. Der Windows-Explorer ist dafür bekannt, die Orientierung nach dem Drehen in den EXIFs nicht oder nicht sauber zu aktualisieren.

Ich habe mir gerade mal erlaubt, das Wasseruhr-Foto, wie es in Deiner Galerie hochgelanden ist, zu "klauen".
Bei mir wird es im Explorer "liegend" (also falsche Orientierung) dargestellt und in irfanview richtig.
Nachdem ich in irfanview mittels der verlustfreien Drehung anhand der EXIF-Daten gearbeitet habe, wird es auch im Explorer korrekt dargestellt. Ich habe es danach mal in meine Galerie hochgeladen:
Tscharlie schrieb:
Das EXIF-Tag zur "Orientation" ist in dieser Version gelöscht.

P.S. Das erklärt auch das Phänomen: Sowohl die Galerie-Software im Forum als auch der Windows-Explorer ignorieren EXIF-Tags zur Orientierung. Irfanview interpretiert sie korrekt, man kann sie aber entsprechend auch mit irfanview entfernen und das Bild - richtig ausgerichtet - ohne das Tag abspeichern.

 
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Hallo Tscharlie,

Danke für deinen munteren Reisebericht. Vor allem freute ich mich zu lesen dass die Piazza Navona so belebt ist. Bei deinem netten Profilbild habe ich gleich gedacht dass du das dort hast machen lassen. :thumbup:
Zuletzt hab ich den Platz recht trostlos vorgefunden und war echt traurig. Aber wer will schon bei 0 Grad wie es zwischen Weihnachten und Neujahr war dort ausstellen?! :cry:

Das Problem mit den Fotos taucht vorrangig bei Handy-Fotos auf. Das ist ein Rätsel weil wie du schon geschrieben hast sind sie in der Vorschau richtig und beim Anklicken falsch herum.

Da ist guter Rat teuer.

Noch eine Bitte: würdest du die Nummer deines Reiseberichtes in deinen Reisekalender kopieren damit er dort auch erscheint. Das wäre schön.

Viel Spaß weiterhin und ich freue mich auf die Fortsetzung.

Viele Grüße

Tizia
 
Bei Hochkant-Fotos drehen mach ich etwas verkehrt. Explorer und Viewer auf dem PC zeigen sie richtig an, wenn ich sie hier drehe sind sie verkehrt. Lade ich die Fotos ins Forum und drehe sie dort, wird das Format gedreht, aber nicht der Bildinhalt. Der Bildinhalt wird auf das neue Format gestreckt.

zB die Wasseruhr
Wenn ich die (im Forum) drehe, liegt die Uhr immer noch, wird aber dick, weil sie nach oben und unten gestreckt wird. :(

Hallo, Tscharlie,

ich kann Deine Beschreibung sehr gut nachvollziehen, denn auch mir passiert das seit einiger Zeit immer wieder. Erst gestern habe auch ich wieder jede Menge Bilder drehen müssen. Danach sehen sie in der Tat so seltsam aus, wie Du es für die Wasseruhr beschreibst .... aber Du bist nur einen winzigen Schritt von der "Rettung" ;) entfernt. Wenn Du wieder in der Ansicht Deines Albums mit 9 Photos pro Seite bist, drücke auf Deiner Computer-Tastatur die Taste F5 und Du wirst sehen, dass sich die Bilder "brav" aus dem unerwünschten Querformat ins Hochformat aufrichten. Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Besonders schöne Photos kannst Du auch im Format Mittelgross, Zoomfunktion (siehe Klappmenü) einstellen, das bringt sie noch besser zur Geltung. Sehr schön u.a. Deine Nachtaufnahme von Berninis Elefanten an der Piazza della Minerva (hier im Forum liebevoll Beli genannt).

Noch schöne Stunden in Rom und gute Heimreise
wünscht
Simone
 
Mittlerweile bin ich wieder zurück und am Aussortieren der Fotos. Ich habe alle Tipps wegen meines Hochformat-Problems nachvollzogen. Das Einzige was hilft, war das Löschen der EXIF-Tags. Dann zeigt auch Windows Hochformat als Querformat an und ich kann sie drehen. Alle Fotos, die ich für den 2ten Reisetag hochgeladen habe, scheinen zu stimmen. Die Fotos des ersten Tag werde ich nochmal löschen und dann neu hochladen (mit edit meines Beitrags). Dann sollte es stimmen.
 
Samstag 10.01.15 (vormittag)


Heute bleib ich erst einmal in der näheren Umgebung, das Endziel zum Sonnenuntergang ist dann der Aventin.
Schon nach ein paar Schritten „lacht“ mir Paquino entgegen. Paquino zählt zu den sprechenden Statuen, an denen man öffentlich seine Meinung auf Zetteln kundtun kann. Kardinal Carafa soll 1500 die ersten Zettel mit lateinischen Sprüchen zu Ehren des Hl. Markus an eine Statue gehängt haben, so der eine Reiseführer. Der Schneider Paquino soll es gewesen sein, so ein anderer Reiseführer. Es war vielleicht ein Fehler, fünf Reiseführer mitzunehmen. In Geschichten und Legenden widersprechen sie sich immer wieder. Ich hab d ie nächsten Tage noch andere sprechende Statuen gesehen: Babuino, Abt Luigi und Madame Lucrezia. Aber nur an Paquino hängen zur Zeit Zettel.


Weiß jemand, was dieser Zettel bedeutet?



Vorbei geht’s am Palazzo Cancelleria, der die päpstliche Kanzlei beheimatet. Dort arbeiten unter anderem Lateinlehrer, die an neuen lateinischen Wörtern arbeiten, da die Schriftstücke des Vatikans immer noch in Latein geschrieben sind.




Über den Campo di Fiori, wo gerade aufgebaut wird, ist es nicht weit zu den Palazzi Farnese und Spada. Vor dem Palazzo Farnese, der französischen Botschaft, ist viel Polizei, wohl aufgrund des Attentats vor Kurzem in Paris.




Der Palazzo Spada ist bekannt für Borromini’s Prospettica, die man vom Innenhof durch ein Fenster betrachten kann. Über die Statuen im Innenhof hätte sich meine Oma empört: "Pfui, de san ja alle nackert"




Obwohl ich bei 060608 « Scopri e acquista il turismo la cultura e gli eventi di Roma » informazioni ufficiali - 060608.it nachgelesen hatte, dass Santa Mariadell`Orazione eMorte wegen Renovierung geschlossen ist, bin ich die paar Schritte noch in Richtung Tiber. Aber die Info war richtig. Auf dieser Seite bekommt man zB. alle aktuellen Öffnungszeiten der Kirchen.
Quer durchs Viertel zurück steh ich vor Sant Andrea della Valle. Die Kirche ist zwar schon offen, aber es ist gerade Morgenmesse. Die Gelegenheit nutze ich auch, pack meine Kamera ein und nehme an der italienischen Messe mit 8 weiteren Personen teil. Sant Andrea della Valle hat eine außerordentlich schöne Decke. Die Außenfassade ziert nur ein Engel. Der Auftraggeber Papst Alexander YIII hat den Engel angeblich so hässlich gefunden, dass der Künstler nur einen gemacht hat. An der Seite der Kirche steht Abt Luigi, die sprechende Statue.




Sant Ivo all Sapienza besichtige ich nur außen, da sie nur sonntags vormittags zur Messe offen ist. Das bemerkenswerte dieser Kirche ist aber sowieso ihr Kirchturm.


Vorbei am Pazazzo Madame, wo der italienische Senat sitzt, geht es nach San Luigi dei Francesi und Sant Agostino.


In beiden Kirchen hängen Bilder von Carravagio. Carravagio malt sehr lebensecht mit starkem Kontrast aus Licht und Schatten. Seine sakralen Bilder waren aber immer umstritten, sogar skandalös. Bei der Kreuzigung des Petrus steht die Mühsal der Arbeiter im Vordergrund, bei der Bekehrung des Paulus nimmt das Pferd den meisten Platz ein (beide Santa Maria del Popolo), das Modell zu „Die Pilgermadonna“ war eine stadtbekannte Prostituierte.



In San Luigi dei Francesi war ich so auf die Bilder fixiert, dass ich das NoFoto-Zeichen (nur für die drei Bilder) tatsächlich erst am Abend beim sortieren der Fotos gesehen habe. Normalerweise halte ich mich nämlich an solche Verbote (und lade mir die Fotos aus dem Internet).

In Sant Agostino „hängt“ auch noch ein Raffael-Fresko: Jesaja



Die letzte Kirche der Vormittagsrunde ist Santa Maria della Pace. Hier muss man besonders auf die Öffnungszeiten achten, da diese nicht täglich sind. Hier ist leider in der gesamten Kirche Fotoverbot, so dass ich kein eigenes Foto von Raffaels Freske „Die Sibyllen“ habe. Bekannt ist auch der daneben liegende Kreuzgang, das erste gesicherte Werk Donato Bramantes in Rom. Hier findet gerade eine Ausstellung von M. C. Escher statt, die ich am letzten Tag noch besuchen werde.



Nachdem die Kirchen jetzt schließen, mach ich mich bei strahlendem Wetter auf zur Piazza Venezia.
 
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Samstag 10.01.15 (nachmittags)

Der Weg führt mich am Largo di Torre Argentina vorbei. Es fehlt aber die Fantasie, mir in den Säulen und Steinen etwas vorzustellen.


Nach ein paar Minuten ist dann die Piazza Venezia erreicht. Gestern war mir die Funktion eines römischen Zebrastreifens noch unklar, da kein Auto freiwillig hält. Jetzt geh ich ohne Zögern einfach los und die Autos halten, auch auf dreispurigen Straßen. Auf Motivsuche rund um den Platz mach ich mich auch auf die Suche nach Madame Lucrezia. Allerdings heute vergeblich, ich habe sie eher in der Gegend der Trajanssäule vermutet.


In einem Reiseführer habe ich gelesen, dass Silvio Berlusconi ein Stockwerk in einem der Palazzi gemietet hat; finde aber kein Klingelschild mit seinem Namen :). Dann geht’s auf Nationaldenkmal und ich beobachte amüsiert die beiden Ordner, die durchgehend Leute verscheuchen: „Do not sit on the steps!“. Wie viel Ordner werden da wohl in der Hochsaison benötigt?



Mit dem Aufzug geht’s dann zwecks Aussicht auf das Dach. Ist zwar nicht ganz billig, aber einmal sollte man sich die Aussicht gönnen. Das gibt Fotos über die Stadt, auf denen nicht das Nationaldenkmal dominiert.


Von der Plattform mit dem Aufzug sind es nur ein paar Meter bis zum hinteren Eingang von Santa Maria in Aracoeli. Auch hier bemerke ich das Fotoverbot erst beim Verlassen der Kirche (in Richtung Kapitol). Allerdings hat mich das Verhalten der anderen Touristen auch nicht vermuten lassen, dass hier Fotoverbot herrscht. Das Highlight dieser Kirche ist Bambino, wenn auch nicht mehr original, weil 1994 gestohlen.



Mein römischer Freund erzählt mir ein paar Tage später, dass er als Kind jedes Weihnachten zum Bambino musste, um ihm Weihnachtslieder vorzusingen.
In allen Kirchen stehen noch die Krippen. Hier gefällt mir, dass auch der Himmel mit einbezogen wurde.


Auf dem angrenzenden Kapitolsplatz werden die üblichen Fotos gemacht, die kapitolischen Museen sind für einen Regentag vorgesehen.


Nach dem Blick auf das Forum Romanum mach ich mich auf die Suche nach dem Marmertinischen Kerker. Hier soll sowohl Petrus als auch Paulus gefangen gehalten worden sein. Aber leider hat er sich vor mir versteckt. Stattdessen lande ich in der Kirche Santa Maria della Consolation. Darüber habe ich in keinem meiner Führer was erfahren, kein Wikipedia-Eintrag, nicht mal ein Bettler vor der Tür, also scheinbar touristenfreie Zone. Dafür bleibe ich ziemlich lange sitzen und lasse die ruhige Kirche auf mich wirken.


Jetzt wird’s aber Zeit, sich in Richtung Aventin zu bewegen, da ich nicht genau abschätzen kann, wie weit und wie steil der Weg wird. Unterwegs schau ich noch in Santa Maria in Cosmedin vorbei. Dort werden die Reliquien des Hl. Valentin aufbewahrt und unter der Kirche ist noch ein kleiner Tempelraum.


In der Vorhalle ist ja noch Bocca della Verita. Aber mit dem Lügendetektortest wird es nichts, da sowohl vor als auch nach dem Besuch der Kirche die Anstehschlange ziemlich lang ist.



Also los geht’s mit dem ‚Aufstieg‘ auf den Aventin. Da hat auf dem Stadtplan irgendwie weiter ausgeschaut. Geplant war Sonnenuntergang im Giardino degli aranci, nachher Santa Sabina uns Sant Alessio. Jetzt geht’s gleich bis zum Ende der Straße, um einen Blick durch das berühmte Schlüsselloch zu werfen. Auch hier steht eine kleine Schlange, so dass ich nur kurz und vergeblich versuche, den Anblick als Foto zu sichern, und das Loch schnell für den nächsten freigebe. Dann kamen sogar 2 Limousinen angefahren, deren Insassen sich in der Schlange anstellten.


Gleich nebenan steht die Kirche Sant Alessio. Auch hier gibt es eine Unterkirche. Der Nebenaltar auf dem Foto gibt mir auch Rätsel auf, ist aber durch Internet lösbar. Hier wird der Hl. Alexius von Edessa verehrt, der nach seiner Rückkehr nach Rom als Diener oder Bettler unter der Treppe seines Elternhauses wohnte.


Noch ein paar Schritte weiter steht die letzte Kirche des Tages: Santa Sabina. Santa Sabina gehört zu den ältesten Basilikas Roms. Sehr schön ist die Eingangstür aus Zypressenholz aus den Jahr 432. Den Stein auf der Säule in einer Ecke soll der Teufel auf den Hl. Dominikus geschleudert haben.


Noch ist strahlender Sonnenschein, aber die Sonne steht schon relativ tief. Drum mach ich mich auf den Weg zur Terrasse des angrenzenden Giardino degli aranci. Ein schöner Garten mit Orangenbäumen voller Früchte. Die Terrasse ist schon gut besucht mit Wartenden auf den Sonnenuntergang. Plötzlich fällt ein junger Mann vor seiner Angebeteten auf die Knie, zieht einen Ring und macht ihr einen Antrag. Das Ganze in einem breiten Englisch. Nach ihrer Zustimmung packt er eine Schüssel und eine Flasche Wasser aus. Dann zieht er der Dame Schuhe und Socken aus und wäscht ihr die Füße. Das gebrauchte Wasser wird wieder in die Flasche gefüllt. Ein Brauch, den ich noch nicht kannte.


Und schon ist Sonnenuntergang.


Zu Fuß geht’s wieder zur Piazza Navona.


Einfach mal so:
In Rom ist Zeit scheinbar relativ. Als Nicht-Uhrenträger war ich begeistert von den vielen Uhren an den Straßen. Überrascht war ich aber als ich merkte, das jede Uhr eine andere Zeit anzeigte. Ich meine damit nicht, dass sie etwas vor oder nachgehen, sondern sie stimmen um Stunden nicht. Manche gingen sogar richtig, aber woher soll man das wissen :?





 
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Mein römischer Freund erzählt mir ein paar Tage später, dass er als Kind jedes Weihnachten zum Bambino musste, um ihm Weihnachtslieder vorzusingen.

:nod: Das - bzw. wie die bambini vor dem Bambino Gesù "gepredigt" haben - kenne ich auch noch von sehr lange zurückliegenden Besuchen in S. Maria in Aracoeli. :]


Stattdessen lande ich in der Kirche Santa Maria della Consolation. Darüber habe ich in keinem meiner Führer was erfahren, kein Wikipedia-Eintrag, nicht mal ein Bettler vor der Tür, also scheinbar touristenfreie Zone.


In Rom ist Zeit scheinbar relativ. Als Nicht-Uhrenträger war ich begeistert von den vielen Uhren an den Straßen. ... Manche gingen sogar richtig, aber woher soll man das wissen :?


Dem Glücklichen schlägt - vor allem in Rom ;) - keine Stunde :~
meint
Pasquetta.



 
Weiß jemand, was dieser Zettel bedeutet?


So ungefähr:
Nach den Drohungen an den Westen ...
die Bürger haben sich gerüstet!
;) 8O ;)
Das nimmt wohl Bezug auf die Anschläge in Paris, die Figuren sind ja auch etwas an Hergés Tim und Struppi angelegt.

:nod: Klar, Pasquino spricht aus, was "die Bürger" sagen wollen ;) und diese "rüsten" sich gegen die "angedrohten Anschläge gegen das Abendland" mit Steppdecken und weißem Fähnchen :~ :twisted: :D.
 
Sonntag 11.01.15
Ich hatte mir überlegt, die 7 Pilgerkirchen wie es sich gehört zu Fuß abzulaufen. Aber nachdem ich den ersten Tag 8 Stunden, gestern fast 12 Stunden auf den Beinen war und es leicht nieselt und ich ein bekennender Warmduscher bin und …. habe ich mir eine Metrokarte gekauft und nur 4 Pilgerkirchen vorgenommen.
Zum Petersplatz geh ich noch zu Fuß. Aufgrund des Wetters verschiebe ich aber die Außenaufnahmen auf die nächsten Tage und bin ohne Wartezeit gleich in den Dom. Mit Audioguide und Schatzkammer (zusammen 15€) sind im Nu 3 Stunden um. Spirituell ergreift mich der Petersdom nicht, aber kulturell begeistert er mich. Leider ist der Altarraum wegen Sonntagsmessen gesperrt. Da muss ich also nochmal her.


Noch eine halbe Stunde Wartezeit im Nieselregen und dann ist auf einem überraschend vollem (für Januar und Regen) Petersplatz Zeit für das Angelus-Gebet. Ich versteh zwar kein Wort, aber der Papst kommt mit seiner Art und Ausstrahlung bei mir an.



Als nächstes kauf ich mir an der Metro eine Tageskarte (6€)und es geht nach Vittorio Emanuelle. Vor Santa Maria Maggiore will ich mir noch die Formel, um aus Blei Gold zu machen, von der ‚magischen Pforte‘ holen. Allerdings ist das Gelände umzäunt, so dass man sie nicht wirklich lesen kann.



Ich sollte mir doch mal einen Stadtplan mitnehmen, denn richtungsmäßig bin ich mir ganz und gar nicht sicher. Aber plötzlich sehe ich sie von Weitem: Santa Maria Maggiore.



Santa Maria Maggiore ist angeblich die einzige Kirche, in der seit über 1500 Jahren ohne Unterbrechung täglich ein Gottesdienst stattfindet. Die zwei großen Seitenkapellen sind leider verschlossen, dort wären auch schöne Fotomotive gewesen. Für die Beleuchtung der Apsis finde ich keinen Münzautomaten. Die geht immer mal wieder für ein paar Minuten an, dann wieder aus.
Wenn ich richtig verstanden habe, liegen hier die Gebeine von Apostel Mathäus. Ich hab's aber nicht richtig verstanden. Dank Pasquetta weiß ich jetzt: Dort liegen Teile der Krippe aus Bethlehem.


Weiter geht’s zur Metro Cavour. Da merk ich erst, dass Santa Maria Maggiore von hinten auch was hermacht.


Nächstes Ziel: San Paolo fuori de Mura
Diese Kirche war vor dem Bau des Petersdoms die Größte der katholischen Kirchen. In ihr hängen Mosaiken aller Päpste (aktueller Stand 266). Wenn kein Platz mehr für weitere ist, dann geht die Welt unter (hab ich gelesen). Nachdem ich selbst schon 5 Päpste erlebt habe und ich nur noch 6 freie Plätze gezählt habe: Lang is des nimmer.

Letztes Ziel für heute: San Lorenzo
Den Weg von der Metro Policlinico bis San Lorenzo unterschätze ich etwas. Hätte ja auch mit der Tram fahren können, von denen mich 3 Stück überholen. Aber San Lorenzo ist ja auch eine Pilgerkirche, das soll man schon merken. Die Kirche öffnet erst um 16:00 (die anderen 3 waren auch über Mittag auf), also fängt‘s schon langsam an zu dämmern. Dementsprechend ist die Stimmung im Inneren. Total duster, ein paar Spots, ein paar Kerzen, keine Menschenseele weit und breit. Einfach toll. Aber ich reise (pilgere) ja nicht mit leichtem Gepäck, sondern habe verschiedene Objektive und ein Stativ im Rucksack. So dass die Bilder großteils was werden.


Ich kann mich der Stimmung nicht entziehen, setze mich in eine Bank und denke über Gott und die Welt nach. Ich sitze da bestimmt 45 Minuten, als plötzlich das Licht angeht. Sogar in der ‚Grabkammer‘ des Lorenzo (Wo vorher mein Foto wegen Lichtmangel kläglich versagt hatte).



Zum Abschluss geht es wieder zum Nachtshooting, diesmal Kolloseum.



Als ich da wieder losmarschiere, hat sich etwas komisch angefühlt. Ein Turnschuh hat seine Sohle zu 2/3 verloren. Ich komme noch bis Santa Maria in Cosmedin, dann ist sie ganz ab. 100m probiere ich noch zu laufen, dann steh ich an einer Bushaltestelle mit zwei Dutzend angeschriebenen Linien. Von denen kommen mir weder Haltestellen noch Endpunkte bekannt vor. Will man mit dem Bus fahren, sollte man sich also vorher etwas schlau machen, zB welche Linien so im Umkreis von 500m zum Hotel fahren. Die ersten beiden sind mir zu voll, in die Dritte steige ich einfach ein. Und tatsächlich Kapitol, Il Gesu, der Supermarkt von gestern, Largo di Torre Argentina, Nordseite Piazza Navona. Nachdem ich nicht annehme, dass alle Linien über Piazza Navone fahren: Schwein gehabt.

Einfach mal so:
Das Klischee sieht Italiener nur mit Handy telefonierend rumlaufen. Ich fand’s jetzt nicht schlimmer als in München, vielleicht sind sie aber unter den Touristen bloß nicht so aufgefallen. Was mir aber aufgefallen ist, ist der, wie ich finde, hohe Prozentsatz an ‚alten‘ Handys mit Tasten. Ich hab ein paar Tage später meinen römischen Münchner Freund drauf angesprochen. Daraufhin zieht er ein neues iPhone aus der Tasche und meint: „Das benutze ich in München“. Dann zieht er ein altes Nokia: „Und das benutze ich in Rom. Kann Dir aber nicht sagen, warum.“
 
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Tscharlie, ein schöner Tag mit tollen Fotos, den du uns schenkst. Danke dafür.

Die Siebenkirchenwallfahrt zu Fuß macht man am besten im Mai oder Juni, wenn die Tage lang sind. Na ja, vielleicht liegt vor mir auch mal eine im Dezember. Versprochen habe ich es.
 
Ein kurzweiliger und interssanter Tagesbericht mit tollen Fotos, insbesondere die Nachtaufnahmen. Grazie!

Alle Achtung Tscharlie, was du an einem Tag 'geschafft' hast, und das auch noch recht relaxt, wie ich finde. Es hat halt seine Vorteile, wenn man allein unterwegs ist, wie auch ich immer wieder feststelle. :~
 
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