Teil1: Ein Nachtrag (die neunte Reise) oder: Hochmut kommt vor dem Fall (oder wiederum: Von der Ehrbarkeit römischer Beutelschneider)
zu Teil 2: (die zehnte Reise): S. Maria Maggiore, Termini-Denkmal von J.P. II., EUR-Erkundung, Tiber-Spaziergang, Petersdom, Einladung zum Mitfeiern
zur Fortsetzung von Teil 2 (die zehnte Reise): Spaziergänge durch Rom von S. Prassede bis zur Porta Portense, Gianicolo-Querung Richtung Petersplatz, ein letzter Blick, die Heimreise
Wir müssen in der Zeit zum Zwecke der Erinnerung ein paar Monate zurückreisen, bis zum 27.3.2012, einem wunderbar sonnigen und warmen Frühlings-, fast Vorsommertag in Rom. Wieder hatten Paganus und die Gefährtin seiner guten und schlechten Erdentage einen Tag in Rom verbracht (einen einzigen nur!). Wieder waren wir unsere gewohnten Wege gegangen, wieder füllten wir unsere Lungen mit römischer Luft, wieder ließen wir die römische Sonne auf unsere Haut und in unsere Herzen und Seelen scheinen, wieder fühlten wir uns wohl und lebenstrunken in der geliebten Stadt, wieder hatte uns die allbekannte und allgemeine Krankheit Richtung Süden getrieben.
Nicht viel mehr ist von all dem zu berichten, die beigesteuerten Fotos mögen genügen, jedefrau und jedermann im Forum hier wird unsere Wege mit Leichtigkeit und mit Wehmut des Herzens (dieses Ziehen in der Seele, dieses stete Sehnen, diese letztliche Unstillbarkeit einer Sehnsucht, die immer neu zum Aufbruch drängt, auch wenn man schon viele Male da gewesen ist und wiederholt nachgegeben hat) nachvollziehen können.
Wieder und viel zu schnell war die Zeit herangekommen, vom Kolosseum aus im Bauche Roms zu verschwinden und die Heimreise anzutreten.
Hochmütig hatte Paganus seine bisherigen acht Romreisen absolviert, naserümpfend die Berichte über das Abhandenkommen von Geldtaschen, Börsen, fotografischen Apparaturen und dergleichen mehr zwar zur Kenntnis genommen, aber, auf seine eigene Bauernschläue und seine Bauchtaschen vertrauend, nie auf sich selbst bezogen, hatte er doch die seltsamsten Verstopfungen und Verwindungen in den berüchtigten 40er-Bussen und den Metrogarnituren der brodelnden Stadt bisher ohne jeden Schaden überstanden, da geschah es, musste es wohl geschehen, denn der Genius Roms liebt zwar seine Besucher, nicht jedoch deren Hochnäsigkeit:
Bei Termini entsteigt Paganus also mit knapper Mühe einem brechend vollen Reisegefährt der römischen Metro-Linien, tappt nach seinem Bauchgurt, kann es fast nicht glauben, derselbige steht offen!, er tappt nochmals nach, es wird zur Gewissheit, er lehnt sich erschöpft und bleich gegen die U-Bahnwände, findet kaum Halt, Tausende von Gedanken rasen durch sein Gehirn, Panik macht sich breit (die sowohl praktischen als auch unverzichtbaren Plastikkärtchen!), was ist zu tun?, da speit das geöffnete Wagenmaul gerade noch einen schlanken, dunkelhaarigen Mann (den Dieb?) in des Paganus Richtung, der dem bis ins Innerste Getroffenen seine blaue Geldtasche hinhält, nachfragt, ob das wohl auch tatsächlich die seine sei, sie ihm in die Hand drückt, mit seinem linken Auge zwinkernd Abschied nimmt, den rechten Daumen noch aufmunternd nach oben reckt, um katzengleich, wendig und flink im Dunkel des Wagens zu verschwinden und - die automatischen Türen schließen sich schmatzend hinter ihm - mit zunächst ruckelnder, dann schneller werdender Fahrt den bekannten Gedärmen Roms entgegenzustreben, dem lockenden Ruf seines eigenen Schicksals folgend, den Paganus, dem sein eigenes Maul noch vor Überraschung offen steht, kein Laut hat sich ihm noch entrungen, sich selbst und seinen Zweifeln überlassend ...
Dieser öffnet gefasst seine Geldkatze: Erwartungsgemäß ist das Geld weg, die Kreditkarten aber sind da! Erleichterung macht sich breit. Zwar nicht wirklich gerne, aber letztlich doch ein wenig dankbar hat Paganus dieses „Lehrgeld“ gezahlt (es hätte wohl schlimmer kommen können), hochmütig aber ist er in Hinkunft wohl nicht mehr. Die Finger- und Kunstfertigkeit der römischen (wiewohl anscheinend ehrbaren) Beutelschneider nötigt ihm aber widerstrebend Respekt ab. Obwohl Obacht gebend, hatten sie dem dumben Paganus seine Geldscheine direkt vom Bauch weggeschnappt.
Möge diese Schilderung allen Romreisenden als Warnung dienen und mögen weitere zweifelhafte Erfahrungen selbiger Art den geneigten Leserinnen und Lesern erspart bleiben!
wünscht fürs Erste (denn Teil 2 folgt)
ergebenst
Paganus
weiter zu Teil 2
zu Teil 2: (die zehnte Reise): S. Maria Maggiore, Termini-Denkmal von J.P. II., EUR-Erkundung, Tiber-Spaziergang, Petersdom, Einladung zum Mitfeiern
zur Fortsetzung von Teil 2 (die zehnte Reise): Spaziergänge durch Rom von S. Prassede bis zur Porta Portense, Gianicolo-Querung Richtung Petersplatz, ein letzter Blick, die Heimreise
Wir müssen in der Zeit zum Zwecke der Erinnerung ein paar Monate zurückreisen, bis zum 27.3.2012, einem wunderbar sonnigen und warmen Frühlings-, fast Vorsommertag in Rom. Wieder hatten Paganus und die Gefährtin seiner guten und schlechten Erdentage einen Tag in Rom verbracht (einen einzigen nur!). Wieder waren wir unsere gewohnten Wege gegangen, wieder füllten wir unsere Lungen mit römischer Luft, wieder ließen wir die römische Sonne auf unsere Haut und in unsere Herzen und Seelen scheinen, wieder fühlten wir uns wohl und lebenstrunken in der geliebten Stadt, wieder hatte uns die allbekannte und allgemeine Krankheit Richtung Süden getrieben.
Nicht viel mehr ist von all dem zu berichten, die beigesteuerten Fotos mögen genügen, jedefrau und jedermann im Forum hier wird unsere Wege mit Leichtigkeit und mit Wehmut des Herzens (dieses Ziehen in der Seele, dieses stete Sehnen, diese letztliche Unstillbarkeit einer Sehnsucht, die immer neu zum Aufbruch drängt, auch wenn man schon viele Male da gewesen ist und wiederholt nachgegeben hat) nachvollziehen können.
Wieder und viel zu schnell war die Zeit herangekommen, vom Kolosseum aus im Bauche Roms zu verschwinden und die Heimreise anzutreten.
Hochmütig hatte Paganus seine bisherigen acht Romreisen absolviert, naserümpfend die Berichte über das Abhandenkommen von Geldtaschen, Börsen, fotografischen Apparaturen und dergleichen mehr zwar zur Kenntnis genommen, aber, auf seine eigene Bauernschläue und seine Bauchtaschen vertrauend, nie auf sich selbst bezogen, hatte er doch die seltsamsten Verstopfungen und Verwindungen in den berüchtigten 40er-Bussen und den Metrogarnituren der brodelnden Stadt bisher ohne jeden Schaden überstanden, da geschah es, musste es wohl geschehen, denn der Genius Roms liebt zwar seine Besucher, nicht jedoch deren Hochnäsigkeit:
Bei Termini entsteigt Paganus also mit knapper Mühe einem brechend vollen Reisegefährt der römischen Metro-Linien, tappt nach seinem Bauchgurt, kann es fast nicht glauben, derselbige steht offen!, er tappt nochmals nach, es wird zur Gewissheit, er lehnt sich erschöpft und bleich gegen die U-Bahnwände, findet kaum Halt, Tausende von Gedanken rasen durch sein Gehirn, Panik macht sich breit (die sowohl praktischen als auch unverzichtbaren Plastikkärtchen!), was ist zu tun?, da speit das geöffnete Wagenmaul gerade noch einen schlanken, dunkelhaarigen Mann (den Dieb?) in des Paganus Richtung, der dem bis ins Innerste Getroffenen seine blaue Geldtasche hinhält, nachfragt, ob das wohl auch tatsächlich die seine sei, sie ihm in die Hand drückt, mit seinem linken Auge zwinkernd Abschied nimmt, den rechten Daumen noch aufmunternd nach oben reckt, um katzengleich, wendig und flink im Dunkel des Wagens zu verschwinden und - die automatischen Türen schließen sich schmatzend hinter ihm - mit zunächst ruckelnder, dann schneller werdender Fahrt den bekannten Gedärmen Roms entgegenzustreben, dem lockenden Ruf seines eigenen Schicksals folgend, den Paganus, dem sein eigenes Maul noch vor Überraschung offen steht, kein Laut hat sich ihm noch entrungen, sich selbst und seinen Zweifeln überlassend ...
Dieser öffnet gefasst seine Geldkatze: Erwartungsgemäß ist das Geld weg, die Kreditkarten aber sind da! Erleichterung macht sich breit. Zwar nicht wirklich gerne, aber letztlich doch ein wenig dankbar hat Paganus dieses „Lehrgeld“ gezahlt (es hätte wohl schlimmer kommen können), hochmütig aber ist er in Hinkunft wohl nicht mehr. Die Finger- und Kunstfertigkeit der römischen (wiewohl anscheinend ehrbaren) Beutelschneider nötigt ihm aber widerstrebend Respekt ab. Obwohl Obacht gebend, hatten sie dem dumben Paganus seine Geldscheine direkt vom Bauch weggeschnappt.
Möge diese Schilderung allen Romreisenden als Warnung dienen und mögen weitere zweifelhafte Erfahrungen selbiger Art den geneigten Leserinnen und Lesern erspart bleiben!
wünscht fürs Erste (denn Teil 2 folgt)
ergebenst
Paganus
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