Augustus. Die Vision einer neuen Ära - Ausstellung in den Scuderie del Quirinale

Simone-Clio

Augustus
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Die Ausstellung "Augusto.La visione di una nuova era" dauert von Oktober 2013 bis Februar 2014.

Noch lange hin aber einen ersten Hinweis wert!

Anlass ist der 2000. Todestag des Kaisers (gestorben am 19. August 14 n. Chr.)

Scuderie del Quirinale
 
Zuletzt bearbeitet:
Na allein der Titel klingt schon nach "Ich habe eine Stadt aus Ziegeln vorgefunden und eine Stadt aus Marmor hinterlassen" :eek:. Und wieder ein Grund, auch langfristig immer mal wieder nach Rom zu fahren :D:!:
 
Da die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Louvre und dem Grand Palais veranstaltet wird, bin ich mal verhalten optimistisch, dass sie auch in Lutetia gezeigt wird.
Sonst wäre das natürlich ein willkommener Vorwand um in die urbs zu fliegen!

Claude
 
Aktueller Zusatz: Arte, una mostra celebra Augusto le statue dell'imperatore al Quirinale - Roma - Repubblica.it

Dort bestätigt sich auch die Vermutung von Claude:

Da die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Louvre und dem Grand Palais veranstaltet wird, bin ich mal verhalten optimistisch, dass sie auch in Lutetia gezeigt wird.

Il 18 ottobre le Scuderie del Quirinale ospiteranno l'esposizione dedicata al primo imperatore. La fiera si sposterà il prossimo anno in Francia per celebrare la Roma repubblicana

In Paris wird die Ausstellung vom 19.3. bis zum 13.7.2014 im Grand Palais zu sehen sein. Siehe: Moi, Auguste, Empereur de Rome | RMN - Grand Palais

Ich trage auch diese in unseren Kalender ein.
 
Zusatz:
Zweitausend Jahre Augustus - wie mickrig nehmen sich gegen ein solches Jubiläum die Staatsgrößen anderer Nationen aus. Karl V., Napoleon, Bismarck, Queen Victoria, selbst Karl der Große in allen Ehren, gegen den Erfinder des römischen Kaisertums verblassen so ziemlich alle historischen Vergleichsgrößen. Und so ist dieser Urcäsar Augustus für die italienische Nation, die ihn mit Recht bereits ein Jahr vor seinem runden Todesdatum angemessen zu feiern beginnt, recht eigentlich eine Nummer zu groß; einen Berlusconi hätte dieser Kaiser wohl in einem Latrinenkanal ertränken lassen.
 
Kaiserlicher Großmeister der Selbstinszenierung - Bildende Kunst - derStandard.at

Mit einer gigantischen Schau feiert Rom schon vor der Zeit den 2000. Todestag des ersten römischen Kaisers Augustus

(...) Doch mit diesem Augustus, der etwa tatenlos zusah, wie die Leiche seines Mitstreiters Cicero verstümmelt durch die Straßen Roms geschleift wurde, der sich nach der Schlacht von Actium pompös in Rom feiern ließ, befasst sich die Schau, wie die Kuratoren betonen, nur am Rande.
Sie widmet sich nämlich dem Danach, der Zeit von Frieden und Wohlstand, die der Princeps Rom schenkte. Damit versucht sie sich ausdrücklich von der letzten großen Augustus-Schau zu distanzieren, mit der Mussolini 1937 Augustus als Vater des Vaterlands zelebrieren ließ. Den Anlass zur Mostra augustea della Romanità ("Augusteische Ausstellung der römischen Identität") bot seinerzeit der 2000. Geburtstag des Kaisers. Die faschistisch geprägte Verherrlichung des augusteischen Herrschaftsmythos hatte zur Folge, dass man sich nach dem Ende der Mussolini-Diktatur und der Geburt der italienischen Republik hütete, jenem Herrscher zu huldigen, der die Republik zu Grabe getragen und sich zum Alleinherrscher erhoben hatte.
 
Augustus

Die Ausstellung zeigt ein verklärtes Bild des Princeps, und dem Besucher mag sich neben vielen politischen Vorbehalten noch eine Frage aufdrängen. Wenn Augustus als Retter Roms gefeiert wird, als derjenige, der die Stadt der Ziegelsteine in die Stadt aus Marmor verwandelte, wie kommt es dann, dass sein Grabmal, das Mausoleum, heute ein Schandfleck im Herzen der Stadt ist? Vollkommen verwahrlost liegt es da, vis-à-vis vom Friedensaltar, der aufwendig von Richard Meyer mit Glas, Beton und Travertin ummantelt wurde. Über der Kuppel des Grabes wuchert das Unkraut, ringsherum im Graben liegt Müll. Eine solche Behandlung kommt eher einer «damnatio memoriae», einer Tilgung des Andenkens, denn einer Huldigung gleich. Aber vielleicht bringt ja das Jubiläumsjahr 2014 die Stadtväter zur Vernunft? Es wäre schön, wenn das Mausoleum endlich restauriert würde, dies hätte eine nachhaltigere und dauerhaftere Wirkung als effekthaschende, ästhetisierende Ausstellungen, so schön sie auch sein mögen.

Vergleiche: http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/190830

Ob sich in dieser Sache noch etwas tut?
 
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