Rom: Sponsor für Kolosseum gefunden

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AFP: Italienischer Schuh-Mogul will Kolosseum in Rom retten

Ein italienischer Schuh-Mogul gilt als letzte Hoffnung für die Restaurierung des heruntergekommenen Kolosseums in Rom. Fabrikant Diego Della Valle sagte in der italienischen Hauptstadt, er biete 25 Millionen Euro für die Instandsetzung des antiken Amphitheaters. "Wir müssen jetzt etwas tun, denn es ist notwendig", sagte der Chef der Schuh- und Handtaschenfabrik Tod's. Sein Angebot gelte noch bis Ende des Jahres.
 

Ein Interview mit dem Besitzers von Tod`s:

Das Wertegefüge in diesem Land ist verloren gegangen. Auch in schwierigen Zeiten hat die Instandhaltung des Kolosseums Priorität, auf derselben Ebene wie die Gesundheitsversorgung oder die Innere Sicherheit. Als mich vor ein paar Monaten der Bürgermeister von Rom fragte, ob ich ihn in Sachen Kolosseum unterstützen könnte, habe ich unter der Bedingung zugesagt, dass ausschließlich unser Konzern sich daran beteiligt, und zwar aus folgendem Grund: Das Kolosseum darf nicht zu Werbezwecken missbraucht werden. Und ein solches Bauwerk darf nicht nur ein paar Unternehmen gehören, sondern muss allen Italienern gehören, der ganzen Welt.

Italien: "Das Signal ist eindeutig: Es reicht!" | Wirtschaft | ZEIT ONLINE

 
Die Verbrauchschützer waren mit ihren Klagen zwar bislang nicht erfolgreich, wollen aber bis vors Verfassungsgericht ziehen. Die Restaurierung kann daher leider nach wie vor nicht beginnen:

Kolosseum in Rom verfällt weiterhin - Was für ein Schaden - Bild 1 - Rom - Reise - sueddeutsche.de

Das Traurige an der Geschichte finde ich aber vor allem, dass in den vergangenen Jahrzehnten offensichtlich nie ernsthaft in Erwägung gezogen wurde, das Kolloseum auf Staatskosten komplett zu sanieren, was bei entsprechendem politischen Willen doch selbst heute noch möglich sein sollte, Euro Krise hin oder her. Die Beträge um die es hier geht sind verglichen mit vielen Staatsausgaben ausgesprochen gering und es geht ja immerhin um das Symbol für Rom schlechthin.
Das man stattdessen jurististisch um einen Sponsorenvertrag streitet sagt denke ich manches über die Prioritätensetzung aus...
 
Zusatz:

Im Januar 2011 hatte sich nach Jahre langer Suche endlich ein privater Sponsor für die Restaurierung gefunden. 25 Millionen Euro stellte der italienische Eigentümer des Luxuswarenherstellers Tod's, Diego della Valle, für die Instandsetzung des Kolosseums bereit. Geplant sind unter anderem die Einrichtung eines Service-Zentrums am Konstantinbogen - Eintritt, Bookshop und sanitäre Anlagen inklusive - sowie die dringend notwendige - chemiefreie - Reinigung und Restaurierung. Bei rund 21 000 Quadratmetern maroder Fassadenoberfläche soll das Projekt etwa zwei bis drei Jahre dauern, ohne dabei das Monument für Besucher zu schließen.
 

Zusatz:

http://www.welt.de/newsticker/news1...-Rom-wird-fuer-25-Millionen-Euro-saniert.html

Am 27. Juli erfolgte die Zuteilung des ersten Bauabschnitts für 8,3 Millionen Euro. Geplant sind die Renovierung der von Fahrzeugabgasen geschwärzten Fassade, die Ausbesserung von Bruchstellen, die Beseitigung von Metallgittern im Erdgeschoss, die Einrichtung eines Besucherzentrums und die Sanierung des Innenraums. Die zur Besichtigung freigegebenen Flächen sollen nach Abschluss der Bauarbeiten um ein Viertel vergrößert werden. Das Gebäude wird für 915 Tage eingerüstet.
 
Zusatz:

Kolossale Probleme - Die wichtigen Wartungsarbeiten am Kolosseum in | Fazit | Deutschlandradio Kultur

Rosella Rea ist besorgt. Sie ist die Direktorin des Kolosseums, das, klagt sie, unter kolossalen Problemen leidet:

Rosella Rea: "Die realen Probleme des Kolosseums sind Umweltprobleme. Ein Bauwerk von dieser Größe und dieser architektonischen Wichtigkeit muss besser geschützt werden. Das Mauerwerk wird von der extrem hohen Luftverschmutzung zerfressen, die schweren, dicht an der Arena vorbeifahrenden Reisebusse lassen alles erbeben und die inzwischen großen Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter setzen dem Mauerwerk ebenfalls zu. Das sind erhebliche Umweltprobleme."
 
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