Rom: Kutschen-Krieg in Rom

Auch Droschkenkutscher Enrico Pilo sieht seine Zukunft düster: „Es ist heute wirklich schwierig, diese Arbeit zu tun, wir sind in Rom ja auch nur noch etwas mehr als 40.“ Und er wird nostalgisch: „Vor 80 Jahren waren unsere Kutschen in Rom doch unbestritten die Königinnen des öffentlichen Verkehrs.“ Da konnte es auch noch nicht passieren, dass ein großzylindriges Fahrzeug eine Kutsche rammte, so wie unlängst am Tiber-Ufer. Das dreijährige Vollblutpferd Legoli lag in einer Blutlache und musste mit einer Spritze von seinem Leiden erlöst werden. Ob der Boykottaufruf sich auswirkt? Und was wird aus den Kutschern? Tierschützerin Rocchi sähe es am liebsten, dass Roms Bürgermeister Gianni Alemanno ihnen allen eine Taxilizenz gibt. (dpa)
Gute Idee ... und auch ansonsten ganz meine Meinung - also die der Tierschützer in diesem Artikel.
 
Ich glaube nicht, dass die Kutscher ihre Pferde bewusst quälen, denn sie leben doch von und mit den Tieren. Sinnvoll sind die Kutschen in Rom wie in Wien oder anderswo auch: Es hat einen ÖPNV und andere Möglichkeiten, sich fortzubewegen, die aus Tierschutzgründen geeigneter sind.

Notfalls ginge ja noch ein Alpaka ;)
meint
patta
 
Gut, dass sie sie bewusst quälen, glaube ich auch nicht ... nur eben, dass das Ganze unter den gegebenen Umständen zumindest teilweise eine Quälerei IST für die armen Biester, das glaube ich schon ... leider. :?
 
Ja, aber in Wien wollen alle Fiaker fahren und finden das schön :?
Die einzige Stadt, in der es wirklich Tierquälerei ist, sollte Venedig sein

denkt
sich
patta
 
Ja, aber in Wien wollen alle Fiaker fahren und finden das schön :?
Also wir wollten das nicht, unter gar keinen Umständen - und fanden es auch dort schon nicht schön unter u.a. diesem Aspekt; wenngleich ... also ich kenne Wien deutlich weniger gut als Rom, aber so halbwegs sicher bin ich mir, dass die Gäule es dort etwas leichter haben: auf alle Fälle, weil wohl keine derartigen Steigungen wie in Rom auf ihren Strecken liegen; und auch, weil der Verkehr in der Wiener Innenstadt doch immerhin SO wüst wie in Rom noch nicht ist. :|
 
Also ich hab mir die letzten Tage die Pferde auch mal etwas näher angesehen. Da es August ist, sind wohl doch nicht so viele von den Kutschern unterwegs, das ist auch gut so. Als ich ein Pferd gesehen habe, dass so um die Mittagszeit 5 Personen durch den Smog ziehen mußte und dabei schon Schaum vor dem Maul hatte, hats auch an meinem Nervenkostüm gezerrt.

lg Matthias
 
Matthias,

der Schaum vor dem Mund muss nicht unbedingt etwas dramatisches bedeuten. Dennoch: Weder Pferd noch Alpaka, besser 110open, Füsse, Elektrobusse usw.

meint
patta
 
Zum Kutschenkrieg hier noch ein Beitrag des Deutschlandfunks vom 25.08. zum Nachhören, der die Situation von beiden Seiten ganz gut ausleuchtet:


Ein hier noch nicht diskutierter Grund nicht die Kutsche zu nehmen, scheint mir auch der Preis zu sein. Im Bericht wird 100€ für 50 Minuten genannt8O. Da sind ja die Gondeln in Venedig billiger:nod:.

Gruß gengarde
 
Im Bericht wird 100€ für 50 Minuten genannt8O. Da sind ja die Gondeln in Venedig billiger:nod:.

Gruß gengarde

Da bin ich mir aber nicht sicher, meine vor zwei Jahren schon von 90 € pro Stunde gelesen zu haben.
Dennoch: Lieber die Gondel, man sieht deutlich mehr, es riecht weniger und romantischer ist es auch. Vom Neidfaktor ganz zu schweigen :D:D:D

patta
 
Neue Kontroverse um die Fiaker in Rom:

Italien will Fiaker in Rom abschaffen | kurier.at

Die italienische Tourismusministerin Michela Brambilla hat eine Kampagne zur Abschaffung der Fiaker in Rom gestartet. Die Kutschen, die zur Freude einiger Touristen mitten durch den chaotischen Verkehr der Innenstadt fahren, würden dem Ansehen Roms als moderne Hauptstadt schaden. (...) Für einen Eklat sorgte dieser Tage ein Kutscher, der von einer Familie von Touristen 600 Euro für eine Fahrt verlangt hatte.

Im Februar 2004 wurde in Rom der gewerkschaftliche Kutscherverband gegründet, der Druck auf die Politiker zum Schutz der Fiaker machen will. Die Kutscher fordern unter anderem den freien Zugang zu allen Sehenswürdigkeiten.

Vergleiche:
Botticelle, scontro sulle tariffe "Basta, il servizio va abolito" - Roma - Repubblica.it
Mit Umfrage!
 
Gaukler schrieb:
Wann endlich wird dieser Tierquälerei ein Ende bereitet?

Ich kann Dir da nur zustimmen. Ich bin noch nie mit einer Droschke durch Rom gefahren und werde es auch nie tun. Egal, ob Sommer oder Winter, die Tiere sehen immer erbärmlich aus und haben mein ganzes Mitgefühl.
 

greenpeace magazin: Zu viele Touristen in römischer Pferdekutsche

Bei glühender Hitze hat ein Kutscher in Rom sechs Touristen in seine Pferdedroschke einsteigen lassen - und von diesen zusammen stolze 600 Euro für die Fahrt verlangt. Erlaubt sind höchstens vier Gäste pro Kutsche. Als eine Tierschützerin den Vorfall der Polizei meldete, soll der Kutscher die 24-jährige Frau bedroht und mit Kollegen verfolgt haben. Wie die römische Zeitung «La Repubblica» am Montag berichtete, will die Europäische Tierschutzpartei den Kutscher jetzt wegen Tierquälerei anzeigen.
 
Das ist immerhin schon mal sehr gut! :thumbup: :nod: :thumbup:

Einer der Tierschützer ist dabei verletzt worden. :thumbdown
dem verlinkten Artikel schrieb:
Il vetturino imbestialito – continua il Pae – si è scagliato contro l'attivista e ha chiamato rinforzi. Hanno inseguito l'attivista che nella fuga ha riportato delle lesioni.
Der Kutscher, wütend geworden – so fährt die PAE
1) fort – hat sich auf den Tierschutz-Aktivisten gestürzt und (außerdem) Verstärkung herbeigerufen. Gemeinsam haben sie den Tierschutz-Aktivisten verfolgt, der auf der Flucht Verletzungen erlitten hat.
______________________
1)
= Partito animalisto europeo = Europäische Tierschutzpartei
 
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