Die Varus-Legende

Simone-Clio

Augustus
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Dank dieses Artikels entdeckt:
Mindener Tageblatt - Spannende Zeitreise

Die Romanhandlung beginnt in der Gegenwart im Museum in Kalkriese. Ein Pensionär aus Porta Westfalica (hier hat Mielke einige Jahre gelebt) ist auf Spuren des Varus-Schatzes gestoßen. Er wird vor der Offiziers-Maske von einem Unbekannten mit einem römischen Speer ermordet.

Dann macht Mielke einen Zeitsprung um 2000 Jahre zurück und nimmt seine Zuhörer mit zu einem Empfang bei Augustus zu dessen 69. Geburtstag im Jahr 6 nach Christus. Der Autor schildert anschaulich ein Gespräch zwischen Varus und Sajanus, dem Stadtpräfekten von Rom, die hinter einer Säule einen hochgewachsenen Mann mit hellen Augen, blonden Augenbrauen, aber dunklem Haupthaar entdecken. Sajanus berichtet Varus, dass Arminius ein römischer Ritter ist, der aus dem Gebiet des Visurgis, der Weser, stammt.

Mielke sorgt mit der Handlung auf zwei Zeitebenen geschickt für Spannung und nutzt seine Ortskenntnisse. Er lässt den Journalisten mit einer Archäologin, die die Hintergründe des Mordes recherchieren, zum Hermanns-Denkmal heraufsteigen, lässt sie die Werre entlang bis zum Großen Weserbogen reisen. Der Fund des Römerlagers in Barkhausen sei allerdings erst drei Wochen nach dem Redaktionsschluss für sein Buch gemeldet worden, berichtet Mielke im Anschluss. Wo die Schlacht stattgefunden hat, da möchte sich der gebürtige Lipper nicht festlegen. Fest steht für ihn allerdings, dass sich das Sommerlager des Varus in der Nähe des Großen Weserbogens befunden hat.
 
Die Beschreibung des Jahres 9 n.Chr. mit der sattsam bekannten Varusschlacht (die genau genommen überhaupt keine war) ist nur der "Pflichtteil" meines Romans. Viel spannender fand ich, was Varus vorher (z.B. bei König Herodes zur Zeit von Christi Geburt) in Jerusalem gemacht hat, welche Verbindung zur verbannten Augustus-Tochter Julia bestand, und welche Rolle Livia Drusilla und ihr in Pannonien mit einem Drittel der imperialen Streitkräfte festhängender Sohn Tiberius gespielt haben können. Ziemlich viel Rom-Politik und Intrigen also und nur das Notwendigste an Germanien (ich darf das, weil ich im feuchten Schatten des Hermanns-Denkmals geboren bin).
 
Thomas R.P. Mielke schrieb:
Die Beschreibung des Jahres 9 n.Chr. mit der sattsam bekannten Varusschlacht (die genau genommen überhaupt keine war) ist nur der "Pflichtteil" meines Romans. Viel spannender fand ich, was Varus vorher (z.B. bei König Herodes zur Zeit von Christi Geburt) in Jerusalem gemacht hat, welche Verbindung zur verbannten Augustus-Tochter Julia bestand, und welche Rolle Livia Drusilla und ihr in Pannonien mit einem Drittel der imperialen Streitkräfte festhängender Sohn Tiberius gespielt haben können. Ziemlich viel Rom-Politik und Intrigen also und nur das Notwendigste an Germanien (ich darf das, weil ich im feuchten Schatten des Hermanns-Denkmals geboren bin).

Vielen Dank! Das ist natürlich ein Glücksfall, wenn gleich der Autor selbst sich zu seinem Buch, auf das hier hingewiesen wird, äußert. Das werden wir hier
Gaukler schrieb:
finde ich den Gedanken, der mir bisher noch gar nicht gekommen war (warum eigentlich nicht :?: :blush:): dass wir hier natürlich auch den Buchautoren eine Plattform für ihre Stellungnahme bieten, durchaus positiv.
nur in ganz raren Ausnahmefällen erleben. Vielleicht liest aber jemand aus dem Forum den Roman aufgrund des Hinweises und gibt dann noch einen persönlichen Eindruck wieder
hofft
tacitus
 
Hallo und Moin, Moin Thomas R.P. Mielke!


Herzlich willkommen im Forum!


Ich bin schon im Besitz des Buches und werde es wohl demnächst ( im Urlaub ) lesen können ... Ich freue mich schon sehr darauf!


Gruß - Asterixinchen :)
 
Hallo und Moin, Moin allerseits!


Ich kann das Buch nur empfehlen ... ich habe es sehr gerne gelesen


Ich persönlich fand das Buch insofern sehr spannend weil es auch in der der "aktuellen Zeit" spielt und ich diese "Schauplätze" ( Kalkriese, Haltern, Detmold etc.pp. ... ) kenne und ja an der Taufe des Römerschiffes Victoria ( welches auch erwähnt wird ) teilgenommen habe ....

Die "eigentliche" Handlung ist sehr lebendig geschrieben und es hat viel Spaß gemacht ....


Gruß - Asterixinchen :)
 
Übrigens mal eine Frage an diejenigen, die das Opus kennen (das sind hier zwei, wenn ich das richtig sehe): Da es ja auch mit einem gewissen historischen Anspruch daher kommt (oder vertue ich mich da :?:) - hat das Buch eigentlich auch ein Register?
 
Varus-Legende REGISTER

Wenn Ihr erlaubt: Das kann ich selbst beantworten:

NEIN, denn dafür gibt es Nachschlagmöglichkeiten. Ich habe in der Vergangenheit mehrfach den Fehler gemacht, meine Romane (z.B. Gilgamesch oder Attila, der ja auch in Rom und Oberitalien spielt) mit einem ausführlichen Anhang zu versehen.

Das soll die eigentliche Srory unterstützen und sieht auch immer sehr schön wesentlich aus, ist aber eigentlich eine falsche Flagge für einen historischen Roman. Nichts gegen ein paar wichtige Namen, Begriffe oder eine Landkarte. Aber ...

jeder Roman ist und bleibt eine eine erfundene Lügengeschichte, idealerweise auf der Basis geschichtlicher Fakten. Und genau hier beginnt das Problem. Sind zu viele Schulbuch-Fakten drin, heißt der Protest "Ist der Autor Professor?", sind es zu wenige oder etwas zu frei interpretierte, dann landet das Buch auf den überquellenden Wühltischen für "Frauenromane" mit unzähligen und teilweise grauenhaften Varianten zur "Wanderhure" (von der sehr viele glauben, dass man das selbst am Küchentisch schreiben kann - ich weiß es besser und ich beglückwünsche Iny und ihren Mann Elmar, die ich beide seit 20 Jahren schätze, zu ihrer großartigen Erfolgsserie).

Ein historischer Roman ist stets eine Gratwanderung zwischen Doktorarbeit und Heftromanschnulze. Was auch immer man schreibt - von irgendeiner Seite kommen garantiert "Erbsenzähler", die tatsächliche oder vermeintliche Fehler finden oder ganz normale Leser, denn zu viele Fakten einfach zu ätzend sind.

Zugegeben: Selbst gut geschriebene Geschichten tun weh, wenn jemand im alten Rom "in der letzten Sekunde mit seiner kiloschweren Last und einem heftigen Adlenalinstoss die fehlenden Meter rannte". Das ist anachronistischer Müll. Aber wer entscheidet eigentlich, wie Latein in Rom gesprochen wurde? Und sollen Dialoge im Roman tatsächlich wie Senatsreden klingen?

Natürlich machen auch Autoren Fehler - ebenso wie Professoren, die aber wenigstens angeben müssen, wo sie irgendetwas abgeschrieben haben. Doch selbst diese Fussnoten zu angeblich gesicherten Fakten stammen zumeist aus kaum nachweisbaren Geschichten und irgendwann mal erfundenen Zahlenangaben.

In der Antike und im Mittelalter ging es fast nie um Zahlenwahrheit. Geschichte wird immer nachträglich und zumeist im Sinne derjenigen geschrieben, die ein Interesse an bestimmten Auslegungen haben und dafür bezahlen.

Ich bin daher sehr vorsichtig geworden, wenn ein Paterculus, der als Lobschreiber für Kaiser Tiberius von Arminius schwärmt und zugleich Varus mobbt, oder ein Tacitus fast ein Jahrhundert nach den Ereignissen als "sichere Quellen" genannt werden. Die konnten ebenso erfinden oder interpretieren, wie ich auch.

So, ist etwas länger geworden als es die Frage eigentlich zuläßt, aber ich denke, hier darf ich das mal sagen.

Mit einem Gruss aus Berlin
TRPM
 
Ich werde mir das Buch wohl demnächst auch mal besorgen - wenn ich wieder mehr Zeit zum Lesen habe.

Es ist toll, dass sich hier auch der Autor zu Wort meldet, den ich sozusagen als "compatriot" besonders herzlich grüße: ich bin im Schatten des Hermannsdenkmals aufgewachsen ...

Viele Grüße von der Seine an die Spree

Claude
 
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