Romreise - Papstwahl mit zwei Kleinkindern - 12. - 16.3.2013

Hacki

Civis Romanus
Nachdem mich im Vorfeld hier einige User noch gut beraten hatten, haben wir tatsächlich die weite Autofahrt auf uns genommen und sind Mitte März zur Papstwahl mit unseren zwei Kleinkindern (2,5 Jahre und 0,5 Jahre) gefahren.

Vorweg: Die Reise war wunderschön, wir haben es nicht bereut und mit zwei Kleinkindern muss man sich einfach trauen.

Quartier: Gästehaus der Pallottinerinnen Viale delle Mura Aurelie 7B: Das Quartier war für unsere Reise hervorragend, gleich fünf Minuten seitlich des Petersplatzes auf einer Anhöhe. Kurzfristig bekamen wir sogar noch einen Parkplatz am Haus. Es handelt sich um ein - von Schwestern geführtes - Gästehaus, das sich auf christliche Pilger spezialisiert hat. Es hat auch eine Sperrstunde (23 Uhr), was für uns mit den Kindern aber kein Problem war. Die Zimmer waren einfach und sauber, Duschen waren bei uns gleich gegenüber auf dem Gang, wurden aber sowieso nur von uns benutzt. Ebenso das WC. Täglich wurden die Zimmer gereinigt. Das Frühstück war sehr üppig und reichhaltig und die Schwestern sind mit uns und unseren Kindern sehr liebevoll umgegangen. Für Kindernahrung gabs einen Wasserkocher auf dem Zimmer. Das Haus bietet halt nur Frühstück an. Wir waren sehr angetan und werden bei einem erneuten Rombesuch wieder dieses Haus wählen.

Programm: Das Programm gestaltete sich mit den beiden Kleinen sehr spontan. Wir waren stets mit Bauchtrageteil und Kinderwagen unterwegs. Hervorzuheben ist die große Hilfsbereitschaft der Römer beim Ein- und Aussteigen in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Es wird dir auch stets ein Sitzplatz angeboten. Wir haben uns meistens einfach eine Bushaltestelle gesucht und sind in einen wenig gefüllten Bus eingesteigen und dann im Zentrum irgendwo ausgesteigen und auf eigene Faust los.

Der Ankunftstag war davon geprägt, die nähere Umgebung zu erkunden und auf dem Petersplatz den Einzug der Kardinäle auf der Großbildleinwand, sowie später den "schwarzen" Rauch zu verfolgen. Nebenbei haben wir uns gleich noch den Petersdom angesehen. Alles ohne großes Anstehen. Abends gabs dann noch Pizza und Pasta nahe des Petersplatzes und dann waren eh alle "bratfertig".

Am 2. Tag sind wir mit einem kleinen Bus (glaube Linie 116) von einer Busparkgarage am Petersplatz losgefahren. Unser Sohn war begeistert. Dieser Bus fuhr durch etliche winzige Gässchen, an tollen Sehenswürdigkeiten vorbei. Wir wussten anfangs nicht wirklich, wo wir aussteigen sollten und waren dann plötzlich in der Villa Borghese. Beim Zurückfahren sind wir dann Nähe der spanischen Treppe ausgestigen und die Hauptstraße zur Piazza Venezia gelaufen, haben uns das Denkmal von Vittorie Emmanuele angesehen. Danach rauf zum Kapitol. Nach dem Mittagessen dann Forum Romanum, Kolloseum und Palatin. Das Forum mit dem Palatin war jetzt nicht ganz einfach mit dem Wagen, aber man darf sich einfach auch nicht zu viel vornehmen. Vom Kollosseum sind wir dann das erste Mal U-Bahn gefahren und waren dann an einer Bahnhofsendhaltestelle, wo wir uns erst einmal bei einem Spar mit Lebensmitteln fürs Abendessen eingedeckt haben. Von dort ging es dann mit dem Bus zu einer U-Bahnhaltestelle (bereits über den Tiber) und da noch eine Station in Richtung Vatikan. Das alltägliche Nachmittagsritual war dann ein Kaffee und ein Brioche bei McDonalds. Passend zur Papstwahl waren wir dann wieder im Quartier, wo wir den weißen Rauch im Gemeinschaftsfernsehraum (die Zimmer haben keinen eigenen Fernseher) verfolgten und ich dann die Beine in die Hand nahm, um zum Petersplatz zu kommen. Frau und Kinder wollten da bereits lieber ins Bett, was im Nachhinein angesichts des Gedränges auch vernünftiger war. Für mich war es ein unbeschreibliches Erlebnis. Dieses Spannung und dieses internationale Flair. Einfach schön.

Am 3. Tag wollten wir dann anfangs noch ein wenig die "Nachwehen" der Papstwahl spüren und haben uns noch im Vatikan aufgehalten. Zuerst haben wir den deutschen Friedhof besichtigt, nebenbei ein kurzes Pläuschen mit Kardinal Schönborn aus Wien gehalten und sind dann die Hauptstraße runter in Richtung Engelsburg gelaufen, vorbei an zahlreichen Fernsehteams, die Geschäfte und Passanten filmten, u.a. auch am Sendestudio des BR. Da der Himmel etwas auflockerte besichtigten wir anschließend die Engelsburg. Besonders schön war der Überblick von der Terrasse. Über die Engelsbrücke ging es in Richtung Innenstadt, wo wir Nahe der Piazza Navona unser Mittagessen einnahmen. Toll war wieder, dass sämtliche Restaurants und Trattorien absolut kinderfreundlich waren und uns stets die "Gläschen" aufwärmten und das Babygeschirr spülten. Nachmittags haben wir dann die Innenstadt weitererkundet. Piazza Navona (natürlich mit Eis), Pantheon, diverse Kirchen, u.a. von Ignatius von Loyola, Trevibrunngen, Spanische Treppe und Piazza del Popolo, wo unser ältester endlich auch genügend Auslauf und Brunnenwasser zum Spielen hatte. Zurück gings dann wieder mit der Metro über die McDonalds Kaffeeauszeit. Abendessen haben wir dann im Quartier zu uns genommen.

Am 4. Tag haben wir bemerkt, was wir alles noch nicht von Rom gesehen haben und sind mit dem Bus ins Viertel Trastevere, von dort dann über die Tiberinsel zum Löwenmaul mit der "Wahrheit", zurück am Theater des Marcelus vorbei und durch das jüdische Viertel. Am Markt an der Campo dei Fiori haben wir uns noch reichlich eingedeckt und uns dann wieder ein Mittagslokal gesucht. Nachmittags sind wir dann zum Lateran gefahren und noch einmal in die Innenstadt zur spanischen Treppe (wieder mit so einem kleinen Bus). Mit der U-Bahn gings dann zurück zum McDonaldskaffee und danach hieß es Sonnenbaden und Dösen auf dem Petersplatz. Auch den Petersdom haben wir noch einmal besichtigt. Für die Kuppel waren wir leider zu spät dran. Danach gings wieder ab ins Quartier und am nächsten Tag nach Hause. Dank Navi war auch Rom mit dem Auto kein Problem.

Und das wars dann auch schon von Rom. Wie ihr bemerkt, war das bei uns alles nicht ganz so streng geplant - v.a. auch wegen der Kinder - das stressigste mit Kindern sind die Essenszeiten und dennoch haben wir etliches von der Stadt gesehen und uns ganz fest vorgenommen bald wieder in diese wunderbare Stadt zu reisen, weil es noch etliches zu besichtigen gab.

Ach ja, wir haben uns am 2. Tag den Roma Pass gekauft und auch ausgenutzt. Unser "Großer" war ganz wild aufs Busfahren. Daneben sind wir aber auch viel gelaufen, was in so einer Großstadt einfach dazugehört.
 
Hallo Hacki,

vielen Dank für Deinen Reisebericht, der zeigt, dass Rom mit Kleinkindern durchaus machbar ist - man muss nur andere Prioritäten setzen.

Gruß

humocs
 
Schön, dass Euch Rom gefallen hat. Ihr hattet ja das Glück ein wirkliches Großereignis zu erleben. Auch ich genieße gern den internationalen Flair bei Großveranstaltungen auf dem Petersplatz. Ich bin gespannt, ob die Autofahrt meiner Tochter mit Gatten und Einjährigem im April auch so erfolgreich verläuft.
 
Wir sind zum großen Teil nachts gefahren, weswegen die Kinder die meiste Zeit geschlafen haben. Autofahrt war von demher kein Problem. Dazu noch die entsprechenden Pausen und unser Glück war halt insgesamt, dass keine Urlaubszeit war.
 
Hallo Hacki,

vielen Dank für Deinen spannenden Bericht einer etwas anderen Romreise! Du zeigst eindrucksvoll, dass Romreisen ganz verschiedene Prioritäten haben können, und man auch ohne strenges Programm viel von der Stadt sehen kann. :thumbup:

In dem Gästehaus war ich auch bei meinen beiden ersten Romreisen vor ca. 20 Jahren. Wir waren mit einer Gruppe dort und haben uns auch sehr wohl gefühlt.

LG Angela
 
Hallo Hacki,

Nachdem mich im Vorfeld hier einige User noch gut beraten hatten, haben wir tatsächlich die weite Autofahrt auf uns genommen und sind Mitte März zur Papstwahl mit unseren zwei Kleinkindern (2,5 Jahre und 0,5 Jahre) gefahren.

Vorweg: Die Reise war wunderschön, wir haben es nicht bereut und mit zwei Kleinkindern muss man sich einfach trauen.

Quartier: Gästehaus der Pallottinerinnen Viale delle Mura Aurelie 7B: Das Quartier war für unsere Reise hervorragend, gleich fünf Minuten seitlich des Petersplatzes auf einer Anhöhe. Kurzfristig bekamen wir sogar noch einen Parkplatz am Haus.

da bin ich aber froh, dass meine Anregung, mit dem Auto weiter zu fahren bis nach Rom mir keine "Prügel" einbringt ;) :~ :lol:. Ernsthaft: ich freue mich, dass Eure Rom-Reise mit Euren beiden Kleinen alles in allem so gut geklappt hat. Ich finde, Ihr habt unter den gegebenen und besonderen Umständen ganz schön viel gesehen und unternommen :nod: :thumbup: und mir scheint, Ihr habt Euch auch ein wenig mit der Romitis angesteckt. :twisted:

Vielen Dank für die anschauliche, interessante Rückmeldung. Ein frohes Osterfest - und für den Sohnemann ein großes Osternest mit vielen bunten Eiern - wünscht Euch
Pasquetta.
 
@pasquetta: Die "Romitis" hatte mich ja schon früher. War bereits mein fünfter Aufenthalt in der "ewigen Stadt". Allerdings war der letzte knappe 10 Jahre her. Rom by car ist eigentlich doch ganz angenehm und nebenbei sieht man noch schöne Städte der Umgebung. Haben uns z.B. auf dem Heimweg noch Orvieto angesehen.
 
Hallo Hacki,
ganz herzlichen Dank für Euren schönen Reisebericht, den ich eben mit großer Freude gelesen habe!

Herzliche Grüße
Padre
 
@pasquetta: Die "Romitis" hatte mich ja schon früher. War bereits mein fünfter Aufenthalt in der "ewigen Stadt". Allerdings war der letzte knappe 10 Jahre her. Rom by car ist eigentlich doch ganz angenehm und nebenbei sieht man noch schöne Städte der Umgebung. Haben uns z.B. auf dem Heimweg noch Orvieto angesehen.

Hallo Hacki,

vielen Dank für den schönen Reisebericht.

Und mit dem Auto reizt es mich schon lange. Ich werde es euch sicherlich mal nachmachen. Auch ohne kleine Kinder!

Liebe Grüße

Tizia
 
.

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für den Reisebericht

:thumbup::thumbup::thumbup:
 
Hallo,

vielen Dank für Deinen so nett und locker geschriebenen Reisebericht!

Vielleicht sind wir uns sogar - ohne es natürlich zu wissen - über den Weg gelaufen ... (s. mein Bericht).

LG

enibas
 
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