Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

bfinger

Civis Romanus
Hallo,

habe hier zwei rüstige Rentner, die mit einer Saxonette (Fahrrad mit Hilfsmotor) von Münster in Westfalen bis Rom möchten und für jeden Kilometer Sponsoren suchen, deren Spenden der Hospizbewegung zugute kommen sollen.

Mit dem hiesigen Weihbischof habe ich schon gesprochen und er würde uns unterstützen, nur brauchen wir alle Infos für diese Reise! Zu Rom brauchen wir natürlich auch Tipps aber auch zu der Anreise per Rad! Ich werde die Tour im Servicewagen mit Wohnanhänger begleiten und die jeweiligen Quartiere klar machen. Wer hierzu Erfahrungen hat möge sich bitte melden!

Herzlichen Dank schon mal für jeden Tipp!

Gruss

Birger
 
AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

Das hört sich ja ganz lustig an, aber....

Alle Straßen führen nach Rom (sorry für den Kalauer).
Also, ein paar Details: Wie lange soll die Reise dauern, wieviele Kilometer legt so ein Ding oder zwei rüstige Rentner zurück am Tag?
Geht es nur um die Reise oder auch um Sehenswürdigkeiten oder gar um publicityträchtige Zwischenstops?
Wann soll die Reise stattfinden?

Usw. usf.

Gruß,
Torsten
 
AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette


Hallo Torsten,

erstmal danke für deinen Eintrag und nun sofort zu den Fragen! Die Reise wird ca. drei bis vier Wochen dauern und so ein Ding schaftt offiziell 20 Stundenkilomiter, die Rentner so um die fünf Stunden pro Tag. Also rein rechnerisch 15 Tage, wenn man aber Pannen mit einplant und Umwege sowie die Alpen berücksichtig eben länger. Es muss auch nicht der direkte Weg sein, für einen Umweg sind wir sicher zu haben!

Ja, hauptsächlich geht es um die Reise! Da ich wir aber noch nie da waren interessieren wir uns auch für die Sehenswürdigkeiten. Ja, es soll auch publicityträchtige Zwischenstops geben und das ganz besonders am Ziel in Rom. Da werden wir aber den hiesigen Weihbischof einschalten, mit dem ich ja schon gsprochen habe.

Die Reise startet mitte Mai 2006.

Wenn noch fragen sind oder sich Spender melden, die diese Tour für gut befinden und die Hospizbewegung unterstützen möchten folgt hier die Internetadresse, damit sie auch überprüft werden kann: http://www.stiftung-johannes-hospiz.de

Im Impressum ist auch die Telefonnumer des Geschäftsführers, Ludger Prinz zu finden, der für Rückfragen zur Verfügung steht. Wer Werbung für diese Tour macht ist herzlich willkommen und darf natürlich die Bankverbindung weiter geben:

Förderverein Johannes-Hospiz Münster
Spendenkonto
Deutsche Bank Münster
Kto.-Nr. 0 16 16 12
BLZ 400 700 80

Wir dachten an 10 Euro pro Kilometer. Das ist wirklich nicht viel Geld hilft aber einer guten Sache und wir bekommen davon keinen Cent, denn so ist es mit Herrn Prinz abgesprochen. Die Kosten der Reise gehen auf unsere Kappe, es sei denn, wir finden noch jemanden, der uns fuhrparktechnisch unterstützen kann.

Gruss

Birger (Um Nachfragen vorzubeugen, der Name kommt von Ikea, also aus Skandinavien)
 
AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

Ich denke, es gibt zwei grundsätzliche Entscheidungen:

1. Wie hoch kann ich mit einer Saxonette hinaus: Ihr könnt sicherlich nicht durch Tunnel fahren, also müsst ihr über Pässe. Über welchen? http://www.alpentourer.de/alpenpaesse/ kann euch da sicherlich weiterhelfen.

2. An der Küste oder mitten durch?
Es gibt drei potentielle Routen:
- An der Küste des thyrennischen Meers entlang, quasi über die Via Aurelia bis Rom. Sicherlich keine problematische Strecke.
- An der Adriaküste bis Pescara, dann über den Appenin nach Rom. Auch hier das Passproblem.
- Mittendurch, entweder über Cesena - Perugia nach Rom oder mehr oder weniger an der A1 entlang über Mailand - Bologna - Florenz nach Rom. Sehr hügelige Strecken, welche sicherlich ermüdend und langsamer als die beiden Küstenstrecken sind. Dafür vermutlich spektakulärer.

Zu den Sehenswürdigkeiten in Rom:
www.roma-antiqua.de
www.roma-online.de
www.discover-rome.de

Alles klar? :)
Ansonsten weiterfragen!

Gruß,
Torsten, ebenfalls skandinavischer Name!
Auf welchen Gott oder ähnliches ist denn dein Name zurückzuführen?
 
AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

Hallo Torsten,

wie hoch man mit einer Saxonette fahren kann weiss ich nicht. Da es sich aber um einen sipmlen Zweitakter handelt und sich die Fahrer mit der Technik gut auskennen, gehe ich davon aus, dass wir das Gemisch auf den Pässen etwas fetter einstellen können, also kein Problem. Die Steigungen sind da schon etwas mehr zu beachten. Vom ADFC wurde mir der Reschenpass empfohlen.

Ich persönlich würde eine spektakuläre Strecke wählen, muss das aber noch mit den Fahrern abgleichen! Die Fotodoku wäre in der Toskana sicherlich beindruckend, aber gegen die Küstenrouten spricht auch nix. Die Idee an der A1 entlang zu fahren hat für sogar einen Vorteil, ich könnte den Servicewagen mit Wohni (Wohnwagen) recht schnell an die nächste Station steuern und wäre auch schnell bei Pannen vor Ort, um die nötigen Ersatzteile zu liefern.

Um die Sehenswürdigkeiten kümmere ich mich erst später, denn es gibt noch einiges zu tun, wir wollen ja schliesslich für einen guten Zweck Geld einfahren.

Nochmal zu meinem Namen. Von einer göttlichen Herkunft habe ich keine Ahnung. Ich weiss nur, dass es was mit Wölfen und Hilfsbereitschaft zu tun hat.

Nochmals danke!

Birger
 
AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

Hallo,

der Reschenpass hätte auch einen weiteren netten Vorteil: Es handelt sich um die alte Via Claudia, die an der Donau bei Donauwörth begann, dann über Augsburg (Augusta Vindelicum), Füssen, Reschenpass, Meran, Bozen bis Trento führte; von dort weiter entweder bis nahe Venedig oder Verona/Ostiglia.

Dem antiken Streckenverlauf folgt mittlerweile ein gut erschlossener Radweg, das könnte für Euer Vorhaben von Vorteil sein.

Streckenverlauf:
vcaverlauf.gif

Quelle: http://www.viaclaudia.de/html/verlauf.htm

Zum deutschen Abschnitt: http://www.viaclaudia.de
Zum österreichischen Abschnitt: http://www.viaclaudia.at
Zum italienischen Abschnitt: http://www.claudiaugusta.com

Herzlichen Gruß
Sven
http://www.viaclaudia.de/html/verlauf.htm
 
AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

Hallo,

gibt es da draussen vielleicht noch jemanden, der schon so eine Tour gemacht hat und Campingplätze empfehlen kann? Wir legen keinen grossen Wert auf Luxus aber auf Sauberkeit!

Es kann ja auch sein, dass ich auf der falschen Seite bin, denn ich bin momentan mit den Sponsorenanschreiben vollauf beschäftigt, aber immer noch für Anregungen offen.

Es ist schon fast peinlich, sein Jahren habe ich mit Computern zu tun und habe erst hier Einträge in ein Forum geschrieben!

Wie gesagt, bin für jede vernünftige Anregung offen!

MFG

Birger
 
AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

Hallo Birger,

bfinger schrieb:
Hallo,

gibt es da draussen vielleicht noch jemanden, der schon so eine Tour gemacht hat und Campingplätze empfehlen kann? Wir legen keinen grossen Wert auf Luxus aber auf Sauberkeit!

Es kann ja auch sein, dass ich auf der falschen Seite bin
Naja, das scheint mir langsam auch ein wenig so. Das Thema hier ist Rom selbst, und Dir geht es um den Weg dahin, noch dazu um eine sehr spezielle Art, selbigen zurückzulegen. Nicht, dass wir Dir nicht helfen wollten oder das ein prinzipielles Problem wäre - aber ich glaube, Du erwartest ein wenig zu viel zu schnell.
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denn ich bin momentan mit den Sponsorenanschreiben vollauf beschäftigt, aber immer noch für Anregungen offen.
Um so wichtiger wäre es, dass Du Anregungen, die Du bekommst, auch aufnimmst. Hast Du denn mit meinem Hinweis auf den Via-Claudia-Radweg etwas weiterrecherchiert? Immerhin werden Deine Rentner ja mit etwas Fahrrad-ähnlichem unterwegs sein. Es gibt zu diesem Radweg Radwanderführer, und ich würde Tipps, wie sie Dir offenbar vorschweben, von Leuten erwarten, die genau das schon gemacht haben, also besagten Radweg schon gefahren sind. Die wirst Du aber vermutlich weniger hier als in einem Radlerforum antreffen. Einen entsprechenden Thread habe ich auf Anhieb mit Google gefunden, und zwar hier im Bikerforum. Dort gibt's konkrete Tipps, die sicher auch für Deine Rentner wertvoll sind, und den Hinweis, dass es zu diesem Thema schon mehrere Beiträge im Forum gibt. Weitersuchen darfst Du selbst.

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Als Campingführer kann ich übrigens - aus eigener Erfahrung - die vom ADAC empfehlen. Die geben einen durchaus zuverlässigen, weil regelmäßig kontrollierten Eindruck von den Plätzen, und so teuer sind die nicht. Angesichts Eures Vorhabens würde ich die dringend empfehlen, dann könntet Ihr auch mal spontan umdisponieren, wenn eine Tagesetappe nicht so klappt wie vorgesehen. Du würdest wohl beide Bände brauchen: Nordeuropa mit D und Südeuropa mit Ö und I). Gibt's auch ohne CD-Rom (die ist aber zum Planen sehr praktisch) oder im Internet (auch kostenpflichtig, und man hat nichts zum Mitnehmen).

Es ist schon fast peinlich, sein Jahren habe ich mit Computern zu tun und habe erst hier Einträge in ein Forum geschrieben!
Das ist keineswegs peinlich. Nur kriegt man eben nicht immer (gleich) die Antworten und Auskünfte, die man sich wünscht. ;)

Herzlichen Gruß
Sven
(der für die Via Claudia nicht nur deshalb wirbt, weil er in Augsburg/Augusta Vindelicum wohnt)
 
AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

Ach ja: Ich fänd's auf jeden Fall spannend, wenn Du uns ein wenig auf dem Laufenden halten würdest, wie's denn bei Euch weitergeht.
 
AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

Hallo Sven,

eines zuerst! Mir ist schon bewusst, dass ich viel von Euch möchte, sorry! Natürlich geht es mir um den Weg, denn den muss ich grösstenteils selber Organisieren!

Beim ADAC bin ich ganz oben angefangen und bekomme von dort Unterstützung. In das Biker-Forum habe ich mich dank Deines Tips sofort eingetragen. DANKE!
Die Via Claudia werden wir auch nehmen und vielleicht passiert es sogar, dass wir uns dort mal treffen!

Zu Rom selber habe ich aber noch eine Frage. Könnte man dort mit PKW und Wohnanwagen wohl in die Innenstadt/Altstadt oder vor den Petersdom, die Spanische Treppe oder vor der Engelsburg parken um aussergewöhnliche Fotos zu machen? In Paris ist mir das ohne Wohnwagen gelungen, nur weiss ich nicht, wie es sich mit dem Verkehr in Rom verhält. Ich habe schon einiges darüber gelsesen, finde es aber übertrieben, den Verkehr in einer Grosstadt so zu verteufeln, man muss sich doch nur anpassen und das kann ich!

Oder, jetzt eine schwierige Frage! Wo bekäme man Sondergehemigungen für so eine Aktion?

Aber eines kann ich jetzt schon versprechen! Ihr werdet auf dem Laufenden gehalten, dazu fühle ich mich schon verpflichtet, bei der ganzen Unterstützung!

Ciao!
 
AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

Ich würde dir wärmstens davon abraten, mit dem Wohnwagen in die Innenstadt bzw. zum Petersdom zu fahren. Ich habe meine Fahrerfahrung in Rom, nach zwei Jahren. Man kann Auto fahren, wenn man sich anpasst. Ich bezweifle aber, dass man sich mit einem Wohnwagen anpassen kann.
Dazu kommt, dass das historische Zentrum für Autos ohne Erlaubnis gesperrt ist, an den "Toren" wird fotografiert. Der Petersdom gehört zwar nicht dazu, aber....
Spanische Treppe und Engelsburg sind zusätzlich Fußgängerzone.
Allerdings würdest du sicherlich eine Auszeichnung der Stadt Rom bekommen, wenn du ohne Schaden bis zum Petersdom und wieder zurück kommst.

Ich denke, du wirst schon viel Spaß haben, wenn du am Camping (Flaminio?) angekommen bist!

Gruß,
Torsten

PS: Ich verteufle hier nix :)
 
AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

Hallo,

na, dann war die Claudia ja doch ein guter Tipp :)

Was die Fotoaktion angeht, kann ich mich Torsten nur anschließen. Davor kann ich auch nur warnen - im Sinne der Unversehrtheit Deiner Nerven wie auch Deines Kraftfahrzeugs ;) Und der Hinweis auf die Fußgängerzone bzw. ZTL (Zona Traffico Limitato) ist natürlich genauso richtig. Falls Du unbedingt willst: Ausnahmegenehmigungen gäbe es vermutlich hier. Mal ganz abgesehen davon, dass man in Rom immer noch sehr sensibel ist, was mögliche terroristische Anschläge angeht. Ich könnte mir vorstellen, dass die diversen Halteverbote recht rigoros durchgesetzt werden...
Aber mal davon abgesehen: Muß denn das Auto und der Wohnwagen unbedingt mit auf's Bild? Im Mittelpunkt stehen doch die Mofa-Rentner, und damit könntet ihr schon zumindest bis zum Kolosseum und zum Vatikan vordringen (siehe die div. Threads zum Radfahren in Rom, und motorisierten Zweiradverkehr gibt es in Rom wahrlich zur Genüge). Wenn Deine Rentner aber nicht sehr nervenstark und (südlichen) Großstadtverkehr gewohnt sind, würde ich auch das lassen und die Rentner allein vor den Sehenswürdigkeiten ablichten. Ein Gruppenbild mit Fahrzeugen könntet Ihr ja evtl. vor einem der Stadttore machen?

Herzlichen Gruß
Sven

Sven
 
AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

Hallo an alle,

am 12.05. ist unser Starttermin. Und es gibt bestimmt wenige Wohnwagen, die von der Kirche gesegnet wurden. Ich kenne auch noch keine Rentnerharli das mitgemacht hat.

Eure Tipps und Links haben mir sehr geholfen und eines habe ich geschafft. Bevorzugte Plätze in einer Generalaudienz bei Ben und die eventuelle Möglichkeit auf ein mögliches Gespräch mit dem Papst.

Der Geschäftsführer vom Hospiz freucht sich schon Löcher in den Bauch, was wir in der Zwischenzeit auf die Beine gestellt haben. Er muss nämlich 150.000 Euro pro Jahr an Spenden einfahren und wir helfen jetzt dabei und bringen das Tabuthema Hospiz wieder in die Öffentlichkeit.

Eine Frage habe ich noch. Kann man in der Nähe des Vatikans parken oder sollte man lieber öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder gar eine Taxe?

Der Tipp mit den Fotos an einem der Stadttore war gut. Mit dem Fahren in der Innenstadt mit Wohnwagen möchte ich auch umgehen, muss dabei aber die Wünsche der Sponsoren beachten. Wenn ich noch Zeit hätte und Italiänisch könnte würde ich direkt versuchen eine Sondergenehmigung zu bekommen, was mir nicht aussichtslos erscheint, denn der Spruch von Frans v. Assisi greift bei uns richtig: Beginne das Mögliche zu tun. Mache das Mögliche und du tust das Unmögliche.

Sollte noch jemand noch Tipps haben, wäre ich sehr dankbar diese auch an meine E-Mail-Adresse zu bekommen, die ich in regelmäßigen Abständen, wenn nicht sogar täglich unterwegs abrufen möchte.

Ach, eine Frage noch. Was ist momentan der günstigste Anbieter für Prepaidkarten in Rom oder Italien?

Drückt uns bitte alle die Daumen, dass alles so klappt wie geplant. Wenn ich Zeit unterwegs habe werde ich weiter berichten und auch noch Fotos mit einstellen

Ciao!

Birger
 
AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

Ich wünsche Euch viel Spaß und das alles so klappt wie Ihr es Euch vorstellt!
Gute Reise!
 
AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

Der Hügel neben dem Vatikan (Gianicolo) ist seit dem Heiligen Jahr praktisch ein einziges Parkhaus ;)

http://www.gianicolo.it/ted/il_gianicolo.asp#

Ob es allerdings sinnvoll ist, mit einem Wohnwahgen in die Stadt zu fahren, wage ich schwer zu bezweifeln. Schon gar nicht ins Centro. Warum noch mal muss der Wohnwagen unbedingt mit in die Stadt? Stehen da die Sponsoren drauf?
Mit einem Wohnwagen wirst Du in der ZTL garantiert auffallen. Wahrscheinlich auch den Poliziotti. Für die Mopedfahrer ist die ZTL im übrigen kein Problem, wie ich gerade lese: Die dürfen immer rein. Ach ja: Der Vatikan gehört nicht zur ZTL.
Und: es gibt mittlerweile automatische Kontrollen an den Einfahrten zur ZTL. Hast Du keine elektronische Bordeinheit, wird Dein Auto fotografiert. Das Foto wird mit der Datenbank der Fahrzeuge abgeglichen, die rein dürfen.

Siehe hier: http://www.atac.roma.it/articolo.asp?CodArt=143&CodPadre=10&p=1&i=9
und
http://www.atac.roma.it/articolo.asp?CodArt=143&CodPadre=10&p=1&i=9

Wenn Du trotzdem unbedingt rein willst, rate ich weiterhin zur Beantragung einer Genehmigung. Das sollte auch auf englisch möglich sein, oder Du nimmst die Hilfe des Fremdenverkehrsamtes in Anspruch.

Herzlichen Gruß, viel Glück und viel Spaß unterwegs und in Rom
Sven




Sven
 
AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

Hallo,

habe mich länger nicht gemeldet und möchte es mit der Anreise kurz halten. Die Räder haben gehalten und wir sind über den Reschenpaß gefahren. Nur ein Motor hat den Geist aufgegeben, wir hatten aber Ersatz und nur einen halben Tag verloren.

Fast alle Campingplätze waren gut und man kann pauschal sagen ab drei Sternen kann man nix falsch machen. Nun aber zum Thema Rom. Dort war nämlich der teuerste Platz der ganzen Tour. 50 Euro pro Tag fand ich schon happig, doch es hat sich gelohnt, weil er so nah zum Zentrum liegt ist Camping Fiamino garantiert zu empfehlen. Mit drei Sternen ist der Platz schon fast unterbewertet.

Die von Cellarius ausgesprochene Warnung mit einem Wohnwagen durch Rom zu fahren kann ich nicht ganz verstehen und mein Navi hat auch keine Rücksicht darauf genommen. So war ich kurz vor der Ankunft mit PKW und dem kleinen Wohni (acht Meter Länge, Gespann 12 Meter) plötzlich in einem Vorort mitten im Römischen Verkehrstreiben. Erstaunlicher Weise gab es aber keinen Blechschaden und das Fahren war recht einfach. Da hatte ich zuvor und danach doch noch ganz andere Probleme. Nach der ersten Übernachtung machten wir uns schlau, wie man nun am besten zum Vatikan kommen könnte. Den Rentnern mit ihrer Rentnerharli war es sichtlich mulmig im Bauch und es wurde der Bus gewählt. Man kann recht gut mit dem Auto bis zum Vatikan kommen, nur muß man vier € pro angefangene Stunde im Parkhaus in kauf nehmen. Von Rom hatten wir an diesem Dienstag, den 23.05. leider nicht viel gesehen, denn wir mußten ab 15:00 Uhr Tickets für die Generalaudienz abholen.

Wer schon mal geflogen ist, kann sich die Sicherheitskontrollen an einem internationalen Flughafen vorstellen und im Vatikan mit einer verschärften Version rechnen. Da wir drei Pappnasen nich daran gedacht hatten und ich erst kurz vor dem Metalldetektor merkte was los war, steckte ich mein Taschenmesser kurzerhand in die Fototasche und drückte sie meinem alten Herrn in die Hand und wurde nur alleine durchgelassen.

Froh darüber war ich nicht, denn jetzt mußte ich mich in diese scheinbar unendliche Schlange der anderen Ticketabholer einrehein. Fast 90 Minuten hat es gedauert bis ich durch die Bronztür konnte, um dann immer noch 15 Minuten zu warten bis ich dieses ominöse Ticket in Händen hielt. Es war nur ein schnöder A5-Umschlag, den ich einsteckte und wieder ging. Es war aber schon irgendwie ein komisches Gefühl, sich im Vatikan zu bewegen. Draußen warteten mein Rentner ganz artig und waren neugierig wie kleine Kinder. Der Umschlag war noch nicht geöffnet und sah ja wirklich unscheinbar aus. 13350 Udienza Generale 24 maggio 2006 und einer unserer Namen, mehr nicht! Drinnen steckte dann ein Zettel aus etwas festerem Papier mit einem Wappen und der überschrift: Preffettura della casa Pontificia.

Unten wieder unser Name und noch ein paar italienische Worte und das Datum mit Uhrzeit. Dann noch ein Stempel und ein vorgedrucktes Reparto und darunter mit Filzstift geschrieben ein SAGRATO S. Ich kann kein italienisch und kein Latein, mein Onkel meinte sagrato hieße so etwas wie Segnung und ich dichtete dem S dann ein speziale zu. Da haben wir dann auf der Rückseite den Lageplan vom Petersplatz gesehen reparto öfters gelesen. Den ganzen Abend haben wird dann überlegt, wo wir denn wohl jetzt hinmüßten. Aufgrund der langen Schlangen war uns aber klar, früh aus den Schalfsäcken zu krabbeln uns „anständig“ anzuziehen, mit dem Bus zu fahren und auf alle Fälle die Taschenmesser nicht mitzunehemen. Nach der Sicherheitskontrolle war uns nicht klar, wohin wir uns wenden sollten und fragten den ersten Polizisten, der uns an der Schlange vorbeischickte. Upps, das war schon komisch. Beim nächsten Beamten wurden wir quer über den Petersplatz gebeten und wer schon mal rückenbedingte Gehprobleme hatte kann nachvollziehen, was langes Laufen bedeuten kann. Wir also tapfer durch die eingepferchten Menschenmassen marschiert und bei der nächsten Kontrolle, schon mit Gardisten der Schweizer Garde besetzt, wurden wir beim Vorzeigen unseres „Tickets“ durchgewunken. Man kann es sich kaum vorstellen, auch wenn man schon öfter mal die Massen im Fernsehen beobachtet hat. Am nächsten Kontrollpunkt hielt ich nur den Zettel hoch und wir durften wieder durchgehen. Jetzt waren wir schon verdammt weit vorgekommen und dachten jetzt unsere Plätze erreichte zu haben. Nein, es ging noch weiter und bei der letzten Überprüfung unseres Zettels salutierte doch glatt einer der Gardisten und wir durften weiter auf den Hügel. Oben angekommen wimmelte es nur so von Sicherheitsbeamten mit Knopf im Ohr. Wir fanden sogar Plätze in der vierten Reihe, waren aber so dreist und setzten uns später in die erste Reihe. Jetzt waren wir nur noch 5 Meter von diesem roten Baldachin entfernt und rechneten damit in die hinteren Reihen verwiesen zu werden. Dann kam auch jemand und fragte nach unserem Namen und bestätigte die drei Plätze in der ersten Reihe und notierte sich die Nummen. Fragt mich nicht wo die stehen. Nach einer Weile ging dann das Gejohle „Il Papa“ los, nur wir sahen nix. Tolle Plätze dachte ich! Nach einer ganzen Zeit sahen wir den weißen Jeep auf dem der stehende Papst jetzt durch genau die Reihen fuhr, wo wir kurz zuvor noch hergelatscht sind. Nach einer ganzen Weile fuhr dann der Wagen hoch, bis kurz vor den Baldachin und der Papst stieg in nur 10 Metern Entfernung aus und setzte sich auf seinen Platz, besser gesagt Thron.

Der weitere Nachteil unseres Platzes waren die Stahlträger des Baldachins, der uns die Sicht verdeckte. Diese Generalaudienz wurde in sehr vielen Sprachen gestaltet, viele gemeldete Gruppen namentlich genannt, nur wir nicht! Nach fast zwei Stunden begrüßte der heilige Vater noch hochrangige Würdenträger. In dieser Situation kann ich nur empfehlen einen kleinen Taschenschirm dabei zu haben, denn da oben brennt die Sonne sehr auf die Pläte und es weht fast kein Lüftchen. Machen andere auch!

Dann kam der Papst aber tatsächlich auf unsere Seite und begrüßte die erste Reihe mit Handschlag und ein paar kurzen Worten. Da wir aber für einen guten Zweck hierher gekommen waren, machten wir dezent darauf aufmerksam. Der Papst hatte ja mal in Münster, unserer Heimatstadt, einen Lehrstuhl für Theologie und kannte sogar das Johannes-Hospiz. Es ging aber noch mehr! Der Papst, als er mehr von unserer Tour erfuhr, hat sich ein nagelneues Gästebuch eingetragen und sogar eine kurze Widmung gefunden: Mit meinem Segen. Die Sicherheitskräfte waren nicht sehr glücklich über diese Verzögerung, mußten dem Papst aber das Gästebuch noch halten und kochten vor Wut. Eigentlich ist es dem Papst laut Protokoll nicht gestattet hier irgendwo zu unterschreiben. Doch wer kann Ihm dort etwas verbieten und er entschied sich für einen kleinen Eintrag. Selbst einen Kugelschreiber mußten wir dem Papst leihen. Nein, nicht schenken! Den Schreiber haben wir wieder mitgenommen.

Ich machte in der ganzen Zeit Fotos aus der zweiten Reihe, in die ich glücklicher Weise gekommen war. Unsere Mission war nun erfüllt und wir konnten es selber kaum glauben. Der Mann ist ja nicht sonderlich groß, hat aber eine unheimlich große Ausstrahlung. Nie habe ich einen Papst live gesehen, werde es wohl auch nicht mehr oft schaffen, aber ein Erlebnis war es schon.

Den Rest des Tages verbrachten wir nach der Rückfahrt überwältigt auf dem Campingplatz. Die beiden Rentner wurden jetzt mit ihren TöfTöfs mutiger und planten für den nächsten Tag eine Tour durch Rom. Gesagt getan, die beiden fuhren bis zum Tiber und dann am Tiber entlang wieder Richtung Vatikan. Ich fuhr wieder mit dem Bus und wir trafen uns auf dem Petersplatz. Klingt schwierig, ist es aber nicht, wenn man auf dem Petersplatz nach zwei Fahrrädern sucht, deren Fahrer noch rote Shirts tragen. Den Sicherheitskräften sind die kleinen Motoren am Rad nicht aufgefallen und so entstanden Fahraufnahmen auf dem Platz. Der Weg dorthin muß superschön gewesen sein, berichteten die Beiden und ich wurde schon richtig neidisch. Danach ging ich noch mit bis zur Engelsburg und machte zwischendurch weitere Aufnahmen. An der Burg waren die beiden Verrückten dann so dreist, parkten direkt vor einem Streifenwagen der Carabinieri und beauftragten eine recht hübsche Beamtin mit der Bewachung. Die Hitze, die Menschenschlange und nicht zuletzt die hohen Eintrittspreise hielten uns dann davon ab, die Burg zu besichtigen. Ich schickte die Jungs mit einem einfachen Stadtplan zu den Hauptsehenswürdigkeiten Roms und war wieder neidisch. Denn mit diesen Rentnerharlis muß es wohl recht einfach sein, sich im Verkehrsgewühl durchzusetzen. Die Römer passen schon auf und geben auch Radfahren die Möglichkeit die Kreuzung zu überqueren und mal eben zu wenden. Deshalb kann ich die Warnungen vor Rom nicht ganz nachvollziehen. Man muß sich halt etwas anpassen und selber aufpassen.

Ich ging zurück zum Bus. Auf dem Weg dorthin bin ich dann bei RAI1 vorbeigekommen und fragte nach einem Video von der Audienz. Ginge nicht, denn alle Redakteure wären mit dem Papst nach Polen geflogen. Ein freundlicher Mensch, der im Sender wohl was zu sagen hat, gab mir dann eine Telefonnummer vom CTV (Centro Television Vatikan). Da Rai1 nur wenige Meter vom Vatikan entfernt ist, bin ich gleich losgedackelt und meldete mich am Haupteingang bei der Schweizer Garde, trug mein anliegen vor und wurde zum Sender geschickt. Nur ein weiterer Gardist rief mir ein Seniori hinterher, was ich mit einem Citivii und einem Handzeichen auf meine recht dicke Fototasche unterstrich und durfte ohne Problem bis zum Sender. (Vom Haupteingang die erste Straße rechts und dann nach 50 Metern auf der rechten Seite. Da sind keine Sicherheitsvorkehrungen und man kann hereinspazieren. Gegenüber ist die Lebensmittelannahme, wie auf den Rückseiten normaler Supermärkte.

Um es abzukürzen, dort gibt es tatsächlich DVD´s der Generalaudienzen zu kaufen. 40 € war mir aber zu teuer und ich handelte tatsächlich im Vatikan den Preis auf die Hälfte runter. Wir waren doch auf einer selbstfinanzierten Wohltätigkeitstour. Geht doch! Was meint Ihr, wie dumm die Rentner aus der Wäsche geguckt haben als ich die DVD-Hülle auf dem Campingplatz vorzeigte?

Die Rückreise fasse ich noch kürzer, denn dies ist ja das Romforum. Durch die schönsten Orte ging es, aber jetzt fuhren die Rentnerharilis auf dem Gespann mit. Das Wetter war herrlich, also für mich die beste Reisezeit.

Ich bedanke mir hier für die Unterstützung für die Routenempfehlung, die kann man gut fahren!

Birger
 
AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

Hallo birger!

Wow klingt ja danach als ob eure Reise ein voller Erfolg gewesen wäre, schön dass alles so gut geklappt hat :thumbup: und vielen Dank für deine Rückmeldung, es hat Spaß gemacht deinen kurzen (hm beim nochmal durchlesen passt "ausführlich" wohl besser :] - weiß auch nicht wie ich auf "kurz" gekommen bin) Bericht zu lesen :nod:
 
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AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

Hallo, schön daß Ihr heil und gesund wieder zurück seit und das Eure Reise ein so toller Erfolg war!
Grandios auch Deine Schilderung vom Treffen mit dem Papst! Sicherlich ein unvergeßliches Erlebnis!
Geschmunzelt habe ich über die Geschichte mit dem geliehenen Kugelschreiber....:] Toll! Ich freue mich für Euch, daß alles so einwandfrei geklappt hat!

PS: Rentner ab 65 haben in die Engelsburg freien Eintritt!
 
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AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

Hallo und Moin, Moin Birger!

Vielen Dank für Deinen interessanten Bericht - ich habe ihn gerne gelesen und "Hut ab" vor Deinen Senioren!


Gruß - Asterixinchen :)
 
AW: Rom mal ganz anders, mit einer Saxonette

Hallo Birger,

schön, nochmal von Dir zu hören! Ich habe Deinen Bericht auch sehr gerne gelesen. Ist ja erfreulich, dass alles so gut geklappt hat, und Euer Erlebnis mit dem Papst ist sicher unvergesslich!

Was das hier angeht:
bfinger schrieb:
Die von Cellarius ausgesprochene Warnung mit einem Wohnwagen durch Rom zu fahren kann ich nicht ganz verstehen und mein Navi hat auch keine Rücksicht darauf genommen. So war ich kurz vor der Ankunft mit PKW und dem kleinen Wohni (acht Meter Länge, Gespann 12 Meter) plötzlich in einem Vorort mitten im Römischen Verkehrstreiben.
Das widerspricht sich: In einem Vorort kannst Du noch gar nicht mitten im Römischen Verkehrstreiben gewesen sein ;) Torsten und ich haben Dich davor gewarnt, mit dem Wohnwagen ins Centro zu fahren - und der Campingplatz, auf dem Ihr wart, gehört definitiv noch nicht dazu 8)

Herzlichen Gruß
Sven
 
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