Bericht: Herbstimpressionen von der Dordogne

Von Souillac machten wir uns nun auf in das Perigord. Unser zweiter Basisstandort war Beynac-et-Cazenac, ein weiterer Ort aus der Riege der schönsten Dörfer Frankreichs, direkt am Ufer der Dordogne und unterhalb einer mächtigen Burg an die Felswand geklebt.



Unser Hotel du Chateau bietet von einigen Zimmern Blick auf die Dordogne und liegt direkt an der Uferstraße, die hier allerdings durchaus stark befahren ist.


Auf dem Bild vom Uferparkplatz aus sieht man das Hotel im Vordergrund. Unser Zimmer lag genau an der Ecke über dem Eingang zur Straße hin. Der Aufenthalt war trotzdem dort sehr angenehm. Die Fenster sind gut isoliert. Das Bett war ausgezeichnet und wir hatten noch ein kleines Fenster zum Hof, so dass wir auch nachts auf Frischluftzufuhr nicht verzichten mussten.

Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten blieb vor dem Abendessen noch genug Zeit, um einen kleinen Besuchspunkt anzusteuern.

So fuhren wir nach Domme. Dieser Ort ist bereits der fünfte Ort der "Plus Beaux Villages de France", den wir besuchten (nach Carennac, Autoire, Collenges-la-Rouge und Beynac-et-Cazenac).

Domme ist eine noch völlig intakte Bastide. So bezeichnet man Orte, die planmäßig (an einem Stück) als Festungsorte angelegt wurden. Untypisch ist, dass der Aufbau des Ortes nicht schachbrettartig, wie sonst üblich angelegt wurde. Hier musste man den geologischen Gegebenheiten Tribut zollen. Man hat sehr viele konstruktive Probleme in Kauf genommen, um die exponierte Lage auf einem Bergrücken über der Dordogne zu nutzen. Die Bastide verfügt noch heute über drei masiive und trutzige Stadttore und eine fast geschlossene Stadtmauer. Leider habe ich davon trotz allgemeinem Foto-Overkill kein Foto nach Hause gebracht. So müsst ihr euch mit einem Straßenzug, einem Blick in die Kirche und dem fantastischen Panorama von der Nordflanke des Ortes aus begnügen.




Blick auf La Roque Gageac


Am Horizont liegt Beynac-et Cazenac.

Auf dem zentralen Platz, der Place de la Halle ist die namengebende Markthalle wieder aufgebaut worden. Bemerkenswerter Weise befindet sich hier auf dem bergrücken der Eingang in eine Grotte, wie es sie an der Dordogne zuhauf gibt. Sie diente den Einwohnern während des hundertjährigen Krieges und in den Religionskriegen als Schutz und ist heute zu besichtigen (was wir nicht getan haben).


Sicher hätte der Ort eine ausführlichere Würdigung gerechtfertigt. Aber es wurde Abend und an diesem Tag wehte ein scharfer und kalter Wind um die Häuserecken. Von den Besucherströmen, die im Sommer Domme heimsuchen sollen, war ebenfalls nichts zu bemerken. So verabschiedeten wir uns balsd und freuten uns auf den gemeinsamen Ausklang des Abends bei einem Essen in unserem Hotel.

Fortsetzung folgt.


 
Hallo gengarde,

endlich bin ich auch dazugekommen Deinen wunderschönen Bericht aus der Dordogne zu lesen. Ich freue mich auf weitere Impressionen :nod:

Merci :thumbup:

Liebe Grüße
Lizabetta
 
Dienstag, 13.10.2009

Der Dienstag stand im Zeichen der Prähistorik. Das Gebiet an Dordogne und seinem Nebenfluss Vezère gehört zu den bedeutendsten Fundorten der Spuren unserer ersten Vorfahren.

1868 entdeckte Edouard Latet bei Les-Eyzies an der Vezère die fünf ca 30.000 Jahre alten Skelette, die später nach ihrem Fundort Cro-Magnon-Mensch genannt wurden und einer ganzen Menschheitsepoche den Namen gaben. Die Anatomie dieser Homo-Sapiens-Spezies weist keine wesentlichen Unterschiede zu uns heutigen Menschen auf. Die Cro-Magnon-Menschen hinterließen uns jedoch nicht nur ihre Knochen sondern gelten als die Erfinder der Höhlenkunst. In den karstigen Felsen des Perigord gibt es dazu einige der bedeutendsten Fundstellen aus denen wir einige wenige zur Besichtigung ausgesucht hatten.

Zum Start in den Tag lag Nebel auf dem Fluss, der sich nun langsam hob und im Sonnenlicht eines klaren Morgens malerische Postkartenmotive für den Hobbyfotografen bot.




Wir folgten zunächst der Dordogne flussabwärts nach Limeuil. Hier fließen Vézère und Dordogne zusammen. Der geschichtsträchtige Ort liegt malerisch unterhalb der unvermeidlichen Burg auf dem Hügel im Mündungsdelta. Leider war der Ort am frühen Oktobermorgen noch sehr verschlossen und verschreckte uns mit ohrenbetäubenden Turbolaubbläsern. Wir setzten die Tour bald und ohne präsentable Fotos fort und folgten der Vézère flussaufwärts.

Unser erstes Ziel waren die Höhlen von Lascaux.


Einige Jungen haben sie erst im Jahr 1940 beim Spaziergang mit ihrem Hund entdeckt, der auf einmal in einer Spalte verschwunden war. Sie schworen sich, die Entdeckung geheim zu halten, offenbarten sich allerdings dann doch schnell und unterrichteten ihren Lehrer, der die Bedeutung des Fundes erkannte. Zwei der Entdecker arbeiteten schließlich noch jahrelang als Aufseher in der für die Öffentlichkeit geöffneten Höhle. Der Besucherstrom tat den ca 17.000 Jahre alten Höhlenmalereien jedoch nicht gut. Die grüne sowie die schwarze "Pest" wurden durch das Kohlendioxid im Atem der vielen Besucher der Höhle ausgelöst. Während der grüne Schimmel noch recht leicht beseitigt werden konnte, gibt es für den schwarzen Schimmel kein Gegenmittel, das nicht auch die Zeichnungen angreifen würde. Diese Schäden konnte man nur noch eindämmen. Schon 1963 musste deshalb die Höhle für den Besucherverkehr geschlossen werden. 20 Jahre später wurde schließlich eine mit allergrößtem Aufwand und hoher Detailtreue in der Nähe erstellte Kopie der bedeutendsten Höhlenteile für die Besucher eröffnet. Man sieht also "nur" ein Fake, wenn man wie wir Lascaux II besucht.

Fotos sind auch dort nicht erlaubt. Die Kopie ist weitgehend mit den Materialien geschaffen worden, die auch die Originalkünstler vor zigtausend Jahren verwendet hatten. Ein Führung ist obligatorisch. Es empfiehlt sich auch in der Nebensaison einen Termin per Telefon zu vereinbaren. Wir hatten eine sehr kompetente Führung auf deutsch. Und wenn ihr meinen solltet, es könne nicht lohnen sich eine Kopie anzuschauen, so möchte ich dem heftig widersprechen. Es ist ein faszinierendes und sehr anregendes Erlebnis diese Höhle zu sehen.

Ich war bereits zum zweiten Mal dort und wieder sehr beeindruckt. Was man sieht, sind nicht einfach naive Kinderkritzeleien von tumben Höhlenmenschen. Die Schöpfer der Malereien waren echte Künstler, die mit den wenigen Mitteln großes vollbracht haben. Bei meinem ersten Besuch vor neun Jahren hatte mich am meisten beeindruckt, wie geschickt die Künstler die natürlichen Felsformationen genutzt hatten, um den Malereien Plastizität zu verleihen. Diesmal lenkte die Führerin unsere Aufmerksamkeit auf die Virtuosität mit der sie den Zeichnungen Perspektive gegeben hatten. Auch die Farbigkeit ist eindrucksvoll. Insgesamt erscheint es mir deshalb durchaus angemessen, wenn von Lascaux als der "Sixtinischen Kapelle der Vorgeschichte" gesprochen wird.

Fazit: Niemand sollte die Gegend bereisen ohne dieses Highlight im Weltmaßstab anzuschauen.

Hier noch eine interessante Internetdarstellung:

Der Hoehle von Lascaux

Inzwischen war es Mittag geworden und wir wählten mit Saint-Leon-sur-Vézère den sechsten Ort mit Prädikat "Les plus beaux villages de France" für unsere Rast.

Im Sommer tummeln sich hier die Kanutouristen, denn auch die Vézère lohnt sich als Revier für diese Natursportart. Jetzt breitete sich hier der verträumte Charme der Nachsaison aus.



Die wunderschöne romanische Kirche besticht durch ihre klaren Proportionen und die schlichte Eleganz.



Die romantisch wirkende Strandbar war allerdings schon sehr in der Jetztzeit angekommen und bot ein besonders im verschlafenen Oktober unangemessenes Preisniveau mit zusätzlicher negativer Verstärkung durch überforderten Service und Mau-Qualität bei den Mittagssnacks. Besser fährt man mit dem Bistro an der Straße.

Unser nächstes Ziel war Roque_Saint-Christophe.

Dies ist ein Felsen an der Vézère zwischen Les-Eyzies und Montignac, der bekannt ist für seine Höhlensiedlungsspuren im tiefen Spalt einer schroffen Felswand.


Zuletzt im Mittelalter war hier eine komplette Stadt mit Hafen entstanden, deren Häuser sich tief in die Felsspalte schmiegten und so auf Fundament, Dach und Rückwand verzichten konnten. Heute ist hier ein Museum, das das Leben bis zur endültigen Zerstörung im Zuge der Religionskriege sehr anschaulich aufzeigt.



Gleich zu Beginn werden die guten Möglichkeiten zur Abwehr von Feinden veranschaulicht:).

Das Modell zeigt den früheren Aufbau des Ortes.


Außerdem kann man Maschinen des Mittelalters für den Bau von Häusern, Kräne und sonstige Werkzeuge sehen. Auch ein optisches und akustisches Frühwarnsystem entlang des ganzen Flusses wird erläutert und aufgezeigt.

Ein spannender Halt gerade auch für Familien mit Kindern, deren Fantasie hier mächtig angeregt wird:thumbup:.

Die offizielle Internetpräsenz zeigt gute Bilder und einen feinen kleinen Film. La Roque Saint-Christophe


Wir stürzten uns erneut in die Vorgeschichte. Die Höhle_von_Rouffignac war unser nächstes Ziel.

Diese Höhle hat eine gänzlich andere Struktur als Lascaux. Sie ist sehr groß und erstreckt sich ca. 9km tief in den Fels. Tief im Inneren hat man viele Felszeichnungen von Mammuts gefunden, deshalb wird sie auch Höhle der 1000 Mammuts genannt.


Der Weg zu den Zeichnungen wird deshalb mit einer kleinen Elektrobahn gemacht. Wir hatten auch hier einen tollen Führer, der uns mit Liebe zum Detail und au spürbarer Verbundenheit mit "seiner" Höhle, deren Faszination nahe brachte.

Vor den menschlichen Künstlern war die Höhle wohl tausende von Jahren von Höhlenbären bewohnt gewesen. Aus dieser Zeit legen eine Unmenge von Schlafmulden der Bären und tiefe Kratzspuren im Fels Zeugnis ab. Die Zeichnungen sind ebenfalls sehr detailliert und erstaunlich naturgetreu, ihnen fehlt aber die große Farbigkeit der Darstellungen von Lascaux.

Einen Einblick bietet die offizielle Seite (französisch):

Grotte préhistorique de Rouffignac

Gespickt mit tiefgehenden Eindrücken ging es danach gen Heimbasis. Unterwegs machten wir noch einen kleinen Halt in Les-Eyzies (Page d'accueil - Office de Tourisme Terre de Cro-Magnon - OT Terre de Cromagnon), dem Hauptort im Prähistorischen Schwerpunktgebiet. Hier befindet sich das Musée National de la Préhistoire, das viele Funde aus der Region birgt und aufzeigt (und das wir nicht besichtigt haben).


Wahrzeichen des Ortes ist der Urmensch in Stein, der vor dem Museum steht.

Der Tag hatte sehr viele Eindrücke vermittelt. Allein hätten wir sicher nicht so viele Stationen bewältigt. Das Timing war aber shr gut, so dass wir nicht übersättigt waren.

Fortsetzung folgt.
 
Hallo gengarde,

Dein Bericht wird ja immer toller! :thumbup:
Wunderschön Deine Morgenstimmungsfotos und sehr beeindruckend die Erzählungen der Höhlen und anderer geschichtlicher Denkmäler, die Ihr besucht habt! :nod:

Lascaux hat mich als Jugendliche sehr beeindruckt - von Fotos, dort war ich noch nie!
Ich finde es auch faszinierend, wie gut in den letzten Jahren (auf allen Ebenen und auch international) die Dokumentationen in den Museen und auch den Internetauftritten sind. Dafür hast Du uns schöne Beispiele gegeben. Vielen Dank dafür!

Liebe Grüße

Angela
 
Grüß Dich Gengarde,

Dein Bericht weckt Erinnerungen an diverse Ausflüge in die Gegend.
Ihr habt zudem eine gute Zeit gewählt: die großen Ferien sind hierzulande zuende und dementsprechend ist es recht ruhig.

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Claude
 
Mittwoch, 14.10.2009

Der Mittwoch ist bei den Reisen mit unserer Gruppe stets zur freien verfügung eingeplant, eine sehr segensreiche Einrichtung, weil dadurch Gelegenheit besteht den individuellen Vorlieben Spielraum zu geben. das Angebot im Perigord ist zudem so überwältigend, dass es gar nicht gelingen kann alles Lohnende in einer Woche anzuschauen.

Einzelne Paare machten sich also auf nach Perigueux, der Department-Hauptstadt, andere besuchten das Archäologische Museum in Les-Eyzies, ein Paar fuhren nach Sarlat-la-Canéda zum dortigen Markt, eine Familie besichtigte die Burg_Castelnaud.

Die überwältigende Mehrheit, und wir darunter, verspürte angesichts der vielen Besichtigungspunkte an den vergangenen Tagen einfach den Drang in der schönen Natur zu wandern, sich zu bewegen und das Auto stehen zu lassen. So machten wir uns, wie immer um 9h direkt vom Hotel auf. Gleich zu Beginn ging es durch steile Gassen an unversehrter historischer Bausubstanz vorbei den Berg hinauf zur Burg_Beynac.


Von hier oben hat man einen fantastischen Überblick über das Tal der Dordogne.


Kein Wunder also, dass die heute in Privatbesitz befindliche (aber zu besichtigende) in dieser exponierten Lage von strategischer Bedeutung war. Das folgende Zitat aus Wikipedia verdeutlicht die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und England, die prägend für die gesamte Entwicklung des Perigord waren.

wikipedia schrieb:
Nach ihrer Errichtung durch Maynard de Beynac bemächtigte sich 1194 Richard Löwenherz in seiner Eigenschaft als Herzog von Aquitanien kurzzeitig der Burg und vertraute sie dem königlichen Statthalter Marchadier an. Nach dem Tod Richards 1199 ging die Wehranlage wieder in den Besitz des lokalen Adels über.

Im gegen die Katharer gerichteten Albigenserkreuzzug wurde sie 1214 von Simon IV. de Montfort eingenommen und geschleift. Durch den Vertrag von Paris 1259, der die Besitzansprüche der englischen Krone in Frankreich regelte, wurde die Burganlage englisch.
Mit der Besetzung des letzten englischen Festlandbesitzes, des Herzogtums Guyenne durch König Philipp VI. 1337 und dem Beginn des Hundertjährigen Krieges wechselte die Festung Beynac abermals in französisches Lehen. In den nun folgenden Jahren war die Burg Beynac zusammen mit den umliegenden Burgen Marqueyssac, Fayrac und insbesondere Castelnaud Schauplatz permanenter Auseinandersetzungen als Ausdruck der französisch-englischen Rivalität im Périgord.

Wir setzten unseren Weg ins Hinterland des Ortes fort und genossen die Natur.


Diese den apulischenTrulli
ähnlichen Weidehäuschen sieht man öfters am Wegerand.



Die Maisernte war eingefahren. Anders als in Deutschland werden nur die Kolben geerntet und gertrocknet. Sie spielen eine große Rolle bei der Verpflegung der Enten und Gänse, den Lieferanten so leckerer perigordinischer Spezialitäten wie Confit de Canard, Rillettes, Foie Gras o.ä.



Diesem Schild ind wir lieber nicht gefolgt;), obwohl es wohl gefahrlos geblieben wäre, denn "Pech" ist einfach ein Dialektwort für ein Stück Land (Flurstück).






Am frühen Nachmittag näherten wir uns dem Ausgangspunkt. Von Ferne grüßten Burg und Dorf Beynac.


Nur der Wunsch nach einer netten Restauration zur Rast war uns während der Tour verwehrt geblieben. Eine Rast auf einer Wiese sowie die mitgenommenen Wasservorräte mussten genügen.Umso besser mundeten der Café, Bière Pression, Panaché oder Vin Blanc nach der Heimkehr auf der Hotelterrasse am Dordogneufer.

Das Abendessen wollten wir am heutigen Abend "auswärts" einnehmen. Um 18h war dazu Treffpunkt auf dem Gänsemarkt in Sarlat-la-Canéda

angesagt. Darauf hatten meine BEVA und ich uns bereits besonders gefreut. Hatten wir doch diese Kleinstadt, Hauptort des Perigord Noir, als besonders nett von unserem Besuch im Jahr 2000 in Erinnerung.

Wir bemühten uns früher dort zu sein, weilwir genug Zeit für die Stadt und einen Café auf einem der schönen Plätze haben wollten.


Der gelbe Sandstein der Häuser sowie die lebendige Atmosphäre der Stadt gefielen uns auch diesmal. Allerdings wurde es zusehends frisch. Dies schmälerte den Elan zur besichtigung, wie die doch bereits ein wenig müden Füße von der Wanderung.



Die mächtige Kirche beeindruckt durch ihre Wehrhaftigkeit.



Die rätselhafte Lanterne des Morts, auf dem Friedhof hinter der Kirche, vielleicht eine Art Totenkapelle.


Maison de la Boetie, ein prunkvolles Bürgerhaus aus der Renaissance gegenüber der Kirche.

Vor dem Essen besuchten wir noch einen Weinhändler und gönnten uns eine Degustation von Cahors-Weinen. Cahors war der Vielfalt möglicher Ziele zum Opfer gefallen.


Das Essen in einem Restaurant der Stadt war eher as schlechteste unserer Reise, wenn auch kein Reinfall. Wir buchten es unter Touristenmenu ab;).

Für Sarlat bleibt mein Wunsch, es einmal an einem angenehm warmen Abend genießen zu wollen. Man muss ja auch Gründe für eine Rückkehr haben.

Fortsetzung folgt.
 
Hallo und Moin, Moin gengarde!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzungen, die ich sehr gerne gelesen habe, und für die wirklich tollen Bilder von denen ich diese hier:




BESONDERS
gut gelungen finde ...


Gruß - Asterixinchen :), die einen Besuch in der Gegend ernsthaft in Betracht zieht ...
Wo Asterixinchen Recht hat .....:thumbup: :D :thumbup: Auch mir gefallen Deine morgendlichen Flußbilder ausnehmend gut :!: und Dein Bericht macht so richtigen Apetit auf eine gründlichere Erkundung diese Interessanten Gebiets !

Gruß

Friedrich
 
Hallo und Moin, Moin gengarde!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die wieder sehr schöne Fortsetzung




:thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:

so leckerer perigordinischer Spezialitäten wie Confit de Canard, Rillettes, Foie Gras o.ä.
DANKE ;) ---> jetzt habe ich HUNGER :!:


:lol: :~ :lol:

 
Hallo gengarde,

auch ich möchte mich bei Dir, für Deine schönen Eindrücke und Fotos aus der Dordogne bedanken! :nod:

Auf dem Weg von der Atlantikküste in die Bourgogne, haben wir vor vielen Jahren die Dordogne durchquert. Ich habe sie damals als etwas deprimierend empfunden, mit ihren Steilhängen, die sich rechts und links der Autobahn und Landstraßen emporhoben. Aber Deine Fotos, beweisen genau das Gegenteil. Es ist weiteres, schönes Fleckchen Erde in Frankreich! :nod: :thumbup:


Vielleicht paßt ja auch zu Gengardes Bericht das folgende Buch

Im Schatten der Lilie: Die Erinnerungen der Eleonore von Aquitanien: Amazon.de: Patrice Leavold, Barbara Reitz: Bücher

Ich hatte es nach unserem Abstecher in die Dordogne geselesen und fand es ganz reizvoll

Friedrich, für eine Antwort hierauf, bin ich mal abgebogen: ;) http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/103949

Liebe Grüße,
Susannah
 
Vielen Dank allen "Lobern". Es motiviert doch sehr, wenn man nicht nur für sich selbst berichtet:).

Zwei Tage und ein Bisschen kommen noch.:roll:. Mal sehen, wann ich die Zeit aufbringen kann.

Gruß gengarde
 
Vielen Dank allen "Lobern". Es motiviert doch sehr, wenn man nicht nur für sich selbst berichtet:).

Zwei Tage und ein Bisschen kommen noch.:roll:. Mal sehen, wann ich die Zeit aufbringen kann.

Gruß gengarde

Hier meldet sich noch eine "Loberin"! :nod:

Vielen herzlichen Dank, dass Du uns Deine Eindrücke aus der wunderschönen Dordogne in Wort und Bild mitteilst!
Macht große Freude, diesen Bericht zu lesen!

LG
Anna :)
 
:~So, jetzt wird es aber Zeit für die Fortsetzung.

Donnerstag, 15.10.2009

Der Donnerstag stand im Zeichen des Weines. Die Weingegend des Departments Dordogne liegt rund um Bergerac_(Wein), der zweitgrößten Stadt im Perigord.

Zur Aufbruchzeit am Morgen um 9h herrschten bei stahlblauem Himmel wieder Temperaturen um den Gefrierpunkt. Wir steuerten mit unsere Wagenkolonne zunächst Schloss Monbazillac an.


Das wehrhaft und trutzig wirkende Schloss aus dem 16. Jahrhundert liegt umgeben von Weinbergen auf einem Hügel und gehört heute der Winzergenossenschaft des Weinbaugebiets mit eigener AOC (Appelation d`Origine Contrôlée), also einer geschützten Herkunftsbezeichnung. Im Schloss befindet sich ein Museum, das wir zunächst besuchten. Allerdings ist die Auswahl der Ausstellungsthemen und -stücke wenig spektakulär. Im Keller geht es um den Wein der Gegend, in den anderen Stockwerken um die Religionskriege, um den Karikaturisten der Belle Epoque, der auch das Erscheinungsbild des Restaurant Maxim`s in Paris im ausgehenden 19. Jahrhundert geprägt hat (habe leider den Namen nicht behalten:roll:) und es werden einige Möbelstücke des 17. und 18.Jahrhundrts ausgestellt.

Die Religionskriege waren in der Region Bergerac prägend. Bergerac war eine Protestantenhochburg und litt nach den heftigen Auseinandersetzungen und der Vertreibung der Hugenotten noch lange unter den Folgen.

In einem gesonderten Gebäude vor dem Schloss werden professionelle Degustationen der Weine der Gegend angeboten. Der weiße Monbazillac ist ein seit dem Mittelalter geschätzter edelsüßer Wein, ähnlich dem Sauternes aus dem Bordelaise. Die Verkostung erfolgt allerdings wenig inspiriert, sehr touristisch.

Wir fuhren bald weiter gen Bergerac. Hier hatten wir bis zur Mittagszeit Gelegenheit die Stadt zur erkunden. Die Temperaturen waren kaum in den zweistelligen Bereich gestiegen und der Wind war schneidend kalt. So waren wir trotz der Sonne nicht sonderlich motiviert. Für dier Besichtigung des Tabakmuseums war die Zeit zu kurz. In der hübsch sanierten, kleinen Altstadt begegnet man zunächst diesem wenig künstlerisch anspruchsvoll gestalteten Cyrano.


Die Stadt Bergerac hat ihn sich gekapert, obwohl es keinerlei historische Bezüge zwischen dem Dichter, der wohl von einem nordfranzösischen Gut gleichen Namens stammte, und der Stadt an der Dordogne gibt.

Einige hundert Meter weiter stößt man auf den zweiten Cyrano, diesmal aus weißem Kalkstein, künstlerisch stilisierter und daher für die Touristen wohl nicht ansprechend genug (er ist historisch das ältere Denkmal).


Aber, was soll es. Getreu dem Namen der Gabarre, die malerisch vor dem historischen Hafen der Stadt in der Dordogne dümpelte nahmen wir es gelassen.


Wir ließen die Stadt hinter uns und steuerten eine Domäne des AOC-Gebiets Pecharments vor den Toren Bergeracs an, das erst unlängst vom Guide Hachette "entdeckt" worden war.

Das Chateau Farcies du Pech war eine sehr angenehme Adresse. Ein nettes Winzerehepaar ohne Allüren empfing uns, zeigte uns ide Reben und das hübsche Gut, in dem auch Zimmer vermietet werden



und wir erwiesen uns als gute Kunden:lol:.


Am frühen Abend, zurück in Beynac et Cazenac, schlossen wir uns den meisten Gruppenmitgliedern an, um einen lokalen Entenbauern zu besuchen. Hier sollten wir uns von der Aufzucht und den oft geschmähten Fütterungsmethoden ein eigenes Bild machen können.

Zwei resulute Damen, Mutter und Tochter, empfingen uns, zeigten uns die Ställe, die Weiden auf den die Enten und Gänse 80% ihrer Lebenszeit verbringen sowie die Fütterung.


Madame, die Seniorchefin, war sehr ernsthaft bei der Sache und um Aufklärung bemüht. Gegen Foie Gras aus bäuerlicher Aufzucht sammelten wir jedenfalls keine Argumente. Die Tiere wurden gut behandelt, soweitwir das beurteilen können. ... Und köstlich geschmeckt haben uns sowohl die Foie gras als auch Confit de Canard immer, wenn wir es serviert bekamen.

Fortsetzung folgt.





 
... könnte eine gute Kulisse für "Mantel - und Degen Filme" abgeben

;) ;) ;) ;) ;)
Unbedingt:!: Überhaupt ist die Dordogne ein Refugium für tolle Originalschauplätze mit Mittelaltercharme. Was auch viele Regisseure genutzt haben:nod:.
 
Freitag, 16.10.2009



Am Morgen des letzten Tages unserer Dordognereise zeigte der Fluss sich erneut von seiner besten Seite. Es war wieder knackig kalt, als wir uns um 9 Uhr zu unserer Tageswanderung aufbrachen. Der Weg führte uns direkt am Fluss entlang stromaufwärts.



Ein schöner Weg, der durch die ruhige Morgenatmosphäre bei Sonnenschein und keinem Wind noch beschaulicher wirkte. Zunächst ging es entlang der Kaimauer durch das Dorf Beynac.


Wir passierten wenig später Schloss_Fayrac, das heute einem Amerikaner gehören soll und als Privatrefugium genutzt wird und sahen wenig später bereits die Burg_Castelnaud auf der nächsten Kuppe thronen. Sie stand in erbitterter Rivalität zu Beynac. Häufig saßen auf der einen Burg die Franzosen, auf der anderen die Engländer und hielten sich gegenseitig in Schach. Castelnaud ist mustergültig restauriert und beherbergt ein sehr gut aufbereitetes Museum über mittelalterliche Kriegskunst, in dem man auch größere Kriegsgeräte sehen und verstehen kann. Wir waren diesmal nicht selbst dort (zuletzt 2000), die zwei großen Jungs unserer Gruppe und ihre erwachsenen Begleiter, die ihr einen Besuch abgestattet hatten, waren auch sehr angetan.


Nach einigen Kilometern drehten wir nach links in die Felder ab und wandten uns dem nächsten Hügel zu auf dem unser erstes Tagesziel lag, die Gärten von Marqueyssac.

Und für mich eher unverhofft entpuppte sich diese Station als ein echtes Highlight der gesamten Reise. Die Gärten erstrecken sich über eine ganze Bergkuppe zwischen Beynac und La Roque Gageac. 6 km Spazierwege erschließen den Park und bieten atemberaubende Panoramen über das Dordognetal.



Leider im Gegenlicht des Morgens aber trotzdem schön, La_Roque-Gageac.

Die Rauchschwaden rühren vom Verbrennen von Ernteabfällen her. das sieht man in Frankreich noch lockerer als bei uns in Deutschland.

.

Wir hielten uns 3 1/2 Stunden in den Gärten auf und haben uns nicht gelangweilt.


Dort wo die Pfauen laufen befindet sich auch eine Caféterrasse mit Ausblick.

Danach ging es wieder bergab und im großen Bogen zurück nach Beynac.




Hier kann man schön sehen welche Lasten die traditionellen Schieferdächer den trutzigen Häusern aufbürden.


Am späten Nachmittag gönnten wir uns noch eine beshauliche Tour mit einer Gabarre. Das sind die Kähne, die man auf den Morgenbildern auf der Dordogne dümpeln sehen kann. Sie sind den Lastkähnen nachgebildet, mit denen früher die Erzeugnisse des Quercy und des Perigord bis nach Bordeaux geschipppert wurden.


Der Blick vom Fluss aus auf das Dorf hatte auch seinen Reiz. Unterhalb der Burg fällt diese Konstruktion ins Auge.


Es handelt sich um einen Taubenschlag (Pigeonnier). Lange Zeit galt der Besitz von Tauben zur Briefbeförderung und als Bereicherung der Speisekarte als Statussymbol des Adels. Der Besitz von Tauben war streng reglementiert. Die Anzahl der Vögel, die man sich halten durfte war abhängig von der Größe der Ländereien. Was heute der dicke Wagen vor der Tür ist, war deshalb bald der Taubenschlag des Grundbesitzers. Und dieser Adelige musste sehr viel Grundbesitz gehabt haben.

Abends besuchten wir noch ein Nuss-Ökomuseum. Walnussplantagen passiert man an der Dordogne aller Orten. Es wird ein sehr hochwertiges Nussöl aus den Früchten gewonnen. Für viele unserer Reisegruppe war deshalb schon lange ausgemacht, dass dies ein perfektes Urlaubsmitbringsel abgeben würde. Die freundliche Dame hinter dem Tresen des unvermeidlichen Museumsladen erläuterte die Vorzüge der Nüsse


und zeigte uns größetenteils tatsächlich etwas Neues, als sie verriet, dass Walnüsse nicht an der naht geknackt werden dürfen, wenn man sie halbwegs heil behalten möchte.

Kleine und


große Nüsse sowie die Mühle und einige Filme waren zu sehen. Allerdings war der Laden bald, allzu bald ausverkauft und viele Kundenwünsche blieben unerfüllt.

Trost spendete unser Trüffelmenu zum Abschluss




und ein Café noir sowie ein Vielle Prune zum Abschluss.

Fortsetzung folgt.



 
Samstag, 17.10.2009

Der Abfahrtstag war schneller gekommen als erahnt. Der Abschied von der Dordogne und den Mitreisenden war unumgänglich.

Wir hatten noch genügend Zeit um ein großzügiges Frühstück einzunehmen un uns dann gemütlich auf den Weg zurück nach Narbonne zu machen. Unser Autoreisezug sollte gegen 17h abfahren.

Wir hatten eine problemlose Fahrt, gaben gegen 14.30h den Wagen auf und nutzten die verbliebene Zeit für einen kleinen Bummel in die Stadt.


Am Rathausplatz hatten wir die Gelegenheit einer Hochzeit nordafrikanischer Einwanderer beizuwohnen und tranken mit hochgeschlagenen Kragen auf der Place einen Kaffee dazu. Auch im mediterranen Narbonne war es nicht sehr warm. 16° und ein kalter Wind lißen uns nicht sehr lange verweilen. Das Rathaus macht einen sehr trutzigen Eindruck.


Zu seinen Füßen hat man ein kleines Stück der antiken Via Domitia (Grüß dich, Simone:)) frei gelegt.


Unser weiterer Rundgang führte uns zur Kathedrale St. Just, ein gewaltiger Bau der Gotik, der unvollendt geblieben ist. Letztlich ist es nur der Chor, der fertig wurde. Der beeindruckt jedoch auch so bereits. Mit 41m Höhe ist es einer der höchsten Frankreichs. Um die Kirche liegen Klosterreste mit schönem Kreuzgang.



Dann hieß es aber endgültig Abschied nehmen, und dies auf römische Art.

Dass Narbonne als Colonia Narbo Martius eine der ersten römischen Koloniegründungen außerhalb der italienischen Halbinsel war, wurde uns beim Verlassen der Altstadt in Erinnerung gebracht.


Ende
 
Hallo und Moin, Moin gengarde!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzungen


Freitag, 16.10.2009





:thumbup: :!: :thumbup: :!: :thumbup:



Abends besuchten wir noch ein Nuss-Ökomuseum. Walnussplantagen passiert man an der Dordogne aller Orten. Es wird ein sehr hochwertiges Nussöl aus den Früchten gewonnen.



....und viele Kundenwünsche blieben unerfüllt
.... gab es dort auch Walnusslikör?

Vor vielen, vielen Jahren hatten wir mal ein Fläschen in unserem Besitz - schmecke etwas eigenartig ...


Trost spendete unser Trüffelmenu zum Abschluss



----> Hunger :!:




SCHADE -> ich hätte Euch noch gerne weiter begleitet :!:



Gruß - Asterixinchen :)
 
.... gab es dort auch Walnusslikör?

Vor vielen, vielen Jahren hatten wir mal ein Fläschen in unserem Besitz - schmecke etwas eigenartig ...
Erinnern tue ich mich nicht daran. Bei unserem Essen in Sarlat wurden uns allerdings vielerlei, aus meiner Sicht recht merkwürdige Likörzubereitungen angeboten. Z.B. Kastanien-, Trüffel- oder Walnussliköre.

Die von mir erwartete Reaktion derjenigen, die zuschlugen bestätigte meine Zurückhaltung. Muffig bis seltsam, war das Urteilsspektrum:roll::D. Was ich wirklich empfehlen kann, ist La vieille Prune, ein ausgezeichneter Digestif (leider nicht billig).

Gruß gengarde
 
Zurück
Oben