Tempo 30 in Bologna

Gaukler

Caesar
Stammrömer
Tempo 30 in ganz Bologna: Ziel sind null Tote.
Der erste erwischte Verkehrssünder ist nicht begeistert: „Wisst ihr eigentlich, wie schwer es ist, 30 zu fahren?“ (...) "Man muss ständig auf den Tacho schauen und verliert so die Straße aus dem Blick.“
Nun, das ist alles eine Sache der Gewohnheit.
Zumal die meisten Tachos bei "30" gleichermaßen wie bei "50" eine Markierung zeigen, die man unschwer erkennt am unteren Rand des Gesichtsfelds.

Und ob nun so oder so: Zwar bin ich wahrhaftig kein Tempolimit-Fanatiker - aber Tempo 30 in Städten wird sich über kurz oder lang ziemlich überall in Europa durchsetzen, da bin ich mir ziemlich sicher.
 
Die Begründung, Verkehrstote in Bologna zu vermindern, ist leider nicht ganz schlüssig. Verkehrstote im innerstädtischen Verkehr sind kaum jemals auf überhöhte Geschwindigkeiten zurückzuführen sondern in der Regel auf Vorfahrtsverletzungen und Fahrspurwechsel, also das, was man im Allgemeinen mangelnde Aufmerksamkeit und menschliches Versagen nennt. Das passiert bei Tempo 30 genauso. Das läßt sich nur verhindern, wenn man den Autoverkehr generell verbieten würde. Überhöhte Geschwindigkeit ist viel eher ein Problem auf Überlandstrecken aller Art.
Man kann natürlich generell für Tempo 30 sein, aber diese Begründung ist - bei aller Liebe - vorgeschoben..
 
Zuletzt bearbeitet:
Zunächst einmal denke auch ich, dass Tempo 30 vielfach mit vorgeschobenen Begründungen verlangt wird - nämlich seitens der sattsam bekannten ideologisch verbohrten Klientel (in Italien sicher nicht anders als in Deutschland). Und auch hier stimme ich grundsätzlich zu:
Überhöhte Geschwindigkeit ist viel eher ein Problem auf Überlandstrecken aller Art.
Anders als dort jedoch kommt es in der Stadt einigermaßen häufig vor, dass Fußgänger quasi "aus dem Nichts" plötzlich auf die Fahrbahn schusseln; oder dass Radfahrer gefährliche Situationen verursachen. Und dann kann der Autofahrer bei 30 km/h halt besser bremsen (d.h. bis zum Stillstand) als bei 50 km/h.

Aber das sind natürlich alles Überlegungen, die weltweit gelten - nicht nur in Bologna.
 
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