Rom: Wassermangel in Rom

... und schon wieder ein Rohrbruch in Monteverde
Desgleichen im Stadtteil Flaminio: Perdita d'acqua nella rete al Flaminio. Acea interviene: "Situazione alla normalità entro le 19" - Repubblica.it
Dieci ore senza acqua in alcune vie del quartiere Flaminio. Dalle nove di stamattina alle diciannove rubinetti a secco a causa di alcuni lavori nella rete idrica del quartiere. In via del Pinturicchio è stata individuata tre giorni fa una falla.
Bereits vor 3 Tagen wurde das Leck in der Via Pinturicchio entdeckt. Heute Morgen um 9.00 h hat die ACEA das Wasser abgestellt und mit der Reparatur begonnen. Bis 19.00 h sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und die Anwohner wieder fließendes Wasser bekommen.

Wollen wir's für sie hoffen.
 
Siccità, sì del Consiglio dei ministri allo stato di emergenza per il Lazio

Auf Vorschlag von Ministerpräsident Paolo Gentiloni hat gestern der italienische Ministerrat für das Latium und Umbrien den Notstand erklärt, um mit den Mitteln des Zivilschutzes dagegen vorgehen zu können (was auch immer man sich konkret darunter vorzustellen hat). Für die Region Latium wurden in einem ersten Schritt 19 Millionen zur Verfügung gestellt.
Il Consiglio dei ministri, su proposta del Presidente Paolo Gentiloni, ha deliberato la dichiarazione dello stato di emergenza nel territorio delle Regioni Lazio e Umbria, per consentire alla Protezione Civile di fronteggiare con mezzi e poteri straordinari l'emergenza che si è determinata a seguito della crisi di approvvigionamento idrico in atto.

La Regione Lazio fa sapere che "ammonta a 19 milioni di euro la somma per la prima emergenza riconosciuta dal Governo alla Regione Lazio".
 
Man könnte das Füllen von Pools untersagen (aber Rom ist nicht Kalifornien mit seiner Unzahl an Pools, das wird nicht gar so viel bringen). Das Bewässern von Gärten und Grünanlagen verbieten und letztlich auch Wassersperren durchführen. Das wird aber auch nicht gar so viel bringen, denn die guten Leutchen werden in den Zeiten, in denen das Wasser fließt, ihre Badewannen füllen um für die Trockenzeit genug zu haben und dabei wahrscheinlich insgesamt mehr Wasser verbrauchen, als sie ohne Sperre verbraucht hätten. Und Duschen und Baden werden sie halt dann flächendeckend, wenn das Wasser fließt.
Also gar so viel wird's auch nicht bringen. Ja, die Nasoni und die öffentlichen Brunnen könnte man abstellen. Aber das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die illegalen Wasserentnahmen aus dem Bracciano-See und den anderen Trinkwasserspeichern muss man natürlich unterbinden.
Und die hohe Anzahl an Wasserrohrbrüchen zeigt an, wo eigentlich der Hase im Pfeffer liegt. Das Leitungsnetz ist offenbar völlig marode. Wenn man bedenkt, dass es in Rom kaum Frost gibt, der die Leitungen belastet, kann man sich vorstellen, dass die Leitungen wohl viele Jahrzehnte alt sind. Einige sicher noch aus Mussolinis Zeiten.
 
Und die hohe Anzahl an Wasserrohrbrüchen zeigt an, wo eigentlich der Hase im Pfeffer liegt. Das Leitungsnetz ist offenbar völlig marode. Wenn man bedenkt, dass es in Rom kaum Frost gibt, der die Leitungen belastet, kann man sich vorstellen, dass die Leitungen wohl viele Jahrzehnte alt sind. Einige sicher noch aus Mussolinis Zeiten.
Davon bin ich überzeugt. :twisted:

Es gibt doch da dieses Flüsschen Peschiera: Davon war die Rede in einem der Artikel, die ich in diesem Thread verlinkt habe (hab' aber gerade keine Zeit zum Suchen). Daraus, so stand dort zu lesen, beziehe Rom ca. 70 % seines Trinkwassers; und daraus sei auch jetzt noch einiges zu holen, wenn nur nicht die Leitungen so alt und überlastet wären ...
Da frag' ich mich doch, ob diesbezüglich im Rahmen des Notstands-Programmes nicht was zu machen bzw. zu improvisieren wäre.
 
Marode Leitungen bleiben marode Leitungen, auf die Schnelle wird da wenig zu machen sein.
Man müsste eben systematisch damit anfangen , zuerst die Hauptwasserleitungen zu sanieren und dann allmählich auf die kleineren Leitungsstränge "losgehen". Wenn natürlich irgendwo dringender Handlungsbedarf wäre, müsste das zuerst gemacht werden.
Aber das dauert Jahre und bringt kurzfristig keine Abhilfe
Die Peschiera-Quelle liegt in den Sabiner Bergen in der Provinz Rieti an der Grenze zu Umbrien. Das ist natürlich eine ganze Ecke bis Rom und derzeit ist ja in ganz Mittelitalien Wassernotstand. Ob die Hauptwasserleitung dorthin der Hauptgrund für den Mangel ist.....ich weiss nicht. Hätte da meine Zweifel. Und wenn ja, eine Reparatur da dauert auch sicher bis in den Winter.

---------- Beitrag ergänzt um 10:57 ---------- Vorangegangener Beitrag um 10:23 ----------

Die Wasserversorgung ist ja prinzipiell ein weltweites Problem und auch die Zuleitung in Ballungsgebiete über weite Strecken ist allgemein üblich. Der mittlere Neckarraum (Großraum Stuttgart mit insgesamt etwa 4 Mio Menschen) etwa wird mitnichten mit Neckarwasser versorgt. Er erhält sein Wasser praktisch ausschliesslich aus dem Bodensee und dem Donau-Ries (östlich von Ulm)
Das sind bis Stuttgart auch 100 - 150 km Luftlinie.
Es ist also kein spezifisches römisches Problem
 
Zuletzt bearbeitet:
Da bleiben nur noch die Fragen offen, woher die 100 Millionen kommen sollen und ob diese ausreichen werden, das Leitungsnetz nachhaltig zu reparieren. Es ist ja nach wie vor nicht völlig klar, wie stark beschädigt das Netz ist und ob eine Reparatur überhaupt möglich ist oder ein mehr oder weniger kompletter Austausch nicht langfristig sinnvoller ist.
100 Millionen klingt erstmal viel, ist aber bei den anstehenden Arbeiten schnell verpufft, da insbesondere Tiefbauarbeiten sehr teuer sind.

Für den Braccianosee muss aber vermutlich eine kurzfristige Lösung her. Bei weiterer Wasserentnahme sinkt der Wasserspiegel schnell unter eine kritische Marke, der See droht dann umzukippen und dann ist sofort Schluss mit der weiteren Entnahme - die ACEA kann dann ihre Pumpen ausschalten, vermutlich für weit mehr als ein oder zwei Jahre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei ich vermute, dass alles das den Fachleuten dort auch durchaus bewusst sein dürfte.
Aber das kurzfristige politische Signal (nicht zuletzt im Hinblick auf den Wahlkampf) lautet m.E. ungefähr so:
"Wir haben doch nun angekündigt, dass wir was tun wollen für den Bracciano-See ... also was wollt ihr denn nun noch?!?" :twisted: :roll:
 
Crolla un altro albero a Trastevere - Repubblica.it

Es mag ja vielleicht nicht am Wassermangel allein liegen (sondern auch an mangelnder Baumpflege) - aber fest steht, dass gerade derzeit mehr römische Bäume umkippen als je zuvor innerhalb so kurzer Zeit.
Tragedia sfiorata a Trastevere, dove un platano di fusto alto almeno 20 metri è caduto in via XXX Aprile, all'altezza dell'angolo con via Dandolo. Sempre in quella strada, il 29 giugno scorso, un altro albero era crollato, schiacciando un'auto e danneggiando la facciata del palazzo su cui si era adagiato.
Viale XXX aprile/Ecke Via Dandolo - also irgendwo hier: Streetview.

Die umgestürzte Platane war immerhin mindestens 20 Meter hoch. Trotzdem ist wenigstens niemand zu Schaden gekommen. Hingegen ein anderer Baum, der dort in der Nähe umfiel am 29. Juni, hat ein Auto platt gemacht und eine Hausfassade beschädigt.
 
Hingegen bei uns regnet es seit Freitagabend nahezu ununterbrochen - zumeist als ein so richtig ergiebiger Landregen. :thumbup: Wenn man doch davon den armen Römern etwas abgeben könnte!

Sicher, römischen Regen in den kommenden Tagen zu wünschen wäre vielleicht nicht so nett :twisted: gegenüber unseren nächsten romreisenden Foristi. Andererseits aber immer noch besser, als wenn sie in eine Trinkwasserrationierung 8O gerieten.
 
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich Wahrnehmungen sein können. Frag ich römische Bekannte und Freunde, so sind etwaige Trinkwasserrationierungen nicht auf den Top 10 ihrer Gesprächsthemen...

Und ich hab es auch geschafft, in einer Matschpfütze auszurutschen.

Dies Thema halte ich für ein Sommerloch-Thema oder eines nach dem Motto "Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird"
 
Ja, die römischen Bäume scheinen (u.a.) die lange Trockenperiode auch nicht mehr zu mögen (...)
Roma-Lido, pino cade sulla ferrovia; circolazione interrotta per oltre un'ora - Repubblica.it

Heute also schon wieder ein gefallener Baum: eine Kiefer auf den Gleisen der Stadtbahn Roma - Lido.
Keine Verletzten und keine nennenswerten Schäden; aber zeitweilige Unterbrechung des Bahnverkehrs, bis das Hindernis zersägt und abtransportiert war.

Gleiches Ereignis übrigens auf genau dieser Bahnstrecke bereits am vergangenen Sonntag: Ostia, albero sui binari tra Lido Centro e Colombo. Circolazione interrotta e poi ripristinata - 1 di 1 - Roma - Repubblica.it
 
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich Wahrnehmungen sein können. Frag ich römische Bekannte und Freunde, so sind etwaige Trinkwasserrationierungen nicht auf den Top 10 ihrer Gesprächsthemen...
Da magst Du schon recht haben ;) - "die Römer" (um es mal so pauschal auszudrücken, denn eigentlich trifft es mehr oder weniger auf "die Italiener" allgemein zu) kommen schon immer mit einer gehörigen Portion "Menefreghismo" und einem "pazienza" mit den Unannehmlichkeiten ihres Alltagslebens zurecht.
Und ich hab es auch geschafft, in einer Matschpfütze auszurutschen.
:lol: Spontan wollte ich schon schreiben: kein Wunder, bei den Wasserrohrbrüchen, von denen wir in letzter Zeit lesen mussten ;) (nichts für ungut :blush:)

Dies Thema halte ich für ein Sommerloch-Thema ...
Das trifft sicher bis zu einem gewissen Grad auch zu :nod:, "Sommerlöcher" müssen ja auch irgendwie gestopft werden um die "Kunden" bei der Stange zu halten.
Ich habe aber gerade heute von (italienischen) Freunden, die ein paar Tage in Rom waren, gehört, dass ihnen sofort aufgefallen war, dass die Trinkbrunnen nicht so reichlich gesprudelt sind wie sonst...
 
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich Wahrnehmungen sein können. Frag ich römische Bekannte und Freunde, so sind etwaige Trinkwasserrationierungen nicht auf den Top 10 ihrer Gesprächsthemen...

Und ich hab es auch geschafft, in einer Matschpfütze auszurutschen.

Dies Thema halte ich für ein Sommerloch-Thema oder eines nach dem Motto "Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird"


Ja, da hast Du sicher nicht ganz Unrecht. Andererseits arbeitet man in Rom auch sehr gern nach dem Wahlspruch : "Et hätt noch emmer jot jejange" Und wenn man das jahrzehntelang macht und kostspielige, aber notwendige Arbeiten immer wieder aufschiebt kommt zweifellos irgendwann das böse Erwachen.
 
Ja, da hast Du sicher nicht ganz Unrecht. Andererseits arbeitet man in Rom auch sehr gern nach dem Wahlspruch : "Et hätt noch emmer jot jejange" Und wenn man das jahrzehntelang macht und kostspielige, aber notwendige Arbeiten immer wieder aufschiebt kommt zweifellos irgendwann das böse Erwachen.

Was aber nicht nur für Rom oder Italien zutrifft ;)
 
Das stimmt natürlich. Kurzsichtig, aber politisch wirksam. Dem Bürger nichts zumuten. Bloß bis zur nächsten Wahl denken. So führt man ganze Staaten. Nicht bloß Rom.
 
Zurück
Oben