Da sola a Roma

So schauerlich wie früh um 6:30 Uhr war es ja auch nicht den ganzen Tag. Nur war das der Zeitpunkt, wo ich mich für oder gegen Assisi entscheiden musste.

Zum Glück hat sich das Wetter am Vormittag wieder beruhigt und es hat nicht mehr geregnet.

Erst am späten Nachmittag fing es wieder leicht an zu regen, das war aber nicht schlimm, nur fand ich es dann auch noch kalt dazu.

Ich hatte sogar morgens überlegt zur Villa d'Este nach Tivoli zu fahren und am nächsten Tag dann nach Assisi. Aber auch in der Villa d'Este ist bei trüben Wetter nicht so schön.

Vielleicht sieht man auf dem Bild besser wie sich der römische Himmel an dem Tag präsentierte.


Aber zum Glück gab es ja am nächsten Tag jede Menge Sonne.
 
Glücklicherweise war dies unser VM-Tag. Da hat der graue Himmel nicht gestört. Das bißchen Regen am Nachmittag war dann wirklich keine Spaßbremse.

Übrigens hätte man mit nur wenig Photoshop über dem Kolosseum einen wunderschönen Himmel zaubern können :~.
 
Da hattet ihr natürlich Glück bei der Wahl eures VM Tages. Bei meinen ersten Planungen wollte ich für diesen Tag sogar die Fahrt nach Florenz vorbuchen. Gut, dass ich es nicht gemacht habe.

Tja, Foto-Shop und Pecorella zwei Welten treffen aufeinander. Ich muss mal bei dir in die Lehre gehen Ludovico :nod:

Das einzige Programm, das ich auf dem Rechner habe ist Picasa und meine allerliebste Funktion dort heißt "automatisch" :lol:
 
Es ist Samstag und schon morgens werde ich von einem hellen Lichtstrahl geweckt. Erfreut springe ich aus dem Bett und freue mich riesig über blauen Himmel und Sonnenschein.

Beides kann ich heute auch gut gebrauchen , denn ich will endlich mal wieder nach Tivoli zur Villa d'Este fahren.

Den ÖPNV nach Tivoli habe ich hier im Reiseführer genau beschrieben, dort findet ihr auch noch weitere Infos zur Villa d'Este.

Voll motiviert von so viel Sonnenschein mache ich mich früh auf den Weg und erreiche gegen 9:30 Uhr die Metro-Station Ponte Mammolo, wo auch bald der Bus Richtung Tivoli abfährt.

Ich bin ein wenig frech beim Einsteigen und sichere mir den Platz gleich vorne rechts, sodass ich während der ganzen Fahrt freie Sicht durch die Frontscheibe habe.

Zwar wusste ich es schon von vergangenen Fahrten, dass die Fahrt dorthin wahrlich kein Highlight ist, aber immerhin entgeht man an den Wochenenden den kilometerlangen Staus auf den Ausfallstraßen.

In Tivoli angekommen geht es rasch Richtung Eingang, dafür muss man diesen Platz überqueren

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Die Villa d'Este gehört sicherlich zu den Sehenswürdigkeiten, die jedem Gartenliebhaber das Herz aufgehen lassen. Wenn man dann so wie ich auch noch Wasser sehr liebt, findet man hier ein kleines Paradies.

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Schon im Vorhof wartet ein hübscher Brunnen

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Dann betritt man erst einmal die Villa selber und seit einiger Zeit darf man hier auch fotografieren.

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Doch mich zieht es zu dem Element, wo ich mich wie zuhause fühle, dem Wasser.

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Es kostet mich durchaus eine gewisse Selbstbeherrschung nicht in den Brunnen zu springen und das kühle Nass zu genießen.

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Und prüde war man zu der Zeit wohl auch nicht

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Nach mehreren Runden durch die schöne Villa finde ich ein herrlich sonniges Plätzchen bei den Fischteichen und lasse einfach nur die Seele baumeln.


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Ich kann mich gar nicht satt sehen, an all den schönen Brunnen und komme zwischenzeitlich auf die Idee den eigenen Garten ähnlich umzugestalten. Gut, im Hinblick darauf, dass die wohl nicht ganz so geringen Kosten zu Lasten weiterer Romreisen gehen würden, verwerfe ich das ambitionierte Vorhaben lieber wieder.

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Oder sollte ich mir doch vielleicht "Klein-Rom in meinem Garten gönnen :roll:

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Nachdem ich die Villa wieder verlasse schlendere ich noch ein wenig durch Tivoli. Neben der Villa d'Este ist Tivoli selber auch sehenswert. Es lohnt also nach dem Besuch noch ein wenig zu verweilen.

Bald muss ich überlegen, ob ich noch zur Villa Adriana fahre, oder nicht.

Ich entscheide mich dagegen, denn es ist nun schon Nachmittag geworden und ich kann den Besuch dieser Villa zeitlich nicht so recht einschätzen. Aber da ich mich abends mit meiner römischen Freundin treffen will, verzichte ich lieber auf die Villa Adriana.

Fortsetzung des Tages folgt
kleiner Vorgeschmack: Pecorella sieht abends mal beim italienischen Militär nach dem rechten :nod:
 
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Vielen Dank für die vielen schönen Bilder von der Villa d´Este mit so manchem Highlight :nod:
 
Herrliche Sonnenbilder aus Tivoli, vielen Dank dafür, liebe Pecorella. :thumbup::nod:
Leider war uns beim letzten Besuch im April dieses tolle Wetter nicht vergönnt, es zogen ständig Wolken über die Berge und die wenigen Sonnenfenster waren sehr spärlich. Die haben wir dann intensiv für Fotos genutzt. :lol:
Die Orangen aus den Töpfen am Becken kann man übrigens vergessen - nur Kerne, null Saft! ;)
 
Schade pehda, dass ihr mit dem Wetter nicht so viel Glück hattet :( . Ich hatte ja auch kurzfristig überlegt einen Tag zuvor bei schlechterem Wetter nach Tivoli und dann Samstag nach Assisi zu fahren. Aber ich bin froh, dass ich es nicht gemacht habe.

Gut, dass ich mich bei meiner Rast bei den Fischteichen keine Orange gepflückt habe, so ein wenig verführerisch ist es ja :nod:
 
Hier nun die Fortsetzung des Samstages.

Nach meiner Rückkehr aus Tivoli und einer kurzen Rast entschließe ich mich noch zu einem kleinen Spaziergang in meiner Umgebung, denn das Treffen mit meiner Freundin ist natürlich erst abends.

Über die hübsche Salita Borgia

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laufe ich nach San Pietro in Vincoli

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Die Kirche ist ziemlich voll und vor dem Moses von Michelangelo drängeln sich richtige Menschenmassen. Leider machen sie auch keine Anstalten wieder zu gehen, aber ich will trotzdem Bilder für eine Freundin machen, weil sie diese Statue so liebt.

Da ich ja recht klein bin kämpfe ich mich frech nach vorne vor um an meine Bilder zu kommen :D

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Dann laufe ich zurück zur Metro-Station Cavour und fahre zum Circo Massimo. Mein Ziel ist nochmals der Rosengarten. Schließlich könnten ja heute noch ein paar Rosen erblüht sein, die sich Donnerstag bei nicht so gutem Wetter versteckt haben.

Also mache ich nochmals so zwei bis drei Fotos von der Blütenpracht. :nod:

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Im Rosengarten erreicht mich ein Anruf von meiner Freundin, ob wir das Treffen auf Sonntag verschieben können, Grund ist die "suocera", also die Schwiegermutter, sie ist hingefallen und muss zum Arzt. Tja, da kann man nichts machen, aber für mich ist es ja auch kein Problem, dass unser Treffen erst Morgen stattfinden kann.

Nach einer weiteren Rast bummel ich abends über die Via dei Fori Imperiali

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entdecke dir dort stattfindenden Abenführungen

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und sogar von der Laser-Show kann man je nach Größe der Bilder etwas sehen. Das sieht wirklich toll aus.

Hier mein bescheidenes Foto davon, leider war der Laser immer schneller als mein Auslöser :roll:

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So beschließe ich irgendwann auch diesen wirklich schönen Tag und freue mich schon auf Sonntag, denn da steht die Via Appia Antica auf dem Plan und abends das Treffen mit R. Dann geht's auch zum angekündigten Militärbesuch, mir war doch glatt entfallen, dass wir das Treffen um einen Tag verschoben hatten.

Aber die Reihenfolge der Bilder helfen dem Gedächtnis dann doch wieder auf die Sprünge.

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Liebe pecorella, was für ein Glück das du in Tivoli hattest. Ich bin dort schon bis auf die "Knochen" durchnäßt worden. Und die Villa Adriana ist einen eigenen Besuch wert. Da ist es doch viel entspannter ein bisschen ums eigene Quartier herum zu spazieren.

Die zwei bis drei Bilder :twisted: vom Rosengarten bringen sogar ein wenig Duft mit ;) Da ich schon oft im Monti-Viertel gewohnt habe kann ich deine kleinen Spaziergänge gut mitgehen. Es ist einfach toll wenn man vor die Türe tritt und ist mitten im Geschehen. Und die Beleuchtung am Abend ist sehr atmosphärisch.

Das Militär muss nun doch noch einen Tag aufs Schäfchen warten ...

Viele Grüße

Tizia
 
Danke liebe Tizia für deine Antwort, bei meinem ersten Tivoli-Besuch habe ich dort auch eine unfreiwillige Dusche ab bekommen.


Du kennst ja das Monti-Viertel auch sehr gut und du hast absolut recht, man ist sofort mitten im Geschehen.

Durch die günstige Lage fällt es auch leicht mal eben etwas zu unternehmen, ohne das man groß über ÖPNV oder lange Wege nachdenken muss. Und selbst wenn ÖPNV gebraucht wird, so ist er dort sehr zahlreich und schnell in alle Richtungen vorhanden.

Das habe ich dieses Mal wirklich sehr genossen.
 
Es ist Sonntag und an diesem Tag will ich zur Via Appia Antica.

Ich fahre relativ früh mit der Metro Richtung Circo Massimo um dort mit dem Bus 118 zur Via Appia Antica zu fahren.

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Es ist ein wenig Geduld erforderlich- etwas was nicht zu Pecorellas bevorzugten Eigenschaften gehört :~ - aber nach ca. 20 Minuten erscheint dann tatsächlich die begehrte Linie.

Ich fahre bis San Sebastiano,

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und laufe von dort zur Villa des Maxentius.
Kaum habe ich den Eingang passiert, werde ich von dieser kleinen Katze begrüßt

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Sie begrüßte jeden Besucher schnurrend und holte sich gerne Streicheleinheiten ab.

Dann gehe ich weiter um mir die Villa, oder besser gesagt, das was davon übrig geblieben ist - anzuschauen.

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Von hier aus hat man auch einen wunderbaren Blick auf das Grabmal der Cecilia Metella

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Ich streife eine ganze Weile auf dem Gelände umher, einige Einheimische haben es sich im hohen Gras zum Picknick gemütlich gemacht.

Als ich nach einer Weile die Villa wieder verlasse taucht dieser Herr mit seinem Rad am Eingang auf

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und findet es richtig doof, dass er mit dem Rad nicht durch die Villa fahren darf. Abstellen will er es aber auch nicht, drum zieht er kopfschüttelnd weiter. :roll:

Ich schaue mir das Gartenlokal Garden Risto an, wirklich ein perfekter Ort für eine Rast, nur ist es für mich noch zu früh.

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Ich laufe weiter zum Grabmal der Cecilia Metella, auf den Eintritt verzichte ich aber.

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Dann geht es weiter und es erscheint zum ersten Mal das berühmte Pflaster der Via Appia Antica. Daneben gibt es auch Gehwege mit normalem Pflaster, doch satt der Fußgänger werden diese dann auch gerne zur Schonung der Stoßdämpfer von den Autofahrern genutzt. :lol: Die ersten Fußgänger weichen jedenfalls schnell auf das holprige Pflaster aus und überlassen dem kleinen 500 den Gehweg.

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An der Kreuzung der Via Cecilia Metella findet man einen Fahrradverleih und einen Kiosk.

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Ich hatte nun schon die ganze Zeit überlegt, ob ich mir ab hier einen Drathesel ausleihe, aber ich verwerfe das Vorhaben wieder. Denn Zum Teil muss man auch über das rustikale Pflaster der Via Appia Antica fahren und ich befürchte, dass meine Bandscheiben das nicht so toll finden könnten. Außerdem fotografiere ich ja ganz gerne und irgendwie finde ich es auch mühsam, den Drathesel jedesmal abzustellen.

Zwar gibt es immer wieder Wege neben dem holprigen Pflaster, aber zum Teil nur in eine Richtung, was dann so aussieht

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So bin ich nach wenigen Metern sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Bald erscheint der Capo die Bove

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und ab hier wird die Via Appia Antica erst richtig schön, oder sagen wir mal so schön wie sie immer in den Reiseführern abgebildet wird.

Vorbei geht es an unzähligen steinernen Grabhügeln


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immer entlang auf dem berühmten Pflaster

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Irgendwann weist auch endlich mal ein Schild auf den unwegsamen Straßenbelag hin :lol:

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Aber auch zu Pferde wird die Via Appia Antica beritten, dann aber gerne auf den staubigen Nebenwegen. Ich beobachte eine Weile ziemlich amüsiert, wie Radfahrer und Pferde sich dort begegnen. Klares Ergebnis: Die Pferde gewinnen.

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Die Fußgänger haben sich übrigens gar nicht erst "eingemischt" sondern sich lieber gleich auf die "Hauptstraße" zurück gezogen :nod:

Irgendwie macht die Via Appia Antica süchtig. Ich laufe und laufe und es macht unendlich viel Spaß.

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Am Tor Carbone beende ich den Spaziergang, denn dort gibt es gleich zwei Möglichkeiten die Metro A (Arco di Travertino) oder B (Laurentina) zu erreichen. Je nach dem aus welcher Richtung der Bus 765 zuerst kommt.

Die Haltestelle dort ist wirklich miserabel, sie liegt an einer rasant befahrenen Straße, was für ein Kontrast zur beschaulichen Via Appia Antica. Halb verschreckt schaue ich in beide Richtungen, welcher Bus zuerst kommen wird und hoffe, dass ich den Sprint zur anderen Seite gegen die Autos gewinnen werde, falls dieser zuerst erscheint. So ist es dann auch. Doch ich habe Glück und kann schnell die Straßenseite wechseln und komme so in den Genuss mal am Arco di Travertino vorbei zu kommen. Nichts was man unbedingt als Highlight bräuchte. Aber so habe ich auch diese Gegend mal gesehen.​

Fortsetzung des Tages folgt.
 
Nach einer schönen Rast in meiner Unterkunft beschließe ich noch einen kleinen Bummel durchs Centro zu machen, bevor ich am Abend zu meiner Freundin fahre.

Als ich durch die Via Panisperna Richtung Quirinale laufe entdecke ich 4 deutsche Touristen die gerade mit einem Stadtplan kämpfen. Man will zur Fontana di Trevi, ist sich aber nicht sicher ob man in der Via Panisperna auf dem richtigen Weg ist.

Nachdem man sich einig ist, dass man die Straße nur weiter hinunter gehen müsse, frage ich mal vorsichtig nach, wo es denn hin gehen soll, denn das ist für die Fontana di Trevi auf jeden Fall die verkehrte Richtung.

Da ich eh ins Centro will, biete ich den Vieren an sie zum Trevi-Brunnen zu bringen und wähle dafür den Weg über die Via Ventiquattro Maggio und über die Piazza del Quirinale.

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Dort angekommen wundere ich mich ein wenig über den Menschenauflauf und die Polizei dort und hoffe, dass gleich hier eine Berühmtheit empfangen wird. Doch dann fällt mir ein, dass hier gleich Wachablösung ist.

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Meine vier Touristen freuen sich, dass sie nun neben den Weg zum Trevi-Brunnen auch noch dieses Ereignis sehen können.

Bald wird der Platz geräumt

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und über bleibt nur diese Taube, die tatsächlich die ganze Zeit über den Platz spazierte und immer wieder vor den wartenden Leuten stehen blieb :lol:

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Leider haben wir so spät keinen günstigen Standort mehr bekommen, was damit endet, dass ich blind über die Köpfe der anderen hinweg das Ereignis fotografieren muss.

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Nach dem Ende der Zeremonie bringe ich meine vier Touristen wie versprochen zum Trevi-Brunnen und mich trifft fast der Schlag. Ich habe den Trevi-Brunnen schon oft voll gesehen, aber so was wie heute in all den Jahren noch nicht.

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Auch meine vier Touristen sind schwer begeistert, wollen aber auf jeden Fall eine Münze in den Brunnen werfen. Ich verabschiede mich und klettere die Stufen zu der kleinen Kirche Santi Vicenzo e Anastasio hoch um ein Foto von diesem unglaublichen Gedränge zu machen.

Dann verschwinde ich schnell in einer der Seitenstraßen.

Gegen Abend fahre ich mit der Metro nach Laurentina um meine Freundin zu treffen. Wir wollen zusammen mit ihrer Freundin M. essen gehen. Nun kenne ich ja einige Lokale in der Gegend um Laurentina und oft lande ich dann beim Chinesen, weil die beiden da gerne hin gehen.

Also war ich vorsichtshalber schon mal auf "Hähnchen süß sauer" eingestellt :D

Doch kaum sitze ich bei meiner Freundin im Auto fragt sie, ob ich meinen Personalausweis dabei habe. Grund ist folgender:
Ihre Freundin M. hat jahrelang in einer Militärkaserne gearbeitet und hat nach wie vor einen Passierschein dafür. In der Kaserne gibt es das Lokal "La Gavetta" und das bietet eine sehr gute Küche zu wirklich geringen Preisen.

Ok, meinen Ausweis habe ich dabei und so lande ich nach kurzer Fahrt vor einem römischen Militärstützpunkt :lol::lol::lol:

Die wachhabenden Soldaten schauen genau so streng, wie die Soldaten tagsüber im Centro an den Metrostationen. Brav gebe ich meinen Ausweis ab, die Kontrolle ich gründlich und auf jeden Fall gründlicher als am Flughafen :roll:

Dann dürfen wir mit den Fahrzeugen hinein und fahren zu dem Lokal

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Wir kommen in ein wirklich riesiges Lokal, das eher einem Speisesaal gleicht, aber die Tische sind trotzdem schön eingedeckt. Hier speisen also die Soldaten der Kaserne, entweder alleine oder mit dem kompletten Familien-Clan.

Was sofort auffällt ist, dass auch die Soldaten in Uniform hier gar nicht mehr so grimmig schauen, sonder lachen und Spaß haben. Auf machen Tischen stehen sogar Henkelmänner und mach einer nimmt sich noch etwas zu essen mit.

Die Preise hier sind genial.
Wir speisen fürstlich, mit Vorspeisenplatte, Pizza, Espresso, Nachtisch und Getränken und zahlen gerade mal 12 Euro pro Person.

Also, dass ich
bei meinen Rom-Besuchen auch noch beim italienischen Militär vorbei schauen darf, das hätte ich nun wirklich nicht gedacht.

Nach einem wirklich netten Abend falle ich irgendwann todmüde in mein Bett und schlafe schnell ein.

Doch nicht lange.
Mein Zimmer in dem kleinen B&B liegt auf einer Etage mit einem normalen Treppenhaus und ich habe vom Flur einen eigenen Eingang.

Gegen 0:30 Uhr schellt es plötzlich. Ich erschrecke mich gehörig, denn die Klingel hat einen netten durchdringenden schrillen Dauerton.

Da ich keine Stimmen höre warte ich erst mal ab. Nach einigen Minuten schellt es wieder. Ich überlege, ob vielleicht andere Gäste den Schlüssel für die andere Flurseite verloren haben und nun nicht rein kommen, aber andererseits kann ich unmöglich nachts um o:30 Uhr hier die Türe auf machen, schon gar nicht wenn ich alleine bin. Außerdem kann mir ja jeder erzählen, dass er den Schlüssel verloren hat.

Es schellt wieder und nun klopft man auch an meiner Türe. Ich beschließe nach wie vor nicht da zu sein, ziehe zur Vorsicht auch noch die Decke über meinen Kopf um mich ein wenig später aber vorsichtig zur Türe zu schleichen um zu schauen, ob ich auch den zusätzlichen Riegel zum absperren genutzt habe.

Gott sei Dank ist die Türe gut verriegelt, rein kann also niemand.

Dann ist erst mal Ruhe.

Nach weiteren 10 Minuten schellt er erneut. Dieses mal hält man die Klingel mindestens 20 Sekunden fest und der schrille Ton ist unerträglich. Nein, ich will immer noch nicht öffnen, überlege mir aber nun welche Mittel zur Verteidigung in meinem Zimmer sind.

Gut, mit den gekauften Schwimmflossen werde ich wohl niemanden richtig erschrecken können und auch eine pinke Badekappe wird niemanden von meiner Gefährlichkeit überzeugen. Lediglich mein Küchenmesser könnte jetzt hilfreich sein.

Aber um dies zu holen müsste ich erst mal unter meiner Bettdecke hervor kommen.

Also beschließe ich den Vermieter anzurufen. Der arme Gianfranco wird um diese Uhrzeit ebenso begeistert sein wie ich.

Da ich sehe, dass er online ist, schicke ich eine Whatsapp.
"Vengo subito" ist seine kurze Antwort und wenig später höre ich ihn im Flur.

Was war passiert: Ein junges Mädel hatte ein Zimmer gebucht, war schon seit mittags in Rom unterwegs, ohne jedoch zuvor zum B&B zu fahren. Da schlug sie dann nachts um 0:30 auf und war ganz überrascht, dass es keine Rezeption gab wo man zu dieser Uhrzeit einchecken konnte :evil::evil::evil:

Der arme Gianfranco hat sich noch xmal bei mir entschuldigt, aber er konnte ja auch nichts dafür.
 
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So viele Extra-Erlebnisse an einem Tag - ein Tag in Rom der etwas anderen Art!
Über deine Schwimmflossen und deine Badekappe habe ich mich köstlich amüsiert, liebe pecorella! :]
 
Nachdem ich die letzte Woche damit beschäftigt war eine weitere Romreise zu buchen, geht es nun hier weiter, damit der Bericht vor der nächsten Reise fertig ist.

Nach der etwas aufregenden Nacht schlafe ich morgens tatsächlich mal etwas länger, wobei bei mir "etwas länger" 8:00 Uhr ist :].

Was aber nicht weiter schlimm ist, es ist der 1. Mai und somit auch Feiertag in Rom, wovon man aber nichts merkt.

Heute möchte ich den Campo Verano ,Roms größter Friedhof besuchen, er ist so groß, dass sogar eine eigene Buslinie über den Friedhof fährt.
Wer mehr Infos über dem Campo Verano haben möchte, dem möchte meinen Bericht in meinem Reiseführer empfehlen.

Doch bevor es auf den Campo Verano geht, besuche ich erst einmal die direkt neben dem Campo Verano liegende Kirche San Lorenzo fuori le Mura.

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Obwohl ich schon öfter auf dem Verano war, war ich noch nie in dieser Kirche, der Grund ist aber nicht Desinteresse, sondern, dass ich bei früheren Besuchen immer genau dann dort war, wenn die Kirche geschlossen ist. Damit euch nicht das gleiche passiert, hier mal die Öffnungszeiten:

Oktober - März 7.30-12.30 / 15.30-19.00
April - September 7.30-12.30 / 16.00-20.00

Aber gut, auch nach diversen Rombesuchen muss man ja was Neues entdecken. Eine Entdeckung die wirklich lohnt, auch wenn die Kirche von außen sehr schlicht aussieht.
Außerdem gehört sie zu den sieben Pilgerkirchen.

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Sobald man den Portikus betritt sieht man schöne Fresken aus dem 13. Jh.

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Als ich die Kirche betrete bin ich sehr erfreut, dass sie beleuchtet ist und somit meine kleine Kamera brauchbare Bilder macht. Die Kirche hat einen wunderschönen Cosmaten-Fußboden und ich überlege wieder einmal wie viel Arbeit es gewesen sein muss, das alles herzustellen.

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Dann entdecke ich den Weg zum Kreuzgang, wirklich ein wunderschöner etwas verwildertet Kreuzgang.

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Mein grüner Daumen meldet sich und fast bekomme ich Lust hier ein wenig zu gärtnern :lol:

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Als ich in die Kirche zurückkehre ist sie noch heller erleuchtet als zuvor und bald erfahre ich auch warum.
Hier findet gleich - obwohl Feiertag ist - eine Beerdigung statt, denn San Lorenzo gehört zu den größten Begräbniskirchen in Rom.

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Mittlerweile werden immer mehr Kränze und Gestecke in die Kirche getragen und es erscheinen die ersten Trauergäste, da ist nur höflich die Kirche zu verlassen, denn niemand braucht bei einer Trauerfeier wild umher fotografierende Touristen, die sich über eine hell erleuchtete Kirche freuen.

Als ich hinaustrete wird gerade der Sarg aus dem Leichenwagen gehoben und ich kann sogar den Namen des Verstorbenen lesen. Ich überlege, ob er wohl auch seine letzte Ruhe auf dem Verano finden wird.

Nun, ich werde es wahrscheinlich nie erfahren, es wäre wirklich ein großer Zufall bei einem weiteren Besuch des Campo Verano genau diesen Namen auf den unzähligen Gräbern zu finden.​

Fortsetzung des Tages folgt und dann geht es auch auf den Campo Verano ;)
 
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Nach dem Besuch von San Lorenzo fuori le Mura gehe ich auf den Campo Verano. Ich kenne den Friedhof schon von früheren Besuchen und es zieht mich immer mal wieder dorthin.

Leider herrscht teilweise Fotografierverbot und da ich mir nicht so ganz sicher bin, was man darf und was nicht, bin ich lieber vorsichtig. Aber wenn man bei Google Campo Verano eingibt, ommen viele Fotos.

Römische Friedhöfe, zum Weinen schön, so habe ich es mal in einem Reiseführer gelesen und für den Verano trifft das zu.

Wobei es sich hier nicht um einen gewöhnlichen Friedhof handelt, sondern gleich um eine ganze Totenstadt.

Zum einen ist der Campo Verano größer als so manches Dorf in Italien, auf dem man eine protzige Totenstadt erleben kann. Wie groß er ist sieht man daran, dass über den Friedhof eine eigene Buslinie mit 21 Stationen fährt.

Selbst bei den Toten wird hier schnell klar, wer einst Geld hatte und wer nicht. Die ärmeren Leute liegen in Etagen-Gräbern. Wer Glück hat liegt ganz oben und genießt auch in seiner letzten Ruhestätte noch eine ganz passable Aussicht über den Friedhof. Die Angehörigen können dann mittels einer verschiebbaren Leiter das Grab erreichen.
Man nennt diese Gräber übrigens auch Backofengräber :roll:

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Die besser Betuchten bauen kleine Totenhäuser, die, auch wie im wahren Leben, mal etwas schlichter, oder protzig und pompös sind.

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Neben den Totenhäusern faszinieren mich ganz besonders immer wieder die vielen Statuen mit denen man dort der Verstorbenen gedenkt.

Ganz besonders hat mich diese angerührt.

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aber eigentlich ist es schwer eine Auswahl zu finden, oder gar mit dem fotografieren aufzuhören.


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Der Verano macht ein wenig süchtig, immer mehr sehen zu wollen, was durchaus übel enden kann. Denn man kann sich auf dem Verano ziemlich schnell verlaufen.

Da ich dies bei einem früheren Besuch schon einmal fast geschafft habe, bin ich vorsichtig und behalte den Glockenturm von San Lorenzo lieber im Auge.

Falls man sich doch verirrt, in meinem Reiseführer findet ihr einen Tipp, wie ihr sicher wieder zum Ausgang findet.

Nach dem Besuch des Verano fahre lege ich eine schöne Rast in meiner Unterkunft ein und bummel noch ein wenig durch das Centro.

Nachdem mich gestern schon am Trevibrunnen aufgrund der Menschenmassen fast der Schlag getroffen hatte, erlebe ich heute, dass die Schlange vor dem Pantheon bis weit hinter dem Brunnen reicht. Man steht also auch hier an um hinein zu kommen.

Nix für mich, zum Glück war ich schon oft genug im Pantheon und so verschwinde ich schnell wieder und freue mich lieber auf morgen, denn da steht ein MFT mit Ludovico und seiner BEVA an. :thumbup::nod:​
 
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Ich muss gestehen, dass wir noch nie auf dem Campo Verano waren. Aber so stimmungsvolle Bilder wie diese hier von dir machen schon Appetit auf einen Besuch des Friedhofs.
Vielen Dank fürs Zeigen, liebe Pecorella!
 
Ich muss gestehen, dass wir noch nie auf dem Campo Verano waren. Aber so stimmungsvolle Bilder wie diese hier von dir machen schon Appetit auf einen Besuch des Friedhofs.
Vielen Dank fürs Zeigen, liebe Pecorella!

Ich kann den Besuch von San Lorenzo und dem Campo Verano nur empfehlen. :nod: Auf dem Vorplatz steht übrigens ein Standbild von Papst Pacelli (Pius XII) der nach einem Bombenangriff im 2. Weltkrieg unverzüglich ins Stadtviertel San Lorenzo geeilt ist und den Bewohnern mit seiner Anwesenheit, seinem Gebet und auch mit materiellen Gütern sowie Geld zur Seite gestanden ist.
 
Sehr schöne Fotos, liebe pecorella. Mein Besuch des Campo Verano endete bereits bei der Gräberwand. Und San Lorenzo war leider geschlossen.

Der Friedhof ist wirklich riesig und ich hab mich der Gefahr des Verlaufens lieber nicht ausgesetzt.

Deine Impressionen genügen mir :nod: San Lorenzo würde ich gerne mal besuchen.

Viele Grüße

Tizia
 
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