Römische Mosaiken mit Gammadiae

Simone-Clio

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Römische Mosaiken mit Gammadiae

Die folgende Frage unserer Nutzerin Nihil in Zusammenhang mit ihrem Besuch von SS. Cosma e Damiano hat mich nicht mehr losgelassen:

Hier noch eine Aufnahme vom Triumphbogen. Weiss jemand von euch, ob der Buchstabe Z, den man auf dem Engelsgewand sieht, aber auch bei anderen Figuren dieser Mosaikdarstellungen, eine besondere Bedeutung hat? Vielleicht ist es auch kein Buchstabe, sondern ein mir unverständliches Symbol?


Ich habe inzwischen eine ganze Menge dazu herausgefunden und poste jetzt den bereits fertigen Teil meiner Antwort.

Alle Informationen über die ich verfüge, sind in italienischer, englischer oder französischer Sprache. Ich verlinke am Ende alle Webseiten, die mir geholfen haben, das Wagnis einer kleinen Zusammenfassung einzugehen. Die Materie ist komplex und spannend!

1. Zum Begriff

„Gammadiae“ (Einzahl: „Gammadia“), so lautet die lateinische Bezeichnung für Zeichen wie das Z (Zeta) auf dem Gewand des Engels, das Gamma, das Iota und das Eta des griechischen Alphabets und andere ähnliche Zeichen, die nicht dem griechischen Alphabet angehören.

Die italienische Bezeichnung lautet „gammadie“ (Einzahl: „gammadia“).

Treccani schrieb:
gammàdia s. f. [dal lat. mediev. gammadia, in origine neutro pl. (sing. gammadion o gammadium, dim. del nome della lettera greca ?????)].
Auch die Bezeichnung „gammatiche“ kommt vor. Wie unschwer zu erkennen ist, leitet sich der Name vom griechischen Buchstaben Gamma ab.

In der Antike gab es keinen Namen für dieses Ornament. Als „Gammadiae“ soll sie der Benediktiner Rabanus Maurus bezeichnet haben.

Rabanus Maurus OSB (auch: Hrabanus oder Rhabanus; * um 780 in Mainz; † 4. Februar 856 in Winkel im Rheingau) war Abt des Klosters Fulda und Mainzer Erzbischof. Als Gelehrter, Abt und Erzbischof gehört er zu den bedeutenden Gestalten der als karolingische Renaissance bezeichneten Umbruchzeit des 9. Jahrhunderts (...)
Der Ursprung der Gammadiae liegt in der jüdischen und christlichen Antike. Ihr Gebrauch als Ornament oder Bildgegenstand begann im 3./4. Jahrhundert, erlebte eine Blütezeit bis ins im 9. Jahhundert und hielt bis zum 14. Jahrhundert an.

2. Wo findet man Gammadiae?

Man findet sie auf Resten weniger reeller antiker Gewänder, auf römischen Fresken in Katakomben und auf römischen Mosaiken. Gammadiae als Element römischer Fresken oder Mosaiken befinden sich auf Gewändern von Jesus, Engeln, Aposteln, Märtyrern, Heiligen und bedeutenden Gestalten aus dem Alten Testament, wie z.B. Abraham.

3. Zur Bedeutung der Zeichen aus christlicher Sicht

Die Bedeutung der Gammadiae als christliches Symbol ist mangels literarischer Quellen eigentlich ein Rätsel, aber es gibt Spezialisten, die sich um Erklärungen verdient gemacht haben.

(...) ce symbole apparaît lié à la hiérarchie et au pouvoir et il serait à entendre comme symbole d'apparat en expression et célébration de l'auctoritas.
Quelle: Le Gammadiae

Die griechischen Buchstaben sind nicht als reine Buchstaben zu betrachten, wichtig ist die reiche geistig-theologische und philosophische Symbolik ihres jeweiligen numerischen Wertes. Siehe in diesem Zusammenhang: Griechische Zahlschrift und Milesisches System.

Von wissenschaftlichen Erkenntnissen profitierend nennt der Artikel Le gammadie der Webseite Bisanzio Bedeutungen der griechischen Buchstaben Iota, Gamma, Zeta und Eta. Ich habe sie mit Informationen aus anderen Quellen kombiniert.
 
a) Das Iota steht für Jesus Christus da dessen Name im Griechischen mit diesem Buchstaben beginnt.

Es hat aber auch den Zahlwert 10 und steht deswegen u.a. für die 10 Gebote aber auch für die vier Evangelien denn aus 1+2+3+4 erhält man wieder die 10.

In ihrem Aufsatz „Simboli cristologici e iconografia“ nennt Maria Paola Di Biagio Orte in Rom, an denen man die Gammadia Iota auf Fresken und Mosaiken entdecken kann. So z.B. in S. Maria Maggiore in einem Mosaik mit einer Darstellung der Gastfreundschaft Abrahams. Siehe hier.

Ein weiteres Beispiel ist das Apsis-Mosaik von SS. Cosma e Damiano. Dort entdeckt man das Iota sowohl auf dem Gewand von Jesus Christus, wie auf dem von Paulus. Siehe Nihils Foto des Mosaiks:


Auch in San Clemente findet sich die Gammadia Iota auf den Gewändern der Hl. Laurentius, Paulus, Petrus und Clemens:



Links oben: der Hl. Laurentius von Rom neben Paulus
Rechts oben: der Hl. Clemens von Rom neben Petrus
Bessere Einzelaufnahmen bei Wikimedia Commons hier und hier.
 
b) Das Gamma steht meist einzeln, manchmal aber auch doppelt oder in umgekehrter Form.

Wikipedia schrieb:
Das Gamma (griechisches Neutrum γάμμα, Majuskel Γ, Minuskel γ) ist der 3. Buchstabe des griechischen Alphabets und hat nach dem milesischen System den Zahlwert 3.
Es sollte die Christen an das Konzept der Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit oder Trinität erinnern, z.B. am Ende von Gebeten, allen voran dem Vaterunser.

La catéchèse des premiers siècles n'était pas, comme la nôtre, une affaire culturelle mais existentielle. La connaissance de la Trinité était saisie vitalement dans la finalité trinitaire intrinsèque à la liturgie (formule baptismale, doxologie...), résumée dans des formules rythmées, exprimée dans l'iconographie, où apparaît, dès le début du IV s., la lettre gamma avec la richesse du symbolisme de sa valeur numérique.
Quelle: Catechesi liturgica e iconologica alla Trinità nei primi secoli. Gammadia (lettera cristologica)

Darüber hinaus wurde die 3 als Zahl der Geheimnisse angesehen. Am dritten Tag ist Christus von den Toten auferstanden. Jona verbrachte drei Tage und drei Nächte im Bauch des Wals bevor er wieder an Land ausgespien wurde ...

Laut Maria Paola Di Biagio kommt diese Gammadia u.a. in Rom und Ravenna vor. Sie nennt leider keine Beispiele.

Hier, hier und hier Beispiele aus Sant'Apollinare Nuovo in Ravenna, die ich aus dem Internet gefischt habe. ;)
Zu Ravenna wird es noch ein gesondertes Kapitelchen geben.
 
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c) Das Zeta steht für Leben (griechisch Zoe) und Licht.

Wikipedia schrieb:
Das Zeta (griechisches Neutrum Ζήτα, Majuskel Ζ, Minuskel ζ) ist der 6. Buchstabe des griechischen Alphabets und hat nach dem milesischen System einen Zahlenwert von 7.

Wikipedia schrieb:
Zoe (altgriechisch ζωή; lateinisch vita) bedeutet Leben auf griechisch, genauer gesagt „die einfache Tatsache des Lebens, welche allen Lebewesen gemein ist“ (also Pflanzen, Tieren, Menschen und Göttern).

Einer der grossen Gammadia-Spezialisten war Antonio Quacquarelli (1918 bis 2001). Er hat in den 1970er und 1980er Jahren in der Zeitschrift Vetera Christianorum, die in Bari erscheint, zu den Gammadiae publiziert. Im Résumé zu einem seiner Aufsätze heisst es zum Zeta:

L'A. choisit d'étudier l'une des gammadiae (comme les appelle Raban Maur), c'est-à-dire l'une des lettres de l'alphabet dans leur valeur numérique. Le Z (zeta) a la valeur de sept (hepta), chiffre sacré, chiffre de l'aboutissement au Christ. Iconographie de cette lettre sur le vêtement du Christ, des Prophètes, des Apôtres, des Martyrs, des Saints.
Quelle: Il monogramma cristologico (gammadia) Z

In einem weiteren Résumé liest man:

La lettera zeta, associata al numero sette, avrebbe un significato di ricordo per il fedele della preghiera e del pentimento.
Quelle: CIDM | Archive Card

Diese Gammadia soll den Gläubigen also an die Bedeutung des Gebets und der Reue erinnern.

Die bereits erwähnte Maria Paola Di Biagio nennt viele weitere Bedeutungen des Zeta mit dem Zahlenwert 7. Leider verstehe ich nicht genug italienisch um das alles halbwegs korrekt zusammenzufassen. Nur ein paar Beispiele: Nach der Erschaffung der Welt ruhte der Herr am 7. Tag, die Gaben des Heiligen Geistes sind 7 an der Zahl (Weisheit, Verstand, Rat, Stärke, Wissenschaft, Frömmigkeit, Gottesfurcht). Pfingsten ist 50 Tage (7x7 plus 1) nach Ostern.

Die Gammadia Zeta findet man in Mailand, Ravenna, sowie in S. Maria Maggiore und SS. Cosma e Damiano in Rom. Siehe dazu z.B. den Engel auf Nihils Foto im Ausgangsbeitrag.
 
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d) Das Eta ist der siebte Buchstabe des griechischen Alphabets und hat nach dem milesischen System den Zahlwert 8.

Als Gammadia steht das H-Zeichen für die Auferstehung von Jesus Christus. Seine Auferstehung verkündet auch unsere Auferstehung. Der Tag der Auferstehung Christi wird auch als der 8. Tag bezeichnet. Siehe dazu z.B.: Sonntag/Sabbat

In die christliche Sonntagspraxis ist die jüdische Sabbat-Tradition eingeflossen. Der Sabbat, der jeweils samstags von den Juden gefeiert wird, bezieht sich auf den siebten Tag der Schöpfung, an dem Gott ruhte. Im Buch Genesis heißt es: "Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk der Schöpfung vollendet hatte" (Gen 2,3). Der Sonntag ist entsprechend diesem Wochenrhythmus der achte Tag, an dem die neue Schöpfung beginnt. Die Vollendung, die Freude an allem, was Gott geschaffen hat, und der Dank für die Taten seiner Erlösung gehören zum Sonntag.
Das Eta kann auch als Symbol Christi verstanden werden, der uns lehrt seinen Weisungen zu folgen.

Symbole du Christ qui enseigne à suivre ses préceptes.
Quelle: Il monogramma cristologico (Gammadia) H

Ein schönes Beispiel für die Gammadia H sehen wir auf einem Mosaik im Baptisterium der Arianer in Ravenna. Es ist Teil der Apostel-Prozession in der Kuppel. Vergleiche auch hier und hier. Maria Paola De Biagio berichtet von einem Bezug zur Taufe, so dass das Eta als Gammadia in einem Baptisterium nicht erstaunt.
 
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e) Das L oder "pietra angolare" d.h. Eckstein

Diese Gammadia steht für Jesus Christus als Eckstein der Kirche, ein Gedanke, den bereits die griechischen und lateinischen Kirchenväter formuliert haben.

Siehe dazu: La gammadia pietra angolare: L

Après avoir étudié le symbolisme (trinitaire) de la lettre gamma, l'A. se penche sur le symbolisme de la lettre L qui lui est connexe. Il commence par relever, chez les Pères grecs et latins, les développements sur le Christ comme pierre angulaire et s'arrête sur ceux de Firmicus Maternus et de Tyconius. Sur neuf représentations du Christ, échelonnées du IV au VIII s., il retrouve ce signe qui rappelle le titre christologique.
Quacquarelli hat die Gammadia L auf neun Christusdarstellungen, entstanden zwischen dem 4. und 8. Jahrhundert gefunden.

Ein schönes Beispiel für die Gammadia L findet sich im Apsis-Mosaik von Santa Pudenziana auf dem Gewand von Jesus Christus:



Das Eckstein-Zeichen findet sich aber nicht nur in Zusammenhang mit Jesus sondern auch auf den Pallien von Aposteln und Heiligen.

Dieser Beitrag ist eine Gemeinschaftsproduktion der Nutzerin lukasi und mir. Das folgende herrliche Photo des Apsis-Mosaiks von S. Francesca Romana, hat sie mir zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür auch an dieser Stelle!

Wir erkennen das L hier auf den Pallien von Johannes, Jakobus, Petrus und Andreas, welche die Darstellung Marias mit dem Jesuskind umrahmen.

Eine weitere römische Kirche in welcher die Gammadia L vorkommt ist San Lorenzo fuori le mura. Wie das Gamma kann sie offenbar auch seitenverkehrt erscheinen:


Das eindrucksvolle Mosaik zeigt in der Mitte den auf einer Weltkugel thronenden Christus, links von ihm den Hl. Petrus, noch weiter links den Hl. Laurentius mit einem offenen Buch und einem Stab in der anderen Hand. Ganz links der Hl. Pelagius (in der Grossaufnahme leider nicht zu erkennen) mit einem Modell der Kirche auf den verhüllten Händen.
 
Ich habe oben noch ein neues Kapitel über die Gammadia Gamma eingefügt. Das Zeta ist in Arbeit und folgt morgen.
 
Vielen Dank, Simone!
Das sind ja ganz herausragende Recherche-Ergebnisse. In der Tat ist das äußerst spannend. Ich freue mich schon auf das Kapitelchen über Ravenna, denn dort geht es bald hin.

Viele Grüße und einen guten Start in die Woche

Claude
 
Hallo Simone-Clio

Das ist eine supertolle Recherche!!! Ganz herzlichen Dank. Nun ist wieder ein weisser Fleck meiner Mosaik-Landkarte ent- bzw. gedeckt.
Was hast du dir für eine Mühe gemacht! Gleich in mehreren Sprachen die Auskünfte zu sammeln und uns zugänglich zu machen. Da schaut man doch die Mosaike gleich ganz anders an und versteht viel mehr auch von den " sichtbaren", aber bislang unzugänglichen Geheimnissen. Danke, danke, danke!!!! Deine Ausführungen werden mich auf meiner nächsten Romreise begleiten.
 
Vielen Dank für Dein freundliches und begeistertes Lob! Das Thema hat mich wirklich gepackt!

Da schaut man doch die Mosaike gleich ganz anders an und versteht viel mehr auch von den "sichtbaren", aber bislang unzugänglichen Geheimnissen. Danke, danke, danke!!!!

Ich habe zu danken, dass Du diese Frage aufgeworfen hast. Ja, auch ich werde Mosaiken in Rom ab dem nächsten Besuch mit anderen Augen betrachten und freue mich darauf.

Ich wollte mich erst später in Deinem Thread melden, aber nun hast Du diesen Thread ja bereits entdeckt. 8)

Ich bin dann mal weg - das Zeta ruft! ;)

Simone
 
Ich habe gestern Abend mein Mosaik-Buch mit den tollen Abbildungen durchgesehen und ganz viele Gammadiae in Rom und Ravenna gefunden. Da gibt es auch Zeichen, die wohl eher keine Buchstaben sind.
Nur ist die Sache in dem Buch nicht genauer erklärt.
Ehrlich gesagt, hatte ich mir wegen dieser rätselhaften Zeichen auch noch keine Frage gestellt. Vermutlich wäre sie mir erst bei der Häufung in Ravenna in den sinn gekommen.

Liebe Grüße und nochmals merci

Claude
 
Die Beschäftigung mit den Gammadiae scheint ansteckend zu wirken. ;)

Da gibt es auch Zeichen, die wohl eher keine Buchstaben sind.

Ja, ich habe irgendwo (leider finde ich die Stelle nicht wieder) von einem Zeichen gelesen, das wie ein in die Länge gezogenes O aussieht und durch einen senkrechten, in der Mitte verdickten Strich, in zwei Hälften geteilt wird.

Eine Autorin berichtet von nicht-alphabetischen Zeichen, die nur auf den Gewändern von Frauen vorkommen und die sie für Gammadiae hält. Dazu mehr im kommenden Ravenna-Kapitelchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Beschäftigung mit den Gammadiae scheint ansteckend zu wirken. ;)

So könnte man es sehen - leider fehlt mir die Zeit, diesem Vergnügen in der angemessenen Form zu frönen.

Ja, ich habe irgendwo (leider finde ich die Stelle nicht wieder) von einem Zeichen gelesen, das wie ein in die Länge gezogenes O aussieht und durch einen senkrechten, in der Mitte verdickten Strich, in zwei Hälften geteilt wird.

Genau so sah es aus.
Da gibt es zwei Varianten: einmal beim Paulus im Baptisterium der Arianer und eine weitere beim Heiligen Clemens an der Südwand von Sant'Apollinare Nuovo. Dort haben die Engel neben der Madonna bwz. Christus goldene Gammadiae.

Eine Autorin berichtet von nicht-alphabetischen Zeichen, die nur auf den Gewändern von Frauen vorkommen und die sie für Gammadiae hält. Dazu mehr im kommenden Ravenna-Kapitelchen.

Das kann ich mit den mir vorliegenden Bildern noch nicht nachvollziehen.

Wenn meine Photos nächste Woche brauchbar sind, kann ich zumindest den Ravenna-Teil zu illustrieren helfen.

A plus

Claude
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja, ich habe irgendwo (leider finde ich die Stelle nicht wieder) von einem Zeichen gelesen, das wie ein in die Länge gezogenes O aussieht und durch einen senkrechten, in der Mitte verdickten Strich, in zwei Hälften geteilt wird.

Genau so sah es aus.
Da gibt es zwei Varianten: einmal beim Paulus im Baptisterium der Arianer und eine weitere beim Heiligen Clemens an der Südwand von Sant'Apollinare Nuovo.

8) :thumbup: :thumbup: 8)

Eine Autorin berichtet von nicht-alphabetischen Zeichen, die nur auf den Gewändern von Frauen vorkommen und die sie für Gamadiae hält.

Das kann ich mit den mir vorliegenden Bildern noch nicht nachvollziehen.

Ich habe irgendwo die Links zu einem oder zwei abgespeichert. :nod:

Wenn meine Photos nächste Woche brauchbar sind, kann ich zumindest den Ravenna-Teil zu illustrieren helfen.

Das klingt toll. Vielen Dank für Dein Angebot. :thumbup: Selbst habe ich, wie gesagt, nur ganz wenig über Ravenna http://www.roma-antiqua.de/forum/showthread.php?p=281873
 
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Wie ich eben herausgefunden habe, wurde Gammadiae auch auf der Altarwäsche gebraucht. Das berichtet der liber pontificalis, der päpstliche Schenkungen von Tischwäsche verzeichnet. Ein Beispiel findet sich im Mosaik an der Südwand des Presbyteriums von San Vitale in Ravenna, das das Opfer von Abel und Melchisedek darstellt.

Nun muss ich aber dieses faszinierende Thema wegen des erforderlichen Matrazenhorchdienstes lassen.

Claude
 
Wie ich eben herausgefunden habe, wurde Gammadiae auch auf der Altarwäsche gebraucht. Das berichtet der liber pontificalis, der päpstliche Schenkungen von Tischwäsche verzeichnet.

Vielen Dank für Deine zusätzlichen Informationen. :thumbup:

Inzwischen habe ich Seite 1 ein neues Kapitelchen über die Gammadia Eta eingefügt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank!

Das ist alles ganz spannend.

In meinem Buch über Ravenna habe ich nun zumindest einen Satz (gut - vielleicht steht auch noch mehr drin, aber ich konnte den ganzen Text nicht so schnell lesen) gefunden.

Dort heißt es zum Zug der Märtyrer in S. Apollinare Nuovo:

Auf fast allen Pallien der Märtyrer sind winkelförmige Besätze zu sehen, sogenannte gammadia, wie sie auf spätantiken Textilien häufig vorkommen; ob sie dort eine Zierfunktion hatten oder eine Kryptobotschaft kommunizieren, wie dies von der Forschung bisweilen angenommen wird, bleibt umstritten.
aus: Carola Jäggi, Ravenna. Kunst und Kultur einer spätantiken Residenzstadt, 2013, S. 177

Liebe Grüße
Claude
 
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Hallo Simone-Clio und Claude, ich habe mal Fotos aus Rom von früheren Reisen durchgeguckt und siehe da, es gibt auf einigen Aufnahmen von Mosaiken Gammadiae, die mir damals garnicht aufgefallen sind. Es sprengt hoffentlich nicht den Rahmen, wenn ich diese hier mal zeige.
Hier eine Aufnahme aus S. Constanza. Bei der linken Figur ( Paulus?) sieht man das Jota am Gewand.


In Santa Maria Trastevere gibt es bei den Aposteln oder Propheten ebenfalls Jota-Gammadiae:




Vielleicht haben andere noch mehr und bessere Aufnahmen. Die " Jagd" auf die Gamadiae ist eröffnet....;)


---------- Beitrag ergänzt um 23:27 ---------- Vorangegangener Beitrag um 23:01 ----------

Und hier, wie schon im Romreisethread, Rom im Februar 2016, gezeigt, im Baptisterium S. Giovanni in Fontes gibt es das Eta- Zeichen bei Johannes( links) zu entdecken. Welche Bedeutung hat das P ( ?) bei Paulus.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo, Nihil,

danke für die neuen Bilder, die natürlich sehr willkommen sind. :nod:
Das Mosaik aus S. Costanza (!) und ein weiteres wollte ich auch noch zeigen. Ich komme darauf zurück wenn ich wieder auf den Beinen bin. Leider hat mich eine heftige Erkältung erwischt. Das P. bei Paulus habe ich noch sonst nirgendwo gesehen. Vielleicht steht es einfach für Paulus. Mosaiken wurden ja häufig restauriert, vielleicht wurde der lateinische Buchstabe bei einer solchen Gelegenheit eingefügt. Manchmal wurden Gammadiae auch entfernt.

Bis bald
Simone
 
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