Weihnachtliches Rom - Impressionen

Liebe Anni,

es war nur an wenigen Stellen aufregend. Autofreie Straßen und breite Gehsteige. Und Radwege am Tiber entlang.

Aber schön war es. Nach all den imposanten Eindrücken brauche ich immer mal wieder die Ruhe des Flusses.

Und die Römer scheinen ihn auch wieder mehr zu entdecken. Es war dort schon mal einsamer.
 
Mal eine ganz andere Sicht. Mit dem Fahrrad am rechten Tiberufer entlang. Danke für die Impressionen, die mir zeigen, dass die Augen auch auf dem Fahrrad noch Zeit und Muse für die Umgebung haben. Vielen Dank, Tizia.

Wirklich eine ganz andere Sicht. Mir war z. B. gar nicht bewusst wie viel Palmen oder sonstige Bäume auf der Tiberinsel stehen, offensichtlich der Park vom Ospitale.

Da ich keine Radsportlerin bin hatte ich tatsächlich genügend Zeit zum Schauen. Und oben auf der Allee sind soviele Wurzeln die einen beim Radfahren behindern. Da muss man mehr aufpassen als auf Autos.

Es freut mich sehr dass für dich als alten Römer mein Bericht noch neue Perspektiven zeigt.

Liebe Grüße

Tizia
 
26.12.2012, 2. Weihnachtsfeiertag

Heute wollte ich hinaus ans Meer. Wenn ich schon so nahe am Mittelmeer bin will ich es auch genießen.

Ich musste ja nur die Treppe neben meiner Unterkunft hinauf und die Via Cavour überqueren um auf der anderen Seite wieder hinunter zu gehen zur Metrostation Richtung Ostiense.

Am Automaten ein Tagesticket gekauft und los ging es. In Ostiense Umstieg in die Metro Richtung Lido di Ostia.

Ein paar wenige Touristen waren im Abteil die nach Ostia Antica wollten, die übrigen Passanten waren einfach so unterwegs oder zu Weihnachtsbesuchen.

Dabei fiel mir wie letztes Jahr auf wie viele Migranten hier leben. Man hört allerlei Sprachen und sieht die unterschiedlichsten Menschen. An einer Station stieg eine Frau ein die sich in den Gang stellt und mit lautstarker Stimme ihr Elend zum Ausdruck brachte und dann Geld einsammeln wollte. Der einzige, der ihr etwas gab war ein Mann der selbst bedürftig aussah. Das hat mich bewegt, obwohl ich selbst nichts gab.

Rom hat ja nicht nur schönes zu bieten. Ich möchte auch immer das andere Rom sehen, die Menschen die ein hartes Leben führen und ums Überleben kämpfen. Die Migranten die Schutz suchen in ihren Familienverbänden oder einsam durch die Straßen gehen.

So eine Fahrt mit der Metro an einem Tag ohne Touristenströme und Pendelverkehr gibt da eine ganz neue Sicht.

In der Landschaft sah man das ganze besiedelte Gebiet um Rom, da konnte ich auch Reihenhäuser erkennen.

Weil die Metro bis zur Endhaltestation Cristoforo Columbus fuhr habe ich mich entschieden bis dahin zu fahren, damit ich weiß wo das ist. Außerdem will ich im Frühsommer einmal dort am Campingplatz übernachten, das heißt in Castel Fusano.

Auch wenn das Blümchen noch so klein ist, ich freue mich im Winter an allem was blüht wie hier an der Endstation cristoforo colombo.

Der Weg zum Meer ist nicht weit. Nur war mir jetzt klar weshalb ich bisher die Metrostation nie gefunden habe, kein einziges Hinweisschild ist zu sehen. Und so merke ich mir ein paar Anhaltspunkte damit ich später zurückfinde.

Bei der Suche nach einem Durchgang zum Strand frage ich mich durch und finde endlich einen schmalen Weg.

Die Brandung bringt gute Meeresluft und der Himmel ist mit Sonne und Wolken sehr interessant anzusehen. Es ist wieder mild, fast schwül.

Ich genieße den Spaziergang am Meer, komme mit einem Strandläufer ins Gespräch und erlebe mal wieder eine gute Unterhaltung, die mich bereichert.


Irgendwann geht es nicht mehr weiter weil eine kleine Bucht mich von der Fortsetzung des Strandes trennt und ein Nobelhotel die Bucht mit Pfahlbauten überbaut hat.

Das ist in Fregene viel leichter zwischen den Hotelanlagen ans Meer zu kommen und dort weite Strecken spazieren zu gehen.

Der Strand von Lido di Ostia ist nach meiner bisherigen Erfahrung ziemlich schwierig an öffentlichen Stellen zu erreichen. Vielleicht hat da jemand andere Erfahrungen und kann mir Tipps geben.

Ich genoss die Brandung, die gute Luft und das Meer.

Die Lokale hatten alle noch geschlossen so dass ich mich wieder auf den Rückweg mit der Metro machte.

An der Haltestelle San Paolo fuori le Mura stieg ich aus um mir diese Kirche noch anzusehen.

Es war mein letzter Tag in Rom und ich muss schon sagen da kam Wehmut auf.

In der Kirche hörte ich einen wunderbaren Gesang. Auf der Suche nach dem Chor entdeckte ich eine kleine Gruppe von Sängern und wunderte mich dass es so wenige waren die diese schöne Musik machten.

Wegen des Gottesdienstes hielt ich mich nicht lange auf da ich nicht stören wollte.

Vor der Kirche war eine kleine Bar wo ich einen Caffellatte und ein Tramezzini bestellte und im Freien an einem der Tische im Grünen zu mir nahm.

Ich hatte keine Lust zurück zur Metrostation zu gehen. Deshalb durchquerte ich die Parkanlage der Kirche und ging zu Fuß die Via Ostiense entlang bis zur Cestius Pyramide. Das war ziemlich weit, na ja nicht wirklich, ca. 2 km, aber interessant.

Ab hier fuhr ich dann wieder mit der Metro bis zur Haltestelle Cavour.

In meinem Quartier wollte ich mich eigentlich nur ausruhen und später zu dem Konzert tocca e fuga an der spanischen Treppe gehen. Dort wollte ich mich auch mit Qing und ihrer Tochter treffen.

Aber das ging leider nicht. Vielleicht durch das schwüle Wetter und das sich ankündigende Gewitter oder weshalb auch immer, ich bekam eine derartig heftige Migräne das gar nichts mehr ging. Ich musste Qing absagen und hoffte nur noch dass es mir bald besser geht.

In der Nacht gab es mindestens eine Stunde lang ein heftiges Gewitter und der Regen prasselte nur so herab.

Am nächsten Morgen war die Luft wieder klar und die Sonne kam zum Vorschein.

Meine Abreise stand bevor und so packte ich meinen Koffer und begab mich wieder mit Metro und FR 1 zum Flughafen.

Ciao, la bella Roma
 
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Hallo, Tizia,

vielen Dank für die jüngsten Berichtsteile und leider auch schon den Abschluss deines Berichts aus dem weihnachtlichen Rom. Wie der Reisekalender verrät ;) wird dich Deine nächste Reise zu sicherlich sehr schönen Zielen in der Campagna romana führen. 8)

Natürlich wollte ich mir auch die Kirche Santa Maria in Cosmedin ansehen und auch die Unterkirche, die vormals wohl ein dem Herkules geweihter Tempelbereich war wenn ich es richtig verstanden habe. Es ist schon toll wie in Rom soviel sich miteinander vermischt, Altes und Neues, Antikes und christliches, Kunst und Moderne.

Hierzu kannst Du im Forum bei Interesse noch folgenden Thread lesen: Forum Boarium (um Santa Maria in Cosmedin)

Auch die Kirche Santa Maria in Cosmedin, die vor allem für die Bocca della Verità bekannt ist, steht auf antiken Überresten: Zum einen befand sich hier die dem Herkules geweihte Ara Maxima, die auf den Kampf des Halbgottes gegen den Riesen Cacus um die Rinder des Geryon zurückgeführt wurde.

Aus der Menge Deiner Photos greife ich noch diese Brunnen-BIlder heraus

Tizia schrieb:

:thumbup: :thumbup:​

und bedanke mich für die nette Lektüre.​
 
Hallo Simone-Clio,

vielen Dank für den Link. Ich finde das Forum Boarium sehr interessant und freue mich über alles was ich darüber lesen und sehen kann.

Wenn du besondere Tips für die Campagna Romana hast dann kannst du sie mir gerne nennen.

In meiner Reiseplanung ist bis jetzt Sutri und Viterbo mit Umgebung.

Ich habe ein Auto gemietet und bin insofern beweglich.
 
Wenn du besondere Tips für die Campagna Romana hast dann kannst du sie mir gerne nennen.

Leider kenne ich das Umland von Rom bis auf Tivoli noch nicht, deswegen bin ich schon gespannt auf Deine Erlebnisse und Erfahrungen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Tizia

26.12.2012, 2. Weihnachtsfeiertag

Rom hat ja nicht nur schönes zu bieten. Ich möchte auch immer das andere Rom sehen, die Menschen die ein hartes Leben führen und ums Überleben kämpfen.
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So eine Fahrt mit der Metro an einem Tag ohne Touristenströme und Pendelverkehr gibt da eine ganz neue Sicht.
Ich erinnere mich noch an deinen Bericht von 2011 Weihnachten. Ich finde es schön, dass Du so denkst und schreibst.

Auch wenn das Blümchen noch so klein ist, ich freue mich im Winter an allem was blüht wie hier
:thumbup:

Die Brandung bringt gute Meeresluft und der Himmel ist mit Sonne und Wolken sehr interessant anzusehen. Es ist wieder mild, fast schwül.
......
Ich genoss die Brandung, die gute Luft und das Meer.
wunderschöne Schreibweise

Es war mein letzter Tag in Rom und ich muss schon sagen da kam Wehmut auf.

In der Kirche hörte ich einen wunderbaren Gesang. Auf der Suche nach dem Chor entdeckte ich eine kleine Gruppe von Sängern und wunderte mich dass es so wenige waren die diese schöne Musik machten.
Das Gefühl verstehe ich voll.
Ich freue mich, dass Du die Kirche besucht hast.

Aber das ging leider nicht. Vielleicht durch das schwüle Wetter und das sich ankündigende Gewitter oder weshalb auch immer, ich bekam eine derartig heftige Migräne das gar nichts mehr ging. Ich musste Qing absagen und hoffte nur noch dass es mir bald besser geht.
bei uns war es auch nicht anders, Anna war sehr müde, hat Mittagschlaf gehabt, ich habe in Homeoffice gearbeitet, am Abend in Corso:proud:

vielen Dank für deinen schönen Bericht und gute Woche!

Qing
 
Mit dem Fahrrad durch Rom, das wäre auch für mich mal etwas. Zumal mich Autoverkehr nicht weiter verschreckt, auch nicht der römische. :twisted:

Danke für diesen interessanten und sehr persönlichen Bericht, Tizia.
 
Hallo Pehda,

danke für das Feedback.

Ich finde es nicht ganz einfach die richtige Balance zwischen formellen Reisebericht und persönlichem Erleben zu finden.

Vielleicht ist es mir dieses Mal gelungen.

Bin auf deinen Radtourbericht schon gespannt.

Übrigens, Via Appia antica bin ich auch an einem autofreien Sonntag geradelt. Zu Beginn ist bei der Infostation zur Via Appia sonntags Radverleih.

Gruß

Tizia
 
Hallo Tizia,

Wenn du besondere Tips für die Campagna Romana hast dann kannst du sie mir gerne nennen.

Leider kenne ich das Umland von Rom bis auf Tivoli noch nicht, deswegen bin ich schon gespannt auf Deine Erlebnisse und Erfahrungen!

nachdem Simone Dir keine Tipps geben konnte für Deinen Ausflug in die Campagna Romana versuche ich es mal und biege dazu ab in den Bereich "Unterwegs (in der Campagna) um Rom".
Vielleicht ist ja was dabei, das Dich interessieren könnte.
Liebe Grüße
Pasquetta
 
Moin - Moin Tizia!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für Deinen sehr schön zu lesenden Reisebericht mit den netten Bildern

:thumbup::thumbup::thumbup:



Gruß - Asterixinchen :)
 
Hallo Tizia,
ich möchte nicht versäumen, Dir auch noch für Deinen ansprechenden Rom-Bericht zu danken. Ich habe Dich gerne auf Deinen sehr persönlichen Wegen begleitet. Schade, dass der Abschiedsabend nicht so ausfiel, wie Du es Dir erhofft hattest. Aber die schönen Eindrücke und Erinnerungen haben ja überwogen. :nod:

Der Blick schweifte flussaufwärts und -abwärts sowie durch das Tor hinüber zu einer Kirche, deren Namen ich nicht kenne.


Ich kann Dir den Namen der "unbekannten" Kirche auf Deinem Radweg nachreichen: Gran Madre di Dio. Erbaut 1931 sollte sie wohl (anlässlich 1500 Jahre Konzil von Ephesos) ein "Pendant" zu S. Maria Maggiore werden.

Gruß
Pasquetta
 
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