So, damit ich es auch wirklich mal mache, poste ich hier und heute den ersten Teil unseres kleinen Reiseberichts über unseren Sommerurlaub.
Diesmal waren wir (meine Frau, mein 18 jähriger Sohn und ich), Italienfans, im Sommer in der entgegen gesetzten Richtung unterwegs und haben unseren „nur“ gut zweiwöchigen Urlaub in Dänemark verbracht. Sicher nicht die schlechteste Entscheidung in diesem heißen Juli.
Vierzehn Tage haben wir auf Bornholm verbracht und dort eine Ferienwohnung im Nordosten der Insel in Teijn-Sandkaas bewohnt, angegliedert an ein Hotel mit der Nutzungsmöglichkeit von Hallenbad und Sauna (letztere blieb unbenutzt). Bornholm stand schon lange auf unserem Wunschzettel. Wage Loblieder im Hinterkopf auf das besonders milde Klima, exotische Vegetation und tolle Strände hatten uns neugierig gemacht. Und ganz am Rande, man glaubt gar nicht, wie viele Menschen in unserer Umgebung Bornholm mit dem Golfstrom in Verbindung brachten. Das ist natürlich (?:roll: !) Quatsch, denn der Golfstrom hat schon genügend mit der Erwärmung des Atlantiks zu tun und kann sich nicht auch noch um die vergleichsweise als Tümpel anzusehende Ostsee kümmern.
Planung, An- und Abreiseweg
Wir hatten uns für unsere Verhältnisse relativ früh, bereits im Februar, um Unterkunft und Fähren gekümmert. Ein wichtiger Hinweis für eher spontanere Forumsnutzer in diesem Zusammenhang ist, dass dies eher spät ist, wenn man Bornholm als Reiseziel ins Auge fasst.
Immerhin erfolgt auch in der Hochsaison der obligatorische Bettenwechsel nicht in allen Ferienhäusern nur samstags. Eine ganze Reihe von Anbietern haben auch Unterkünfte mit Wechsel am Sonntag und einige auch Donnerstag im Angebot. Aber auch uns, die am Sonntag an- und abreisen wollten, gelang es schon nicht mehr die gewünschten Fährplätze zu ergattern. Für die Anreise mussten wir auf die Nachtfähre ab Sassnitz/Rügen ausweichen (Abfahrt Sonntag früh um 3.30h) auf der Rückreise machten wir dann die Not zur Tugend und einen zunächst merkwürdig anmutenden Abstecher über Schweden. Von Bornholms „Hauptstadt“ Rönne fahren die schnellsten und meisten Fähren nämlich nach Ystad (Einsatzort von Kommissar Wallander). Von dort sind es nur knapp 60km nach Malmö, der größten Stadt in Südschweden. Die beeindruckende, neue Öresundbrücke katapultiert einen dann in lediglich 30 Minuten nach Kopenhagen, ideales Zwischenziel für (dann auch noch ausgeruhte) Metropolenliebhaber wie wir. Nach nur 170km weiteren unkomplizierten Autobahnkilometern und einer im halbstündigen Rhythmus verkehrenden Fährüberfahrt von Rödby nach Puttgarden auf Fehmarn erreicht man deutschen Boden.
Begrüßung
Unsere erste Tuchfühlung mit der Insel Bornholm an einem Sonntagmorgen um ca. 7.30h war beispielgebend für den ganzen Aufenthalt. Im Hotel wurden wir nicht vor 14 h erwartet. Zeit war genug bis dahin. Also entschieden wir uns zur langsamen Annäherung. Quer über die Insel sollte es zunächst nach Svanneke einer pittoresken kleinen Handelsstadt am Meer gehen, wo wir frühstücken wollten. Von dort arbeiteten wir uns dann langsam an der Küste Richtung Norden vor fast bis nach Allinge an der Nordostspitze. Mit Tempomat auf 90km/h schnurrten wir vorbei an satten goldgelben Feldern, Wald und einsamen Höfen im sanften Morgenlicht, der langsam an Kraft gewinnenden Sonne. Wir waren quasi die einzigen, die um diese Zeit mit dem Auto unterwegs waren. Lediglich die Vögel zeugten vom Vorhandensein weiterer Lebewesen. Sie genossen den warmen Asphalt für ein erstes Sonnenbad und waren dabei so träge, dass wir ständig Angst haben mussten sie umzufahren. Es schien so, als ob sie Autos noch nicht als gefährlich kennen gelernt hatten. Ein kleiner Piepmatz musste tatsächlich dran glauben. Es tat uns wirklich leid, uns gleich als Festlandsterroristen in der Idylle einzuführen.
Insel-Eindrücke
In Svanneke angekommen, war von städtischem oder nur touristischem Treiben auch noch nichts zu spüren. Eine fast unwirkliche Stille herrschte zwischen den hübschen, in warmen Gelb- und Rottönen leuchtenden Häusern. Immerhin war die Sonne schon mindestens zweieinhalb Stunden lang am Scheinen. Hier herrschte trotzdem Ruhe wie in der Vorsaison, dabei war es doch Mitte Juli. Nach einem ersten Fotoshooting in diesem tollen Licht gab es dann das ersehnte Frühstück in der Konditorei am Marktplatz, wo immerhin die Frühstücksbrötchenkäufer für Bewegung und Geschäftigkeit sorgten. Der heiße Kaffee gab uns endlich das Gefühl angekommen zu sein.
Über die 14 Tage, die dann kamen, will ich mich nicht in Einzelheiten auslassen. Nur soviel: es waren die entspannendsten Ferien, die ich lange Zeit gehabt habe und wir alle haben das genossen. Auch unser Sohn hat Trubel und Action nicht wirklich vermisst, vielleicht dadurch begünstigt, dass er einen Tag vor unserer Abfahrt erst von einer 12-tägigen Klassenfahrt nach Florenz und Viareggio zurück gekehrt war, die sicher im krassen Gegensatz zu unserem Familientrip gestanden hat.
Bornholm ist ideal zum Abschalten und Auftanken. Die Anzahl der Sehenswürdigkeiten ist überschaubar und besteht im Wesentlichen aus vier (übrigens in ihrer 800 jährigen Schlichtheit beeindruckenden und gleichermaßen wehrhaften) Rundkirchen und bemerkenswert abwechslungsreicher Natur mit Wackelsteinen :nod: (sich bewegenden tonnenschweren Eiszeitfelsbrocken), Klippen und feinsandigen Superstränden. Auch das bereits architektonisch interessante Kunstmuseum ist einen Besuch wert.
Jedes Dorf an der Küste hat eigene Fischräuchereien. „Der Bornholmer“, ein golden geräucherter Hering, ist das allgegenwärtige essbare Wahrzeichen und schmeckt mir zumindest immer wieder. Viele Künstler bieten hübsche, oft zu teure Glas-, Keramik- und sonstige Handwerkskunst. Selbst in der Hochsaison findet jeder seinen Lieblingsstrandplatz mit reichlich Abstand zum Nachbarn, wenn gewünscht. Nur das allgemein teure Preisniveau trübt den Gesamteindruck. Achtung Radfahrer: es gibt sehr schöne Strecken und Radfahren ist eine verbreitete Form sich die Insel zu erschließen, aber man bedenke, dass es ständig auf ab geht. So viele steile Anstiege haben zumindest wir der Insel nicht zugetraut.
Diesmal waren wir (meine Frau, mein 18 jähriger Sohn und ich), Italienfans, im Sommer in der entgegen gesetzten Richtung unterwegs und haben unseren „nur“ gut zweiwöchigen Urlaub in Dänemark verbracht. Sicher nicht die schlechteste Entscheidung in diesem heißen Juli.
Vierzehn Tage haben wir auf Bornholm verbracht und dort eine Ferienwohnung im Nordosten der Insel in Teijn-Sandkaas bewohnt, angegliedert an ein Hotel mit der Nutzungsmöglichkeit von Hallenbad und Sauna (letztere blieb unbenutzt). Bornholm stand schon lange auf unserem Wunschzettel. Wage Loblieder im Hinterkopf auf das besonders milde Klima, exotische Vegetation und tolle Strände hatten uns neugierig gemacht. Und ganz am Rande, man glaubt gar nicht, wie viele Menschen in unserer Umgebung Bornholm mit dem Golfstrom in Verbindung brachten. Das ist natürlich (?:roll: !) Quatsch, denn der Golfstrom hat schon genügend mit der Erwärmung des Atlantiks zu tun und kann sich nicht auch noch um die vergleichsweise als Tümpel anzusehende Ostsee kümmern.
Planung, An- und Abreiseweg
Wir hatten uns für unsere Verhältnisse relativ früh, bereits im Februar, um Unterkunft und Fähren gekümmert. Ein wichtiger Hinweis für eher spontanere Forumsnutzer in diesem Zusammenhang ist, dass dies eher spät ist, wenn man Bornholm als Reiseziel ins Auge fasst.
Immerhin erfolgt auch in der Hochsaison der obligatorische Bettenwechsel nicht in allen Ferienhäusern nur samstags. Eine ganze Reihe von Anbietern haben auch Unterkünfte mit Wechsel am Sonntag und einige auch Donnerstag im Angebot. Aber auch uns, die am Sonntag an- und abreisen wollten, gelang es schon nicht mehr die gewünschten Fährplätze zu ergattern. Für die Anreise mussten wir auf die Nachtfähre ab Sassnitz/Rügen ausweichen (Abfahrt Sonntag früh um 3.30h) auf der Rückreise machten wir dann die Not zur Tugend und einen zunächst merkwürdig anmutenden Abstecher über Schweden. Von Bornholms „Hauptstadt“ Rönne fahren die schnellsten und meisten Fähren nämlich nach Ystad (Einsatzort von Kommissar Wallander). Von dort sind es nur knapp 60km nach Malmö, der größten Stadt in Südschweden. Die beeindruckende, neue Öresundbrücke katapultiert einen dann in lediglich 30 Minuten nach Kopenhagen, ideales Zwischenziel für (dann auch noch ausgeruhte) Metropolenliebhaber wie wir. Nach nur 170km weiteren unkomplizierten Autobahnkilometern und einer im halbstündigen Rhythmus verkehrenden Fährüberfahrt von Rödby nach Puttgarden auf Fehmarn erreicht man deutschen Boden.
Begrüßung
Unsere erste Tuchfühlung mit der Insel Bornholm an einem Sonntagmorgen um ca. 7.30h war beispielgebend für den ganzen Aufenthalt. Im Hotel wurden wir nicht vor 14 h erwartet. Zeit war genug bis dahin. Also entschieden wir uns zur langsamen Annäherung. Quer über die Insel sollte es zunächst nach Svanneke einer pittoresken kleinen Handelsstadt am Meer gehen, wo wir frühstücken wollten. Von dort arbeiteten wir uns dann langsam an der Küste Richtung Norden vor fast bis nach Allinge an der Nordostspitze. Mit Tempomat auf 90km/h schnurrten wir vorbei an satten goldgelben Feldern, Wald und einsamen Höfen im sanften Morgenlicht, der langsam an Kraft gewinnenden Sonne. Wir waren quasi die einzigen, die um diese Zeit mit dem Auto unterwegs waren. Lediglich die Vögel zeugten vom Vorhandensein weiterer Lebewesen. Sie genossen den warmen Asphalt für ein erstes Sonnenbad und waren dabei so träge, dass wir ständig Angst haben mussten sie umzufahren. Es schien so, als ob sie Autos noch nicht als gefährlich kennen gelernt hatten. Ein kleiner Piepmatz musste tatsächlich dran glauben. Es tat uns wirklich leid, uns gleich als Festlandsterroristen in der Idylle einzuführen.
Insel-Eindrücke
In Svanneke angekommen, war von städtischem oder nur touristischem Treiben auch noch nichts zu spüren. Eine fast unwirkliche Stille herrschte zwischen den hübschen, in warmen Gelb- und Rottönen leuchtenden Häusern. Immerhin war die Sonne schon mindestens zweieinhalb Stunden lang am Scheinen. Hier herrschte trotzdem Ruhe wie in der Vorsaison, dabei war es doch Mitte Juli. Nach einem ersten Fotoshooting in diesem tollen Licht gab es dann das ersehnte Frühstück in der Konditorei am Marktplatz, wo immerhin die Frühstücksbrötchenkäufer für Bewegung und Geschäftigkeit sorgten. Der heiße Kaffee gab uns endlich das Gefühl angekommen zu sein.
Über die 14 Tage, die dann kamen, will ich mich nicht in Einzelheiten auslassen. Nur soviel: es waren die entspannendsten Ferien, die ich lange Zeit gehabt habe und wir alle haben das genossen. Auch unser Sohn hat Trubel und Action nicht wirklich vermisst, vielleicht dadurch begünstigt, dass er einen Tag vor unserer Abfahrt erst von einer 12-tägigen Klassenfahrt nach Florenz und Viareggio zurück gekehrt war, die sicher im krassen Gegensatz zu unserem Familientrip gestanden hat.
Bornholm ist ideal zum Abschalten und Auftanken. Die Anzahl der Sehenswürdigkeiten ist überschaubar und besteht im Wesentlichen aus vier (übrigens in ihrer 800 jährigen Schlichtheit beeindruckenden und gleichermaßen wehrhaften) Rundkirchen und bemerkenswert abwechslungsreicher Natur mit Wackelsteinen :nod: (sich bewegenden tonnenschweren Eiszeitfelsbrocken), Klippen und feinsandigen Superstränden. Auch das bereits architektonisch interessante Kunstmuseum ist einen Besuch wert.
Jedes Dorf an der Küste hat eigene Fischräuchereien. „Der Bornholmer“, ein golden geräucherter Hering, ist das allgegenwärtige essbare Wahrzeichen und schmeckt mir zumindest immer wieder. Viele Künstler bieten hübsche, oft zu teure Glas-, Keramik- und sonstige Handwerkskunst. Selbst in der Hochsaison findet jeder seinen Lieblingsstrandplatz mit reichlich Abstand zum Nachbarn, wenn gewünscht. Nur das allgemein teure Preisniveau trübt den Gesamteindruck. Achtung Radfahrer: es gibt sehr schöne Strecken und Radfahren ist eine verbreitete Form sich die Insel zu erschließen, aber man bedenke, dass es ständig auf ab geht. So viele steile Anstiege haben zumindest wir der Insel nicht zugetraut.