Unverheiratete Paare in hotelähnlichen kirchlichen Unterkünften

[romfan78]

Hallo Zusammen,

da ich nach ein bißchen Suchen zu dem Schluss gekommen bin, dass noch kein Thread zu dieser speziellen Fragestellung existiert, möchte ich heute mal eine Frage an Euch stellen:

Ich stehe vor der Situation einer Bekannten für eine geplante Romfahrt mit ihrem Freund hotelähnliche kirchliche Häuser mit hohen Standards wie die http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_32/casa_tra_noi-912/, Casa Bonus Pator oder
http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_32/casa_per_ferie_villa_maria-877/oder empfehlen zu wollen. Sie war von meiner Beschreibung angetan und es würde preislich ins Budget passen. Unterbringung sollte in jedem Fall im Doppel- bzw. Zweibettzimmer erfolgen.

Da liegt aber nun ein mögliches Problem, ich bin mir nicht mehr sicher: Kann man sich bei diesen Unterkünften die ja mehr als Hotel denn als Pilgerherberge im eigentlichen Sinne betrieben werden und in denen sich das Personal wohl normalerweise keine größeren Gedanken über die persönlich-moralische Integrität der Gäste macht denn 100%ig sicher sein, dass zwei Personen unterschiedlichen Geschlechts wirklich anstandslos ein DZ gegeben wird? Oder kann es einem auch dort passieren, dass man plötzlich mit Hinweis auf den fehlenden Trauschein in zwei Einzelzimmer geschickt wird, wie es zuweilen von kirchlichen Unterkünften in Rom berichtet wird? Ich war bis jetzt immer nur in Gruppenkonstellationen vor Ort bei denen sich die Frage nicht stellte. In den Häusern mag ich nicht fragen, denn ich möchte keine "schlafenden Hunde" wecken.

Wäre klasse wenn jemand eine klare Antwort wüsste!

Vielen Dank für Eure Mühe!

Herzliche Grüße

Sören

 

[patta]

Hallo Sören,

im Hotel Casa Tra Noi > Italiano > Home war ich im letzten Jahr mit einem unverheirateten Paar, welches auch verschiedene Nachnamen hatte. Hat niemanden interessiert.

patta

 

[Gaukler]

Sorry, dass ich nur etwas so Vages beitragen kann - hab' eben gesucht, aber es nicht mehr gefunden, und schreibe dies hier in der Hoffnung, dass dann einem unserer anderen "Regulars" hier wieder einfälllt, was für ein Haus das war bzw. wo der Thread ist (er war sogar mal bei den meistgelesenen, glaube ich): Da gibt es doch ein Haus von irgendeinem Orden (Schwesternorden?), günstig gelegen, supergünstige Preise, abgeschlossener Parkplatz - wo man aber tatsächlich (nach dem Trauschein zwar nicht gerade, aber doch so mehr oder minder) diesbezüglich gefragt wird ... es war, glaube ich, entweder Cellarius oder Decius, der das gepostet hatte ...

... aber ich denke, der Umkehrschluss dürfte berechtigt sein: Wenn dies als große Ausnahme hier erwähnt wurde, dann ist es eben nicht die Regel.

Aus persönlicher Erfahrung kann ich leider (oder doch eher: zum Glück ) überhaupt nichts dazu sagen: War in Rom immer nur entweder alleine (oder mit/bei Maltesern) oder mit dem besten Ehemann von allen. :nod:

 

[cellarius]

Ich zumindest war das nicht

In Italien war die Frage nach dem Trauschein aber in der Tat lange Zeit auch in nicht-kirchlichen Unterkünften üblich - deshalb gibt es ja auch die feinsinnige Unterscheidung zwischen camera doppia und camera matrimoniale, die aber zunehmend verschwimmt.

Mit Problemen würde ich am ehesten bei Häusern rechnen, die explizit noch an ein Kloster angeschlossen sind (wo man also wirklich "im Kloster" nächtigt). Das Casa tra noi und de Villa per Ferie Casa Maria sind aber eher Hotels, die sich zwar in kirchlicher Trägerschaft befinden und von Ordensmitgliedern geführt werden, die sonst aber eher den Charakter eines "weltlichen" Hotels haben.

Als Möglichkeit, an Infos zu kommen, ohne schlafende Hunde zu wecken: Frag doch mal unverbindlich beim Pilgerzentrum an, wie das üblicherweise gehandhabt wird. Vielleicht haben die eine Antwort.

Herzlichen Gruß
Sven

P.S.: Das fidanzamento hat in Italien durchaus einen hothen Stellenwert... :~

 

[Gaukler]

Da gibt es doch ein Haus von irgendeinem Orden, günstig gelegen, supergünstige Preise, abgeschlossener Parkplatz - wo man aber tatsächlich (nach dem Trauschein zwar nicht gerade, aber doch so mehr oder minder) diesbezüglich gefragt wird ... es war, glaube ich, entweder Cellarius oder Decius, der das gepostet hatte ...

Ich zumindest war das nicht

... und auch Decius hatte ich völlig zu Unrecht im Verdacht :blush: :lol: - denn mit einigem Suchen habe ich's jetzt wiedergefunden: http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_32/deutscher_orden-509/
Der fragliche Satz steht gleich im ersten Beitrag.

 

[gengarde]

Hallo Sören,
als protestantischer Heide mit Trauschein habe ich in der Villa Maria mit meiner Angetrauten jedenfalls kein Problem gehabt:twisted:. Das hilft dir jetzt auch nicht wirklich weiter, aber ich schlage dir trotzdem etwas vor.

Lass es deine Bekannten einfach probieren. Mit Namensangabe buchen.:nod:

Ich bin mir sehr sicher, dass die Villa Maria so professionell arbeitet, dass evt. Probleme vor Anreise geklärt werden. Dass man bei Ankunft in getrennte Zimmer verschoben wird, halte ich dort für nicht denkbar.

Gruß gengarde

 

[Gaukler]

Ich bin mir sehr sicher, dass die Villa Maria so professionell arbeitet, dass evt. Probleme vor Anreise geklärt werden. Dass man bei Ankunft in getrennte Zimmer verschoben wird, halte ich dort für nicht denkbar.

Also speziell dort ... war unseren Erfahrungen zufolge das Zimmerkontingent immer dermaßen knapp (bzw. der Zulauf entsprechend stark: Habe zuletzt dort gebucht am 5. Oktober 2007 für die Woche ab dem 6. Oktober 2008 - und die beiden letzten freien Doppelzimmer zugesprochen bekommen!), dass mit einer solchen "Verschiebung" nach Ankunft nun wirklich nicht zu rechnen ist!

 

[romfan78]

Danke!

Vielen Dank für Eure Tips und Hinweise.

Gengarde, ich teile Deine Einschätzung der Villa Maria und denke ich werde die entsprechende Vorgehensweise empfehlen, auch für die anderen Häuser falls dort Anfragen gestellt werden. In der Casa tra noi scheint es ja auch unproblematisch zu sein, wie Patta berichtete.

Ich kann mir eben auch nicht vorstellen, dass es in diesen hotelähnlichen Häusern heute noch sooo ein Problem ist, wollte aber auf jeden Fall Eure Einschätzung hören.

Herzliche Grüße

Sören

 

[rjr]

Sven,

Mit Problemen würde ich am ehesten bei Häusern rechnen, die explizit noch an ein Kloster angeschlossen sind (wo man also wirklich "im Kloster" nächtigt).

Zustimmung. Und das sind inzwischen die wenigsten...

In regelrecht auf touristische Pilger ausgelegten Haeusern habe ich niemals ein Problem gehabt oder erlebt.

Anekdote:

Vor Jahren waren wir in einem solchen kloesterlichen Pilgerhaus untergebracht, weit ausserhalb, ich glaube, der Traeger waren die Suore Passioniste.

Meine Eltern hatten ein Doppelzimmer, eine camera doppio, mit zwei getrennt an den Waenden stehenden Einzelbetten. Die beiden schoben abends die Betten zusammen, verliessen morgens das Zimmer zum Fruehstueck, die Bude wurde gereinigt - Bie betten standen wieder getrennt an den Waenden. Jeden Tag der Woche das gleiche Spiel.

Roman

 

[patta]

Roman,

ich finde das gut, dass sie auch unter den Betten gereinigt haben und dazu die Betten verschoben haben. Das findet man nur ganz, ganz selten, selbst in 4**** Häusern :nod:

Oder solltest Du etwas anderes gemeint haben

patta

 

[Gaukler]

Anekdote:
Vor Jahren waren wir in einem solchen kloesterlichen Pilgerhaus untergebracht, weit ausserhalb, ich glaube, der Traeger waren die Suore Passioniste.
Meine Eltern hatten ein Doppelzimmer, eine camera doppio, mit zwei getrennt an den Waenden stehenden Einzelbetten. Die beiden schoben abends die Betten zusammen, verliessen morgens das Zimmer zum Fruehstueck, die Bude wurde gereinigt - die betten standen wieder getrennt an den Waenden. Jeden Tag der Woche das gleiche Spiel.

...
... allerdings: Das kann, muss aber nicht unbedingt mit "klösterlichen Moralvorstellungen" zu tun gehabt haben; denn Ähnliches haben mein Mann und ich schon oft erlebt in allen möglichen Häusern (und nicht nur in Rom): nicht nur, dass die Betten, die wir (gerade umgekehrt zum Fall deiner Eltern) in irgendeiner Form auseinandergeschoben hatten aus dem simplen Grunde, dass auf diese Weise der Platz (vielmehr also: die Enge) im Zimmer sinnvoller zu nutzen war (so z.B. 2006 in der Villa Maria), immer wieder zurückgeschoben wurden; sondern es reicht normalerweise schon aus, einen Sessel, einen Tisch, einen Kofferbock oder auch nur einen Papierkorb nach den eigenen Vorstellungen zu verschieben - und man kann drauf wetten: Der Zimmerservice macht jeden Tag aufs Neue alles wieder rückgängig. Also uns kam das immer eher als so eine Art Machtkampf vor - von wegen wer hier der "Herr im Hause" sei. :|