Bericht: Unter der Sonne der Côte d´Azur

Montag (21 August 2006)


Am Montag Morgen war erst mal ausschlafen angesagt. Danach mussten wir Madame Martine erst mal von unserem „Horrorhotel“ berichten. Diese war ganz schockiert und meinte noch nie von diesem Hostel gehört zu haben. Ich glaube sie hatte sogar ein schlechtes Gewissen, weil wir die eine Nacht nicht hier schlafen konnten. Sie hat nun mal ein großes Herz für ihre „Schützlinge“. :)

Heute wollten wir noch einmal Nizza erkunden. Unser erste Weg führte uns mal wieder in Richtung Bahnhof. Diesmal hatte ich meine Habseligkeiten aber ganz nah an meinem Körper gebunkert. Wir wollten uns Heute die russisch- orthodoxe Kirche von Nizza angucken, hatten aber immer noch Probleme uns in Nizza zu orientieren, da wir nur den kleinen Stadtplan aus meinem Reiseführer zu Verfügung hatten indem nur ca. jede dritte Straße eingezeichnet war.:? Irgendwie schafften wir es dann doch die Kirche zu finden.:smug: Die russisch – orthodoxe Kirche wurde zwischen 1903 und 1914 erbaut und besitzt 6 Zwiebelkuppeln. Sie soll laut Reiseführer eine der schönsten orthodoxen Kirchen der Welt sein. Da dies die erste orthodoxe Kirche ist die ich in meinem Leben gesehen habe, habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Aber auch so kann ich sagen, dass mir die Kirche sehr gut gefallen hat.:nod:


Heute war es sehr heiß und deshalb nicht unbedingte in idealer Tag für eine Stadtbesichtigung. Die Sonne schien unbarmherzig vom Himmel und ich war sehr froh als ich mich vor der Kirche auf eine Bank fallen lassen und mir Literweise meines Dromeline Pfirsichwassers einflößen konnte.:roll: Dabei konnte ich noch ein bisschen den Blick auf die Kirche genießen, die extra für die Zarenfamilie gebaut wurde, welche angeblich öfters die Wintermonate in Nizza verbrachten.

Da wir hier in Nizza Ausnahmsweise noch keine Souvenirs gekauft hatten stürmten wir in der Nähe des Bahnhofs erst mal das nächst beste Souvenirgeschäft. Das Geschäft entpuppte sich aber eher als Ramsch und Kitschladen und hatte nicht wirklich etwas zu bieten. Ich hatte auch keine wirkliche Idee, was man sich aus Nizza als typisches Souvenir mitbringen sollte. Hmmm! Eigentlich hatte ich auf meiner Reise schon gut Souvenirs gekauft, da brauchte ich mir ja hier nicht unbedingt auch noch etwas kaufen. Außerdem saß bei mir das Geld nicht mehr so locker wie am Anfang unserer Reise.;) Meine Freundin erstand ein Muschelarmband und wir machten uns wieder auf den Weg.

Für den Rückweg wählten wir mal wieder die große Hauptstraße Avenue Jean Médecin die vom Bahnhof zum Meer führte. Neben zahlreichen Geschäften und Mc Donalds Filialen stand auf dieser Straße auch die Basilika Notre-Dame. Die Basilika erinnerte in ihrer Architektur an ihre Namensvetterin in Paris. Nur die Basilika Notre-Dame in Paris um einiges prachtvoller und schöner ist, als das Duplikat in Nizza, dass Mitten an einer belebten Einkaufstraße vor einer Baustelle steht und daher fast etwas schmuddelig wirkt. Laut dem Reiseführer nennt man den Baustil der Kirche übrigens neugotisch. Ich habe Kunst nach der 10 Klasse abgewählt und habe daher so gar keine Ahnung von irgendwelchen Stilrichtungen und ähnlichem. :blush:


Jetzt ging es erst mal zurück zu unserem Hostel, wo wir unsere Strandhandtücher holten. Da es wir Heute an unserem letzten richtigen Nizza Tag noch mal so schönes Wetter hatten, wollten wir noch mal zum Hafen gehen und auf den Steinblöcken am Meer noch etwas Sonne zu tanken. Meine Mutter hatte mir am Telefon erzählt, dass es in Deutschland seitdem wir unterwegs waren nur noch geregnet habe und es kalt wäre. Brrr!:roll: Da versuchte ich jetzt natürlich noch so viel Wärme und Sonne wie möglich mitzunehmen. 8):smug:

Nachdem wir uns genug in der Sonne geaalt hatten machten wir uns auf den Weg zum Schlossberg. Wir wollten noch einmal Nizza von oben sehen und fotografieren, also machten wir uns an den Aufstieg zur Aussichtsplattform. Der Aufstieg hatte es ganz schön in sich und schon nach den ersten 100 Stufen ging mir die Puste aus und ich hatte das Gefühl als würden meine Beine jeden Moment unter mir wegklappen.x( Irgendwie schleppte ich mich noch die restlichen Treppen zur Aussichtsplattform hinauf und ließ mich dann dort auf der nächsten Sitzgelegenheit fallen. Von hier aus hatte man einen wunderschönen Blick über die Dächer von Nizza und die unendlichen weiten des türkis blauen Meeres. Einfach nur toll.:D Also, lehnt euch zurück und genießt mit mir zusammen diesen traumhaften Ausblick! :)


Eigentlich hatten wir vorgehabt den Schlossberg noch weiter hinaufzuwandern um uns den Wasserfall weiter oben anzugucken. Diesen Plan verwarfen wir aber wieder, da wir Kräftemäßig einfach nicht mehr in der Lage waren auch nur eine Stufe nach oben zu steigen. Die vergangenen 2 ½ Wochen fingen an ihren Tribut zu zollen. Wir waren ja täglich auf den Beinen gewesen und hatten die Städte überwiegend zu fuß erkundet. Außerdem schlug mir die drückende Hitze auch ziemlich auf den Kreislauf.x( Da wünschte ich mir mal wieder einen Treppenlifter herbei, der mich wieder hinunter bringen würde. ;)

Auf dem Rückweg zum Hostel machten wir noch einen Abstecher in die Altstadt von Nizza. Dort bummelten wir noch etwas über einen bunten Markt der neben Lebensmitteln auch allerlei an Schmuck, Textil und Handtascheständen zu bieten hatte. Ich hätte mich auch gewundert, wenn die Nizza die erste Stadt gewesen wäre in der wir nicht auf Plagiat Handtaschen gestoßen wären.;) Wir genossen an diesem letzten Abend in Nizza noch einmal das florierende Leben und die warme Nachtluft der Stadt an der Côte d´Azur und ich glaube schon jetzt sagen zu können, dass ich bestimmt nicht zum letzten mal in meinem Leben an der Côte d´Azur gewesen bin. Beim nächsten mal werde ich dann den Schlossberg bezwingen. Ganz bestimmt...! :nod: ;)

In der Rue de Paradis steuerte ich am Ende des Abends noch mal die Telefonzelle an, um eine letztes mal Zuhause anzurufen und meiner Mutter zu sagen was sie Morgen für mich kochen sollte. Ich freute mich schon riesig darauf Sie und meine kleine Schwester Morgen am Flughafen wieder zusehen. Im Hostel angekommen machten wir uns daran die ersten Sachen in unseren Rucksäcken zu verstauen. Den restlichen Abend ließen wir dann mit quatschen und lesen ausklingen. Ich dämmerte an diesem Abend mit gemischten Gehfühlen in den Schlaf. Einerseits freute ich mich riesig auf meine Familie und meinen Freund Zuhause. Andererseits war ich schon etwas traurig, dass unsere aufregende Reise Morgen ihr Ende finden würde...! :D:(:|

Fortsetzung folgt!
 
Dienstag (22 August 2006)


Während die Sonne der Côte d´Azur schon fröhlich am Morgenhimmel auf Nizza hinunterschien, brach für uns der letzte Tag unserer Reise an. Mit einer Mischung aus Wehmut, weil unsere abenteuerliche Reise nun enden würde, und Vorfreude auf die Lieben und das Essen Zuhause, machten wir uns daran unsere Rucksäcke zu packen. Ich muss gestehen, dass ich einige Schwierigkeiten dabei hatte alle meine Habseligkeiten in meinem Rucksack zu verstauen.:roll: Eine Eisenstange die, die Rückwand des Rucksackes verstärken sollte hatte sich gelöstx( und ragte nun ca. 30 cm über dem Rucksack hinaus, so dass es mir unmöglich war den Rucksack zu schließen. Letztendlich musste ich den Rucksack noch einmal ausleere und ganz von neuem packen um die Eisenstange wieder an ihren angestammten Platz zu bekommen und meine ganzen Habseligkeiten + die ganzen Mitbringsel die sich im Laufe der Zeit angesammelt hatten im Rucksack zu verstauen. Nach einigem gefluche und gestopfe schaffte ich es dann irgendwie meine 7 Sachen in den Rucksack zu bekommen und den Rucksack auch noch zuzukriegen. Jetzt konnte ich nur noch hoffen, dass der Rucksack mittlerweile nicht die 20 kg Höchstgewicht überschreiten würde. Beim Abflug hatte er ca. 16 kg auf die Waage gebracht. Wenn man bedenkt, dass ich dieses Ungetüm schon 2 ½ Wochen durch Europa geschleppt habe, ist das schon eine enorme Körperliche Leistung. :proud:

Da unser Flugzeug erst um 16:05 Uhr vom Flughafen in Nizza fliegen sollte, wollten wir unser Gepäck noch einmal bei Madame Martine im Zimmer lagern und noch ein bisschen die französische Sonne tanken, um uns für den deutschen Regen und die Kälte die uns Heute Abend vorsaussichtlich erwarten würde zu wappnen. Bevor wir das Hostel verlassen konnten, musste ich aber noch unsere Unterkunft bezahlen. Mein Geld, dass ich in Venedig gezogen hatte ging so langsam zu neige, aber ich wollte auf keinen Fall in Frankreich noch einmal Geld ziehen, so musste ich eben die letzten paar Stunden mit den paar Euros auskommen die nach dem bezahlen noch übrig waren. Unser erster Weg an diesem Morgen führte uns mal wieder zu unserem Hauptversorger in diesem Urlaub Mc Donalds dort gab es dann einen Hamburger zum Frühstück und ein letztes mal unser liebgewonnenes Mc Flurry Kit Kat. Diesen beschlossen wir an der Meerpromenade zu genießen, wo wir uns auf eine Bank niederließen und noch einmal das bunte Treiben um uns herum auf uns wirken ließen.8) Während meine Freundin ihren Harry Potter aus der Tasche holte ließ ich meine Gedanken schweifen und genoss mein Eis. Das Geld für den Mc Flurry musste ich mir übrigens von meiner Freundin leihen, da ich mir nicht sicher war, ob mein Geld noch für den Flughafenshuttlebus reichen würde. :|

Mittags machten wir uns dann wieder auf den Weg zum Hostel und durchstreiften noch einmal die Rue Paradise. Nachdem wir geklingelt hatten, hielt meine Freundin ihr Handy (sie hatte ja wenigstens noch eins:cry:) an den Lautsprecher und wenige Sekunden später ertönte auch schon Madame Martines unverwechselbares „OUI“ durch den Lautsprecher. Das mussten wir einfach für die Nachwelt festhalten. :lol: Noch ein letztes mal stiegen wir das doch etwas runtergekommene Treppenhaus des Altbaus hinauf und wurden von Madame Martine an der Tür der Wohnung indem sich das Hostel befand herzlich Empfangen. Hinter der Tür entdeckten wir dann ein paar Prospekte bei denen sich, man mag es kaum glauben, auch ein Stadtplan von Nizza befand. Jetzt waren wir tagelang orientierungslos durch Nizza geirrt, dabei hatte ein ausführlicher kostenloser Stadtplan sozusagen direkt vor unser Nase gelegen.:x Warum es sich leicht machen, wenn man es auch kompliziert haben kann. :roll: ;)

Nachdem wir unsere Rucksäcke geschultert hatten, verabschiedeten wir uns von Madame Martine. Meine Freundin fragte sie, ob sie nur junge Leute in ihrem Hostel wohnen ließ oder auch ältere. Daraufhin erzählte sie uns gleich eine irrere Geschichten, die man wohl nur als Hostelmutter erlebt. Sie hatte ein Zimmer mal an ein älteres Paar vermietet. Sie meinte die wären so an die 80 Jahre alt gewesen. Diese Paar kam nach ein paar Stunden aus dem Zimmer wieder heraus und gingen wieder. Danach stank das Zimmer wohl ziemlich nach was auch immer...!:roll::uhoh: Jedenfalls vermietet sie seid diesem Erlebnis nicht mehr so gerne an „Alte Leute“. Wir sind hier ja auch wohlgemerkt nicht in einem Stundenhotel sondern in einem Hostel. ;)

Der Bus der ligne d´azur fuhr nur wenige Meter von der Rue Paradise ab, so dass wir unser Gepäck nicht weit schleppen mussten. An der Bushaltestelle setzten wir uns auf unsere Rucksäcke und warteten auf den Shuttlebus zum Flughafen. Nach kurzem warten trudelte der Bus auch an und ich war froh meinen schweren Rucksack in der Gepäckablage verstauen zu können. Nachdem ich mein Ticket beim Fahrer gelöst hatte beglich ich mit meinen letzten Eurostücken noch die Schulden bei meiner Freundin und war nun endgültig pleite. Jetzt war es also höchste Zeit nach Hause zu fliegen. Der Bus fuhr genau an der Strandpromenade entlang zum Flughafen, so dass wir noch einmal den atemberaubenden Blick auf das türkisblaue Meer genießen konnten. Das ist soooo schön...! (*seufz*). 8):)

Am Flughafen angekommen mussten wir erst einmal unseren Abfertigungsschalter suchen. Das war gar nicht so einfach...! So groß hatte ich den Flughafen gar nicht in Erinnerung! Er war auf jedenfalls größer als die kleinen Ryanair Klitschen Weeze und Treviso. In der hintersten Ecke des Flughafen fanden wir schließlich die Abfertigungsschalter von easyjet. Da der Check in erst um 14:05 Uhr beginnen sollte, machten wir es uns auf einer der Flughafenbänke gemütlich, stapelten unser Gepäck neben uns auf den Boden und tratschten noch ein bisschen über alles mögliche. Hier in Nizza schien es keinen speziellen Abfertigungsschalter für die einzelnen easyjet Flüge zu geben, vielmehr wurden alle Flüge gleichzeitig an einer geringen Anzahl von Check In Schalter abgefertigt. Das führte natürlich zu einem ziemlichen Chaos und Gedränge als die Schalter öffneten.x( Vom gepflegten Schlangestehen, hatte hier in Frankreich sowie in Italien, noch niemand etwas gehört und so waren wir froh als wir endlich unsere Rucksäcke aufgegeben hatten und dem Chaos entfliehen konnten. :nod:

Dann ging es mal wieder durch die für uns schon obligatorischen Sicherheitskontrollen. So sollte es jedenfalls sein, dachten wir. Doch hier in Nizza wehte ein anderer Wind. Hier hatten die versuchten Anschläge in London, die vereitelt wurden als wir gerade in Venedig waren, zu Verschärfungen der Sicherheitsmaßnahmen geführt. Ich kam mir jedenfalls wie ein Schwerverbrecher vor, der irgendetwas in seinem Gepäck mit sich herumschmuggelt. *Hmpf*.:roll:;) Nachdem ich den „normalen“ Metalldetektor passiert hatte und mein Handgepäck Rucksack durchleuchtet wurde, stürmten gleich weitere Flughafenbeamte auf einen zu und tasteten einen von oben bis unten ab. Das kannte ich bis jetzt nur bei irgendwelchen Festnahmen in Krimiserien. Danach wurde mein Rucksack noch mal per Hand durchsucht, bevor wir endlich in die Wartehalle gelassen wurden. Dort war dann wieder warten angesagt, da dass Boarding erst um 15:35 Uhr beginnen sollte. Nachdem wir es uns auf einem der Bänke gemütlich gemacht hatten, wurden wir von einer Frau angesprochen die uns zwei Restaurantgutscheine in die Hand drückte. Ihr Flug hatte Verspätung gehabt und alle Passagiere hatten wohl als Entschädigung solchen Gutscheine für das Flughafenrestaurant bekommen. Da sie selbst keine Zeit mehr hatte die Gutscheine einzulösen, gab sie die Coupons uns. Essen umsonst war ja schön und gut, wir standen jetzt nur vor dem Problem, dass sich das Flughafenrestaurant nicht im Wartebereich sondern draußen in der Abfertigungshalle befand. Wir versuchten also einen Weg zurück zu finden und irrten eine halbe Stunde durch die Gegend, bis wir an der Sicherheitskontrolle gesagt bekamen, dass es keine Chance mehr gab den Warte Bereich zu verlassen. Schade, aber in ein paar Stunden würde es ja selbstgekochtes Essen von Mama geben. :)

Nachdem wir noch etwas die zeit tot geschlagen hatten begann das Boarding. Wir ergatterten Sitzplätze in einer der ersten Sitzreihen im Flugzeug. Vor uns dass eine lärmenden Familie mit kleinen Kindern. Na das konnte ja ein erholsamer Flug werden. Irgendwie bin ich wohl noch nicht in dem Alter angekommen indem man Kinder „süß“ findet und unbedingt selbst welche haben will. Ich finde kleine Kinder manchmal einfach nur nervig, vor allem wenn sie mit mir in einem Flugzeug oder in einem öffentlichen Verkehrsmittel sitzen und die ganze Zeit quengeln. Na ja, vielleicht ändert sich diese Ansicht auch in den nächsten Jahren noch. Ich will ja nicht zu so einem typischen deutschen Snob mutieren der kleine Kinder hasst und schon Morgens um halb sieben seine Poolliege mit dem Handtuch reserviert. ;);):smug:

Nach dem dies schon der 5 Flug innerhalb der letzten 2 ½ Wochen war, fand ich die Zeit im Flugzeug irgendwie langweilig. Vor diesem Urlaub fand ich das Fliegen immer total spannend. Wenigstens hatten wir auf diesem Flug wieder zwei „typische Stewarts“, die auch noch Deutsch sprachen. Da machten die obligatorischen Sicherheitsanweisungen doch gleich viel mehr Spaß. In den letzten Wochen hatte sich mein Magen wie schon erwähnt auf fast food Minimalernährung umgestellt und ich hatte fast kein Hungergefühl mehr verspürt. Doch kaum hatte das Flugzeug die deutsche Grenze überflogen, bekam ich mein Hungergefühl zurück und ich verdrückte sogleich eine halbe Packung Kekse auf einmal. Die drei Kilo die ich während dieses Urlaubs abgenommen hatte, würden wahrscheinlich nicht lange verschwunden bleiben.;) Jetzt schien mit mir alles wieder normal zu sein, dass dachte ich jedenfalls für ein paar Minuten. Dann machte es plopp und mein rechtes Ohr schien innerlich zu explodieren. Es kam mit dem Druck wohl nicht mehr klar, jedenfalls war ich nun auf einem Ohr taub und mit dem anderen konnte ich auch nicht mehr wirklich gut hören. Da war gleich wieder Panik angesagt.x(8O Dies trübte die Vorfreude auf Zuhause um einiges. Alle möglichen Schluck und Atemübungen zeigen keinen Erfolg, mein Ohr tat weiter weh und ich hatte das Gefühl als wäre ich in Watte gepackt oder als würde ich von einer großen Wolke umgeben sein. Alles um mich herum klang dumpf und von ganz weit entfernt. Das jagte mir schon eine ganz schöne Angst ein. Wer weiß ob so was nicht bleibende Schäden hinterlässt...!:uhoh:

Um 17:45 Uhr landete der orangene Flieger am Dortmunder Flughafen. Am Kofferband lief ein Werbefilm für das Casino Hohensyburg in Dortmund. Es war irgendwie ungewohnt nun wieder unter Leuten zu sein die, die gleiche Sprache wie man selbst Sprachen und im Fernsehen deutsche Werbefilme zu sehen. Ich war es von den letzten Wochen einfach gewohnt die Menschen um mich herum nicht zu verstehen. Nun gut, soviel hörte ich im Moment ja auch nicht. Während wir auf unsere Rucksäcke warteten schwang die Tür zum Wartesaal immer wieder auf und ich konnte einen Blick auf meine kleine Schwester und meine Mutter erhaschen die hinter dem Absperrband auf mich warteten. Da war die Vorfreude auf Zuhause schlagartig wieder da.:D Ich wollte so schnell wie möglich dort hinaus und meine Lieben in die Arme schließen. Nachdem ich meinen Rucksack endlich vom Gepäckband hieven konnte gab es auch kein halten mehr und ich eilte meiner Schwester entgegen. Es ist eben doch schön wieder nach Hause zu kommen....!:nod:

Mit einem Shuttlebus ging es zum Parkhaus indem unser Auto parkte. Die Parkhäuser am Flughafen direkt waren einfach zu teuer gewesen, daher hatte meine Mutter etwas außerhalb geparkt. Wie brachte zunächst meine Freundin nach Hause, bevor wir zu unserem haus fuhren. Dort angekommen gab es dann Kartoffel Lauch Auflauf für mich und das langersehnte Wiedersehen mit meinem Freund. Ich hatte soviel zu erzählen, dass ich gar nicht wusste wo ich anfangen sollte. In den letzten 2 ½ Wochen hatte ich soviel erlebt, dass ich gar keinen klaren Gedanken fassen konnte. Mir kam die ganze Reise auch viel länger vor als nur 2 ½ Wochen. Ich hatte das Gefühl als wäre es Monate her als ich in Weeze in das Flugzeug nach Rom gestiegen bin. So als hätte ich mich in den letzten Wochen verändert. Vielleicht ist es auch so. Vielleicht bin ich durch diese Reise etwas mehr erwachsen geworden,;) auf jeden Fall um einiges Selbstständiger und um einige Erfahrungen reicher. Ich bin jedenfalls infiziert worden, von einer ganz besonderen Krankheit dem Fernweh!!! :D

ENDE!!!
 
Fazit Nizza:

Nizza ist auf jeden Fall einen Besuch wert.:thumbup: Schon allein das türkisblaue Wasser des Mittelmeers muss man einmal in seinem Leben gesehen haben. Für einen Strandurlaub eignet sich Nizza nicht unbedingt, da es wie schon erwähnt nur Kieselstrand gibt. Aber für einen Städtetrip ist es in Kombination mit den Ausflügen nach Monaco und Cannes sehr empfehlenswert. Die Zugtickets sind nicht teuer und schon die Zugfahrt am Meer entlang ist wunderschön. Bei der Wahl eines Hotels sollte man unbedingt darauf achten, dass dies in der Nähe der Strandpromenade liegt und nicht in Bahnhofsnähe. Die obere Hälfte der Avenue Jean Médecin und die Bahnhofsgegend, sollte man sowieso nach Einbruch der Dunkelheit meiden. Das in Nizza mein Handy geklaut wurde überschattet irgendwie diese Reiseetappe. Ich hake diese Erlebnis und das „Horrorhostel“ unter dem Punkt „Erfahrungen die man auf Reisen macht und von denen man noch in 50 Jahren erzählt“ ab. 8)Nizza war von den Hostel und Lebensmitteln die teuerste Station unserer Reise. Das Hostel „Le Petit Trianon“ würde ich an andere Backpacker weiterempfehlen, 20 € pro Person und Nacht sind nun wirklich nicht die Welt und das billigste was wir in Nizza finden konnten. Leute die den „Hotelstandart“ gewohnt sind, sollten lieber ein paar Euros drauflegen und sich ein Hotel nehmen. Als Backpacker lernt man sich in „einfachen“ Unterkünften wohl zufühlen. ;)

Irgendwann wird es mich bestimmt wieder an die Côte d´Azur verschlagen und dann will ich auch unbedingt St. Tropez besuchen und den Schlossberg in Nizza erklimmen. Als Schlussetappe unserer Reise hat uns Nizza aber das gebracht, was wir uns von dieser Stadt erhofft hatten. Entspanntes Sightseeing mit ganz viel Sonne und ausgiebigem Sonnenbaden.

Mein ständiger reisebegleiter auf dieser Etappe war der Côte d´Azur Reiseführer von Colibri. Zu dem sollte man sich aber unbedingt noch einen Stadtplan zulegen, da man sonst genauso orientierungslos durch die Gegend läuft wie wir.

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Zum Schluss wie immer noch die schönsten Bilder aufgenommen unter der Sonne der Côte d´Azur:



 
Gesamtreisefazit:

Erst einmal ein paar Fakten zu unserer Reise. Gebucht haben wir die ganze Unternehmung im Mai 2006. Die fünf Flüge mit Ryanair und easyjet haben uns pro Person 190 € gekostet. Es lebe der Billigflieger! Die Hostels und Campingplätze haben wir über Hostels & Youth Hostels Worldwide - Online Bookings gebucht und uns dabei vor allem an den Preisen orientiert, also immer das billigste genommen. Das die billigen Unterkünfte nicht immer das halten was sie versprechen musste wir am eigenen Leib erfahren, daher empfiehlt es sich vor der Buchung einer Unterkunft immer die Reviews zu lesen oder das Hostel wenigstens mal zu googeln. Die Campingplätze haben meistens auch eine eigene Internetseite auf denen man meistens mehr Informationen bekommt. Die Reise hat insgesamt mit den Flügen, Hostels, Eintrittspreisen, Verpflegung und allem anderen ca. 900€ gekostet. Was bei 4 Städten in 2 ½ Wochen ein echter Schnäppchenpreis ist. :thumbup:

Unsere Reise führte uns innerhalb von 18 Tagen nach Rom, Venedig, Paris und Nizza. Wir besuchten in dieser Zeit 4 verschiedene Staaten: Italien, Vatikanstaat, Frankreich und Monaco. Nachzulesen sind meine Erlebnisse in diesen 4 Reiseberichten:

http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_24/zwei_studentinnen_rom_august_2006_a-1142/

http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_52/bella_venezia-1209/

http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_52/4_nights_in_paris-1232/

http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_52/unter_sonne_cote_d_azur-1431/


Wer hätte bei Antritt dieser Reise gedacht, dass ich nun über ein Jahr später an einem Samstag Abend an meinem Computer sitzen würde und das Ende meines Reiseberichtsquartetts schreiben würde? Wohl am allerwenigstens ich selbst!;) Einerseits bin ich froh nun endlich meinen Nizza Bericht zuende gebracht zu haben andererseits bin ich auch traurig, dass ich nun gedanklich meine Sommerreise 2006 verlassen muss. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht diese Berichte zu schreiben und ich hoffe ihr hattet auch soviel Spaß beim lesen, wie ich beim schreiben. Da ich gerade an dem letzten Bericht fast ein Jahr lang geschrieben habe, danke ich euch für eure Geduld und auch für die vielen lieben Kommentare zu meinen Berichten. Ohne diese Reise hätte ich dieses tolle Forum bestimmt nicht entdeckt und schon deswegen hat die Reise sich gelohnt. ;):D

Die neue Art von „Backpacking“ so wie wir sie praktiziert haben kann ich auch nur jedem Abenteuerlustigem ans Herz legen. Mit den Blilligfliegern durch Europa zu jetten und in Hostels abzusteigen ist ein Abenteuer für sich. Ich als Camperhase, habe mich auf den Campingplätzen in Rom und Venedig am wohlsten gefühlt. Etwas längere Anfahrtswege zu den Sehenswürdigkeiten selbst, haben uns auch nichts ausgemacht, da wir das fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln schon von dem täglichen Weg zur Uni gewöhnt waren. Bei Gemeinschaftsbädern empfiehlt es sich immer Badelatschen einzupacken, der Fußpils lauert in jeder Dusche. Aber sonst ist diese Reiseart für junge Leute ideal. :nod:

Während dieser Reise sind an die 1000 Fotos entstanden die ihr zum teil auch innerhalb meiner Berichte sehen konntet. 500 davon sind allein in Rom entstanden und das spricht schon für sich. Rom war einfach das Highlight dieser Reise und mich packt noch jetzt jedes Mal das Fernweh, wenn ich Fotos oder Postkarten aus Rom sehe.:thumbup::] Aber auch die anderen drei Städte haben mir sehr gut gefallen und ich bin bestimmt nicht zum letzten mal dort gewesen. Jede Stadt an sich ist etwas besonderes und hat ihren eigenen Charme. Wie gerne wäre ich jetzt auf der Kuppel des Petersdomes und würde auf Rom hinuntergucken oder wie gerne würde ich jetzt durch die Gassen von Venedig an den Kanälen vorbei spazieren oder vor dem Sacre Couer sitzen und den atemberaubenden Blick auf Paris genießen oder einfach nur auf das türkisblaue Meer der Côte d´Azur gucken und mir die Sonne ins Gesicht scheinen lassen....! :)Diese Reise war auf jeden Fall eine Erfahrung die ich nie in meinem Leben vergessen werde und die mir viel Kraft und positive Energie gegeben hat. :D

Sozusagen als kleinen Nachtrag noch ein paar Worte. Am Mittwoch Morgen also einen tag nach meiner Ankunft bin ich in der frühe zum Hals Nasen Ohrenarzt gestiefelt. Die Ärztin meinte dann ganz trocken, dass ich eine Erkältung hätte und man mit einer solchen nicht hätte fliegen sollen. Na toll, hätte ich etwa in Nizza bleiben sollen!?:roll: Die Frau ist lustig. Nach einem Hörtest stand jedenfalls fest, dass mit meinen Ohren Gott sei dank alles in Ordnung war und es ging mir auch schon wieder besser. Obwohl unser Urlaub zwischenzeitlich doch etwas stressig war habe ich für meine Verhältnisse eine gehörige Portion Farbe getankt. So konnte auch meine Oma erkennen, dass ich einen schönen Urlaub hatte. Sie misst den erfolg des Urlaubs am Bräunungsgrad der Haut. Also umso mehr Hautkrebsrisiko man mit sich herumträgt, desto besser war der Urlaub.;):lol: Meine gesammelten Souvenirs stehen jetzt in meinem Bücherregal, so dass ich sie jeden Tag von fremden Städten träumen kann. 8)


Die nächste Reise kommt bestimmt und ich habe auch schon ein paar Ideen für neue Reiseberichte. Ich kann also weiter meinen Kindheitstraum einmal Schriftstellerin zu werde ausleben.;) Um euch die kalten Novembertagen noch etwas zu versüßen kommen jetzt noch einmal die schönsten Bilder meiner Reise:

 
Hallo und Moin, Moin Trine!

Ich habe alle Deine schönen und ausführlichen Berichte mit den vielen tollen Bilder immer sehr gerne gelesen und sage deshalb hier auch noch einmal:


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VIELEN DANK
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Ich freue mich schon auf weitere Reiseberichte !!!​


Gruß - Asterixinchen :)
 
Liebe Trine

auch ich sage ein Dankeschön für Deinen Bericht bzw. Deine Berichte, die ich von vorne bis hinten gelesen und genossen habe. Weckten sie doch Erinnerungen an frühere Zeiten... :) :) :)

Die neue Art von „Backpacking“ so wie wir sie praktiziert haben kann ich auch nur jedem Abenteuerlustigem ans Herz legen. Mit den Blilligfliegern durch Europa zu jetten und in Hostels abzusteigen ist ein Abenteuer für sich

Ich bin früher mit meiner Ente durch ganz Europa "gejettet" und ich bin genau wie Du froh und dankbar über jeden Moment den ich erleben durfte. Billigflüge gab es ja in den Siebzigern noch nicht. Und mit einem knappen Budget haben wir getrampt, sind Zug gefahren oder eben dann mit einem alten Käfer oder einer Ente los.

Im Übrigen hat mich eine dieser Abenteuerreisen in meine erste kurzfristige Ehe geführt... :blush: :blush: :blush:

Ich wünsche Dir noch viele schöne Abenteuer-Reisen in Deinem Leben und sage nochmals Danke fürs Teilhaben. :) :) :)

LG

Sfinari
 
Trine,
das hast Du sehr schön und professionell zu Ende gebracht. Macht Lust, wieder weg zu fahren (bin ja auch schon fast 18 Stunden zurück :lol::lol::lol:
 
Das war wohl der Reisebericht mit der längsten Entstehungsgeschichte - immerhin ein Jahr sind seit dem ersten Beitrag in diesem Thread vergangen, und zuvor gab's ja schon die "italienischen" Teile und Paris. Trotzdem - oder besser: gerade deshalb - hat sich das Warten definitiv gelohnt ;) :thumbup:
 
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