Hallo!
War nach langer zeit wieder in Rom - mein 10. Aufenthalt dort. Hier ein paar Impressionen:
Die alte Liebe hat mich auf ihre eigene Art sehr freundlich in Empfang genommen. "Na, alter Mistkerl? Bist grau geworden seit dem letzten Mal. Und ein paar Kilo schwerer. Aber das macht nix, hier ist das Essen eh teuer geworden. Dafür zahlste für den Espresso nur zwischen 65 und 80 Cent. An der Bar, im Stehen, wohlgemerkt. Kannste noch im Stehen?" Ich konnte noch. Und ich liebe sie nach wie vor, die alte Dame Rom. Dabei ist sie recht gut rausgeputzt, das muß ich sagen. Es ist eine Menge Positives passiert in den letzten 15 Jahren. Reduzierter Autoverkehr, archäologische Restaurationen vom Feinsten, verbunden mit teilweise aberwitzigen Eintrittspreisen (10 Euro für das Colosseum), aber das ist egal. Hauptsache: Diese Stadt lebt! Und wie! Ein kleiner Augenblick des Glücks: ich stand mittags allein - meine Mitreisende und ich waren für einen halben Tag eigener Wege gegangen (muß sein, Frau will Läden gucken, da stört Mann) - in einer der üblichen Bars mit Sandwiches, Kaffee etc., da füllte sich der Laden mit Leuten, die gerade Mittagspause machte, bestellten, erhielten das Gewünschte, schnatterten durcheinander, und das alles mit dieser unnachahmlichen Leichtigkeit, Freundlichkeit und Höflichkeit, wie man sie in Deutschland so selten antrifft. Ich mittendrin mampfte mein getoastetet Sandwich (genauer gesagt war es Focacchia) mit Schinken, Mozzarella und Rucola und gehörte für 15 Minuten einfach dazu. Freundliche Blicke, Lächeln, Offenheit. Nach dem Verzehr nochmal einen Espresso bestellt - "Un café per il Signore", der laute Ruf der Kassiererin zum Barista, der diesen unvergleichlich köstlichen Cafè aus der Maschine zaubert, ich bekomme das wunderbare Gebräu, trinke es, lege 10 Cent Trinkgeld hin - "Mille Grazie" - lächle rundum, sage "Arrividerci", "Arrividerci, Grazie, buon giorno Signore", kommt es zurück. Ich trete beseligt auf die Straße zurück, mit dem Gefühl: eigentlich bist du hier zuhause.
Tja, und alles andere war auch sehr schön. Trümmer, Kirchen, Monumente, Gassen, aber bei Gott, dieses italienische Lebensgefühl, diese Spaß am Kommmunikativen, das hat mich, der ich eigentlich von der Veranlagung her ein vorsichtiger, einzelgängerischer Mensch bin bzw. sein kann, mal wieder völlig in den bann genommen. Ohne Naivität wohlgemerkt, beschissen hat mich niemand. Und der Typ, der in der überfüllten U-Bahn versuchte, meine Kamera zu klauen, hat es schnell aufgeben müssen, weil ihm plötzlich der Unterarm sehr weh tat.
Soweit mein Bericht von 3 Tagen in meiner Lieblingsstadt.
Grüße
Rolf
War nach langer zeit wieder in Rom - mein 10. Aufenthalt dort. Hier ein paar Impressionen:
Die alte Liebe hat mich auf ihre eigene Art sehr freundlich in Empfang genommen. "Na, alter Mistkerl? Bist grau geworden seit dem letzten Mal. Und ein paar Kilo schwerer. Aber das macht nix, hier ist das Essen eh teuer geworden. Dafür zahlste für den Espresso nur zwischen 65 und 80 Cent. An der Bar, im Stehen, wohlgemerkt. Kannste noch im Stehen?" Ich konnte noch. Und ich liebe sie nach wie vor, die alte Dame Rom. Dabei ist sie recht gut rausgeputzt, das muß ich sagen. Es ist eine Menge Positives passiert in den letzten 15 Jahren. Reduzierter Autoverkehr, archäologische Restaurationen vom Feinsten, verbunden mit teilweise aberwitzigen Eintrittspreisen (10 Euro für das Colosseum), aber das ist egal. Hauptsache: Diese Stadt lebt! Und wie! Ein kleiner Augenblick des Glücks: ich stand mittags allein - meine Mitreisende und ich waren für einen halben Tag eigener Wege gegangen (muß sein, Frau will Läden gucken, da stört Mann) - in einer der üblichen Bars mit Sandwiches, Kaffee etc., da füllte sich der Laden mit Leuten, die gerade Mittagspause machte, bestellten, erhielten das Gewünschte, schnatterten durcheinander, und das alles mit dieser unnachahmlichen Leichtigkeit, Freundlichkeit und Höflichkeit, wie man sie in Deutschland so selten antrifft. Ich mittendrin mampfte mein getoastetet Sandwich (genauer gesagt war es Focacchia) mit Schinken, Mozzarella und Rucola und gehörte für 15 Minuten einfach dazu. Freundliche Blicke, Lächeln, Offenheit. Nach dem Verzehr nochmal einen Espresso bestellt - "Un café per il Signore", der laute Ruf der Kassiererin zum Barista, der diesen unvergleichlich köstlichen Cafè aus der Maschine zaubert, ich bekomme das wunderbare Gebräu, trinke es, lege 10 Cent Trinkgeld hin - "Mille Grazie" - lächle rundum, sage "Arrividerci", "Arrividerci, Grazie, buon giorno Signore", kommt es zurück. Ich trete beseligt auf die Straße zurück, mit dem Gefühl: eigentlich bist du hier zuhause.
Tja, und alles andere war auch sehr schön. Trümmer, Kirchen, Monumente, Gassen, aber bei Gott, dieses italienische Lebensgefühl, diese Spaß am Kommmunikativen, das hat mich, der ich eigentlich von der Veranlagung her ein vorsichtiger, einzelgängerischer Mensch bin bzw. sein kann, mal wieder völlig in den bann genommen. Ohne Naivität wohlgemerkt, beschissen hat mich niemand. Und der Typ, der in der überfüllten U-Bahn versuchte, meine Kamera zu klauen, hat es schnell aufgeben müssen, weil ihm plötzlich der Unterarm sehr weh tat.
Soweit mein Bericht von 3 Tagen in meiner Lieblingsstadt.
Grüße
Rolf