Bericht: Pizza con Wurstel oder The chase of George Richard Horner

Aurelia

Aedilis
Stammrömer
auch wenn ich mit all meinen Berichten auf ganz grauenvolle Weise ins Hintertreffen geraten bin, so fange ich doch schon wieder ganz vorwitzig einen Mailand Thread an und werde heute abend noch Teil 1 meiner Erlebnisse einstellen...hoffe ich zumindest :) Danke für eure Vorfreude und noch mehr Dank für die Geduld mit mir :)
 
AW: Pizza con Wurstel oder The chase of George Richard Horner

Milano
25. 01. 1007 – 28.01.2007

Tag 1

Mailand also…warum ich mich für dieses Ziel entschieden hatte, wusste ich selbst nicht mehr so genau. Die Stadt der Mode, die moderne Stadt Italiens, Lebensart, Promis und Luxus. Trotzdem war mir nicht nur auf dem Weg zum Flughafen Frankfurt etwas bange, denn es war keine Millionenstadt und eben doch Italien, ein Land dessen Sprache ich kaum mächtig bin…

Am Airport fand ich erneut heraus, dass der Unterschied zwischen Check-Inn und Quick- Check Inn darin liegt, dass man normal einen Schalter belästigt und auf diese Art und Weise zwei plus Internet. Na ja, immerhin sah ich diesmal wohl nicht soo stark nach Sprengstoff-Attentäterin aus und konnte mein Gepäck verschlossen lassen. Die Schlange an den Sicherheitskontrollen im Abflugbereich B war auch überschaubar, die große Reisewelle war nun um 8h schon in den Lüften. Mein edler Körper wurde genauestens inspiziert und ich eilte mit meinem Kram Richtung Abflug. Tja, wo war eigentlich meine Armbanduhr geblieben? Scheiße! Hatte sie beim Röntgen in der Plastikschale liegen gelassen (musste sie schließlich noch niemals vorher ausziehen, somit war es mir entfallen). Gerade noch bevor sie ins offizielle Fundbüro wanderte, konnte ich sie wieder zurück erobern. Hätte ich den Verlust 5 Minuten später entdeckt, wer weiß ob ich nicht sogar noch eine ganze Protokoll und Frage-Antwort Prozedur über mich ergehen lassen hätte müssen (vier Verben am Stück, dass kann kein gutes Deutsch sein!). Mein Service Tipp an dieser Stelle (bin im Fraport Kundenbeirat, ich darf das): Das viele Personal könnte vielleicht direkt einen Blick in die Wannen werfen und nicht erst dann wenn Besitzer außer Reichweite ist. Hmmpffgrrr aber irgendwo ja auch eigene Doofheit.

Das Gate lag langweilig nahe und gleichzeitig sehr weit weg vom Raucherbereich. So voll wie es jetzt schon war, wartete ich lieber gleich inmitten dieser Horde Italiener und Afrikaner. Getränke nur für die Business-Wesen, dann hielt ich mich eben wieder an allen verfügbaren Tageszeitungen schadlos…heißt ja nicht das ich sie auch lesen muß*lach. Irgendwie fühlte ich mich unwohl, die Leute waren mit auf unerklärliche weise unsympathisch und bereits jetzt kam ich mir sehr fremd und sprachlich sehr verlassen vor. Ein erneutes Mal schwor ich mir nie wieder ins Ausland zu reisen so lange es nicht England oder Irland heißt. Das Boarding ging schleppend voran (diszipliniertes Schlangestehen gehört eindeutig nicht zu den Stärken von Geschäftsreisenden) und der Bus unten war so überfüllt wie der Flug der Aussage eines Bodenmensches zu Folge. Von Gate B Irgendwas ging es bis an Flugsteig A. Warum wir nicht gleich haben dort einsteigen konnten, Lord knows why. Der Bus rammte noch fast den Airbus „Finkenwerder“ (wäre auch ein origineller Name für eine Boeing, oder ;-) )und mit Verzögerung da erst noch ein executive Member persönlich her chauffiert wurde durften wir über eine mickrige Gangway einsteigen.

Innen entschuldigte sich der Pilot dafür, der Flughafen habe nur eine Treppe bereitgestellt. Das nenn ich Organisation! Ich klemmte auf Platz 16F, direkt hinter dem damischen Trennvorhang zur Business-Class. Großartig, warum musste ich auch immer als erste einchecken!? Das eine Fenster zu weit vorne, das andere zu weit hinten schielte ich hinaus was das Zeug hielt. Der junge Italiener neben mir döste schon vor Abflug. Über die Startbahn West ging es schön steil Richtung Mailand. Flugzeit 50Minuten.
Eigenartigerweise begannen diesmal die Alpen nicht schon 15Minuten nach Frankfurt sonder bestimmt 10Minuten später. Da muß was vorgefallen sein, seit 2005 haben die Alpen sich zurückgebildet! Kein Verlust meiner bescheidenen Meinung nach. Sind eh nut im Weg und bieten Obdach für besoffene Skihaserl und lüsterne Skilehrer…nein, ich hab doch keine Vorurteile!!!

Egal, Lufthansa versuchte sich in punkto Catering mal wieder mit Ruhm zu bekleckern. Vorausgesetzt natürlich es hätte was kleckerndes gegeben. Das trockene Schuhsolenbrot reichte dafür natürlich nicht. Mensch, eine führende Airline und erneut dieses freudlose Käsebrot. Brigitte war gestern, die Lufthansa Diät führt bestimmt viel schneller zur Unterernährung. Den Teelöffel Kaffee nutzte ich um den Müsliriegel runterzuspülen, Einteilung ist alles! Aus der verhüllten Businessclass hingegen drang ein deutlicher Erdbeergeruch zu mir rüber…ich tröstete mich mit dem Gedanken das die vielleicht Salmonellen im Essen haben und ich immerhin nicht.

Vor lauter philosophieren über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Luftfahrt kam ich nicht dazu meine Reiselektüre „Maria, ihm schmeckt´s nicht“ anzufangen. Über Zürich meldete sich der Captain und haste nicht gesehen waren wir mitten im Sinkflug. Mittlerweile schielte ich mindestens schon so stark wie George Bush; das linke Auge aus dem Fenster, das rechte auf die rammdösig machend gepunktete Innenverkleidung.
In optisch schönster Volksmusik-Bergkulisse landeten wir und ich war zum zweiten Mal in meinem Leben in Italien angekommen!
 
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wie immer.......
konsequent , gnadenlos und genial :lol: :lol: :lol: :lol:
 
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Na endlich:!: ;)

Bin schon gespannt auf deine speziellen Einsichten zu Milano, der quirligen, kleinen Millionenstadt (doch das ist sie, bei 1,2 Mio Einwohnern)
 
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Aurelia in einer fremden, nicht-anglikanischen Welt - na wenn da nicht ein paar wahrhaft grandiose Momente vorprogrammiert sind...! Bin schon sehr gespannt, ob das Ganze in einem lebenslangen Einreiseverbot nach Italien gipfelt oder ob sich doch noch so etwas wie eine zarte Liebe zwischen dem "Land wo die Zitronen blühen" und der anglo-germanischen Theater-Wissenschaftlerin entwickelt...!

Lass uns schnell an der Fortsetzung dieser "Begegnung der Extreme" teilhaben!

Gespannte Grüße sendet

Ingo
 
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Hallo und Moin, Moin Aurelia!

K L A S S E !!! :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Wann geht es weiter ?????????


Gruß - Asterixinchen :)
 
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Mailand also…warum ich mich für dieses Ziel entschieden hatte, wusste ich selbst nicht mehr so genau. Die Stadt der Mode, die moderne Stadt Italiens, Lebensart, Promis und Luxus. Trotzdem war mir nicht nur auf dem Weg zum Flughafen Frankfurt etwas bange, denn es war keine Millionenstadt
Doch, doch, definitiv. 1,3 Mio. :nod:

Eigenartigerweise begannen diesmal die Alpen nicht schon 15Minuten nach Frankfurt sonder bestimmt 10Minuten später. Da muß was vorgefallen sein, seit 2005 haben die Alpen sich zurückgebildet! Kein Verlust meiner bescheidenen Meinung nach. Sind eh nut im Weg und bieten Obdach für besoffene Skihaserl und lüsterne Skilehrer…nein, ich hab doch keine Vorurteile!!!
Da möchte ich jetzt aber schon widersprechen :lol:

ich war zum zweiten Mal in meinem Leben in Italien angekommen!
Bestimmt nicht zum letzten Mal, möchte ich wetten :)

Herzlichen Gruß
Sven,
der sich auch schon auf die Fortsetzung freut
 
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Wir dockten direkt an und marschierten zum Bagage Reclaim, nicht in der Hoffnung hier unter einer Stunde rauszukommen. Aber welch eine Überraschung! Die Koffer kamen schon nach wenigen Minuten an und meiner war einer der ersten! Wenn man das mit Fiumicino vergleicht…egal, ich hatte hier schon nach dem BA Flug meines Freundes Ausschau gehalten, aber er kam wohl nebenan bei A an. Er sollte sowieso erst etwas später landen; es bliebe mir noch Zeit zur Rauchpause bevor ich mich vor seine Ankunft stellte und wartete.

Was für eine Überraschung, hatte diesmal auf eine SMS verzichtet und d wollte ihn direkt abholen. Laut Anzeige war er gelandet, es strömten die Engländer herbei nur…wo war er eigentlich? Ich kam eine SMS mit „Im waiting behind the customs“. Ja, das heißt ja schon draußen! Aber wo denn dann hier!?! So langsam dämmerte mir es, er wartete an meiner Ankunft, ich an seiner. Lachend traf ich den etwas verdatterten dort und eine weitere Geschichte die noch unsere Enkel zu genüge hören werden, war geboren. Wir waren wohl zeitgleich gelandet und schlicht und einfach an einander vorbeigelaufen, im besten Gewissen dem anderen eine Freude zu machen!

Die teuren Tickets für den Malpensa Express waren schnell gekauft und der Bahnhof fix gefunden. Als wir dort einem hilflosen Engländer die Abstempelmaschine erklärten, überfiel mich schon wieder unerklärliches Heimweh nach der Insel. Alles kam mir vor wie Rom, weniger hektisch zwar aber durch die gleiche Farbgebung und Sprache. Der Zug war pünktlich und ziemlich leer und so begann die 50min Fahrt ins Zentrum, sprich Statione Cadorna. Die Landschaft sah teils deutsch teils italienisch aus, das Wetter war grau mit vereinzelt herausfallenden Schneeflocken. Immerhin lag hier kein Schnee, dass ließ doch zu hoffen! Am Bahnhof angekommen sah ich zu meiner Beruhigung Burger King aber noch war es nicht an der Zeit. Erstmal liefen wir bei fiesem Nieselregen (Wagner könnte es nicht schöner dichten, oder ?) nach links vorbei am Parco Sempione und hin zum Hotel Lancaster in der Via Abbondio Sangiorgio.

Mein erster Stadteindruck war durchaus positiv; hätte ich es nicht gewusst so hätte ich durchaus auch in Deutschland sein können. Und fragt mich nicht warum, aber der Bahnhofsvorplatz ließ mich spontan an Stuttgart denken (wie sexy*lach). Der Verkehr war gemäßigt, alles war doch sehr anders als Rom. Das Hotel war nach 15min Fußweg mit knatternden Koffertrolleys gefunden und sah erwartungsgemäß vertrauenserweckend aus.

An der Rezeption standen zur Deko zwei große Liliensträuße, ich liebe sie! Aber dadurch war auch alles in einen Duft verhüllt der schon wieder was unwirkliches und kathedralenhaftes hatte. Der freundliche Herr mit dem Dauerlächeln gab uns die Zimmer für Raum 244 und dort aufs Bett fallend resümierte ich erstmal über meine bisherigen Eindrücke. Hotel top gepflegt, Zimmer hoch genug um Trampolin zu springen, TV mit Sky und Sat 1, tolle Hotelseifchen, Ausblick in den Hinterhof, fast wie zu Hause. Zufrieden! Nachdem wir zwei Stunden geruht und uns an die Gegenwart des anderen wieder gewöhnt hatten, brachen wir auf zum ersten Rundgang. Es versteht sich von selbst, dass zu diesem Zeitpunkt das Zimmer schon aussah wie nach einer heftigen Detonation des ganzen Sprengstoffes den ich gewöhnlich auf Reisen in meinen Koffern bei mir zu führen pflege ;-).
 
AW: Pizza con Wurstel oder The chase of George Richard Horner

Hallo und Moin, Moin Aurelia!

DANKE für Deinen bisherigen Bericht - von gewohnter Qualität - bitte bald M E H R !!! Ich freue mich schon !!!


Gruß - Asterixinchen :)
 
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Um 15.45h stand meine Besichtigung des Refektoriums von Santa Maria delle Grazie mit DaVincis „Abendmahl“ auf dem Programm. Oder besser, auf meinem Programm denn als ich ca. 8 Wochen vorher reserviert hatte, gab es nur noch genau diese eine Karte. Ätschebätsch, bin eh der Künstler in unserer Beziehung. Und das ganze dauert ja auch nur 15Minuten. Der Weg dahin war schnell gefunden und ich erfreute mich an den nicht südländisch wirkenden Straßenzügen mit großstädtischem Flair. Zu gerne wüsste ich manchmal was sich hinter diesen pompösen Glastüren mit wuchtigen Innenhöfen verbirgt…Ziel war natürlich auch einen Supermarkt zu finden um sich fürs Hotel einzudecken.

An der Kirche waren wir überpünktlich, ich ging hinein, mein Freund zog los fürs Projekt: Einkauf. Innen wartete ich mit einer Horde italienischer Schulkinder und einigen japanischen Touris darauf eingelassen zu werden. Ein älterer Herr nutzte die Wartezeit um mit Feder und Tinte Skizzen in seinem Notizbuch anzufertigen. Sehr faszinierend. In einem Schleusenverfahren ging es endlich in die heiligen Hallen und ich hatte Zeit mir das Werk anzuschauen. Ja, sehr interessant ist es. Man hätte sich vielleicht „DaVinci Code“ noch mal durchlesen sollen denn so konnte ich mir die ganzen Verschwörungstheorien nur noch Bruchstückhaft ins Gedächtnis rufen. Wer war noch mal die angebliche Jesus Geliebte? Es sahen praktisch alle sehr weiblich aus…ja, meine Bibelkenntnisse sind einfach immer wieder überwältigend.
Die Kinder versuchten die alte aufsichtsführende Dame auszutricksen und mit den Handys Bilder zu knipsen, erfolglos. Ich machte mir die Mühe nicht obwohl es problemlos und ohne Blitz funktioniert hätte.

Was soll ich sagen; ich bin zu wenig historisch, kunst-historisch und christlich ambitioniert um den Wert dieses Werkes begreifen zu können. Für mich ein bedeutendes Werk das ich nun gesehen habe, ein weiterer Haken auf meiner To-Do-Liste, aber auch kein Moment von der ergreifenden Sorte. Ähnlich wie schon beim Petersdom oder bei Stonehenge…der moderne Mensch erwartet auch einfach zuviel Erleuchtung. Im Andenkenshop erstand ich ein Buch und drei Postkarten und im immer noch regnerischen draußen wartete meine männliche Begleitung schon brav. Er war nach eigenen Aussagen gut rumgekommen in den 45Minuten aber einen Supermarkt hatte auch er nirgends entdeckt. Typisch Großstadt! Wir schauten noch kurz in der eigentlichen Kirche Santa Maria delle Grazie rein (hübsch, mehr fällt mir bei Kirchen selten ein*schäm) und gingen dann ziellos Richtung Dom.

Diesmal war ich voller guter Vorsätze als ich die Hauptpost erblickte und wollte nun gleich sofort jetzt und hier Briefmarken erstehen um diesmal frühzeitig die Karten abzuschicken und sie nicht wieder so lange mit mir spazieren zu tragen. Wir gingen rein, nichts außergewöhnliches kreuzte unseren Blick und wir schritten wacker auf das so genannte „Self-Service“-Terminal zu. Wo war der Knopf zum changen der language? Hm, vielleicht im Touchscreen versteckt? Bin ja kein Italienisch Genie aber die Aufforderung zum Sprachwechsel hätte ich zweifelsfrei erkannt! Es gab die Möglichkeit schlicht und einfach nicht!!! Und so was nennt sich Service! Ich konnte auch das selbst mir geläufige Wort francobollo nirgends finden. Super, da kann man sich in 4 Sprachen mit Hängen und Würgen verständigen und bei einer Briefmarke in Italien (und das noch zum Spucken nah an der Schweizergrenze) wird man ausgegrenzt…Projekt Briefmarke gescheitert und auf unbekannte zeit vertagt, schad…

In der Via Dante (glaube ich zumindest) fanden sich die üblichen Filialisten wie Lush (jipiee!), Sephora oder Petit Bateau. So richtig angemacht hat es mich aber nicht. Wir schauten schon Richtung Dom also beschnüffelten wir auch schon das Herz der Stadt im regnerischen Abendlicht. Die Kollonaden links vom Dom mit dem berühmten Kaufhaus Rinascente, der erste ehrfürchtige Blick in die Galleria Vittorio Emanuele und das abhaken der Namen „H&M“, „Zara“ und „Disney“. Hier irgendwo einen Supermarkt zu finden war wohl völlig illusorisch.

Dafür fanden wir den Ferrari-Fanshop und dank meines Herzblatts wurde ich auch rein genötigt. Will ja nicht den Eindruck einer verbitterten Zicke erwecken aber ich habe eben die ein oder andere Antipathie. Und eine ist Ferrari. Auf deutsch: Wenn ich die Fresse von Schumi sehe, wird mir schlecht und Ferraris sind für mich einfach unglaublich schlecht designte Schlitten in unmöglichen Farben und gebaut für Herren die etwas ganz bestimmtes kompensieren wollen…egal, ich schaute mir die lustigen roten Leibchen im Stile „Drei von der Tankstelle“ an und die Preise, wow! Eine etwas verzierte Steingut Tasse für satte 25Euro. Ja, wie gut das ich hier eh nix haben wollte. Und mein Freund ist ja eigentlich Alfa Fan (der Ferrari des kleinen Mannes, haha) und ließ sein Geld auch stecken, brav.

Mittlerweile war es richtig regnerisch geworden und wir setzten zur Kehrtwende Richtung Hotel und Abendessen an. Ich hatte keine Lust auf Schirm also musste meine Kapuze reichen. Habe somit halt nichts mehr gesehen und gehört und war potentielles Verkehrsopfer aber würde schon gut gehen, war ja nicht Rom oder Paris*lach. Als wir wieder im Bahnhof Cadorna waren, wurden wir auch dort bezüglich eines Supermarktes enttäuscht und gingen schweren Herzens zu Burger King. Dort war es leer, da ging immerhin das ordern auf Englisch besser und reibungslos. Das Whopper Menü tat gut nach diesem langen Tag und beruhigte meine Nerven die wieder am „Hilfe-ich-bin-in-einer-Kleinstadt-gelandet“ Syndrom litten. Beobachtete man die vielen Menschen die hier zu den Zügen hetzten, wurde einem schnell bewusst welch eine Pendlerstadt Mailand doch ist.

Wieder draußen versuchten wir in zwei Bäckereien was süßes zu finden für später aber irgendwie sagten uns entweder Waren oder das Sprachproblem nicht zu. So gingen wir eben unverrichteter Dinge aber satt und nass wieder zum Hotel. Mittlerweile war es zwar schon nach 7h abends doch wir fragten nun doch mal nach dem nächsten Laden und siehe da; die Dame an der Rezeption (die übrigens genau die rosane Armani Brille trug, die ich plane zu kaufen) meinte „Yes, there is one in the street just opposite to the hotel“. Brilliant, wir gingen noch mal raus ins Nasse, denn ein paar Lebensmittel waren ja doch nicht schlecht.

Wir stapften halb um den Block und an einer langen Straße entlang und alles was wir fanden war ein militärischer Sicherheitsbereich. Sicherlich auch eine spannende Sache aber doch nicht ganz das was wir in der Situation suchten. Also wieder zurück zur Kreuzung und die nächste Straße versucht. Und gerade als wir kapitulieren wollte und mit weißer Fahne zu den schnieken Soldaten flüchten, erblickten wir etwas Leuchtschrift ähnliches. Ich dachte noch an eine Fata Morgana aber es schien tatsächlich so etwas wie ein geöffneter belebter Supermarkt nach „normalem“ Standart zu sein. Da hieß es nur noch eine der zahlreichen Straßenbaustellen zu umqueren und tatatata, wir hatten es geschafft am Ende des Tages…wir schnappten uns einen Korb ohne neckisches Fahrgestell, versorgten uns mit italienischem Bier, Weißwein, Snacks, Schokoriegeln und etwas Obst und zahlten bei einer Dame, die als sie unseren verstörten Blick hervorgerufen durch eine italienische Frage sah, sofort aufgab. Immerhin ein gut sortierter und ganz und gar gepflegter Laden.
Wusste man wo, dann war er auch wirklich nur um die 10Minuten vom Hotel entfernt. Aber eins schwöre ich; dies einem Ami als „gerade gegenüber“ zu beschreiben, halte ich für riskant. Der würde doch vielleicht noch Klage wegen Irreführung und damit verursachter Abnutzung der Beine einreichen!

Im Hotel weihte ich dann erstmal die Dusche ein, die ich völlig durchnässt nun wirklich brauchte. Gewärmte Handtücher sind schon eine feine Sache*seufz. Und so gammelten wir einen Abend in unserem schönen Zimmer bei Sat.1, CNN und Sky Channels. Und siehe da, auf Sky3 lief „Madagaskar“ im englischen Original! Super! Finde den Film zwar nicht 100% gelungen aber gerade die richtige Unterhaltung für Abende wie diesen und dazu noch in der „richtigen“ Sprache! Als das Bier geleert war und die nötige Bettschwere erreicht, kuschelten wir uns in unser riesiges Bett und schliefen erstaunlich schnell und tief ein…
 
AW: Pizza con Wurstel oder The chase of George Richard Horner

Hallo Aurelia!
Vielen Lieben Dank für deinen tollen Bericht. :nod:
Wie immer macht es mir sehr großen Spaß mit dir fremde Städte zu erkunden.
Weiter so!!!!
LG Trine!
 
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Hallo und Moin, Moin Aurelia!

Wiedereinmal: DANKE und sehr, sehr nett zu lesen .......warte bitte nicht soooooooooooooo lange mit der Fortsetzung, denn ich bin schon gespannt wie es weitergeht!!!


Gruß - Asterixinchen :)
 
AW: Pizza con Wurstel oder The chase of George Richard Horner

Netter Wochenstart mit deinem ersten Milano-Tag:nod: ! Modelliert einem doch gleich ein Schmunzeln ins Gesicht.

Für das nächste Mal Italien: Francobolli kauft man im Tabacchi und die gibt es wirklich überall fast an jeder zweiten Ecke.

Gruß gengarde
 
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