... nee, oder vielleicht doch besser gleich hier - um des eindeutiger erkennbaren Sachzusammenhangs willen: Stay tuned. :roll:
G.
G.
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I colori dell’Ara
Nach einem guten Abendessen beim „Brillo parlante“ (...) machten wir uns auf zur Ara Pacis, die wir in für uns neuer Form entdecken wollten: bei Nacht und in Farbe.
(...)
Auf der Nord- und der Südseite der Ara Pacis verläuft im oberen Bildfeld ein Relief, das jeweils eine Prozession darstellt, deren Teilnehmer von Osten nach Westen gehen, also in Richtung des Haupteingangs der Ara Pacis. Es ist, als würde man den Umzug erst von der einen, dann von der anderen Straßenseite aus sehen. Auf beiden Seiten gehen die „familiares“ am Ende des Zuges. Anlaß dieser Zeremonie war entweder die Rückkehr des Augustus aus Gallien und Spanien oder die Weihe des Bereichs, auf dem der künftige Friedensaltar errichtet werden sollte.
Es können auf dem Südfries außer Augustus selbst (capite velato) verschiedene Mitglieder der julisch-claudischen Dynastie und einzelne Würdenträger namhaft gemacht werden. Allerdings ist nicht immer eine hinreichende Sicherheit für die Identifizierung gegeben, so dass auch heute noch unterschiedliche Vorschläge diskutiert werden: Augustus ist die erste Person links, die nicht ganz erhalten ist.
Unbestritten ist die Anwesenheit Agrippas, Freund und Schwiegersohn des Augustus und zweite Mann im Staate. Der kleine Junge, der sich an seiner Toga festhält ist vielleicht Gaius Caesar (wegen der nichtrömischen Kleidung wird auch vorgeschlagen, dass es sich um eine von Agrippa nach einem Feldzug mitgebrachte Geisel aus herrscherlicher Familie handelt). Die nachfolgende Frau wird meist mit Julia identifiziert, es könnte sich aber angesichts der Frisur auch um Livia handeln. Ihr folgt Tiberius:
Hier seht ihr Antonia Minor, die sich ihrem Gatten Drusus zuwendet und den kleinen Germanicus an der Hand hat. Ihr folgen Antonia Maior mit ihren beiden Kindern Gnaeus Domitius Ahenobarbus (der Vater Neros) und Domitia (die Mutter Messalinas). Dahinter Lucius Domitius Ahenobarbus, ihr Mann:
Auf dem Nordfries unten links der kleine Lucius Caesar (?).
Quindecemviri sacris faciundis und Auguren
Septemviri, denen ein Liktor vorangeht.
Nun bleibt noch von dem Teil der Ara Pacis zu berichten, der mich persönlich am meisten fasziniert. Die üppige Vegetation scheint, aus der Ferne betrachtet, mit ihren sich wiederholenden, streng symmetrisch angeordneten Ranken ein rein dekoratives Element zu sein. Allerdings muß man sich fragen, weshalb sie mehr als die Hälfte des Platzes einnimmt und zudem auf Augenhöhe angebracht ist und damit zum genaueren Betrachten einlädt. Die Ökobiologin Giulia Caneva hat über 90 verschiedene reale Pflanzen identifiziert – da Teile des Originals der Ara Pacis fehlen, dürfte die Zahl ursprünglich noch um Einiges größer gewesen sein. Es handelt sich vor allem um Lilien- und Irisgewächse, Orchideen, die aus Zwiebeln oder Knollen entstehen. Es sind Pflanzen, die fest mit der Erde verbunden sind, deren Samen nicht vom Wind zufällig irgendwohin getrieben werden. Nur etwa 15 Pflanzen kommen auf allen 6 Vegetationsfriesen vor, viele sind nur einmal bzw. selten dargestellt. Diese Liebe zum Detail und die Beobachtung, dass die Pflanzen keineswegs zufällig angeordnet sind (Distelgewächse sind immer unten angebracht und es gibt einen „Aufstieg“ zu prächtig blühenden Blumen wie z. B. Lilien), machen plausibel, dass auch hier eine politische Botschaft vorhanden ist, die sich uns aber nicht mehr ohne Weiteres erschließt.
Ein antiker Betrachter war das Lesen der Bilder gewohnt und konnte sie – abhängig von seinem Bildungsgrad – auf einer einfacheren oder komplexeren Ebene dekodieren. Dabei wurde die Lesbarkeit durch die farbige Fassung erheblich erleichtert. Gerade in augusteischer Zeit dienten die Bilder der Kommunikation, wie Paul Zanker in seinem Buch „Augustus und die Macht der Bilder“ gezeigt hat.
Themen des Rankenfrieses sind Fruchtbarkeit, Wiedergeburt, der Prozeß von Werden und Vergehen, die Idee der Ewigkeit, die Harmonie zwischen Einheit und Vielfalt, die Metamorphose. Der Nucleus, aus dem alles entsteht, ist eine Akanthuspflanze.
Der Akanthus ist der Lebensbaum, der heilige Hain, die Weltachse, ja ein Bild für Rom selbst. Davon ausgehend analysiert Giulia Caneva die „Botschaft“ der augusteischen Ranken und kommt zu spannenden Ergebnissen.
Die gezeigte Rekonstruktion der Farbigkeit orientiert sich am Mosaik aus der Ostapsis des Lateranbaptisterium – das Motiv begegnet auch in Ravenna im Mausoleum der Galla Placidia; ein anderes Farbschema wäre das Mosaik aus San Clemente: Hier finden wir einen Goldgrund, was sicherlich byzantinischem Einfluß geschuldet ist. Diese drei Mosaiken sind jedoch aus sehr viel späterer Zeit. Sie zeigen deutlich, wie sich das Christentum die pagane Bildersprache da angeeignet hat, wo sie nicht zu beseitigen war: Im Lateran verweist der Akanthus auf die Wiedergeburt durch die Taufe, in Ravenna verkörpert er die Quelle des Lebens, in San Clemente wird er zum Sinnbild der Auferstehung, indem das Kreuz in seinem Mittelpunkt steht. So komplex wie die Reliefs der Ara Pacis sind diese Bilder allerdings nicht mehr.
Apsis-Mosaik in S. Clemente
Giulia Caneva vertritt die Auffassung, dass das Blau als Farbe des Himmels zwar für die Reliefplatten in der oberen Hälfte plausibel ist, für die Ranken jedoch weniger. Das Blau wurde zwar bei Landschafts- oder Gartenmalerei (Triclinium der Livia) verwendet, doch das ist ein ganz anderer ikonographischer Kontext, zumal dort auch ganze Pflanzen realitätsgetreu dargestellt werden und nicht Pflanzen, die sich in einem Prozeß von Wiedergeburt und Metamorphose befinden. Sie schlägt als Hintergrund ein dunkles Rot oder Schwarz vor und orientiert sich dabei an pompeianischer Wandmalerei und der Symbolik dieser Farben: Rot als Farbe des Lebens und der Lebenskraft, der Macht und hohen Würde; schwarz war in der Antike durchaus auch positiv belegt als Symbol des Anfangs und der Fruchtbarkeit. Die Ranken selbst waren sicher auch nicht so uniform grün wie es hier der Fall ist, und was die Blüten angeht, so dürfen wir von einer noch erheblich größeren Vielfalt von Farben ausgehen, die dem Betrachter auch die verschiedenen Metastrukturen (z. B. der herzförmige Umriß mancher Rankenfiguren) des Frieses erschließen:
Dies muß man gerade für die schon angesprochenen Metamorphosen der Pflanzen annehmen: Die Ranken und Blüten bestehen aus verschiedenen Pflanzen, die auseinander hervorgehen.
Auch die Tierwelt ist vertreten, allerdings nicht im gleichen Maße wie die Vegetation: Immer wieder findet man in den Ranken kleine Tiere. Im oberen Bereich ist 20 mal wiederholt der mit Apollo verbundene Schwan vertreten, der gerade im Begriff ist, in die Luft aufzusteigen.
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Wer mag, kann in dem reichbebilderten Buch von Giulia Caneva (Italienisch und Englisch) weitere Details nachlesen.
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Sehr gut und zu empfehlen der "offizielle" Führer Beitrag von Orietta Rossini zur Ara Pacis, der auch in englischer Sprache zu haben ist.
Hier auch noch einige Bilder vom eigentlichen Altar im Inneren des eingefriedeten Bereichs:
Ja, ich habe im Test-Thread gerade mal zur Illustration die Anzahl Leerzeilen durchgezählt - immerhin 16 an der Zahl8O für diesen Link.Okay, das sieht jetzt so in etwa :roll: :uhoh: :roll: passabel aus - aber es bleibt dabei, dass es eine ganze Menge Leerzeilen braucht.
Für mich ganz persönlich :!: lerne ich daraus: Amazon-Links lieber doch (ggf. gesammelt, mit vorherigem Verweis) am Ende eines Beitrags - denn da fallen für meinen persönlichen Geschmack diese Leerzeilen immer noch weniger unangenehm auf als mitten im Text.
Stimmt schon - aber das mit den vielen Leerzeilen gefällt mir trotzdem nicht.Und wie man im Test-Thread sieht, bleibt das auch nach dem Zitieren des Zitats ohne weiteres Zutun erhalten.
Das wäre dann also so: Orietta Orsini: Ara PacisVielleicht wäre es eine Alternative, einfach den Amazon-Link als "normalen" Link (ohne die Amazon-Tags -> iFrame) einzufügen, dann sprengt das nicht ganz so den Rahmen. Die Partner-ID für das Forum wird m.W.n. trotzdem automatisch eingefügt.
Das wäre dann also so: Orietta Orsini: Ara Pacis
Nö - ich dachte schon, das liegt an meinem alten RechnerWobei allerdings "sogleich" nicht mehr als ein frommer Wunsch :roll: ist: Bin ich der einzige, bei dem Roma antiqua heute schon den ganzen Tag über dermaßen schleicht? x(
(Auch noch nach mehrfachem Neustart. :uhoh
Nö - ich dachte schon, das liegt an meinem alten RechnerWobei allerdings "sogleich" nicht mehr als ein frommer Wunsch :roll: ist: Bin ich der einzige, bei dem Roma antiqua heute schon den ganzen Tag über dermaßen schleicht? x(
(Auch noch nach mehrfachem Neustart. :uhoh
Wobei allerdings "sogleich" nicht mehr als ein frommer Wunsch :roll: ist: Bin ich der einzige, bei dem Roma antiqua heute schon den ganzen Tag über dermaßen schleicht? x(
(Auch noch nach mehrfachem Neustart. :uhoh
Alle mal den rechten Fuß heben, irgendwer steht auf der Leitung:]
Alle mal den rechten Fuß heben, irgendwer steht auf der Leitung:]
Noch lieber hätt' ich ja was anderes verlinkt ... :~:~
Na ja :uhoh: ... also es ist für einen Jungspund wie dich im Grunde gar nicht aufregend:Alle mal den rechten Fuß heben, irgendwer steht auf der Leitung:]
Noch lieber hätt' ich ja was anderes verlinkt ... :~:~
Mach' mich nicht neugierig :~:~
Wie darf ich das denn verstehen? Ich kenne Loriot nicht nur aus dem Fersehen, oder genauer ich kannte ihn - Du wirst es nicht glauben - schon bevor ich ihn das erste Mal im Fersehen gesehen habe:nod:Na ja :uhoh: ... also es ist für einen Jungspund wie dich im Grunde gar nicht aufregend:
:thumbup::] Das kann auch helfen, je nach Leitung(slage) :]
Aber immerhin heben sie hier alle den linken Fuß. :twisted: