Römisches Tagebuch – 20.01.-03.02.2010 (Teil 5)
28.01.
Heute verlässt unser Gast Rom wieder. Nach dem Frühstück reicht die Zeit aber noch für einen kleinen Rundgang am Campo-dei-fiori-Markt und einem Cafè in einer Bar. Als wir zurückkommen steht das Taxi schon bereit. Später erfahren wir, dass alle Flüge vorher nach München gestrichen waren – dort herrscht Schneechaos.
Unseren heutigen Tag verbringen ganz „relaxt“. Spazieren nach Trastevere, besteigen den Gianicolo, besuchen dort das Tempietto von Bramante und die gleich nebenan liegende Kirche San Pietro in Montorio mit dem berühmten Fresko der „Geißelung Christi“ von Sebastiano del Piombo, der u. a. auch in der Villa Farnesina malerisch tätig war.
Die wunderschöne Aussicht genießend gehen wir weiter zur Chiesa Sant’Onofrio. In dieser kleinen Kirche findet man u. a. auch ein Altargemälde von Baldassarre Peruzzi. Sehr schön und idyllisch auch der Kreuzgang aus dem 15. Jahrhundert.
In unser „Opus-Dei“-Bar trinken wir einen Cafè lungo, durchqueren das Borgo Pio und schlendern die große Einkaufsstraße Via di Cola Rienzo entlang, die bis zur Pizza del Popolo führt. Weiter auf der Via del Corso bis zur Galleria Alberto Sordi, wo wir erneut bei Feltrinelli nicht nur Bücher gucken, sondern uns auch einen Cafè genehmigen. Im Internet-Point erfahren wir, dass Deutschland von heftigen Schneefällen heimgesucht wird und es hier in Rom in den kommenden Tagen auch ab und zu regnen soll.
Spätnachmittags sind wir zurück im Apartment, wo uns eine wohlige Wärme empfängt und wir uns unseren Büchern widmen. Heute stehe ich mal wieder selbst in der Küche um für das Abendessen zu sorgen. Gegen 20.15 h machen wir uns auf den Weg zum Oratorio del Gonfalone, denn heute ist besagtes Konzert, für das wir freundlicherweise Karten bekommen haben. Beginn ist 21 h. Drei Musiker (Orgel, Basslaute und Gambe) und eine Sopranistin gaben frühbarocke Werke u. a. von G. Frescobaldi, J. H. Kapsberger, D. Mazzocchi oder L. Rossi zum Besten. Zwischen den einzelnen Musikstücken rezitierte die Sopranistin lyrische Texte. Die Veranstaltung hat uns sehr gefallen, vor allem in diesem wunderschönen Ambiente. Auch die Dauer von etwas mehr als einer Stunde empfanden wir als sehr angenehm.
Buona notte.
29.01.
Wache pünktlich um halb acht Uhr auf. Die innere Uhr funktioniert. Aber da wir „in ferie“ sind, schieben wir das Aufstehen noch eine Stunde hinaus. Ein kurzer Blick nach draußen beschert einen bewölkten Himmel, aber ohne Regen. Vielleicht können wir den Schirm zu Hause lassen. Mal sehen …
Unser heutiger Spaziergang führt uns am Tiber entlang, der z. Zt. relativ viel Wasser führt, zur Chiesa S. Maria in Cosmedin. Die japanischen Touristenbusse sind noch nicht in Sicht – welch’ ein Glück. So können wir in Ruhe dieses wunderbare Kleinod besichtigen. Durchqueren den Circo Massimo. Hier soll nach Plänen der Stadt Rom ein archäologischer Park entstehen samt Zugang zum Palatin. Aber Pläne sind erst einmal Pläne und ob und wann sie verwirklicht werden, das kann sicherlich niemand sagen.
Wir steigen zur Kirche SS. Paolo e Giovanni hinauf und entdecken zum ersten Mal den kleinen, aber sehr schönen Park Villa Celimontana. Wenn man sich hier in dieser Gegend aufhält, so gibt es mindestens einen Pflichtbesuch: die Kirche Santo Stefano in Rotonda. Die seit kurzer Zeit fertig restaurierte frühchristliche Rundkirche wurde bereits 470 geweiht und gilt als der letzte Monumentalbau des Weströmischen Reiches. Hier (und nur hier) kann man auch die einzige deutsche Ausgabe der wissenschaftlichen Kirchenreihe „Roma sacra“ erhalten, deren Inhalt komplett dieser Kirche gewidmet ist.
Die umfangreiche Reihe „Roma sacra“ (bisher 34 Ausgaben) beschäftigt sich mit allen wichtigen Gotteshäusern in Rom (auch Synagoge und Moschee) und ist grundsätzlich in italienischer Sprache. Für einzelne Hefte (San Pietro, Vatik. Nekropole usw.) gibt es auch eine englische Ausgabe.
Anschließend gehen wir wieder zurück ins centro storico, trinken bei Tazza d’Oro noch schnell einen cafè, gehen weiter zur Piazza del Popolo und fahren dort mit der Linea 2 zum Auditorium. Dort stöbern wir in der großen Buchhandlung, trinken noch einmal cafè und begeben uns dann auf die Suche nach dem neu erbauten Museumsgebäude der berühmten Architektin Zaha Hadid. Sie stammt aus dem Irak, hat die britische Staatsbürgerschaft und erhielt als bisher einzige Frau den Pritzker-Preis.
Das Gebäude steht noch leer und kann leider nur von außen besichtigt werden. Das „Nationale Museum für die Künste des 21. Jahrhunderts“ wie es offiziell heißt, hat eine Ausstellungsfläche von 10.000 m² und soll voraussichtlich im Mai d. Jahres eröffnet werden.
Nach einer Stunde Rast mit Teetrinken im Apartment begeben wir uns zu einem ungewöhnlichen Event in die Kirche „Il Gesù“. Hier wird jeden Abend um 17.30 h das Altarbild in der Ignatiuskapelle mit Lichtillumination, Musik und Meditationsworten gesenkt und der Blick auf eine silberne Statue von Ignatius v. Loyola freigegeben. Diese Statue ist aber eine Nachbildung. Das Original hat Papst Pius VI. einschmelzen lassen, um damit Reparationszahlungen an Napoleon I. zahlen zu können. Ein schönes in Szene gesetztes Spektakel, das lange nicht mehr zu sehen war und erst seit einiger Zeit wieder Instand gesetzt wurde. Über dem Seitenaltar ist auch die weltgrößte Lapislazuli-Kugel zu sehen.
Wieder zu Hause bereiten wir das Abendessen und lassen den Tag einmal mehr gemütlich ausklingen.
Buona notte.
28.01.
Heute verlässt unser Gast Rom wieder. Nach dem Frühstück reicht die Zeit aber noch für einen kleinen Rundgang am Campo-dei-fiori-Markt und einem Cafè in einer Bar. Als wir zurückkommen steht das Taxi schon bereit. Später erfahren wir, dass alle Flüge vorher nach München gestrichen waren – dort herrscht Schneechaos.
Unseren heutigen Tag verbringen ganz „relaxt“. Spazieren nach Trastevere, besteigen den Gianicolo, besuchen dort das Tempietto von Bramante und die gleich nebenan liegende Kirche San Pietro in Montorio mit dem berühmten Fresko der „Geißelung Christi“ von Sebastiano del Piombo, der u. a. auch in der Villa Farnesina malerisch tätig war.
Die wunderschöne Aussicht genießend gehen wir weiter zur Chiesa Sant’Onofrio. In dieser kleinen Kirche findet man u. a. auch ein Altargemälde von Baldassarre Peruzzi. Sehr schön und idyllisch auch der Kreuzgang aus dem 15. Jahrhundert.
In unser „Opus-Dei“-Bar trinken wir einen Cafè lungo, durchqueren das Borgo Pio und schlendern die große Einkaufsstraße Via di Cola Rienzo entlang, die bis zur Pizza del Popolo führt. Weiter auf der Via del Corso bis zur Galleria Alberto Sordi, wo wir erneut bei Feltrinelli nicht nur Bücher gucken, sondern uns auch einen Cafè genehmigen. Im Internet-Point erfahren wir, dass Deutschland von heftigen Schneefällen heimgesucht wird und es hier in Rom in den kommenden Tagen auch ab und zu regnen soll.
Spätnachmittags sind wir zurück im Apartment, wo uns eine wohlige Wärme empfängt und wir uns unseren Büchern widmen. Heute stehe ich mal wieder selbst in der Küche um für das Abendessen zu sorgen. Gegen 20.15 h machen wir uns auf den Weg zum Oratorio del Gonfalone, denn heute ist besagtes Konzert, für das wir freundlicherweise Karten bekommen haben. Beginn ist 21 h. Drei Musiker (Orgel, Basslaute und Gambe) und eine Sopranistin gaben frühbarocke Werke u. a. von G. Frescobaldi, J. H. Kapsberger, D. Mazzocchi oder L. Rossi zum Besten. Zwischen den einzelnen Musikstücken rezitierte die Sopranistin lyrische Texte. Die Veranstaltung hat uns sehr gefallen, vor allem in diesem wunderschönen Ambiente. Auch die Dauer von etwas mehr als einer Stunde empfanden wir als sehr angenehm.
Buona notte.
29.01.
Wache pünktlich um halb acht Uhr auf. Die innere Uhr funktioniert. Aber da wir „in ferie“ sind, schieben wir das Aufstehen noch eine Stunde hinaus. Ein kurzer Blick nach draußen beschert einen bewölkten Himmel, aber ohne Regen. Vielleicht können wir den Schirm zu Hause lassen. Mal sehen …
Unser heutiger Spaziergang führt uns am Tiber entlang, der z. Zt. relativ viel Wasser führt, zur Chiesa S. Maria in Cosmedin. Die japanischen Touristenbusse sind noch nicht in Sicht – welch’ ein Glück. So können wir in Ruhe dieses wunderbare Kleinod besichtigen. Durchqueren den Circo Massimo. Hier soll nach Plänen der Stadt Rom ein archäologischer Park entstehen samt Zugang zum Palatin. Aber Pläne sind erst einmal Pläne und ob und wann sie verwirklicht werden, das kann sicherlich niemand sagen.
Wir steigen zur Kirche SS. Paolo e Giovanni hinauf und entdecken zum ersten Mal den kleinen, aber sehr schönen Park Villa Celimontana. Wenn man sich hier in dieser Gegend aufhält, so gibt es mindestens einen Pflichtbesuch: die Kirche Santo Stefano in Rotonda. Die seit kurzer Zeit fertig restaurierte frühchristliche Rundkirche wurde bereits 470 geweiht und gilt als der letzte Monumentalbau des Weströmischen Reiches. Hier (und nur hier) kann man auch die einzige deutsche Ausgabe der wissenschaftlichen Kirchenreihe „Roma sacra“ erhalten, deren Inhalt komplett dieser Kirche gewidmet ist.
Die umfangreiche Reihe „Roma sacra“ (bisher 34 Ausgaben) beschäftigt sich mit allen wichtigen Gotteshäusern in Rom (auch Synagoge und Moschee) und ist grundsätzlich in italienischer Sprache. Für einzelne Hefte (San Pietro, Vatik. Nekropole usw.) gibt es auch eine englische Ausgabe.
Anschließend gehen wir wieder zurück ins centro storico, trinken bei Tazza d’Oro noch schnell einen cafè, gehen weiter zur Piazza del Popolo und fahren dort mit der Linea 2 zum Auditorium. Dort stöbern wir in der großen Buchhandlung, trinken noch einmal cafè und begeben uns dann auf die Suche nach dem neu erbauten Museumsgebäude der berühmten Architektin Zaha Hadid. Sie stammt aus dem Irak, hat die britische Staatsbürgerschaft und erhielt als bisher einzige Frau den Pritzker-Preis.
Das Gebäude steht noch leer und kann leider nur von außen besichtigt werden. Das „Nationale Museum für die Künste des 21. Jahrhunderts“ wie es offiziell heißt, hat eine Ausstellungsfläche von 10.000 m² und soll voraussichtlich im Mai d. Jahres eröffnet werden.
Nach einer Stunde Rast mit Teetrinken im Apartment begeben wir uns zu einem ungewöhnlichen Event in die Kirche „Il Gesù“. Hier wird jeden Abend um 17.30 h das Altarbild in der Ignatiuskapelle mit Lichtillumination, Musik und Meditationsworten gesenkt und der Blick auf eine silberne Statue von Ignatius v. Loyola freigegeben. Diese Statue ist aber eine Nachbildung. Das Original hat Papst Pius VI. einschmelzen lassen, um damit Reparationszahlungen an Napoleon I. zahlen zu können. Ein schönes in Szene gesetztes Spektakel, das lange nicht mehr zu sehen war und erst seit einiger Zeit wieder Instand gesetzt wurde. Über dem Seitenaltar ist auch die weltgrößte Lapislazuli-Kugel zu sehen.
Wieder zu Hause bereiten wir das Abendessen und lassen den Tag einmal mehr gemütlich ausklingen.
Buona notte.