Bericht: Impressionen aus Berlin

Rentschler

Praetor
Stammrömer
Eine Kurzreise

Im März 2007 war ich geschäftlich in Berlin. In der wenigen freien Zeit habe ich mir
einige „Rosinen“(Pergamonaltar, Nofretete…) auf der Museumsinsel angeschaut. Dort bin ich durch ein Werbeplakat auf „Die schönsten Franzosen kommen aus New York“ (01.06 – 07.10.2007) aufmerksam geworden. Da muß ich naturlich hin. Ich hatte vor zwei Jahren leider keine Möglichkeit die Bilder der „Moma“ anzusehen.
Alle Führungen in der jetzigen Ausstellung waren im November 2006 schon ausgebucht.
Ich hatte aber noch für den 31.08. Early Bird Karten (Einlaß 08:00-08:30) buchen können.
Daß war der Anlaß für unsere Berlinreise. Fast die ganze Familie(Frau, Kinder mit Anhang)
wollten mich begleiten. Anreise mit der Bahn- Flug ab Karlsruhe/Baden wäre auch möglich. Aber die Cityangebote der Bahn sind unschlagbar(€ 147,- für 2 Nächte im *** Hotel, inkl. Fahrt p.P.) Das Hotel lag verkehrsgünstig, 4 Staionen vom Hbf. So konnte unser Programm am frühen Donnerstag-Nachmittag beginnen. Vom
Potsdamer Platz/SonyCenter gingen wir Richtung Brandenburger Tor. Nach wenigen Minuten war das Mahnmal für die ermordeten Juden erreicht.




Zwei aus unserer Fünfergruppe(Kleingruppenkarte passte prima) waren noch nie in Berlin. Ich hatte daher nicht zuviel in die 3 Tage „gepackt“. Die Dokumentation schauten wir allerdings nicht an, sollte aber auch mal gemacht werden.
Vorbei an der Baustelle der amerikanischen Botschaft führt der Weg Richtung Pariser Platz.
Am nächsten Tag wurde uns bei der Reichstagführung erklärt, warum das Gebäude so riesig wird. Für die Botschaft sollte ein überdimensionierter Sicherheitsbereich geschaffen und 2 Straßen verlegt werden. Dem stimmte der Senat nicht zu. Jetzt besteht der äußere Bereich (rundum und 12 m tief!) nur aus Sicherheits- und Versorgungsräumen, meterdicken Mauern aus Stahlbeton, Sicherheitsschleusen, usw. Typisch amerikanisch, alles eine Nummer zu groß. Der Komplex reicht bis zum Brandenburger Tor.



Baustelle amerikanische Botschaft, Brandenburger Tor

Leben auf dem Pariser Platz



Wir starteten gleich mal den ersten Versuch zur Reichtags-Kuppel. Die Schlange war uns aber zu lang. Daher buchte ich telefonisch eine Führung(€ 7,50) für Freitag, 16:00 Uhr. Hat sich später als Glücksgriff heraus gestellt.

Reichstag und Stadtführungen Herzlich willkommen in Berlin



"Gold Else"; "Angi´s Palace" Bundeskanzleramt; Schlange vor dem Reichstag

Zurück zum Pariser Platz, Spaziergang „unter den Linden“ - Kaffee im „Cafe Einstein“ - Richtung Friedrichstraße, Franz. Straße. zum Gendarmenmarkt. Das Wetter spielte geradeso mit. Deshalb noch zum "Alex" und eine Rundblick über die Stadt genossen.


Bode Museum auf der Museeumsinsel, Marienkirche, Berliner Dom, Rotes Rathaus





Rückbau des Palast der Republik "Erich`s Lampenladen; HBF Berlin; Reichstag und schwangere Auster; ägyptisches Museum auf der Museumsinsel

Abends hatten wir in der Kochstraße(Sale et tabacchi) reserviert. Keine besonders schöne Einrichtung( auch ein überdachter Garten gibt’s ), aber Essen typisch Italien und sehr gut(€ 125,- inkl. allem für 5 P.). Nach dem Essen zum Checkpoint Charlie-gerade um die Ecke. Es ist nicht mehr viel da, aber man sollte es mal gesehen haben. Absacker unter dem Zeltdach des Sony



Checkpoint Charlie; Sony Center; DB Zentrale

Am nächsten Morgen war die Stimmung bei der Jugend nicht gerade überschäumend. Frühstück um 06:45 und das alles wegen ein paar Bildern ….



Es erwartete uns eine kurze Schlange. Einlaß ging schnell, die Karten wurden gescannt. Earphone abgeholt und dann konnten wir rein. Leider waren wir nicht alleine. Es werden nie mehr als 1000 Personen eingelassen(ursprünglich nur 700). Das war aber gerade noch erträglich. Die Bilder waren überwältigend. Die Besprechungen (nicht für alle Bilder)sehr gut gemacht. Ich brauche wohl noch einige Tage um das zu verarbeiten. Sieht man sich die Bilder aus der Nähe an, sind das nur Farbpunkte und einfache Pinselstriche, die sich beim Zurückgehen zum grandiosen Ganzen zusammenfügen.
Manet, Cezanne, Gauguin, van Gogh, Degas, Rodin, Monet, Renoir, Pissarro, um nur die Bekanntesten zu nennen, waren mit ihren wichtigsten Werken vertreten.
Im Shop habe ich mir einen Katalog (zum nach betrachten ) bestellt, der zugeschickt wird. Wenn es meine Zeit erlaubt, schreibe ich später einen Bericht nur über die Ausstellung.
Fotos waren natürlich nicht erlaubt. Beim Rausgehen wurden die Karten noch mal gescannt. So hat man die Besucherzahl im Griff und neue Karten können verkauft werden. Daher kommt man den ganzen Tag rein, ohne lange warten zu müssen. Sogar unserer Jugend hat die Ausstellung sehr gut gefallen.
Met in Berlin - Französische Meisterwerke des 19. Jahrhunderts aus dem Metropolitan Museum of Art, New York




In der U-Bahn konnte ich doch noch Bilder machen :D


Jetzt zum Kuhdamm, Gedächtniskirche






und ins KaDeWe ( 6. Etage ) Nach den Delikatessen fürs Auge schmeckte der Imbiss natürlich umso besser. Aber auch für`s Auge gibt es genug zu sehen.


Feine Pasta; frischer Oktupus und Fisch


Was Süßes für unsere Forumsdamen ;)


Rezepte habe ich leider keine, aber schon mal Deko-Vorschläge. Vielleicht schreibt jemand an Monsieur Lenotre; Place Madeleine, Paris



Feinster Imbiß, stolzer Preis

Zurück am Pariser Platz
Im Starbucks (gegenüber dem „Adlon“) haben wir auf unseren Führer durch den Reichstag gewartet. Ich kann nur jedem empfehlen eine Führung zu buchen(keine Warteschlange!). Beginn am Brandenburger Tor mit einführenden Worten über Berlin, Brandenburger Tor, Adlon, Pariser Platz, Architektur, in die Eingangshalle der DZ Bank…außen schlicht, innen toll, usw…




Hotel Adlon, Empfang der DZ Bank; Eingangshalle der DZ Bank.

Geld kann man keines bekommen, reine Repräsentation, der als sehr kreativ bekannte Architekt(Name?) durfte sich nur innen und auf dem Dach "austoben"

Unser Führer, Herr Bachmann lebt seit 10 Jahren in Berlin und machte die Führung zu einem Erlebnis - sehr informativ, lehrreich, interessant und unterhaltend.
Interessante Geschichten über den Reichstag und die Umgebung: Das Bundeskanzleramt ist übrigens 3 mal (qm) so groß wie das Weiße Haus!
Der Reichstag wird jeden Tag von 5000 Gästen (oder mehr? Es war in den 2,5 Stunden sehr viel Information) besucht-seit Beginn sollen das jetzt 30.000 000 gewesen sein. Es ist das meistbesuchte Parlament der Welt! Im Plenarsaal hörten wir dann einen 45 minütigen Vortrag (vom Besucherdienst) über die Arbeit der Parlamentarier und den Alltag der Sitzungswochen. Auch der war brillant und kurzweilig.
Da die Gruppe ( eine zweite Gruppe war bei dem Vortrag noch mit dabei) nur ca. 30 Personen groß war, konnten wir noch einen ungeplanten Rundgang machen, mit weiteren interessanten Details(z.B. Inschriften der russischen Soldaten an den Wänden, der Bundesadler soll auf der Rückseite ein wenig „lächeln“)



Die Sightseeingbusse fuhren im "Minutentakt" vor; Bibliothek und wissenschaftlicher Dienst(1.800 Mitarbeiter!), Bundeskanzleramt




Plenarsaal; "fette Henne" Bundesadler; beim Rundgang durch den Reichstag



Inschriften von russischen Soldaten nach der Eroberung Berlins(die schlimmsten Kommentare hat man nicht erhalten)


Danach ging`s zur Kuppel. Das Wetter war noch gut. Unser Führer machte noch einen Rundgang über den Dachgarten mit Erklärungen der Gebäude Berlins.


Iin einem Innenhof ist ein Feld mit Erde aus allen Bundesländern angelegt(von den Abgeordneten mitgebracht). Es wird nicht bepflanzt oder gepflegt. Es soll einfach nur wachsen. Inschrift: "der deutschen Bevölkerung"; Blick zur Neuen Synagoge


Blick zum Dach(Walfisch) der DZ-Bank, unter der Glaskuppel ist die Eingangshalle;
Quadriga vor dem Bau der amerik. Botschaft; Potsdamer Platz; Axel Springer Haus;
stand nahe der Mauer. Das leuchtband brachte Nachrichten in den Westen und in den Osten. Im oberen Stockwerk waren starke Sender installiert, gegen Osten gerichtet. Die DDR hat darum drei Hochhauskomplexe(links) errichtet, um die Sender zu stören und damit das Spruchband nicht zu lesen war. In den Hochhäusern wohnten nur linientreue Genossen.


In der Kuppel:



Die Spiegel lenken das Licht in den Plenarsaal, bei Sonne schützt eine automatische
Beschattung vor allzuviel Licht, die Kuppel hat ein Loch, es regnete rein. War Architekt Foster vor dem Bau in Rom?

Jetzt hat´s geregnet und wir waren in der Kuppel- optimale Planung;):lol:



Abends Essen in Kreuzberg (Jolesch), kann ich ohne Einschränkung empfehlen; urige Berliner Einrichtung. In der Nähe ist das „Leydicke“, eine Destille von 1877. Leider war an diesem Abend eine geschlossene Gesellschaft im Lokal x( – dann eben beim nächsten Mal

3. Tag folgt bald

Gruß
Ernst
 
Hallo Ernst,

danke für den sehr anschaulichen und informativen Bericht über Berlin.
Leider war ich noch nicht dort, werde es aber mit Sicherheit einmal nachholen. Aber unsere Kinder waren im letzten Jahr im September dort (während mein Mann den Berlin-Marathon lief!) und berichteten überaus begeistert von unserer Hauptstadt.

Liebe Grüße,
Susannah
 
Sehr schöner Berlin-Bericht.

Unser Filius lebt in Berlin, deswegen sind wir jedes Jahr mindestens einmal dort. Da er Mitarbeiter bei der Verwaltung des Deutschen Bundestages ist, kommen wir mit ihm dort überall hin. Auch in die Bürobauten der Abgeordneten. Da sehen wir regelmäßig den einen oder die andere unserer Volksvertreter.
 
Impressionen aus Berlin - eine Kurzreise

3.Tag

Am Samstagmorgen, später aufstehen, auschecken, dann zum Berliner Dom, Spaziergang zu den „Hackschen Höfen, danach die Oranienburgerstraße hoch zur neuen Synagoge (einziger Planungsfehler: Am Sabbat sind die Synagogen zu).


[url='https://www.roma-antiqua.de/rom-forum/attachments/86b-Berliner_Dom_Alta.JPG.5491'.jpg]
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Orgel, Altar und Kuppel; die nächste Führung(im Eintrittspreis enthalten) war leider erst eine Stunde später



Hohenzollerngruft; im Dom stehen die Sarkophage von Friedrich I. und seiner Frau


Der Dom direkt am Wasser, auch direkt daneben der Palast der Republik. Er wird sehr vorsichtig demontiert. Baut man einen Teil ab, muß man für ein Gegengewicht sorgen, da sonst die Umgebung instabil wird. Der Dom wäre dann gefährdet. In ganz Berlin ist Bauen sehr teuer. Der Untergrund ist extrem sumpfig. Früher wurden die Gebäude auf Pfähle gebaut (wie in Venedig und Amsterdam). Heute baut man zuerst riesige Betonwannen, in die dann die Fundamente gelegt werden.

Unterwegs zu den Hackschen Höfen: ein Sightseeing-Trabi



Hackschehöfe: interessantes Viertel, jetzt etwas überlaufen, mit vielen Boutiquen, Läden und Geschäften, Kneipen und dem "Ampelmann" Laden.

In der Oranienburgstraße: die Neue Synagoge; leider zu(Sabbat?)


Mit der S-Bahn zum Ostbahnhof: East Side Gallery
Ein 1,3 km langes Stück der Mauer, mit vielen Bildern bemalt. Leider in einem nicht mehr guten Zustand und mit Grafittis beschmiert. Im Internet sind die Bilder besser zu sehen.


Berlin.de: Sehenswürdigkeiten/Highlights : East-Side-Gallery



Oderbaum Brücke am Ende der East Side Gallery


Jetzt wurde es Zeit zum Bahnhof zurück zu fahren. Am Mehringdamm sind wir noch mal ausgestiegen, um bei „Curry 36“ eine tolle Wurst zu essen.


Unterwegs haben wir noch im Deutschen Dom am Gendarmenmarkt die Ausstellung: "Wege, Irrwege, Umwege" kurz besucht und ein Buch über die Entwicklung des deutschen Parlamentarismus gekauft. Besser als jedes Geschichtsbuch(war ein Tipp des Besucherdienstes im Reichstag)
Eine historische Austellung: "Wege-Irrwege-Umwege. Die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland."



Im Hauptbahnhof war noch Zeit für einen Imbiss bei „Gosch“(Sylt lässt grüßen).

Fazit: Wir haben eine schöne, interessante, lebendige Hauptstadt und wir haben eine der schönsten Ausstellungen seit Jahren sehen können.

Gruß
Ernst

PS Ich hoffe, ich habe alles korrekt wieder gegeben. Das nächste Mal mache ich mir bei den Führungen Notizen. Man wird halt älter;)
 

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Hallo und Moin, Moin Ernst!

VIELEN DANK für Deinen Berlinbericht .... ich habe ihn sehr gerne gelesen und habe mich sehr gefreut, dass es Dir gefallen hat .... ich selbst bin ja auch sehr häufig da ....


Gruß - Asterixinchen :)
 
Danke, für deinen Berlin Bericht + die schönen Fotos. Ich war selber erst vor ein paar Wochen in Berlin und finde das sich ein Ausflug in unsere Hauptstadt immer wieder aufs neue lohnt. :)
LG Trine!
 
ein wirklich toller Bericht...

ich war das letzte mal vor 3 Jahren in Berlin, aber ich glaube, eine erneute Reise wäre es sicherlich wert

und die tollen Fotos - super
 
Hallo Ernst,
ich war ja gerade ein Wochenende vor euch mit meiner Familie in Berlin. Unser Programm sah komplett anders aus (außer 6. Etage im KaDeWe;))und war auch sehr schön und abwechslungsreich. Berlin bietet eben eine wunderbar breite Palette an Möglichkeiten. Man sollte es wirklich öfter heimsuchen:nod:.

Vielen Dank für deinen lebendig bebilderten Bericht
sagt

gengarde
 
Hallo Ernst,

im Zuge meiner Berlinvorbereitungen habe ich noch einmal - und diesmal intensiver - Deinen sehr informativen Bericht mit den tollen Fotos und Restauranttipps gelesen.

Vielen Dank, ich habe einen sehr guten Vorgeschmack bekommen!
Unser Programm wird zwar etwas anders aussehen, da wir hauptsächlich ein paar Ausstellungen und Museen besuchen wollen, daneben auch Potsdam anschauen und unseren "Wohnbezirk" Prenzlauer Berg erkunden.

Ich werde dann auch ein paar Fotos beisteuern, sobald ich dazu komme.

Gruß Angela
 
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