- Rom-Reise
- 17.12.2024-20.12.2024
Treppensteigen? Das wollte man Innozenz X. nicht zumuten. „Anders als wir heute, musste der Papst früher nicht zu Fuß in seine Wohnung laufen“, erklärt Stefano Barbini, als er seine Gäste über die gedrehte Rampe aus roten Ziegelsteinen in den ersten Stock führt. „Er ließ sich von einem schneeweißen Esel bis direkt in seine Gemächer bringen.“ Niemand sonst in Rom durfte auf den seltenen Albino-Tieren reiten, diese besondere Farbe war dem Papst vorbehalten.
Bevor er den Schlüssel im Schloss umdreht, hält Stefano, ein grauhaariger Mann im dunkelblauen Kaschmirpullover, inne. Dann öffnet er mit einer ausladenden Bewegung die schwarz lackierte Eingangstür und gibt den Weg frei in einen langen, breiten Flur. Ein opulentes Deckenfresko zieht die Blicke nach oben zu vier pummeligen Engeln, die in einem hellblauen Himmel zwischen Federwölkchen schweben. Die Wand ist mit rotem Samt bezogen, darauf hängt ein großer verwitterter Spiegel im goldenen Rahmen. „Willkommen im geheimen Liebesnest von Papst Innozenz X“, ruft der Hausherr und lächelt wissend.
Seit einigen Monaten wird dieses besondere Appartement im Herzen Roms nun als Suite an betuchte Touristen vermietet. Eine Nacht im „Holy Deer – San Lorenzo City Lodge“ kostet für zwei Personen 7.500 Euro – inklusive privatem Butler. Der Preis klingt abenteuerlich, wird aber von vielen Luxushotels in Rom locker getoppt. Die Standardrate für die größte Suite im Rocco Forte Hotel de Russie an der Piazza del Pololo beträgt schlappe 16.000 Euro.
Für Flitterwochen doch gut geeignet!
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