Die Cripta dei Cappuccini - die Kapuzinergruft an der Via Veneto

Hallo ragecza,

ich war zwar bei meinem Romaufenthalt (leider) nicht in der Cripta, habe aber mal ein wenig Google bemüht und einen Fotobeleg, zumindest von dem Schild unter der Inschrift gefunden, der Dir weiterhelfen könnte:

silent45: Crypto Archeologico: The Capuchin Crypts

Gruß

humocs


Ganz, ganz große Klasse! Genau danach habe ich gesucht! Vielen Dank! Nun weiß ich, daß es zu Rückerts Zeiten in Rom eine andere Tafel gegeben haben muß, denn diese ist keien 200 Jahre alt. Wunderbar! Allmählich kommen ich den Dingen auf die Spur!
 
Und sage bitte auch allersofortigstens Bescheid, wenn Dein Sammelband erschienen ist - das würde mich wirklich sehr interessieren. Und bestimmt nicht nur mich!


Dank Euch allen für Eure liebe Hilfe! Der Romband wird im Frühjahr als Bd. 18 der Rückert-Studien erscheinen, die ich seit 2006 mitherausgebe. Der Arbeitstitel lautet: "Zwischen Goethe und Gregorovius. Rückerts Romdichtung im Horizont der deutschen Romliteratur des 19. Jahrhunderts". So wißt Ihr ungefähr, was Euch erwartet. Anders als mein soeben erschienener Sammelband "Die verewigte Stadt. Rom in der deutschsprachigen Literatur nach 1945"" wird er auch erschwinglich sein. Wer ihn noch billiger haben will, weiß, an wen er sich wenden muß.... :) Wer in Freiburg wohnt, kann Di von 14-16 Uhr meine Vorlesung über "Europäische Romdichtung zwischen Humanismus und Goethezeit" (Hörsaal 319) hören. Da wächst schon das nächste Rom-Buch heran ... Wie Ihr seht, ist meine Faszination ungebrochen....
 
Hallo ragecza,

vielen Dank für diese Informationen!
Bisher kannte (und schätzte ich) Rückert eigentlich mehrheitlich über seine Übersetzungen persischer Lyrik, besonders Rumi, die mich seit früher Schulzeit sehr fasziniert hat.
Vielleicht finden sich ja tatsächlich einige Foristi in Deiner Vorlesung ein?
 
Hallo,

in der letzten Gruft ist mittig eine Steintafel aufgestellt, auf der der Spruch in Latein steht. Das weiter oben verlinkte Bild mit den Übersetzungen ist meiner Erinnerung nach unter einem kleinen Altar in der Gruft angebracht.

Gruß, Bella Roma
 
Hallo,

in der letzten Gruft ist mittig eine Steintafel aufgestellt, auf der der Spruch in Latein steht. Das weiter oben verlinkte Bild mit den Übersetzungen ist meiner Erinnerung nach unter einem kleinen Altar in der Gruft angebracht.

Gruß, Bella Roma

Herzlichen Dank! Dann dürfte die Vermitlung doch über das Lateinische gelaufen sein. Ich war schon etwas verwundert, daß in einer katholischen Kirche nur Volkssprachliches sein sollte. Herzliche Grüße, Ralf
 
Hallo,
leider waren meine Recherchen nach dem Zitat bislang nicht sehr erfolgreich.
Aber Du wirst hier fündig:
Ernst Lautenbach, Latein - Deutsch. Zitatenlexikon, Quellennachweis, Münster 2002, S. 899
Dummerweise ist ausgerechnet die Seite bei google-books nicht vorhanden.

Falls Du dort einen Hinweis auf das Originalzitat findest (in einer UB dürfte das ja kein Problem sein), wäre ich für einen kurzen Beitrag dankbar, denn jetzt will ich es genauer wissen.

Bis dann
Claude
 
Liebe Freunde,

herzlichen Dank für Eure wunderbare Hilfe! Ich habe jetzt des Rätsels Lösung. Das Zitat stammt aus dem Mittellateinischen, ist klassisch also nicht belegt. Singers' "THESAURUS PROVERBIORUM MEDII AEVI" gibt Walahfrid Strabo als frühesten Beleg an, darüber hinaus aus englische und frz. Belege.

Quelle: Thesaurus proverbiorum medii aevi. Lexikon der Sprichwörter des romanisch-germanischen Mittelalters. Begründet von Samuel Singer. Hg. vom Kuratorium Singer des Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften. Bd. 10. Berlin/New York: de Gruyter, 2000, S. 383f. (s.v. "Sein", Nrr. 66-77, 82-83, 85-88 ).
 
Noch einmal Kommando zurück! Der Spruch stammt aus dem Orient und ist viel älter. Im 2. Bd. des Verfasserlexikons "Die dt. Literatur des Mittelalters" heißt es unter dem Lemma "Die drei Lebenden und die drei Toten": "Der Mahnspruch stammt aus dem alten Orient, ist auf griechischen und römischen Grabmälern zu finden und wird seit dem 9. Jh. als Grabspruch allenthalben in Europa verwendet." Außerdem wird auf Wolfgang Stammler, Der Totentanz, 1948, S. 75, Anm. 36, verwiesen, wo sich eine Sammlung vomn Fundtsellen findet.
 
Liebe Freunde,

herzlichen Dank für Eure wunderbare Hilfe! Ich habe jetzt des Rätsels Lösung. Das Zitat stammt aus dem Mittellateinischen, ist klassisch also nicht belegt. Singers' "THESAURUS PROVERBIORUM MEDII AEVI" gibt Walahfrid Strabo als frühesten Beleg an, darüber hinaus aus englische und frz. Belege.

Quelle: Thesaurus proverbiorum medii aevi. Lexikon der Sprichwörter des romanisch-germanischen Mittelalters. Begründet von Samuel Singer. Hg. vom Kuratorium Singer des Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften. Bd. 10. Berlin/New York: de Gruyter, 2000, S. 383f. (s.v. "Sein", Nrr. 66-77, 82-83, 85-88 ).


Für den Fall, dass Du noch nicht fündig geworden bist: Sieh doch mal in der MGH Edition des Walahfried Strabo nach (MGH Poeta - so weit ich weiß stehen die sogar im Netz, ich kann da am WE mal nachsehen). In der Regel findet man im kritischen Apparat einen Nachweis, wenn es sich um ein Zitat handelt.

Viele Grüße
Claude
 
Hallo,

lange habe ich gezögert, mich in diese hochwissenschaftliche Diskussion einzumischen. Aber das Legendenthema interessierte mich und da habe ich so etwas herumgeschaut und aufgrund des Hinweises auf die Legende von den "drei Lebenden und den drei Toten" folgendes gefunden: Die Legende

Das führt in der Tat - fast zirkulär - auf den Anfang (orientalische Sage - wenn nicht älter) zurück, und wenn es auch nicht weiterführt, so ist es doch wenigstens hübsch.

:blush::blush: Noch viel Glück bei den weiteren Recherchen

Thomee
 
Willkommen im Forum Thomee -
einmischen ist gewünscht (und mitmischen erst recht).

Merci für den Link!

Viele Grüße
Claude
 
Hallo,

lange habe ich gezögert, mich in diese hochwissenschaftliche Diskussion einzumischen. Aber das Legendenthema interessierte mich und da habe ich so etwas herumgeschaut und aufgrund des Hinweises auf die Legende von den "drei Lebenden und den drei Toten" folgendes gefunden: Die Legende

Das führt in der Tat - fast zirkulär - auf den Anfang (orientalische Sage - wenn nicht älter) zurück, und wenn es auch nicht weiterführt, so ist es doch wenigstens hübsch.

:blush::blush: Noch viel Glück bei den weiteren Recherchen

Thomee

Hallo Thomee,

auch von mir ein Dankeschön für den Link!
Na, dann bin ich doch auch mal mutig:
hier noch zwei Fotos aus dem Internet, die den Standort der von humocs gefundenen Tafel in der Krypta genauer zeigen!

Capuchin crypt on Flickr - Photo Sharing!
und
Capuchin crypt on Flickr - Photo Sharing!

Bin gespannt, wie es weiter geht,
Simone
 
Wissenschaft am konkreten Beispiel ist doch wunderschön! ;)

Inzwischen habe ich Dutzende von Belegen für den Spruch. Interessant wäre noch, wann er (der lateinische!) in der Gruft angebracht wurde, wenn sich das überhaupt ermitteln läßt. Ich vermute, daß es beim Umbau der Gruft Mitte des 18. Jh. war, durch den sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Auf jeden Fall konnte Rückert ihn bereits lesen und nach ihm einige andere Dichter....
 
Ich bin schon ganz gespannt auf die Belege (besonders den ältesten, der nachweisbar ist).

Viele Grüße

Claude
 
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