Berlin und Rom einig: Diskobolos-Statue bleibt in Italien

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italienischen Rechts-Regierung, Gennaro Sangiuliano, gab am Dienstag nach einem Treffen mit dem deutschen Botschafter Hans-Dieter Lucas bekannt, dass der sogenannte Diskobolos Lancellotti als Eigentum des italienischen Staats im Nationalmuseum von Rom bleiben werde. Von deutscher Seite wurde bestätigt, dass die Bundesregierung keine Ansprüche auf Rückgabe geltend mache.

Das Nationalmuseum in Rom hätte nun auch gern den Sockel zurück. Auf eine entsprechende Aufforderung antwortete der Leiter der Glyptothek, Florian Knauß, in einem Brief jedoch mit der Bemerkung, dass es sich um kein Geschenk Mussolinis an Hitler gehandelt habe, sondern um einen rechtmäßigen Kauf. Kulturminister Sangiuliano erklärte dazu nach dem Treffen mit dem Botschafter: "Mir wurde mitgeteilt, dass die Berliner Regierung keine Restitution fordert." Offen ist weiterhin, was nun mit dem Sockel geschieht.


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Er wurde erst in dieser Ausstellung gezeigt, wo dieses Foto entstand.

 

Der Leiter der Glyptothek, Florian Knauß, erklärte inzwischen gegenüber dem BR, dass bisher in der Angelegenheit um den Sockel nur ein Briefwechsel zwischen den beiden zuständigen Museumsdirektoren in Rom und München bestehe. Der Gedankenaustausch würde in nächster Zeit in Gesprächen fortgeführt werden. Zweifellos würden dann in beiden Ländern auch weitere staatliche Stellen einbezogen werden müssen, um die bestehenden Fragen zu klären. Die Äußerungen des Direktors der Uffizien in Florenz entbehren, laut Knauß, "jeder genaueren Kenntnis um die Sache". Daher lässt die Antwort auf die Sockel-Frage wohl vorerst auf sich warten.
 
"Der Sockel selbst hat ohne die Skulptur keinen historischen oder künstlerischen Wert, er steht in einem Lager, wo ihn niemand sehen kann", so Schmidt weiter. Er richte deshalb einen "Appell an alle meine Landsleute in meinem Geburtsland - der Nation, der ich nach wie vor angehöre, auch wenn ich jetzt Italiener bin - für die Rückgabe des Sockels, der für die Diskobolos-Statue, die in Deutschland keine Bedeutung hat, von enormem Wert ist".

Wäre interessant zu wissen, ob der Sockel wirklich in einem Lager steht. Aber ich bin erst am 24. wieder in München.
 
Zusatz:


... Inv. 234, 355, 356) der Diskuswerfer (Diskobol) überliefert.
Die Statue zeigt einen Athleten beim Ausholen vor dem Abwurf der Diskusscheibe. Das Gewicht lastet auf seinem angewinkelten rechten Bein, das entlastete linke ist zurückgeführt. Der muskulöse Oberkörper ist stark nach vorn gebeugt und vollzieht eine Drehung nach rechts. Seine ausgebreiteten Arme führen in einem Bogen von der linken Hand am rechten Knie zum in der anderen Hand gehaltenen Diskus. Diesem gilt die Aufmerksamkeit des Sportlers: der Kopf mit dem kurzen, enganliegenden Haar folgt der Drehung des Oberkörpers.
 
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