Incontri romani, Römische Begegnungen

Nun c'è trippa pe gatti" ist bis heute ein oft genutztes Sprichwort in Rom.

"Es gibt keine Kutteln für Katzen“ wird benutzt, wenn es für niemanden etwas gibt, es keine Hoffnung oder Alternativen gibt, ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
 
21.10.22 nachmittags

Nach Nihil erfolgreicher Kaffee-Kur im Greg-Cafè stürzten wir uns wieder in den Trubel des Centro. Es war schon sehr voll in Rom. Irgendwo waren Herbstferien, oder war es vielleicht in ganz Europa? Die Innenstadt erschien ein Babel ohne Römer, alleSprachen , nur kein Italienisch. So beschlossen wir, den Massen auszuweichen und schritten in Richtung des noch für wenige Tage geöffneten Rosengarten.

Das Schaf war versucht nach einem Bus Ausschau zu halten, aber Nihil fand, dass man das Stückchen schnell zu Fuß gehen könne.


Auf dem Weg dorthin versorgten wir uns in Dante's Bar, die, obwohl an einer der Ameisenstraßen für Rom-Touristen (Via del Corso) gelegen, sehr zu empfehlen ist. Hier fand man dann die Römer zum Mittagessen versammelt oder an der Bar schnell eine Kleinigkeit für unterwegs kaufen. Wir taten es ihnen gleich und verliessen mit frischen, gut gefüllten, köstlichen Tramezzini die Lokalität.


Nun, das Stückchen Weg zum Rosengarten dauerte doch etwas länger, nämlich fast 2 Stunden, weil wir ständig etwas sahen und fanden, was es wert war, fotografiert und begutachtet zu werden.

Hier ein Brünnlein, dort ein Nasone, mal eine Inschrift, ach es gab so viel zu entdecken...



Unsere Studien des römischen Alltagslebens spornte uns an auch die Sitten und Gebräuche der Römer zu versuchen, nämlich römisch-korrekt aus dem Nasone zu trinken. Es brauchte mehrere Versuche bis zu einer gewissen Lässigkeit im Ablauf. Zwar hielten wir das Rohr von unten zu und hofften, das der Strahl aus dem kleinen oberen Loch nun zielsicher unseren lechzenden Mund treffen würde. Allein, der Strahl traf so ziemlich alles an Pecorella und Nihil, nur nicht unbedingt den Mund. Frisch gebadet und erfrischt, schlenderten wir weiter Richtung Aventin. Die Sonne schien, die Luft war lau, Schaf-Fell und Kleidung trockneten schnell ab, und die due pazze sahen nicht allzu verschrumpelt aus.


Endlich im Roseto angekommen,


nahmen wir auf einer Bank Platz und genossen die köstlichen Tramezzini samt der einmaligen Aussicht.

Grünen Papageien ließen sich ohne Scheu am Brunnen nieder, tranken und badeten, was sie durchaus gekonnter und eleganter erledigten als zuvor Nihil und Pecorella.



Im Roseto hatte der Herbst eingesetzt. Es blühte noch vereinzelt, aber der Akzent lag mehr auf den Hagebutten als auf der Blüte.


Nachdem wir unsere wirklich leckeren Tramazzini verschlungen und unseren Füssen ein kleines Päuschen gegönnt hatten, ging es weiter. ( Vorher noch ein " Pippistop", Toilette ist im Gärtnerhäuschen vorhanden, wenn das Wasser der Nasoni wieder den Körper verlassen will)

Frisch gestärkt und halbwegs erholt, ging es weiter über den Aventin.



Den Panorama-Blick aus dem Orangengarten schenkten wir uns, da man vor lauter Menschen garnicht zum Ausguck durch kam.

Santa Sabina in ihrer stillen Schönheit bezaubert immer wieder und neu:



Sant'Alessio, mit der Stiege,



und dann vorbei am Schlüsselloch, vor dem sich die Schlange der Touristen einmal über den Platz und in die benachbarte Straße schlängelte.

Und hier kommt wieder Suora Annaberta Vogelwieser zu moralischen Ein- und Ansichten, wunderbar beschrieben im Buch Alle Wege führen nach Rom auf den Seiten 67, und 69




Nihil und Pecorella blieben dagegen trocken, hörten leider aber auch kein himmlisches Alleluja. Für letzteres ist zumindest Nihil eh nicht vorgesehen. Und stiegen den Aventin durch die gediegene Wohnquartiere hinunter in Richtung Piramide.



Unsere Füße nörgelten mittlerweile, weshalb wir schnell in den nächsten Bus 75 sprangen, der uns in wenigen Minuten zurück nach Monti brachte.

Es war auch an der Zeit, denn am Abend wartete eine weitere schöne Begegnung auf uns und dafür mussten wir uns dringend restaurieren.
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Ach ist das schön! Wieder einmal ein Reisebericht aus Rom.

Zwar habe ich gehofft, dass bei dieser Kombination von zwei pazze so etwas rauskommt, aber ihr habt euch selber übertroffen.
Ich sehe euch im Geiste beim Schreiben schmunzeln und das überträgt sich auf den Leser..

Obwohl: "lo scherzo è bello quando dura poco", freue ich mich ungemein auf die Fortsetzung.

Vielen Dank euch beiden! :cool:

 
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Incontro am Abend:

Viel Zeit blieb nicht, sich für das neue Incontro zu präparieren. Trotzdem verpassten Nihil und Pecorella fast noch den Termin, weil sie über einem späten Kaffee in ihrer Küche zu sehr ins Quatschen geraten waren. Wir brachen so überstürzt auf, dass Nihil auch das Geschenk für ihre Freundin vergass. Es galt doch einen schönen Geburtstag im Schatten des Vatikans zu feiern.
Ausser Nihils Freundin, die zumindest Nihil bekannt war,.... ja wider Erwarten hat Nihil durchaus einen grossen Freundeskreis..., kannten wir keinen der durchaus illustren Mitkonzilianten. Es ging ins Il Quattro Mori für ein opulentes Abendessen.

Das Quattro Mori ist bekannt für seinen regen geistlichen Besucherkreis. Kein Wunder die katholische Kirche war noch nie ein Kostverächter. Und die Küche des Quattro Mori hat einen legendären Ruf. Laut einem älteren Artikel im Stern, ist das Restaurant ein Ort, wo sich wohl öfter Papstkandidaten den kulinarischen Freuden hingaben.



Um es kurz zu machen, wir gerieten in einen zwar katholischen, aber weder pilger- noch arbeitsorientierten " Ausschuss" einer grossen Institution aus den westfälischen Landen. Es wurde gezecht, geprasst, was die überbordenden Platten und Karaffen des Quattro Mori hergaben.



Das die Küche des Restaurant weiterhin seinem Ruf gerecht wird, können Schaf und Nihil mit reinem Gewissen bestätigen. Die Todsünde der Völlerei fiel Gottseidank nicht in die Fastenzeit....Wie man sehen kann, sass Belzebub mit am Tisch...Aber auch unsere Gruppe wies nun wenig Kardinalstugenden auf...alle zechten fröhlich mit.



Palpabel waren wir sowieso nicht, uns fehlte der Kardinal. Aber wir hatten durchaus auch geistlichen Beistand.
Uns wurde sogar ein Kindlein geboren. Nein, das Quattro Mori wurde nicht zum Kreiss-Saal, aber im fernen Deutschland kam ein neues Familienmitglied auf die Welt. Ein Ereignis, welches natürlich erst recht begossen werden musste. Die Taufe des Kindlein behielt sich der geistliche Vor- und Beistand allerdings persönlich vor.


Unser Ausflug in das Greg-Caffé der Gregorianer zog das Wohlwollen der Ex-Alumni nach sich. Und wir armen " Studentinnen des römischen Lebens" wurden auch noch zu diesem paradisischen Mahl eingeladen. Nihil versprach darauf hoch und heilig, demnächst wieder den Peterspfennig zu spenden. Pecorella und Nihil wollen die katholische Kirche schliesslich nicht in den finanziellen Ruin drängen.
Nach den üblichen Verdauungsschnäpsen des Quattro Mori wurde uns die sardische Absolution erteilt und wir rollten/ schwankten absolut satt und zufrieden unseren Quartieren entgegen.
 
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Samstag, 22.10.2022, Raus aus der Stadt


Nach der gestrigen Enge und dem Gedränge in der Innenstadt, war dem Schaf heute nach lichten Wiesen und Weiden zu Mute. Nihil fand den Vorschlag die Villa d´ Este in Tivoli zu besuchen sehr genehm, zumal sie noch nie dort gewesen war. Die due pazze machten sich nach einem Frühstück in der heimischen Küche auf den Weg zur Metro. Der Anfahrtsweg war bequem, einfach in der Station Cavour in die "richtige" Metro B eingestiegen und in Ponte Mammolo wartete schon der Bus auf die beiden. Man merkte , dass der Verkehr am Samstag zu der frühen Stunde noch nicht wirklich erwacht war und so rumpelten wir ohne Staus in Richtung Tivoli. Von ferne winkt uns Hadrians Sommerfrische zu und da nahm der Bus auch schon die Kurven und den steilen Anstieg zum Städtchen.


Das Schaf kannte sich aus. Ohne Zögern und Zagen galoppierte es zum Haupteingang der Villa d´Este. Nihil sauste hinterher, ihren Hut festhaltend, damit dieser nicht, vom plötzlichen Windzug bewegt, von Nihils blonden Löckchen abhob. Ja, Nihil legte heute Wert auf ihr Äußeres. So ein Villenbesuch musste schon ein bisschen herrschaftlich daher kommen. Das Schaf hatte sich deshalb schon am Morgen mangels Hut ausgiebig mit der Ondulation des Schaffells beschäftigt.

Mit Pecorella, dem Profi der Reisen in Rom und umzu, entdeckte Nihil die kardinale Sommerfrische. Ein beeindruckender Renaissancepalast, allerdings unmöbliert...., und noch viel beeindruckender : die Gartenanlage.
Ippolitto d ´ Este, war ein Kardinal, der auf sich hielt. Er ließ sich diesen Renaissancepalast bauen, Geld und Einfluss waren aufgrund der vielen Verbindungen kirchlicher und weltlicher Art, vorhanden. Schließlich war er ein Enkel des Papstes Alexander VI. Borgia.


Den Palast prunkt mit wunderbaren Fresken im manieristischen Stil. Pecorella und Nihil verdrehten sich die Hälse so wie manche Säule...Grotesken guckten einen glupschäugig an.


Hunde gab es in lebender Form, denn der Palast und die Gärten sind Hundebesitzern zugänglich , wie auch als optische Täuschung gemalt.
Diese vielbrüstige Dame schickte uns nach draussen, die wunderbare Res Natura anzuschauen:

Und da zeigte sich dieser wunderbare Garten mit seinen Wasserspielen, Sonne und Schatten, eine erfrischende Luft und die weite Sicht über Land.
Immer wieder Sichtachsen, versteckte Winkel, die tausend und ein Brunnen und das ständige Plätschern des Wassers. Die Wasserorgel wurde zu unserem Empfang nicht angestellt. Es reichte allerdings Pecorella und Nijil auch so. Kaum konnten sie sich von den Wasserspielen losreissen. Und Nihil hatte Mühe, das Schaf, was ja ein trainiertes Schwimmschaf ist, vom Sprung in den Fischteich abzuhalten.


Hier trafen wir die Diana von Ephesus als Brunnenskulptur wieder, sprudelnd natürlich.

Bei so viel Rauschen setzte irgendwann und unwillkürlich ein gewisses Bedürfnis ein, was sich selbst durch zusammengepresste und verwickelte Beine nicht unterdrücken liess.


Im Garten gibt es versteckt ein Toilettenhäuschen, welches von ihm bewacht wird:

Es herbstelte heftig auch im Garten der d´ Estes. Eine letzte Rose an einer wärmenden Hauswand, das trockene Laub in einem trockenen Brunnen, und die reifenden Mandarinen. Ein untrügliches Zeichen, dass wir auf die dunkle Jahreszeit zugehen. Aber Pecorella und Nihil versanken nicht in Melancholie! Noch ein paar schöne Ecken und Aussichten:



Nachdem wir über 3 Stunden Palast, Brunnen, Brünnlein, Nymphäen, Grotten, Wasserspiele, Wasserfälle und imposante Aussichten bestaunt und fotografiert hatten, elegant über Wege, Treppen und Terrassen flaniert waren, machte sich erschöpfte Füße und Hunger bemerkbar.

Nach einem erholsamen Aufenthalt in einer der vielen Bars ( Nihil nahm den ersten Aperol Spritz auf dieser Reise, wobei der Aperol durch Passionsfrucht ersetzt wurde) am Wegesrand, machten wir uns noch zu einer Runde durch Tivoli auf. Einzig unsere müden Füße verhinderten, dass wir noch mehr vom hübschen Tivoli entdeckten. Und , dass wir doch tatsächlich in einer Gelateria kein Eis bekamen....Herbst/ Winterpause bis nächstes Jahr.



Erschöpft, aber glücklich ließen wir Tivoli hinter uns, kurvten wieder bis zur Station Ponte Mammolo, um dann mit der Metro "nach Hause" zu kommen.
 
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Wie schön, Ihr wart in der Villa d´Este!
Vielen Dank für herrliche Bilder und anregende Texte. Bei uns stand sie dieses Mal nicht auf dem Plan - zu viel war allein in der Ewigen Stadt zu sehen nach langer Reisepause.
 
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Bei mir stand die Villa d'Este schon öfter auf dem Programm, habe es aber nie geschafft dort hinzufahren. Wenn ich eure Bilder betrachte, dann muss beim nächsten Rombesuch unbedingt ein Ausflug nach Tivoli unternommen werden.
 
Schön für euch due pazze, dass ihr den Garten der Villa d'Este mit sprudelndem Wasser genießen konntet.

Es soll vorkommen, dass das Wasser wegen unkontrollierbarer Menge abgestellt werden muss.
So geschehen bei unserem Besuch vor zwei Monaten.

Mit Hilfe der für die Fantasie zuständigen grauen Zellen und ein paar You Tube-Videos finktioniert das aber in der Not auch.

@Padre : die Villa d'Este muss nicht unbedingt mit einem Rombesuch verbunden werden. Wir waren dort von Fiuggi und Anagni aus.
 
Es soll vorkommen, dass das Wasser wegen unkontrollierbarer Menge abgestellt werden muss.
So geschehen bei unserem Besuch vor zwei Monaten.

Das kann leider passieren, oder bei sehr starken Regenfällen (auch am Tag zuvor), weil sonst der Schlamm der Aniene die Brunnen verunreinigen würden.
 
Sonntag 23.10.22

Nach einem Shoppingbummel durch das Monti-Viertel am gestrigeren Abend, der Gott sei gedankt durch die Abendschließung der Geschäfte ein Ende fand....denn das Schaf und das Nix standen kurz davor, von ihren Ehemännern mehr Geldmittel zu erbitten... und reichlich (also von zu viel) Pizzastücken vom Pizza-Imbiss gemästet, fielen die due pazze nach ein paar Gläser Wein zufrieden in ihre Betten.

Für den Sonntagmorgen hatte Nihil eine große Runde durch Rom angekündigt und zwar zu früher Stunde. Kein Problem für das Schaf, denn es ist ein Frühaufsteher. Wir hüpften um 7 Uhr aus den Betten, um uns mit einem Frühstück zu stärken.

Daraus wurde aber nichts bzw. nur in festen Bestandteilen, denn die Kaffeemaschine streikte. Zwar erwärmte sie das Kaffeewasser, aber in unseren einsam darunter stehenden Tassen wollte es nicht landen. Dafür flutete das Wasser unseren Frühstückstisch.
Nach diversen Versuchen das Ding in den Griff zu bekommen, die Geräusche der Maschine nahmen einen beängstigenden Geräuschpegel an, die Maschine wurde heiß, bis kurz vor den Schmelzpunkt, die due pazze gaben entnervt auf und zogen den Stecker.


Dass Nihils Laune nach dem Kaffeedesaster keine Sonntagsstimmung aufwies, muss nicht extra erwähnt werden. Wie gut, dass unsere Caffébar um die Ecke und damit für die vollkommen unterkoffeinierte Nihil gerade noch in erreichbarer Gehdistanz lag. Hier war zu so früher Stunde am Sonntag nicht viel los. lediglich ein Herr mit Hund leistete uns Gesellschaft.
Der Kaffee erwirkte ein Auferstehungswunder bei Nihil....und auch ein Cremeschnittchen legte eine gute Grundlage für weitere Incontri und Entdeckungen.

Frisch gestärkt ging es auf einen Streifzug durch Rom mit gewohnten und ungewohnten Aus- und Einblicken und längst Bekanntes wurde erneut abgelichtet.

Also alle die Wanderschuhe an, es folgt ein kleiner unsortierter Potpourri von unwiderstehlichen Fotomotiven, Entdeckungen und Incontri.


Eine neue Eiskreation, die Pecorella natürlich nicht entgangen ist. Aber zu so früher Stunde war selbst das Schaf noch nicht geneigt sich das Kolosseum in Eisform einzuverleiben.


Kaffeemaschinen, nach dem morgendlichen Desaster waren wir nicht abgeneigt uns mit einem dieser zuverlässigen Modelle zu versorgen.


Vicolo di San Trifone, Roms schmalste Gasse.
Trotz reichlich gutem Essen, Nihil und Pecorella passten noch durch.



Was man so alles entdecken kann



Selfie- Sticks scheinen gar keine neumodische Erfindung zu sein.


Man ahnt es schon Pecorella und Nihil waren an diesem Sonntagmorgen als fromme Pilger Richtung Petersplatz unterwegs. Bald wurden wir mit einer netten neuen Incontro belohnt.

Wir trafen auf eine richtige Prozession und neugierig wie wir sind fragten wir bei den Pilgern nach. Es kam uns dabei sehr gelegen, dass Nihil fließend spanisch spricht und das Schaf sich ganz gut auf italienisch verständigen kann.



Die Prozession war von in Italien lebenden Peruanern, die ihren Landespatron El Señor de los Milagros ehrten. Die Prozession lief die Via de Conciliazione in Richtung Petersdom. Die Frauen gingen vor der Christusfigur und schauten sie unverwandt aus Ehrerbietung an, weshalb sie rückwärts gehen mussten. Violett und weiß scheint die Farbvariante dieser Hermandad zu sein, die selbst kleine Babys im Kinderwagen trugen. Dazu Blaskapelle, Gesänge und Luftballons....ein frohgestimmter Sonntagmorgen.



Unsere Runde durch Rom war noch lange nicht beendet, noch trabten wir munter weiter und zwar bis zur Piazza San Silvestro. Dort streikten nicht nur unsere Speicherkarten und Akkus der Fotoapparate, sondern auch unsere Füße.
Erschöpft ließen wir uns in einer Bar an der Piazza di S. Claudio nieder, deren großer Vorteil es war, dass nur wenige Schritte entfernt ein Bus zu unseren nächsten Unternehmungen abfuhr.
 
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Frühaufsteher,7 Uhr? o_O Da trifft man doch schon auf die ersten Touris. Eine Frühtour, (ohne BEVA) hieß bei mir normalerweise um 5 Uhr aufstehen.

Und dann noch unverzeihliche Fehler: kein Reserveakku, keine weitere Speicherkarte. So was geht doch gar nicht.
 
Und dann noch unverzeihliche Fehler: kein Reserveakku, keine weitere Speicherkarte. So was geht doch gar nicht
Keine Sorge Ludwig, erschöpftes Material wurde nur ausgewechselt, denn unsere weiteren Wege führten uns zu zwei Sehenswürdigkeiten die wir beide noch nicht besucht hatten und diese sollten auf jeden Fall fotografiert werden.
 
Frühaufsteher,7 Uhr? o_O Da trifft man doch schon auf die ersten Touris. Eine Frühtour, (ohne BEVA) hieß bei mir normalerweise um 5 Uhr aufstehen.


:D:D:D Mit Verlaub....:cool: Um diese Uhrzeit , Ende Oktober, war es doch noch dunkel. Aber du hast recht, je früher man aufsteht in Rom, desto leerer ist die Stadt. Ich muss zugeben, das Schaf und Nihil verquatschten sich ein bisschen...
 
Jetzt war ich eine ganze Woche nicht im Forum! Dafür zu früher Morgenstunde ... nein, ich geistere schon über eine Stunde herum. Aber das nur nebenbei, weil Ihr beiden "pazze" vom früh Aufstehen schreibt.
Es ist herrlich, Euch zu folgen! Danke für die kurzweiligen Schilderungen und die vielen Fotos. Der Bericht über Tivoli hat mich besonders erfreut, werde ich dort doch (zumindet mit BEVA) nie hinkommen.
Weiter so, ich bin schon gespannt was kommt...
 
Der Bericht über Tivoli hat mich besonders erfreut, werde ich dort doch (zumindet mit BEVA) nie hinkommen.

Doch, die Villa d'Este ist für euch möglich. Zum einen gibt es einen Aufzug, der euch vom Eingang zur obersten Terrasse der Villa bringt und es gibt speziell für Leute mit Handicap elektrische Golfcarts, diese haben wir auch selber bei unserem Besuch gesehen. Man kann auch aussteigen, sich die Brunnen ansehen und weiterfahren.

Ich habe gerade mal geschaut, ob nicht doch zufällig eines mit abgelichtet wurde, aber leider waren wir so eitel, dass wir die Dinger nicht mit aufs Foto haben wollten.

Hier mal ein Link, wo du es anmelden kannst, du kannst ja auch ganz gut italienisch.

 
Sonntag 23.10.22 nachmittags

Die Pause tat gut, der Seele, dem Magen und vor allem den Füssen. Das Zickzack durch das Centro von Rom hinterließ doch eine gewisse Fuß-Schwäche. Von unserem Sonnenplätzchen aus, beobachteten wir das Kommen und Gehen der Menschen, auch eine Yoga-PilgerTruppe war dabei, die auf der Piazza di San Silvestro eine Turn- und Gesangsübung abhielten.
Irgendwann war der Magen voll, die Blase leer, und die Füße krampften nicht mehr. Wir hüpften in den Bus Nr. 62 und fuhren hinaus aus dem übervollen Zentrum. Diesmal sollte es wieder eine ruhigere Ecke werden, die Nihil noch gar nicht kannte, das Schaf hatte natürlich schon auf den Wiesen und Weiden der Villa Torlonia gegrast.

Der Bus sollte uns direkt bis vor die Villa Torlonia bringen, so der Plan, doch Pecorella und Nihil vergaßen, trotz unbequemen Stehplatz, vor lauter „chiacchiere“ den Ausstieg.

Nihil zeigte auf eine schier endlose Mauer an der der Bus vorbeifuhr und fragte das Schaf, ob dies Begrenzung unserer angepeilten Grünfläche sei...dem Schaf entfuhr ein unheiliger Fluch....Wir stiegen am nächsten Haltepunkt aus, weit weg von jedem Eingang und mussten bei sengender Hitze ( mittlerweile waren es 27 Grad) dann auch noch den Hügel wieder hinauflaufen.
Wir ließen zunächst sämtliche Gebäude und Lustschlösschen rechts und links liegen und wandelten auf verschlungenen Wegen durch eine vom heißen Sommer sehr mitgenommene Steppenlandschaft. Also Bäume gab es auch, aber alles wirkte staubtrocken.

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Wo wir dann nicht widerstehen konnten, war eine Gebäude dessen wunderbar bunte Fenster in der Sonne funkelten wie kleine Edelsteine. Nihil fühlte sich sehr an ihre spanische Heimat erinnert. Machte das Gebäude doch irgendwie einen neo-arabesken Eindruck. Kein Vergleich mit der granadinischen Alhambra , aber trotzdem sehr " moresca".

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Schaf und Nihil machten in der kürzlich renovierten Serra Morsca ein Päuschen unter Palmen, plätschernden Brunnen und sehr bequemen, botanisch angehauchten Sesseln.

Irgendwann mussten wir aber weiter, auch wenn die Füße nicht wirklich mitmachen wollten. Der Park zeigte sich von seiner familiären Seite. Überall saßen Familien mit Kind und Kegel oder Freundegruppen, machten Picknick unterhielten sich, hörten Musik.



Der Park scheint der große Garten für viele Anwohner des Viertels Nomentana zu sein. Gern hätten Nihil und Schaf sich ebenfalls unter die Palmen gefläzt, aber es galt noch ein weiteres, unbekanntes römisches Überbleibsel zu suchen.

Einmal raus aus dem Zentrum schleppte das Schaf Nihil weiter zur Ponte Nomentano. Pecorella machte Nihil den Ausflug damit schmackhaft, dass der Bus gleich vor der Villa Torlonia abfuhr und versprach auch den Ausstieg nicht zu verpassen, wobei selbst wir mittlerweile für weitere „chiacchiere“ zu müde waren.

So erreichten wir nach wenigen Minuten die die Ponte Nomentano. Man kann die Brücke wirklich romantisch fotografieren, doch zu beiden Seiten der Aniene befindet man sich in einem modernen Rom, das nichts an Romantik aufkommen lässt. Allerdings hatte Nihil mit einem Buch von Marco Lodoli dafür gesorgt, dass diese doch aufkam:


Nachzulesen in Marco Lodoli, Spaziergänge in Rom Seite 27 und 28


Dann brachte uns der Bus 60 ohne Umstieg wieder "nach Hause". Vollkommen erschöpft machten wir eine Pause kümmerten uns um die immer noch defekte Kaffeemaschine und bekamen tatsächlich nach einer etwas unfreundlicheren Nachricht von Pecorella an die Agentur einen Ersatz und dies sogar mit 10 Kaffee-Kapseln.

Aber so schnell gaben wir nicht auf. Nach einer Pause nahmen die due pazze erneut Anlauf auf Rom. Dieses Mal mit einem Abendspaziergang, sicherheitshalber fernab der verführerischen Geschäfte in Monti.


Danach wiederholten wir nochmals das Ritual vom Vortag und kauften wieder reichlich (also wieder zu viele) Pizzastücke und Wein und vielen erschöpft in unsere Betten.

Der Schönheitsschlaf tat auch Not, denn am nächsten Tag wollten Nihil und Pecorella Eindruck schinden. Ein weiterer Forista eilte in die Stadt um ein wenig auf die due pazze aufzupassen, was auch bitter nötig war.
Selbst vorab gesendete Fotos von uns konnten ihn nicht von dieser schwierigen Aufgabe abschrecken.
 
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