Zum Taxi-Mangel in Rom

Simone-Clio

Augustus
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Die Lösung scheint einfach: mehr Genehmigungen. Doch die Taxifahrer sind entschieden dagegen. Anfang August gingen die Bilder viral: Fotos von riesigen Menschenschlangen, die in der Hitze am Taxistand des Bahnhofs Termini in Rom warteten. (...) In der Hauptstadt Rom (2,75 Millionen Einwohner) gibt es 7.600 Taxikonzessionen. Zum Vergleich: In der spanischen Hauptstadt Madrid mit 3,3 Millionen Einwohnern gibt es doppelt so viele Taxis. (...) Mitte August hat die Regierung schließlich ein Dekret erlassen, die vorsieht, dass Großstädte die Zahl der Genehmigungen um bis zu 20 Prozent erhöhen und in Spitzenzeiten zusätzliche, befristete Genehmigungen erteilen können. Derzeitige Genehmigungsinhaber erhalten Vorrang. Aus bürokratischer Sicht wird es für Taxifahrer auch einfacher, ihr weißes Auto jemand anderem zu überlassen, sodass das Taxi mehr Stunden am Tag unterwegs sein kann.
 

Dennoch sperrten die Fahrer sich jahrelang gegen die Aufstockung der Zahl der Fahrzeuge, mit der Behauptung, ihr sowieso schon schmales Einkommen werde dann einbrechen. Und die Zahlen der Steuerbehörde scheinen ihnen recht zu geben. In Rom erklären sie beim Fiskus ein mageres Bruttojahreseinkommen von 15.000 Euro, macht 1.250 Euro pro Monat, brutto wohlgemerkt.

In Kontrast zu dieser Zahl steht, dass die Taxilizenzen auf dem freien Markt für Preise zwischen 130.000 und 160.000 Euro gehandelt werden. Ein Fahrer müsste zehn Jahre unterwegs sein, um die Lizenz abzuzahlen, ohne nur einen Cent für den Lebensunterhalt übrigzuhaben. Im Kontrast zur behaupteten Armut steht auch, dass das angebliche Lenkradproletariat in Rom nur aus Italiener*innen besteht.
Reporter einer TV-Sendung, unterwegs mit versteckter Kamera bekamen von den Tassisti andere Auskünfte, von Monatseinnahmen, die über 3.000 und im Dezember auch bei 9.000 Euro liegen. Kein Wunder, die Wagen sind immer voll ausgelastet.
 
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