Bericht: Vindobona - ein paar Tage in Wien.

Loge

Civis Romanus
Diesmal zog es uns nicht nach Rom, sondern ein paar Tage nach Wien. Vorausgegangene war eine Woche mit Radeln im Weinviertel, über die ich beizeiten noch einmal gesondert berichten werde.

In Wien bezogen wir wieder unser Stammhotel Rathaus, das sehr verkehrsgünstig und absolut ruhig in der Langen Gasse im IIX. Bezirk liegt. Das Haus ist nicht ganz billig, aber auf jeden Fall seinen Preis wert: Jedes Zimmer hat einen Winzer als Paten. Auf den Zimmern, die alle sehr modern und gradlinig eingerichtet sind, gibt es dann ein Weinauswahl des jeweiligen Winzers. Wir hatten wieder ein Winzer-Package gebucht. Neben den Übernachtungen gehört hier dann eine abendliche Weinverkostung mit dem Winzer des Monats dazu

Ein besonderes Plus des Hotels ist der sehr freundliche und dabei gar nicht aufgesetzt wirkende Service und das wirklich unglaubliche Frühstücksbüfett, das jeden Morgen 2 Stunden unserer Urlaubstage kostet. Vielleicht doch noch etwas Huhn in Aspik oder doch lieber ein frisches Rundstück mit Himbeer-Schokoladen-Marmelade? Oder doch eher ein Petit Four?

Ganz besonders hat uns gefreut, dass wir für unsere Treue mit einem Upgrade belohnt wurden und die Tage in der Suite des Hauses verbringen durften: Sie befindet sich im Dachgeschoss des Hauses und war vorher eine Hutmanufaktur. So residierten wir über den Dächer von Wien und genossen die Aussicht durch die riesigen Dachfenster, die für eine gewisse Bohème-Stimmung sorgten.

Für einen Blick ins Rathaus:
Hotel Wien : Wein & Design Hotel Rathaus Wien

Viel Zeit blieb am ersten Abend nicht, da wir Karten für Vesselina Kasarova im Theater an der Wien hatten. Wie nicht anders zu erwarten, war die Kasarova mit einem reinen Händel-Konzert wieder großartig. Sie hat einfach eine tolle, warme Stimme und kann die Gestalten hinter den Arien selbst bei einem Konzert zu Leben erwecken. Die kritteligen Rezensionen am nächsten Tag in der Presse konnten wir auf keinen Fall nachvollziehen.

Danach gab es dann noch eine Flasche Rotwein als Absacker: "In Signo Leonis" erfüllte diese Funktion ganz hervorragend.

Der nächste Tag war dann den Habsburgern vorbehalten: Im Hofmobiliendepot gab es eine sehr umfangreiche und interessante Ausstellung zum Kronprinzen Rudolf. Seine schwierige Kindheit, seine politischen Ambitionen und auch der rätselhafte Tod werden hier beleuchtet. Etwas makaber fand ich, dass auch das Bett, in dem Rudolf und seine Geliebte erschossen aufgefunden worden waren, ebenfalls zur Ausstellung gehörte.

Danach ging es dann ins Bellaria-Kino, das bei jedem Wien-Besuch auf unserem Programm steht. Es liegt hinter dem Volkstheater in der Museumsstraße und verwandelt sich jeden Nachmittag um 16 Uhr in eine Zeitmaschine, denn dann werden hier alte Ufa-Filme gezeigt. Das Spannendste am Kino ist dabei das Ambiente und das Publikum, dass sich hier jeden Nachmittag in fast identischer Zusammensetzung einfindet. Bei unserem Besuch gab es allerdings "Ave Maria" mit Zarah Leander - also eine Nachkriegsproduktion, die fast schon zu modern für das Bellaria-Programm ist. Das erinnerte mich an einen Besuch, bei dem eine Dame empört aus dem Zuschauerraum kam und sagte, dass sie mit diesem modernen, lauten, amerikanischen Film nichts anfangen kann. Das beste sei der Kater gewesen. Es kam dann heraus, dass gerade Frühstück bei Tiffany gezeigt worden war.
 
Hallo Loge,

das Hotel Rathaus macht wirklich einen guten Eindruck. Die Idee mit dem Weinsupport finde ich prima.

So ein Nostalgiekino passt tatsächlich gut zu Wien.

Alles in Allem bietet dein Bericht ganz andere Einblicke als wir im März hatten.


Danke:thumbup:

gengarde
 
Danke schön für den Einblick nach Wien. Hast Du auch Fotos gemacht?
Oder doch eher ein Petit Four?
Nur eines 8O
Auf einen durchschnittlich großen Frühstücksteller passen leicht vier oder mehr davon :nod::nod:

patta
 
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