Scuderie del Quirinale: Arte liberata 1937-1947. Capolavori salvati dalla guerra

Simone-Clio

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Morgen, am 16. Dezember, eröffnet in den Scuderie del Quirinale eine neue Ausstellung mit dem Titel "Arte Liberata 1937 - 1947. Capolavori salvati dalla guerra". (Befreite Kunst 1937 - 1947. Vor dem Krieg gerettete Meisterwerke").
Ausstellungsdauer: 16. Dezember 2022 bis 10. April 2023.


"ARTE LIBERATA 1937-1947. Capolavori salvati dalla guerra"
16 dicembre 2022-10 aprile 2023

Der kleine Ausschnitt aus einem Madonnengemälde gehört zu Piero della Francescas Madonna di Senigallia aus der Galleria Nazionale delle Marche in Urbino.


La mostra ha come obbiettivo di ricostruire il mosaico di esperienze e avvenimenti -raccontati nei diari e nelle corrispondenze private- secondo un inquadramento storico ampio che legge gli interventi isolati nell’ottica di una efficacissima metodologia d’urgenza.

L’esperienza della tutela in tempo di guerra resta un monito sui rischi che corre il patrimonio artistico, messo in salvo dagli interpreti di una vera e propria epopea: le loro gesta eroiche costituiscono un esempio di patriottismo, testimoniando l’efficacia dell’azione di un’intera generazione di funzionari dello Stato che permise di salvare l’immenso patrimonio culturale italiano, offrendolo alla contemporaneità.

Die Ausstellung zielt darauf ab, das Mosaik der Erfahrungen und Ereignisse, die in Tagebüchern und privater Korrespondenz festgehalten sind, in einem breiten historischen Rahmen zu rekonstruieren, der die isolierten Interventionen aus der Perspektive einer hochwirksamen Notfallmethodik liest.

Die Erfahrung des Schutzes während des Krieges bleibt eine Warnung vor den Risiken, denen das künstlerische Erbe ausgesetzt ist, das von den Interpreten eines wahren Epos gerettet wurde: ihre Heldentaten sind ein Beispiel für Patriotismus und zeugen von der Wirksamkeit des Handelns einer ganzen Generation von Staatsbediensteten, die es möglich gemacht haben, das immense italienische Kulturerbe zu retten und es der heutigen Welt zur Verfügung zu stellen.
 
Das erinnert mich an einen Mann, von dem ich hier einmal kurz berichtet habe:

Besonderns bereichernd war es u.a. die Person von Emilio Lavagnino kennenzulernen, von dem ich zuvor noch nie gehört hatte. Er war bestimmt eine sehr interessante Persönlichkeit. So hat er als junger Mann im 2. Weltkrieg dazu beigetragen italienische Kunstschätze zu retten. Zu diesem Aspekt seines Wirkens wurde ein Dokumentarfilm gedreht dessen Trailer man sich hier ansehen kann:


Möglicherweise wird sein Wirken in der Ausstellung gewürdigt, denn ein Tagebuch hat er verfasst. Das würde also zur Thematik passen.
Siehe: Notizie di un salvataggio artistico: il diario di Emilio Lavagnino (1943-1944). Seine Tochter, Alessandra Lavagnino, hat dieses Buch über ihn verfasst: Catalogo - Sellerio
 
Heute ist die Ausstellungsseite aktualisiert worden und in der neuen Fassung erscheint auch der Name von Emilio Lavagnino.

Al centro del progetto espositivo l’azione lungimirante di tanti Soprintendenti e funzionari dell’Amministrazione delle Belle Arti - spesso messi forzatamente a riposo dopo aver rifiutato di aderire alla Repubblica di Salò - che, coadiuvati da storici dell’arte e rappresentanti delle gerarchie vaticane, si resero interpreti di una grande impresa di salvaguardia del patrimonio artistico-culturale.

Fra questi si annoverano Giulio Carlo Argan, Palma Bucarelli, Emilio Lavagnino, Vincenzo Moschini, Pasquale Rotondi, Fernanda Wittgens, Noemi Gabrielli, Aldo de Rinaldis, Bruno Molajoli, Francesco Arcangeli, Jole Bovio e Rodolfo Siviero, agente segreto e futuro ministro plenipotenziario incaricato delle restituzioni: persone che, senza armi e con mezzi limitati, presero coscienza della minaccia che incombeva sulle opere d’arte, schierandosi in prima linea per evitarla, consapevoli del valore educativo, identitario e comunitario dell’arte.

Quelle: Arte Liberata | Format
 
Artikel der Süddeutschen Zeitung: Erinnerungskultur: Meisterwerke unterm Ehebett

Wozu erfinden? Wenn die Wirklichkeit doch die blühendste Fantasie übertrifft. Stoff für eine fesselnde TV-Serie liefert jetzt ein Museum in Rom. Auf dem Quirinalshügel zeigt die Ausstellung "Befreite Kunst" erstmals, wie eine Gruppe tatkräftiger Männer und Frauen im Zweiten Weltkrieg in einer geheimen Operation Tausende italienischer Kunstwerke vor den Bomben und vor der Raffgier von Adolf Hitler und Hermann Göring in Sicherheit gebracht hat. (...) Interessant ist, wie schwer der neuen Rechtsregierung Italiens offenbar der Umgang mit der Vergangenheit fällt. Gennaro Sangiuliano, seit drei Monaten postfaschistischer Kulturminister, würdigt in seinem Vorwort zum Katalog zwei Seiten lang die "noblen Gesten" der Protagonisten. Vor wem sie das Kulturerbe gerettet haben, das erwähnt der Minister nicht. In seinem Plot fehlen: die Schurken.
 
Zusatz:

Insgesamt sind an die 100 Kunstwerke ausgestellt, darunter einige von unschätzbarem Wert, wie eine der "Danae" von Tizian, die "Crocifissione" (Kreuzigung) von Luca Signorelli, die "Santa Palazia" (Heilige Palazia) von Guercino, die "Immacolata Concezione" (Unbefleckte Empfängnis) von Federico Barocci, das Porträt von "Heinrich VIII." von Holbein, der "Battesimo Cristo" (Die Taufe Christi) von El Greco und die "Madonna di Senigallia" von Piero della Francesca. Hinzu kommen 150 Fotos, mehr als 30 historische Dokumente und an die 20 Filmausschnitte. (...) Während sich der erste Teil der Ausstellung mit den Zwangsentwendungen und dem Schwarzmarkt, der rund um die Kunstwerke florierte, beschäftigt, geht es im zweiten Teil um die Rettungsaktionen seitens der italienischen Museumsintendanten, Kunsthistoriker und Experten.
 
Unsere Tickets habe ich heute gebucht. Wir hatten noch Voucher von VIVATicket wegen der für uns 2020 ausgefallenen Raffael-Ausstellung während des Lockdowns.
 
Gestern haben wir uns die Ausstellung angesehen - einfach nur fantastisch und faszinierend! Wer kann, sollte sie unbedingt besuchen. Die ganze Geschichte der Rettung, Sicherung und Rückholung der Kunstwerke ist unglaublich interessant und ganz toll präsentiert. Und die Kunstwerke selbst natürlich ein Hochgenuss.
Über Lavagnino wird sehr viel gebracht - diesen Mann (und die vielen anderen in anderen Städten) muss man einfach bewundern. Er wollte aber selbst nie "Held" genannt werden, wie seine Tocher schrieb.
 
Das freut mich sehr zu lesen. Danke für deine Einschätzung. Darf man in der Ausstellung photographieren?
 
Einige Bilder:



 
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