Schülerunterkunft

wilsterman

Libertus
Hallo, bin Lehrer an einer Höheren Schule in Österreich und möchte mit ca. 45 Schülerinnen und 3 Begleitpersonen im Mai/Juni 2011 für ein paar Tage nach Rom fahren. Habt ihr Tipps für günstige Unterkünfte für Schüler. (sind ca. 17 Jahre alt)
 
Ich zitiere mich mal selbst aus dem Thread http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/30854: den du dir auf jeden Fall mal anschauen solltest.

Wir fragen uns jetzt jedoch ob die Jugendherbergen in Italien so empfehlenswert (ungefähr dem "deutschen Standard" entspricht)sind

Für die offizielle JH in Rom HI - Roma - Foro Italico - AF Pessina meine ich das ausschließen zu können, diese würde ich nicht empfehlen. Die ist sehr günstig , hat aber daher auch einen sehr niedrigen Standard. Gerade im Bereich Sauberkeit, Verfügbarkeit sanitärer Einrichtungen, Betten gibt es Defizite die in Erfahrungsberichten von einer so großen Zahl von Leuten genannt werden, dass man wohl vermuten kann dass sie objektiv vorhanden sind und nicht nur ein subjektiver Eindruck besonders empfindlicher Gemüter sind. Wenn es nur auf "billig" ankommt kann man das machen, aber mit Euren Forderungen nach Mindeststandard beißt sich das eigentlich. Im übrigen würde hier eine Unterbringung in größeren Mehrbettzimmern defintiv erfolgen da es nichts anderes gibt. Eine separate Unterbringung als Kleingruppe wie man sie aus deutschen Jugendherbergen kennt wäre nicht zu bekommen. Zu alledem gibt es auch noch eine feste Schließzeit.

sind oder ob wir nicht lieber im Hotel buchen sollten bzw. eine Ferienwohnung mieten sollten.

Das würde ich zumindest ins Auge fassen und u.a. hier im Forum (auch in den direkt aus diesem Thread verlinkten Threads) nach günstigen Unterkünften mit gutem Feedback recherchieren.

Denn generell würde ich folgendes amerken wollen, ich zitiere dazu meine Erläuterungen aus einem der verlinkten Threads:

Häuser die wirklich sehr günstig sind (wie z.B. die auch existierende offizielle Jugendherberge) haben den erwartbaren niedrigen Standard. Wenn es den Teilnehmer/innen nur auf "billig" ankommt sollte man so ein Haus wählen, dann aber auch vorher klipp und klar sagen dass beim Komfort deutliche Abstriche gemacht werden müssen und sich nachher niemand beklagen soll. Besonders wichtig ist hier z.B. die Frage der Schließzeiten - in der JH ist glaube ich gegen 0.00 Uhr Schluss, in einfachen kirchlichen Häusern in manchen Fällen schon um 22-23 Uhr.

Mit Hostels habe ich in Rom noch keine persönlichen Erfahrungen gemacht. Im Rahmen der Vorbereitung einer im Frühjahr anstehenden FH-Exkursion habe ich aber auch nach solchen recherchiert. Dabei war mein Eindruck: Die, die potentiell nett wirken und auch mal auf irgendwelchen Seiten von Leuten positiv bewertet werden sind tendentiell preislich keine echten Schnäppchen. Da können günstige Hotels und kirchliche Häuser oft durchaus mithalten.

Ein empfehlenswertes Hostel kann natürlich auch sehr schön sein. Das verlinkte Fawlty Towers wirkt ja z.b. wirklich nett. Aber wenn man da nicht gerade im großen Mehrbettzimmer schlafen will wird es halt dann doch auch schnell teurer, dann kann man auch schon wieder andere Optionen ins Auge fassen und sich dann - egal ob Hostel, Hotel oder Ferienwohnung - das heraussuchen was einem am besten gefällt.

Diese Dinge würde ich immer berücksichtigen, bei 45 Personen könnte eine Pilgerunterkunft tatsächlich eine interessante Alternative sein, in den Hostels wird man für eine solche Gruppe in der Regel nichts bekommen da die eher kleiner sind. Die oben beschriebene JH führt meiner Ansicht nach eher zu Knatsch wegen dem niedrigen Standard.
Gerade Schülergruppen nächtigen oft aber auch in günstigen Hotels die es ja durchaus zahlreich gibt.

Schauen würde ich wirklich wegen der Schließzeit. Natürlich wirst Du zeitlich Regeln setzen müssen da du mit Minderjährigen Schüler/innen fährst und da ist eine Schließzeit ja durchaus willkommen.

Allerdings muss man dann wissen, dass Dinge die bei Klassenfahrten ansonsten oft üblich sind, z.B. eine spätere Abendwanderung/-führung durch die Stadt oder ein gemeinsames Abschlussessen in einer Trattoria dadurch ggf. kompliziert oder zumindest in einer Ausdehnung über 22-23 Uhr hinaus unmöglich werden. Auch die beliebte Abendrunde der Begleitpersonen mit der Flasche Rotwein im Aufenthaltsraum kann im Extremfall unerwünscht sein. Daher würde ich bei Pilgerunterkünften möglichst eine ohne Schließzeit wählen. Die informelle Übergabe des Hausschlüssels an die Begleitpersonen wie sie in deutschen JHs und Bildungshäusern oft üblich sind ist in Rom eher die Ausnahme.

Also, viel Erfolg bei der Unterkunftssuche!

Herzliche Grüße

Sören
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wird zunehmend schwieriger, eine so große Schülergruppe in einem Hotel unterzubringen. Leider ist das Pensionato S. Paolo für solche Gruppenreisen nicht mehr zu haben: es werden nur noch Pilger genommen.
Schülergruppen haben eben einen gewissen Ruf (ob zu Recht oder zu Unrecht lasse ich mal dahingestellt) und sind bei Hoteliers nicht sehr beliebt. Erschwerend kommt die avisierte Reisezeit hinzu - in dem Zeitraum ist Roma sehr gefragt.

Mit sachdienlichen Hinweisen oder gar einem Geheimtipp kann ich derzeit leider nicht dienen.

Sollte mir noch etwas einfallen, werde ich es hier schreiben.

Viele Grüße
Claude
 
Ich weiß nicht, ob der Hinweis auf die padri_teatini realistisch ist - wegen der Kürze der Anmeldezeit und der Öffnungs- bzw. Schließzeiten des Hauses - aber ein Versuch ist es vielleicht wert.
Eine Bekannte - leider kann ich sie aktuell nicht dazu befragen - war schon mehrmals mit Schulklassen bei den Padres untergebracht und zufrieden (was immer das heißen mag, ich persönlich kenne das Haus nicht, weiß nur, dass die Gegend optimal zentral ist).
Vergleiche auch: pilgerzentrum unter Padri Teatini (Navona)

Gruß
Pasquetta
 
Schülergruppen haben eben einen gewissen Ruf (ob zu Recht oder zu Unrecht lasse ich mal dahingestellt) und sind bei Hoteliers nicht sehr beliebt.

Oftmals zu Recht - leider.
Selbst Gruppen die sich, bei einem Aufenthalt von mehreren Tagen, am Anfang gut benehmen lassen oftmals in der letzten Nacht die Sau raus, da sie ja am nächsten Tag sowieso abreisen.
Das damit irgendwann die Geduld eines jeden Hoteliers überstrapaziert wird sollte einleuchten.
Leider muss man aber auch oft den Lehrern einen Vorwurf machen, denn oftmals überlassen die Lehrer die Gruppe sich selbst - natürlich mit vielen Ermahnungen sich zu benehmen.
Sicher können Schüler nicht nur streng überwacht werden, sondern brauchen auch einen gewissen Freiraum, wenn aber die begleitenden Lehrer besoffener sind als die Schüler sind diese als Vorbild eine Fehlbesetzung.
BTW, um jetzt nicht nur auf Schülergruppen "einzuprügeln", Kegelklubs sind nicht besser - und das sind immerhin schon Erwachsene.

Atschuess

Andreas
 
Du könntest dich auch nochmal an folgende Instiutionen wenden:

Experten für Rom-Gruppenreisen sind auch die so genannten "Pilgerstellen" der deutschsprachigen Bistümer.

Je nach Organisationsform sind sie zum Teil "professionelle non-profit-Reisebüros" die nicht nur eigene Reisearrangements bieten, sondern durch ihre langjährigen Kontakte nach Rom auch für kirchenfremde und bistumsexterne größere Gruppen Leistungen organisieren da letztlich jede vermittelte Reise ja Einnahmen bringt.

Ein Verzeichnis dieser Stellen findet sich unter:

Arbeitsgemeinschaft der Pilgerstellen deutscher Sprache

Für Österreich ist allerdings nur eine solche Stelle im Bistum Gurk verzeichnet:

Referat Pilgern und Reisen

Als GmbH organisiert und daher in ihren Dienstleistungen als Reisebüro recht frei ist z.B. Emmaus-Reisen - Diözesanpilgerstelle Münster GmbH Emmaus-Reisen

Ziemlich groß und explizit auch Anbieter von Reisen für dritte ist auch z.B. das Bayerische Pilgerbüro e.V.
http://www.pilgerreisen.de

Ausdrücklich als Dienstleister bietet sich auch das Büro der Diözese Speyer an:
Ferienwerk Speyer | Ferienwerk und Pilgerstelle der Diözese Speyer

Einen explizit kommerziellen Partner mit wohl langjährigen Erfahrungen hat Freiburg:
pilgerreisen.freiburg@der.de
Schwarzwald Reisebuero

Vielleicht bekommst Du so ja ein interessantes Angebot!

Herzliche Grüße

Sören
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß nicht, ob der Hinweis auf die padri_teatini realistisch ist - wegen der Kürze der Anmeldezeit und der Öffnungs- bzw. Schließzeiten des Hauses - aber ein Versuch ist es vielleicht wert.

Einen Versuch wärs bestimmt wert. Und die Schließzeit ist insofern erträglich, da man ja praktisch mittendrin ist und bis kurz vor knapp noch draußen bleiben kann bis um 23 Uhr die Tore verschlossen werden. Ausserdem ist es auch dort kein Problem, sein Feierabend-Weinchen in einem Zimmer zu köpfen - soweit man halbwegs Ruhe hält.

lg Matthias
 
Hallo!

Ich würd mit meinen Schülern immer wieder auf den Tiber Camping fahren. Wir waren z.B. auch mit unseren Ministranten dort und haben uns dort Mobilheime gemietet. Für 15€/Person/Nacht einfach super-billig (wir Betreuer haben zusätzlich eins mit Küche genommen, da wir selbstversorgt haben, es gibt aber auch ne ordentliche Pizzeria dort). Es gäb m.W. auch Zimmer dort zu mieten, würd ich aber gar nicht so empfehlen.

Ich find halt den Campingplatz optimal (bin selber Lehrerin). Es ist halt so, dass die "Kinder" (k.A. wie alt sind sie denn?) in der Stadt doch immer folgen müssen, sich wg. der Aufsichtspflichtsache einfach nicht so frei bewegen können. Aber erfahrungsgemäß brauchen sie halt auch mal eine Stunde am Tag, wo sie einfach "sie selber" sein können. Am Campingplatz kann man sie problemlos komplett "frei rumlaufen" lassen, es gibt dort auch nen Pool und einen kleinen Supermarkt. Außerdem können sie auch mal ne Runde kicken oder ne Wasserschlacht machen (egal wie alt, das brauchen sie einfach!).

Ich stell es mir sehr schwierig vor, wenn ich den ganzen Tag mit einer derart großen Gruppe in der Stadt unterwegs bin und dann abends immer noch sagen muss "seid leise, passt auf, ihr stört die Leute" usw. Klar, am Campingplatz kann man auch nicht grölend rumlaufen, aber das Gelände ist sehr weitläufig und nie überfüllt. Außerdem haben die Mobilheime draußen Tische und Stühle mit dabei, wir sind oft stundenlang abends da noch rumgesessen, die Kinder haben Karten gespielt, Boogie getanzt (war sehr witzig!) und was weiß ich.

Die etwas umständlichere Anreise in die Stadt wird durch die Lage und die "Freiheit" wettgemacht: entweder mit dem eigenen oder mit dem - großen - Campingbus (ein 50er Bus, passen also alle rein) in 5-10 Minuten zur S-Bahn-Station Prima Porta. Von dort sinds etwa 20 Minuten zur Pz. del Populo (Flaminio), wo man entweder losläuft oder mit der U-Bahn fährt. Aber auch unsere Ministranten (9-16 Jahre) waren sich einig, dass sie lieber etwas "durch die Gegend" fahren und dafür eben Pool und grüne Wiese haben.

Viel Spaß auf eurer Fahrt
 
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