Italien: Schock-Kampagne für Museen: "Räumen Kolosseum weg"

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Schock-Kampagne für Museen: "Räumen Kolosseum weg" « DiePresse.com

Gegen den besorgniserregenden Besucherrückgang in den italienischen Museen will das Kulturministerium in Rom mit einer Schock-Kampagne vorgehen. Vier Kräne und Handwerker, die nachts das Kolosseum Stein um Stein abbauen sind auf einem Plakat zu sehen. Darunter steht der Slogan: "Wenn Sie es nicht besuchen, räumen wir es weg".
Auf einem anderen Plakat wird Michelangelos David von einem Hubschrauber weggeflogen. Die neue provokante Werbekampagne soll in den nächsten Tagen beginnen. Die Plakate werden unter anderem in Bahnhöfen und auf Flughäfen des Landes zu sehen sein.

 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe schon immer gesagt, dass im Zentrum Roms jede Menge wertvollen Baugrundes brach herumliegt und nicht entsprechend genutzt wird....

Gruß,
Torsten

(Schließt ihr mich jetzt aus dem Forum aus?)
 
Schock-Kampagne für Museen: "Räumen Kolosseum weg" « DiePresse.com

Wenn Sie es nicht besuchen, räumen wir es weg.
Die Idee ist gut - und der italienische Slogan spricht den Betrachter ja noch persönlicher und direkter an als seine deutsche Übersetzung:

"Wenn du es nicht besuchst, räumen wir es weg"! 8O

Das paradoxe ist allerdings, dass laut dem oben verlinkten Artikel ausgerechnet das Kolosseum eines der wenigen Denkmäler ist das entgegen dem Trend sogar eine Besuchersteigerung zu verzeichnen hatte. ;)

Dass es sich aber aufgrund seiner Bekanntheit besonders gut als Motiv für die Kampagne eignet ist natürlich klar.
 
Aktueller Link zum Thema:
Wird das Kolosseum weggetragen? (Kultur, Aktuell, NZZ Online)

Zwischen den Zeilen darf man noch etwas anderes lesen: den Appell an private Sponsoren des Inlands, in die Kultur zu investieren, bevor ausländische Unternehmen auf denselben Gedanken kommen. Denn dreht man den Spiess um und fordert die Verantwortlichen für Kunst und Kultur auf, das öffentliche Gut nicht zu vernachlässigen, lautet die Antwort: Zuerst muss die Kasse stimmen, und die öffentliche ist leer. Ein Teufelskreis, aus dem der einzige Ausweg der private Einstieg scheint.
 
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