Damit diese Sehenswürdigkeit hier im Forum ihren eigenen Thread erhält, lagere ich drei Reiseberichtsbeiträge von mir aus den Jahren 2014 und 2016 in leicht aktualisierter Form hierhin aus.
Im September 2014 habe ich auf der Terrazza delle Quadrighe des Vittoriano folgende Photos einer der beiden Quadrigen und ihrer geflügelten Lenkerin gemacht.
Wieder zu Hause habe ich gelesen, dass die römische Adelige Vittoria Colonna di Sermoneta (1880 bis 1954) dem Künstler Carlo Fontana (1865 bis 1956) als Vorbild für seine Gestalt der Unità gedient hat.
In der Zwischenzeit habe ich Vittoria Colonnas Erinnerungen an das alte Europa von 1938 fast zur Hälfte gelesen, in denen sie u.a. über ihre Kindheit im Palazzo Colonna berichtet.
Dass die berühmte Galerie mit ihren herrlichen Gemälden einen Besuch lohnt, hatte ich oft gelesen und auch die Webseite Palazzo Colonna das ein oder andere Mal aufgerufen.
Ende Dezember war es soweit, ich stattete ihr einen ersten Besuch ab.
Nachdem wir Santi Apostoli verlassen hatten, spazierten wir zur Piazza della Pilotta mit der Päpstlichen Universität Gregoriana und dem Palazzo Muti Papazzurri:
Durch die Via della Pilotta gelangten wir zum Eingang der Galleria Colonna,
wo wir zwei unvergessliche Stunden verbrachten. Die ursprünglich zwei, später vier Brücken verbinden den Palazzo Colonna mit seinen am Hang des Quirinal gelegenen Gärten.
Als wir unseren Eintritt bezahlen wollten, erfuhren wir, dass es zwei verschiedene Tickets gibt. Für 25 Euro kann man zusätzlich zum Appartamento mit der berühmten Galerie weitere Räume im Erdgeschoss besichtigen. Für 12 Euro rund 12 Räume in der ersten Etage. Wir entschieden uns für die kleine Variante, aber ich bin sicher, dass dies nicht mein letzter Besuch an diesem prachtvollen Ort war.
Eine freudige Überraschung war auch, dass kein Photograhierverbot herrscht! Die Möglichkeit ohne Blitzlicht zu photographieren ist wahrscheinlich noch recht neu. Über beides informierte mich eine perfekt französisch sprechende Frau am Empfang. Ob die Erlaubnis zu photographieren auch für jene Räume gilt, die wir nicht besichtigt haben, vermag ich nicht zu sagen.
Begleitet uns nun durch diesen wahrhaftig glanzvollen Ort, den die Colonna seit über 1000 Jahren, nun bereits in der 23. Generation, bewohnen. Immer wieder werden wir dabei die Säule, das Wappen der Colonna antreffen.
Vom Eingangsbereich stiegen wir über eine schmale Treppe in die erste Etage und betraten den Blauen Saal. Dort wird auch ein Video über den Palazzo gezeigt.
In der mittleren Nische eine Skulptur von Marcantonio Colonna (1535–1584)
Der kleine Blaue Saal führt in den Saal der Kriegssäule und schon liegen sie vor einem, der sich anschliessende prachtvolle Mittelsaal sowie der Landschaften-Saal. Das Ensemble der drei ineinander übergehenden Räume bildet die Große Galerie und ist ein Traum.
Unter diesem Fresko betreten wir nun den Mittelsaal der Galerie, der Raumeindruck ist überwältigend schön:
Wir verharrten zunächst an den Treppenstufen, die vom Saal der Kriegssäule hinunter führen. Dort befindet sich nämlich dieses erstaunliche Objekt:
Die Kanonenkugel flog 1849 durch ein Fenster der Galleria Colonna als auf dem Gianicolo gekämpft wurde und blieb in den Stufen stecken!
An den Wänden und auf Konsolen sind antike römische Statuen und Büsten ausgestellt. Der honiggelbe Marmor der Säulen und Pilaster stammt aus dem Serapis-Tempel, welcher im Altertum an der Stelle des Palazzo Colonna stand.
Bemalte Spiegel reflektieren das Tageslicht und den Glanz der Kronleuchter, an den Wänden reihen sich Gemälde an Gemälde, die Deckenfresken sind eine einzige Huldigung an Marcantonio Colonna, zusammen mit Juan d'Austria, Gewinner der Seeschlacht von Lepanto 1571.
Es folgen Bilder von der Decke der Mittelgalerie mit folgenden Motiven:
Marcantonio Colonna als Botschafter in Venedig
Marcantonio Colonnas Investitur
Die Seeschlacht von Lepanto
Der triumphale Einzug Marcantonio Colonnas in Rom
Die Aufstellung der Statue Marcantonio Colonnas im Konservatorenpalast
Marcantonio Colonnas Investitur
Die Seeschlacht von Lepanto
Der triumphale Einzug Marcantonio Colonnas in Rom
Der triumphale Einzug Marcantonio Colonnas in Rom
und
Die Aufstellung der Statue Marcantonio Colonnas im Konservatorenpalast
Nun erreichen wir den Saal der Landschaften, der den Abschluss der Großen Galerie bildet und profitieren dankbar davon, dass man die roten Bänke zum Ausruhen und Betrachten der Umgebung benützen darf.
Blick zurück in die Galerie
Deckenfresken
Ein Prunkstück ist dieser herrliche Sekretär mit Elfenbeinintasien. Zwei Deutsche haben zwanzig Jahre daran gearbeitet. Ihm gegenüber ein ähnliches Stück mit farbigen Steinen.
Wir kommen nun in den Saal der Apotheose Martins V. Papst Martin V. Colonna ist neben Marcantonio Colonna einer der berühmtesten Vertreter seiner Familie.
Hier befindet sich auch der berühmte Bohnenesser von Annibale Carracci:
Von dort gelangen wir in den Thronsaal:
Papst Martin V.
Von gleicher Grösse, der Saal der Alten Meister:
Links: Lucretia, ein Werk Botticellis
Maria Mancini (1639 bis 1715)
Nichte von Kardinal Mazarin und Ehefrau von Lorenzo Onofrio Colonna
Durch obigen Zwischenraum gelangt man in den Saal der Kapelle. Die Wandteppiche dort erzählen aus dem Leben der Königin Artemisia.
Hier verteilt sie Kriegsbeute
Hier inspiziert sie Pläne für das Mausoleum von Halikarnassos
Blick in die Kapelle:
Es folgt die bekannte Allegorie des Hauses Colonna aus dem 17. Jahrhundert:
Zum Schluss noch der wunderschöne Saal der Stickereien. Eine prachtvolle mit Blumen und Früchten bemalte Holzdecke ziert ihn.
Langsam ging ich durch alle Räume zurück, wie wir gekommen waren und liess die ganze Pracht noch einmal auf mich wirken.
Die wundervolle Galerie war 1953 Drehort für Ein Herz und eine Krone mit Audrey Hepburn und Gregory Peck. Die letzte Szene, in der Prinzessin Ann eine Pressekonferenz gibt, spielt dort. Durch dieselbe Tür, durch die sie entschwindet, betraten und verliessen auch wir die Galleria Colonna. Gregory Peck geht in die entgegengesetzte Richtung davon und seine Schritte hallen in der Galleria.
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Im September 2014 habe ich auf der Terrazza delle Quadrighe des Vittoriano folgende Photos einer der beiden Quadrigen und ihrer geflügelten Lenkerin gemacht.
Wieder zu Hause habe ich gelesen, dass die römische Adelige Vittoria Colonna di Sermoneta (1880 bis 1954) dem Künstler Carlo Fontana (1865 bis 1956) als Vorbild für seine Gestalt der Unità gedient hat.
In der Zwischenzeit habe ich Vittoria Colonnas Erinnerungen an das alte Europa von 1938 fast zur Hälfte gelesen, in denen sie u.a. über ihre Kindheit im Palazzo Colonna berichtet.
Dass die berühmte Galerie mit ihren herrlichen Gemälden einen Besuch lohnt, hatte ich oft gelesen und auch die Webseite Palazzo Colonna das ein oder andere Mal aufgerufen.
Ende Dezember war es soweit, ich stattete ihr einen ersten Besuch ab.
Nachdem wir Santi Apostoli verlassen hatten, spazierten wir zur Piazza della Pilotta mit der Päpstlichen Universität Gregoriana und dem Palazzo Muti Papazzurri:
Durch die Via della Pilotta gelangten wir zum Eingang der Galleria Colonna,
wo wir zwei unvergessliche Stunden verbrachten. Die ursprünglich zwei, später vier Brücken verbinden den Palazzo Colonna mit seinen am Hang des Quirinal gelegenen Gärten.
Als wir unseren Eintritt bezahlen wollten, erfuhren wir, dass es zwei verschiedene Tickets gibt. Für 25 Euro kann man zusätzlich zum Appartamento mit der berühmten Galerie weitere Räume im Erdgeschoss besichtigen. Für 12 Euro rund 12 Räume in der ersten Etage. Wir entschieden uns für die kleine Variante, aber ich bin sicher, dass dies nicht mein letzter Besuch an diesem prachtvollen Ort war.
Eine freudige Überraschung war auch, dass kein Photograhierverbot herrscht! Die Möglichkeit ohne Blitzlicht zu photographieren ist wahrscheinlich noch recht neu. Über beides informierte mich eine perfekt französisch sprechende Frau am Empfang. Ob die Erlaubnis zu photographieren auch für jene Räume gilt, die wir nicht besichtigt haben, vermag ich nicht zu sagen.
Begleitet uns nun durch diesen wahrhaftig glanzvollen Ort, den die Colonna seit über 1000 Jahren, nun bereits in der 23. Generation, bewohnen. Immer wieder werden wir dabei die Säule, das Wappen der Colonna antreffen.
Vom Eingangsbereich stiegen wir über eine schmale Treppe in die erste Etage und betraten den Blauen Saal. Dort wird auch ein Video über den Palazzo gezeigt.
In der mittleren Nische eine Skulptur von Marcantonio Colonna (1535–1584)
Der kleine Blaue Saal führt in den Saal der Kriegssäule und schon liegen sie vor einem, der sich anschliessende prachtvolle Mittelsaal sowie der Landschaften-Saal. Das Ensemble der drei ineinander übergehenden Räume bildet die Große Galerie und ist ein Traum.
Unter diesem Fresko betreten wir nun den Mittelsaal der Galerie, der Raumeindruck ist überwältigend schön:
Wir verharrten zunächst an den Treppenstufen, die vom Saal der Kriegssäule hinunter führen. Dort befindet sich nämlich dieses erstaunliche Objekt:
Die Kanonenkugel flog 1849 durch ein Fenster der Galleria Colonna als auf dem Gianicolo gekämpft wurde und blieb in den Stufen stecken!
An den Wänden und auf Konsolen sind antike römische Statuen und Büsten ausgestellt. Der honiggelbe Marmor der Säulen und Pilaster stammt aus dem Serapis-Tempel, welcher im Altertum an der Stelle des Palazzo Colonna stand.
Bemalte Spiegel reflektieren das Tageslicht und den Glanz der Kronleuchter, an den Wänden reihen sich Gemälde an Gemälde, die Deckenfresken sind eine einzige Huldigung an Marcantonio Colonna, zusammen mit Juan d'Austria, Gewinner der Seeschlacht von Lepanto 1571.
Es folgen Bilder von der Decke der Mittelgalerie mit folgenden Motiven:
Marcantonio Colonna als Botschafter in Venedig
Marcantonio Colonnas Investitur
Die Seeschlacht von Lepanto
Der triumphale Einzug Marcantonio Colonnas in Rom
Die Aufstellung der Statue Marcantonio Colonnas im Konservatorenpalast
Marcantonio Colonnas Investitur
Die Seeschlacht von Lepanto
Der triumphale Einzug Marcantonio Colonnas in Rom
Der triumphale Einzug Marcantonio Colonnas in Rom
und
Die Aufstellung der Statue Marcantonio Colonnas im Konservatorenpalast
Nun erreichen wir den Saal der Landschaften, der den Abschluss der Großen Galerie bildet und profitieren dankbar davon, dass man die roten Bänke zum Ausruhen und Betrachten der Umgebung benützen darf.
Blick zurück in die Galerie
Deckenfresken
Ein Prunkstück ist dieser herrliche Sekretär mit Elfenbeinintasien. Zwei Deutsche haben zwanzig Jahre daran gearbeitet. Ihm gegenüber ein ähnliches Stück mit farbigen Steinen.
Wir kommen nun in den Saal der Apotheose Martins V. Papst Martin V. Colonna ist neben Marcantonio Colonna einer der berühmtesten Vertreter seiner Familie.
Wikipedia schrieb:In Rom begann Martin mit dem Wiederaufbau der heruntergekommenen Stadt und des ebenso maroden Kirchenstaates. Als erster Renaissancepapst belebte er die Kunst wieder neu, indem er viele bedeutende Künstler an seinen Hof holte. Auch die von ihm ernannten Kardinäle gingen mit diesem neuen Zeitgeist.
Hier befindet sich auch der berühmte Bohnenesser von Annibale Carracci:
Von dort gelangen wir in den Thronsaal:
Papst Martin V.
Von gleicher Grösse, der Saal der Alten Meister:
Links: Lucretia, ein Werk Botticellis
Maria Mancini (1639 bis 1715)
Nichte von Kardinal Mazarin und Ehefrau von Lorenzo Onofrio Colonna
Durch obigen Zwischenraum gelangt man in den Saal der Kapelle. Die Wandteppiche dort erzählen aus dem Leben der Königin Artemisia.
Hier verteilt sie Kriegsbeute
Hier inspiziert sie Pläne für das Mausoleum von Halikarnassos
Blick in die Kapelle:
Es folgt die bekannte Allegorie des Hauses Colonna aus dem 17. Jahrhundert:
Zum Schluss noch der wunderschöne Saal der Stickereien. Eine prachtvolle mit Blumen und Früchten bemalte Holzdecke ziert ihn.
Langsam ging ich durch alle Räume zurück, wie wir gekommen waren und liess die ganze Pracht noch einmal auf mich wirken.
Die wundervolle Galerie war 1953 Drehort für Ein Herz und eine Krone mit Audrey Hepburn und Gregory Peck. Die letzte Szene, in der Prinzessin Ann eine Pressekonferenz gibt, spielt dort. Durch dieselbe Tür, durch die sie entschwindet, betraten und verliessen auch wir die Galleria Colonna. Gregory Peck geht in die entgegengesetzte Richtung davon und seine Schritte hallen in der Galleria.