Italien: Neuer Kulturminister Sangiuliano schreibt wütenden Brief an Uffizien-Direktor

[Simone-Clio]

Italien: Kulturminister schreibt wütenden Brief an Uffizien-Direktor

Die Uffizien in Florenz waren am Brückentag geschlossen. Das handelt dem deutschen Museums-Direktor jetzt Ärger ein.

www.nau.ch

«Tausende Besucher» hätten somit über den Brückentag vor Allerheiligen nicht zu Besuch kommen können. Das warf der parteilose Kulturminister Gennaro Sangiuliano dem deutschen Museumsdirektor Eike Schmidt nun in dem Brief vom Mittwoch vor. Sangiuliano las davon nach eigenen Worten in der Zeitung und wollte von Schmidt nun wissen, ob das der Wahrheit entsprach. «Es entzog sich Ihrer Intelligenz nicht, dass eine Schliessung dieser Art nicht nur Verluste bei den Einnahmen verursacht. Sondern auch für die Uffizien und das gesamte nationale Museumssystem auch einen Image-Schaden darstellt», schrieb der 60-Jährige.

Montag ist der reguläre Ruhetag der Uffizien. Allerheiligen fiel dieses Jahr auf den Dienstag.

 

[Pasquetta]

Montag ist der reguläre Ruhetag der Uffizien. Allerheiligen fiel dieses Jahr auf den Dienstag.

Eben - und am Dienstag, Feiertag Allerheiligen, waren die Uffizien ja anscheinend geöffnet. Sig. Ministro Sangiuliano ... ob da wohl "mehr" dahinersteckt, hinter dieser "Rüge"?

 

[Marion1771]

Will man einen ungeliebten "Deutschen" rausekeln?

 

[Gaukler]

Schmidts Antwort kann man u.a. hier lesen: Uffizi chiusi il 31 ottobre: lo scambio tra il ministro Sangiuliano e il direttore Schmidt - Arte Magazine. Im Wesentlichen beruft er sich auf Personalmangel. Wobei er als Direktor der Uffizien bereits seit Jahren um Aufstockung bäte, die nämlich nicht seitens der einzelnen Museen erfolgen könne, sondern nur durch die zentralen Stellen des Ministeriums. Von Samstag bis Dienstag seien insgesamt 55.611 Museumsbesucher gezählt worden. Am 31. Oktober allerdings habe lediglich der Boboli-Garten geöffnet werden können, wo 7.338 Besucher das schöne Wetter genossen hätten.

Da anni, come direttore degli Uffizi, chiedo rinforzi al Ministero, perché l’assunzione delle risorse umane non è competenza dei singoli musei dotati da parziale autonomia, bensì degli uffici centrali del Ministero. (...) tra sabato e martedì 55.611 persone hanno visitato i musei delle Gallerie degli Uffizi (...). Tuttavia, lunedì 31 ottobre abbiamo potuto aprire soltanto il Giardino di Boboli, con 7.338 visitatori che si sono goduti il bel tempo (...).

Kurzum: Es geht um den Etat. Und dass dabei ein Eike Schmidt mit harten Bandagen kämpft, braucht sicherlich niemanden zu wundern.

 

[Pasquetta]

Schmidts Antwort kann man u.a. hier lesen: Uffizi chiusi il 31 ottobre: lo scambio tra il ministro Sangiuliano e il direttore Schmidt - Arte Magazine. Im Wesentlichen beruft er sich auf Personalmangel. ...

Und Schmidt hat meiner Meinung nach den "Ball" gut zurückgegeben:

Come il Ministro Sangiuliano, anch’io lo trovo gravissimo che gli Uffizi e la Galleria dell’Accademia sono rimasti chiusi lunedì, e il Bargello addirittura martedì 1 novembre, per lo stesso serio motivo, che è la grave carenza del personale nelle strutture museali statali.

Wie der Minister findet auch er die Situation, dass die Uffizien und die Galleria dell'Accademia am Montag geschlossen waren - und Bargello sogar am 1. November - sehr ernst und das wegen des gleichen schwerwiegenden Grundes: Personalmangel bei den staatlichen Museen.

Ob der neue Kulturminister auch an die Direktorin der Galleria dell'Accademia einen Brief geschrieben hat ?

 

[otium]

Vielleicht hat es Herrn Schmidt nichts genutzt, dass er sich im DLF so zahm über die politische Situation äußerte?!

Kunsthistoriker Eike Schmidt - "Die italienische Regierung hat rote Linien nach rechtsaußen gezogen"

Italiens neuer Kulturminister Gennaro Sangiuliano vertrete eine „sehr gemäßigt rechte Position“, sagte Museumsleiter Eike Schmidt im Dlf. Sein Kulturverständnis sehe Italiens Dichter und Denker im Zentrum, sei aber nicht auf sie begrenzt.

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