Rom: Kommunalwahlen am 5. und 19. Juni 2016

Simone-Clio

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Unregierbares Rom: Bürgermeister verzweifelt gesucht Seite 1

Am kommenden Wochenende wird in der italienischen Hauptstadt ein neuer Bürgermeister gewählt – aber die Bevölkerung hat kaum Hoffnung, dass sich an der Misere in Bälde etwas ändern wird. Für die Anwärter auf das schwierige Amt gäbe es Wahlkampfthemen zuhauf: Umwelt- und Luftverschmutzung, Arbeitslosigkeit, Verkehrschaos, Korruption, Kriminalität, illegale Einwanderung oder Rattenbekämpfung – wo soll man überhaupt anfangen?
Unregierbares Rom: Kabarett-Partei und Faschisten sind Favoriten Seite 2
 
Bürgermeisterwahl in Rom

Bürgermeisterwahl in Rom: Erfahrene Führungsfiguren fehlen - NZZ International: Europa

Erfahrene Führungsfiguren fehlen

Selbst die fähigsten Politiker des Landes könnten an der Herkulesaufgabe scheitern, Recht und Ordnung in die Millionenmetropole zurückzubringen. Doch politische Schwergewichte oder andere erfahrene Führungsfiguren sind auf der Liste für die Bürgermeisterwahl keine zu finden. Anders als etwa in Mailand, wo sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen zwei starken Kandidaten abzeichnet, haben sich die politischen Lager in Rom nicht auf gemeinsame Spitzenkandidaten einigen können. Nun buhlen nicht weniger als 15 Frauen und Männer um das Bürgermeisteramt.
 
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Kommunalwahlen in Italien - Protest-Kandidaten und "Anti-Politiker"
von Jan-Christoph Kitzler

Matteo Renzi, der gerne in großen Projekten denkt, und für den die Olympiabewerbung eine willkommene Gelegenheit ist, um italienischen Nationalstolz zu entfachen, sieht das natürlich ganz anders. Aber den Kampf um Rom, so scheint’s, hat der junge Premier schon fast aufgegeben, sagt auch Marco Damilano, stellvertretender Chef des Wochenmagazins "L’Espresso"
 
Rom verlottert: Virginia Raggi hat die besten Chancen

Die städtischen Verkehrsbetriebe können mit dem Fahrkartenverkauf nicht einmal die Hälfte ihrer Personalkosten von 500 Millionen Euro decken. Sie haben 1,5 Milliarden Euro an Schulden angehäuft, und deshalb will dem mehrfach konkursgefährdeten Unternehmen niemand neue Busse liefern, obwohl der gegenwärtige Bestand im Schnitt zehn Jahre alt ist und nur noch zu zwei Dritteln auf den Straßen fahren kann.

Rom: Virginia Raggi ist Favoritin der Bürgermeisterwahl - Politik - Süddeutsche.de

---------- Beitrag ergänzt um 14:43 ---------- Vorangegangener Beitrag um 14:39 ----------

Die Wahlbüros schliessen um 23 Uhr. Gegen Mittag zeichnete sich in Rom eine Wahlbeteiligung von erst 14,81% ab!

Elezioni comunali, oggi si vota. Alle 12 affluenza al 14,81% - Repubblica.it
 
Die Komiker halten Einzug auf dem Kapitol: Kandidatin der Beppe-Grillo-Partei siegt in der Hauptstadt - Europa - FAZ
Die Juristin Raggi war in Rom als Favoritin in die Stichwahl gegen die Regierungspartei PD gegangen. Dass die politisch kaum erfahrene Quereinsteigerin den PD-Kandidaten aber mit rund 67 Prozent geradezu deklassierte, gilt als herber Schlag gegen Renzi. Raggi war bis vor wenigen Monaten in Rom praktisch unbekannt. Sie versprach im Wahlkampf, den öffentlichen Nahverkehr zu fördern, zusätzliche Busspuren und das kostenlose Fahrradleihsystem wieder einzuführen sowie sich um den personellen Notstand in der Verwaltung zu kümmern.
Na, dann gute Reise ... :~

M.E. bringt die Dame nicht das nötige politische Format dafür mit. - Womit nicht gesagt sein soll, dass das bei dem Renzi-Kandidaten unbedingt anders gewesen wäre ... und ich an seiner Stelle würde mich freuen, den Job nun nicht machen zu müsse. :twisted:
 
... und ich an seiner Stelle würde mich freuen, den Job nun nicht machen zu müsse. :twisted:

Es wird schon bedauert ... . Na ja. Zumindest von einem. ;)
Das Bürgermeisterinnen-Amt beschert der engagierten Newcomerin den Stuhl im "schönsten Büro der Welt": auf dem Kapitolhügel mit Ausblick auf die antiken römischen Foren, wo schon ihre Vorgänger vor über 2000 Jahren regierten. Für Virginia Raggi dürfte dies einer Verbannung gleichen - es erwartet sie ein 24-Stunden-Job. Einer bedauert das schon. "Du fehlst mir schon jetzt", schrieb ihr Ehemann noch in der Nacht.
Quelle: Rom: Was Virginia Raggi nun mit der unregierbaren Stadt vorhat - DIE WELT
 
Roms neue Bürgermeisterin: Eine Fee aus dem Wunderland - NZZ International: Europa

Ihre Partei hält nicht viel von der parlamentarischen Demokratie und will diese durch eine Art direkte Demokratie im Internet ersetzen. Das ist nicht ganz unproblematisch. Denn an den Umfragen der Fünfsterne-Bewegung nehmen jeweils höchstens ein paar Tausend Mitglieder teil. Eine kleine Gruppe engagierter Anhänger würde künftig somit darüber entscheiden, was eine vom Volk gewählte Bürgermeisterin tut.
Raggi hat sich wie alle «Grillini» zudem verpflichtet, als Amtsträgerin den Willen des Direktoriums zu respektieren. Was deren graue Eminenz Grillo als hyper-demokratisch verkauft, halten seine politischen Gegner für ein Untergraben der Demokratie.
 
Allein der Überschrift dieses Artikels ist m.E. im Grunde kaum noch etwas hizuzufügen ... :~

Trotzdem seien noch diese beiden Passagen zitiert:
Ihren Gegner Giachetti warf Raggi mit den «Kriminellen» in einen Topf, welche «die Stadt jahrelang vergewaltigt» hätten. Der 55-jährige Vizepräsident der Abgeordnetenkammer ist jedoch ein erfahrener und integrer Politiker. Bei den Debatten machte er einen kompetenteren Eindruck als Raggi und präsentierte ein besser qualifiziertes Regierungsteam.
Raggi hingegen schien bei vielen Themen ahnungslos und trat doch arrogant und besserwisserisch auf.
Rom mit seinen 2,8 Millionen Einwohnern ist selbst unter besten Voraussetzungen schwer zu regieren. Momentan ist die Metropole jedoch von Korruption und Mafia-Infiltration gelähmt und zudem schwer verschuldet. Um den Sumpf trockenzulegen, braucht es nicht nur Ehrlichkeit und guten Willen, sondern auch politisches Geschick und eine dicke Haut. Im Fall von Raggi sind Zweifel angebracht, ob sie dies hat.
 
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