Handelspartner Italien: Warten auf den Brenner-Basistunnel

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Handelspartner Italien: Warten auf den Brenner-Basistunnel | BR24

Italien und Bayern verbindet vieles, auch eine stolze Geschichte gegenseitiger Wirtschaftsbeziehungen mit Wohlstand und Wachstum für beide Seiten. Mit Ausfuhren von rund 12,5 Milliarden Euro hielten bayerische Unternehmen auch 2019 die Spitzenposition in der deutschen Exportstatistik nach Italien, noch vor Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Mit zwölf Milliarden Euro fast ebenso groß ist der Wert der Waren und Dienstleistungen, die aus Italien nach Bayern strömten. Dass Gardasee, Adria und Co. zu den Top-3 Urlaubszielen der Bayern gehören, ist bekannt. Dass italienischer Mozzarella auch aus bayerischer Milch gemacht wird, die für rund eine Milliarde Euro jährlich nach Italien fließt, vielleicht ebenso. Schlaglichtartig wahrgenommen werden auch spektakuläre Übernahmen oder Fusionen. Die Audi-Tochter Lamborghini oder die Verschmelzung von Unicredito und Hypovereinsbank sind prominente bayerische Beispiele.

Die verstärkte Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene ist gerade für den alpenquerenden Transit eine enorme Herausforderung. Seit 1994 ist deshalb der Brennerbasistunnel als Teil der Eisenbahnachse Berlin-Palermo in Planung und Bau. Die bayerische Industrie fordert zusätzlich zu den bestehenden beiden Gleisen ein drittes und viertes Gleis, um den Brenner Basistunnel optimal an das nördliche Schienenfernverkehrsnetz anzubinden (Brenner-Nordzulauf). Dagegen regt sich in Österreich und in Bayern Widerstand. Heute ging die Debatte um den Brenner-Nordzulauf mit der Ergebnisverkündung des Raumordnungsverfahrens in die nächste Runde. Demnach sollen vier Streckenvorschläge weiter geprüft werden. Ob sie tatsächlich notwendig sind, wird laut Bayerischer Staatregierung am Ende von der zuständigen Bundesregierung entschieden.

Soviel ist klar: Die schwierige Abwägung zwischen Wirtschaftserfordernissen und Anwohnerinteressen dürfte dauern, wie etwa das Beispiel "Dritte Startbahn" beim Flughafen München gezeigt hat. Sehr fraglich deshalb, ob der Tunnel wie geplant bis 2028 betriebsbereit sein wird.
 
 
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