Fensterglas im alten Rom?

luccio

Optio
Stammrömer
Hallo an alle Experten;),

bitte fragt mich nicht wie ich auf diese Frage komme (evtl. weil der Winter vor der Tür steht...), aber da wäre eine Sache, bei der Ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt:

Kannten die Römer schon Fensterscheiben? Und falls ja - ab wann? Zur Zeit der etruskischen Könige wohl eher nicht, aber evtl. zu Zeiten des Imperium Romanum?

Bestimmt eine etwa spezielle Frage, aber vielleicht bin ich ja nicht der einzige, den das interessiert.

Gruß und schonmal Danke

Tom
 
Fenster, die einen Innenraum mit Licht versorgen, gibt es seit dem 2. Jahrtausend v. Chr.
Die Öffnungen wurden mit Gittern verschlossen, manchmal gar mit Steinplatten. Bei Häusern waren Fensterläden aus Holz üblich.

Fensterglas gab es im alten Rom seit dem 1. Jh. n. Chr. Allerdings war dies Luxusbehausungen der Oberschicht vorbehalten. In öffentlichen Bauten dienen die Fenster auch der Monumentalisierung der Wand. Beispiel wären etwa die Caracalla-Thermen.
Einen Eindruck erhält man, wenn man die suburbanen Thermen in Herculaneum besucht: dort ist im Caldarium ein Labrum durch die Schlammwelle, die durch das Fenster mit Gewalt hereinbrach, an die gegenüberliegende Wand geschleudert worden. Dort hinterließ das Wasserbecken einen Abdruck, an dem man noch heute Reste der Scherben sehen kann.





Viele Grüße
Claude
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch in der Römer-Villa Borg im Saarland wurden Reste von Fensterglas gefunden.

Zur Fertigungstechnik römischen Fensterglases siehe www.glasrepliken.de --- Artikel über römisches Fensterglas

[FONT=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif]Die römischen Glasmacher nutzten zwei verschiedene Techniken um Fensterscheiben herzustellen. Die ältere Methode ist als "Gußglas" bekannt. Mit ihr erhält man ungleichmäßig dicke Scheiben, die auf einer Seite feuerpoliert bzw. "glänzend" sowie mit Vertiefungen versehen sind und auf der anderen eine Art mattierte Oberfläche haben.[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif]Die jüngere Methode nennt sich "Zylinderglas". Mit ihr erhält man Scheiben gleichmäßiger Dicke, die beidseitig glänzend sind. Diese Methode ist sehr bekannt und wurde von Theophilus im 12. Jh.n.Chr. erstmals dokumentiert. Im industriellen Maßstab wurde sie bis ins 19. Jh.n.Chr. in Glasproduktionszentren wie Charleroi (Belgien) eingesetzt. Bei dieser Technik wird ein Glaszylinder geblasen, dessen beide Enden geöffnet werden, dann wird der Zylinder längs aufgetrennt, wiedererhitzt und flach ausgebreitet.[/FONT]
 
Zuletzt bearbeitet:
Wusste ich'S doch: Ihr seid klasse!

VIEEEEEEEELEN DANK!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wenn ich nur mal wüsste, wie ich mich angemessen revanchieren kann...:blush:

Tom
 
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