Rom: Ewig schön am Ende

Leider nur der Anfang ganz kurz. Ein bisschen marode gehört für mich zu Rom. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
 
Hätte auch gerne mehr gelesen als dieses kurze Stück - und habe darum auch schon versucht, eine Fortsetzung zu finden, ohne evtl. in eine Abo-Falle zu tappen ... leider vergeblich. :|
 
Zwar habe ich jetzt nur den kurzen Bericht gelesen und nicht alles, aber das dort Geschilderte lässt sich mit Sicherheit in jeder Großstadt finden. :evil:
 
Das denke ich allerdings auch ... also ganz ehrlich: Hinfahren für ein paar Tage - jederzeit gerne. :nod::thumbup::nod: Aber auf Dauer dort leben 8O möchte ich keinesfalls! Denn dann wird aus "malerisch" (oder so) ganz rasch "unerträglich" - und mal gar nicht zu reden von den Mietpreisen, die mich vermutlich gleich ins soziale Abseits katapultieren würden. :uhoh:
 
Aber ja doch - besten Dank! :thumbup:

Mag sein, dass manches darin etwas überzeichnet wäre. Aber viele Missstände sind wohl schon ganz treffend dargestellt (leider). Rom wird ungefähr so geschildert, wie ich es bei meinem ersten Besuch wahrgenommen habe; oder sagen wir mal: "auch" wahrgenommen. Danach habe ich recht rasch gelernt, diese Sicht der Dinge für mich persönlich größtenteils auszublenden. Denn als Tourist habe ich die Möglichkeit, dem allen weitgehend auszuweichen.

So vor allem auch dem Sumpf von Korruption in der Stadt. Denn das einzige, was ich davon wirklich sehe und folglich hier im Forum auch immer wieder anprangere, das ist die mafiöse Struktur jener überteuerten rollenden Fast-Food-Kette:
And even though tourism may earn the city €8 billion a year, the proceeds have largely landed in the pockets of those sufficiently close to city officials rather than in the actual communal coffers. The licenses for almost half the fast-food trucks located in the shadow of the Colosseum are owned by the family of a city council member with the Berlusconi camp. That means that almost half the people who are willing to pay €5 for a bottle of beer or a sandwich there are helping to build that family's wealth.
Ob es allerdings wirklich gelingen kann, diesem und anderen Missständen abzuhelfen, da bin ich skeptisch. Denn die davon profitieren, werden dagegen ihre gesamte politische und vor allem wirtschaftliche Macht mobilisieren (oder besser: Sie tun das natürlich auch schon die ganze Zeit über).

Zudem werden auch die Ehrlichen und Wohlmeinenden nicht leicht zu einem gemeinsamen Vorgehen zu bewegen sein. Allein schon eine dergestalt erhöhte Touristensteuer dürfte bei etlichen auf heftigen Widerstand stoßen:
Marino argues that (...) a special tax of up to €10 per overnight stay in a hotel needs to be levied. The goal, he says, is no less than creating a better future for "one of the most beautiful cities on the planet."
Wobei dieses "up to" in meinen Augen illusorisch wäre. Denn der Aufwand für eine solche differenzierte Veranlagung zur Steuer - und in der Folge dann: für deren differenzierte Eintreibung - würde m.E. den Ertrag zu einem großen Teil gleich wieder aufzehren. Und also müsste es heißen, klar und ungeschminkt: "10,- €" ... pro Übernachtung. Ein Zuschlag, der natürlich prozentual umso höher ausfiele, je preisgünstiger das individuelle Quartier ist (für mein langjähriges Stammquartier, die http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_32/casa_per_ferie_villa_maria-877/, würde das gut 14 % an Zusatzkosten ausmachen - und in der Nebensaison sogar fast 17 %).

Außerdem würde es natürlich bedeuten, einmal mehr Geld zu nehmen von denjenigen Rom-Besuchern, die ohnehin schon einiges davon in der Stadt lassen. Hingegen die Tagestouristen mit Lunchpaket, welche Rom wenig mehr hinterlassen als Müll (und [Ab-]Nutzung der Infrastruktur), würden nicht mit erfasst.

Kurzum, die Liste der Reform-Gegenargumente ließe sich fortsetzen ... und also man kann Marino und vor allem Rom nur ganz viel Glück wünschen auf ihrem künftigen Weg.
 
Die ausgeuferte Korruption scheint wirklich das Hauptuebel zu sein. Das betonen uns gegenüber immer wieder römische Bürger.

Das "up to" interpretiere ich mal als ein einheitliches "bis zu". Ein differenziertes System wäre wohl wirklich zu aufwaendig, haette aber einigen Charme. Hilton Gäste koennen die zehn Euro leicht verschmerzen, während die Gäste der Villa Maria oder der Casa tra Noi mit einem Euro dabei waeren :~:D. Man darf sich ja mal was wünschen.

In unserer komfortablen Situation können wir dieses Thema jedenfalls entspannt beobachten.
 
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